Stallkamp (Hof)

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Info

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Übersicht

Anschrift:                  Dörnter Weg 20, 49134 Wallenhorst
Alte Anschrift:               
Heutiger Eigentümer:        Heinrich Stallkamp
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Stalkampff, Stolkamp
Namensursprung:             siehe Stallkamp_(Familienname) 
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:          Markkötter
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Tepe Stalkamp einen Betrag von 7 Schilling.[1]

Im Jahre 1601 bewirtschafteten den Hof Tepe Stalkamp und dessen Ehefrau.[2] Tepe zahlt einen Kopfschatz von 9 Schilling, für seine Frau sind 6 Schilling fällig.[2] Kinder über (12 Jahre) sind zu diesem Zeitpunkt nicht verzeichnet.

Dänisch-niedersächsischer Krieg

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[3] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 wird Stallkamp als "ist wuist" geführt und darf daher als unbesetzt gelten.[4] Auch vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) wird der Hof noch als wüst geführt.[4] Dieser Zustand änderte sich auch nicht für die 55 Wochen nach Ostern 1629.[5]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Die Bewohner des Hofes Stallkamp mussten folgende Zahlungen entrichten:[6]

* Stallkamp Mercator:       2 Taler
* 2 Tochter:                1 Taler
* 1 Junge:                  8 Taler (sic! sollte vermutlich 8 Schilling heißen)
Die Volkszählung 1652

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Johan Stalkamp, der Sohn Joha(nne)s und die Töchter Catharina und Venna an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil. [7]

Aufklärung

Ländereien des Hofes 1712

Für das Jahr 1712 ist im Schatzregister verzeichnet, dass Stallkamp für 11 Scheffel und 1 Viertel schatzpflichtig ist, die sich wie folgt auf sein Land aufteilen:

* auffm Erbe am Eiferfelde:     4 Scheffel
* auff den Kötter Lande:        1 Scheffel, 2 Viertel
* Ernen Kamp:                   1 Scheffel, 2 Viertel
* noch im Nierschen Kamp:       2 Scheffel, 2 Viertel
* noch so von der Marck 
  anerkaufft ad:                1 Scheffel
* der Garten:                               3 Viertel.[8]
Vermessung und Abgabgenverzeichnis 1723

Im Jahre 1723 führt Diedrich Stahlcamp den Hof.[9][10] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:

* Gartenland:            0(45) Scheffel
* Saatland:    1 Malter, 8(8)  Scheffel 
* Summe:       1 Malter, 9     Scheffel.[9][10]

Moderne

20. Jahrhundert

Der Hof umfasste im Jahre 1913 eine Fläche von 19 Hektar.[11]

Gebäude und Bewohner

Ahnengalerie

Quellen

  1. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Seite 33 bei Arcinsys.
  2. 2,0 2,1 Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 106
  3. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  4. 4,0 4,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  5. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  6. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 133 als Digitalisat S. 135 bei Arcinsys
  7. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  8. Niedersächsiches Landesarchiv Osnabrück: Verzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten und ihrer Ländereien in den Ämtern Grönenberg, Iburg und Reckenberg, Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 110/1, Blatt 120, als Digitalisat, Seite 124 bei Arcinsys
  9. 9,0 9,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
  10. 10,0 10,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
  11. Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.