Kaundorf

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Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Kaundorf


Allgemeine Information: Das Dorf Kaundorf

Kaundorf war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Kaundorf zu Polen, polnischer Name: Kubice. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.

  • Quelle: Texte zur allgemeinen Information und zu den Bewohnern mit freundlicher Genehmigung des Verlages: Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim

Lage

Kaundorf liegt 8 km östlich von Neisse an der Straße über Lindendorf, 179-183 m über NN. Der Dorfbach kommt aus dem Oppersdorfer Grund, nördlich vom Ort fließt die Neiße vorbei (etwa 179 m über NN). Die Eisenbahnstation liegt an der Strecke Neisse-Oppeln, eine Poststelle war im Ort.

Zur Geschichte

Das Dorf wird 1253 zum ersten Mal urkundlich genannt („Cubindorf“), 1284 ist es bei den 65 strittigen Orten. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß „Cubytz“ 24 kleine Huben, von denen der Scholze 4 und 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad hatte. Kaundorf war früher eine Siedlung nach polnischem Recht gewesen. 1424 ist der Ortsname Kawbindorff. Das Dorf hatte wegen der Lage im Neißetal immer unter Überschwemmungen zu leiden. 1860 wurde das Unterdorf bei einem großen Brand eingeäschert.

Die Gemeinde

  • Kaundorf (Bürgermeister 1935 und 1942: Bauer August Brücke) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerie-Amtsbezirk Konradsdorf und zum Standesamt Neunz. Die Station der Grauen Schwestern war in Niederhermsdorf (gegründet 1907).
  • Eine Schule ist seit 1733 im Ort. 1784 wird ein Schulmeisterhaus genannt. Das alte zweistöckige Schulhaus neben der Kirche stammte von 1857, das neue einstöckige in der sogenannten Hirtengasse von 1889. Im Jahr 1925 besuchten 65 Kinder die zweiklassige Schule.
Unterricht gaben 1925 I. Lehrer August Gogolin, Lehrer Alois Pietsch; 1935: Lehrer Franz Hauschild (auch 1939); 1939: Lehrer Adolf Golibrzuch.
  • Die Gemeindeflur ist 502 ha groß. Flurnamen sind Baramben, Grabine, Kamperflecke, Kuschaken, Mokitschen, Mostnichwiesen, Olschinen, die Rosisken, Sände, Schertschen, Stollen, alte Straße, Werder, Zusätze. Die rittermäßige Scholtisei, die im Besitz der Familie Allnoch gewesen war, wurde 1841 in Parzellen aufgeteilt. Das Bauerngut der Familie Marschke (56 ha) war seit mehr als 400 Jahren im Familienbesitz.

Kirche

  • Die katholische Kirche war in Neunz. 1733 wurde eine Meßkapelle gebaut (Patrozinium Maria Himmelfahrt), 1801 wurde ein massiver Bau errichtet. Kaundorf wurde 1893 selbständige Pfarrei. Jungkirmes war am Sonntag nach St. Georg (23.4.), Altkirmes am Sonntag nach Allerheiligen, Gelöbnistage waren am 23.4. (St. Georg) und am 14.6. (Elisäus).
Pfarrer waren seit 1897 Franz Baucke, seit 1915 Max Schaffrath, 1925-1945 Otto Heidrich.
  • Die evangelische Kirche war in Neisse.


Einwohner

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 275 Einwohner, 50 Stellen
1845: 349 Einwohner, 63 Häuser
1895: 473 Einwohner, 82 Häuser, 109 Haushalte
1939: 452 Einwohner, 113 Haushalte
  • Im Dorf gab es 1937: 1 Bäcker, 1 Brennmaterialhandlung, 2 Fleischer, 1 Gartenbaubetrieb, 2 Gasthöfe, 1 Getreidehändler, 6 Imker, 1 Sattler, 1 Schlosser, 1 Schmied, 2 Schuhmacher, 1 Tischler, 1 Spar- und Darlehnskasse, 1 Elektrizitäts-Genossenschaft.

1916 waren die Schles. Flachswerke GmbH Kaundorf gegründet worden, die etwa 150 Arbeiter beschäftigten.

Liste der Einwohner, die 1935 in Kaundorf wohnten

Flucht und Vertreibung 1945



Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

  • FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Neunz und Kaundorf Kreis Neisse sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen:
https://www.familysearch.org/search/catalog


Bibliografie


Webseiten

Weitere Webseiten

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