Peddenpohl (Hof)
Übersicht
Anschrift: Alte Anschrift: Wallenhorst No. 4 Heutiger Eigentümer: Heutige Nutzung: Namensformen: Peddenpoel, Peddenpole, Peddenpoil, Peddelpoill Namensursprung: Weitere Hofnamen: Erste Erwähnung: Früherer Hofstatus: Vollerbe, dem Domkapitel hörig Koordinaten N/O:
Entwicklungsgeschichte
Hochmittelalter
Die Schutzvogtei über diesen Hof überträgt Hermann v. Blankena im Jahre 1223 an den Bischof von Osnabrück. Im Jahre 1240 ist die Rede von einer Huse (mansus) in minori Peddenpole.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Im Jahre 1540 bewirtschafteten Peddenpohl und seine Frau, ein Knecht, ein Schäfer mit 20 Schafen und einem Dienstmädchen den Hof.[1] Im Jahre 1601 bewohnten Jacob und Trine Peddenpohl mit Sohn Wilhelm und Tochter Anne, Schäfer Hermann und einem Dienstjungen den Hof.[1]
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [2] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Peddenpoill für 6 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[3] In der Akte findet sich der Vermerk "hat nicht mehr". Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Ludike Meyer für die ersten 6dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher für diesen Zeitraum als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[3] Auch hier findet sich ein Vermerk "kan nicht mehr".
Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Johan Peddenpoel senior und seine Frau, sowie Jacob Peddenpoel, dessen Frau, sowie deren Magd Engel, der Knecht Everdt und der Schafhirte Henrich an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [4]
Gebäude und Bewohner
Leibzucht
Im Jahre 1601 waren in der Leibzucht die Hüsselten Wessel und Engel untergebracht.[1]
In Peddenpohls Leibzucht ist zur Zeiten der ersten Volkszählung im Fürstbistum Osnabrück 1772 der Drellweber Ferdinand Dieselhorst einquartiert.[5] Drellen bedeutet zusammendrehen oder zwirnen, so dass anzunehmen ist, dass Dieselhorst aus gesponnenem Garn Leinen fertigte.
Viehstand
- 1557: 5 Kühe, 3 Rinder, 12 Schafe, 1 Schwein, 5 Pferde, 1 Enter.[1]
- 1561: 6 Kühe, 7 Rinder, 12 Schafe, 9 Schweine, 5 Pferde, 2 Enter.[6]
Hofinhaber
- 1680: Jodocus Peddenpool
- 1720: Jodocus Henricus Peddenpohl
- 1761: Joan Henrich Peddenpohl
- 1791: Joan Henrich Peddenpohl
- 1806: Johan Gerd Peddenpohl geborener Wösten
- 1811: Jost Heinrich Peddenohl geborener Wallenhorst
- Johann Christoph Peddenpohl geb. Meier zu Meckelndorf
Ahnengalerie
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 3,0 3,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101
- ↑ Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.