Bockholt (Hof)

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Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             
Eigentümer (bis 2006):    Familie Bitter    
Nutzung (bis 2006):     Hotel Bitter
Namensformen:             Boickholt, Bockholdt  
Namensursprung:              
Weitere Hofnamen:         Bitter  
Erste Erwähnung:          1561  
Früherer Hofstatus:       Markkotten  
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Spätmittelalter

Der Landtag des Fürtsbistums Osnabrück traf sich entweder in Kloster Oesede, oder aber in Wallenhorst auf dem sogenannten Bockholt. Dieser hatte eine verkehrsgünstige Lage, denn er lag einerseits in etwa in der Mitte des Fürstbistums, andererseits an der Gabelung der alten Heerwege, wo es zum einen nach Bramsche und zum anderen nach Engter ging. Wo exakt der Bockholt, ist leider nicht bekannt, er wird aber im Bereich der heutigen Kirche und des Kirchplatzes vermutet, also in Nachbarschaft zur Annakapelle.[1] Die Annakapelle geht auf das Jahr 1426 zurück, als es auf dem Bockholt zu einer blutigen Auseinandersetzung kam: Herford und Osnabrück trugen eine Fehde aus, bei der zwei Söhne der adeligen Osnabrücker Familie von Wulf fielen.[1] Ihnen zum Gedächtnis und zu ihrem Seelenheil stiftete die Familie auf dem Bockholt die Annakapelle. Über mehr als 100 Jahre blieb die Annakapelle das einzige feste Gebäude auf dem Bockholt.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Dann taucht im Viehschatzregister 1561 ein Markkotten unter dem Namen „Boickholt“ auf. Der Markkötter nahm offensichtlich den Namen des Ortes an, auf auf dem er sich niedergelassen hatte.

Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[2] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für September 1628 wird Bockholdt als "ist wüste" geführt.[3] Vermutlich war der Hof zu dieser Zeit nicht besetzt. Für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) sind keine Zahlungen verzeichnet, allerdings ist der Hof auch nicht mehr als "wüst" bezeichnet.[3] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Markkötter für 55 Wochen einen Schilling zu zahlen, jedoch sind bei Bockholdt keine Zahlungen, wohl aber der Vermerk pauper verzeichnet, so dass der Hof in dieser Zeit als zahlungsunfähig gelten darf.[4]

Moderne

1834 erwarb Franz Kreienbaum den Markkotten und führte von dort an den Namen „Kreienbaum, genannt Bockholt“. Er betrieb eine Schankwirtschaft an der Chaussee nach Bramsche. 1871 heiratete Heinrich Bitter aus dem Schinkel in diese Familie ein und führte über mehrere Generationen die Gastronomie.

20. Jahrhundert

Gebäude und Bewohner

Viehstand

  • 1561: Boickholt ist als "nihil" (=nichts) verzeichnet.[5]

Ahnengalerie

Quellen

  1. 1,0 1,1 Dierks, Joachim (2018): Landtag unter freiem Himmel, Link, abgerufen am 30.11.2020.
  2. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  3. 3,0 3,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  4. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  5. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.