Schweidnitz/Geschichte 1290-1392
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Unter einer eigenen piastischen Linie als Hauptstadt des selbständigen Herzogtums Schweidnitz (1290-1392)
Bolko I. (1290-1301)
- 1290 - 16.10. Herzog Bolko befiehlt den Bürgern von Schweidnitz (Svideniz), den Mandaten ihrer jeweiligen Ratmannen zu folgen.[1]
- 1291 - 31.1. Erste urkundliche Erwähnung des Rathauses (Genehmigung von 32 Kramläden –„apothecas“ - am Rathaus) [2]
- 1291 - 14.5. Bischof Thomas II. von Breslau bestimmt, daß der jeweilige Pfarrer der Schweidnitzer Pfarrkirche jährlich 50 Mark Silber an das Breslauer Klarenstift zu zahlen habe.[3]
- 1291 - Kardinäle in Rom erteilen Besuchern der Pfarrkirche einen vierzigtägigen Ablaß[4]; erneut 1296[5] und 1298[6]
- 1291 - Niederlassung der Dominikaner vor Schweidnitz
- 1292 - Zisterzienser übernehmen, von Bolko gefördert, das Kloster Grüssau, in dem die Grablege der Schweidnitzer Piasten entsteht. Vgl. auch Schenkungen 1298[7]
- 1293 - 6.1. Bolko verleiht seiner Neugründung Strehlen für alle Handwerksangelegenheiten das Recht der Stadt Schweidnitz[8]
- 1293 - 7.2. Bürgerschaft, Ratmannen und Schöffen von Schweidnitz teilen dem Herzog von Oppeln und den Bürgern von Ratibor das Recht ihrer Stadt mit.[9]
- 1295 - Erste Erwähnung der herzoglichen Burg (am Burgplan); Stadtbefestigung
- 1301 - Tod und Beisetzung Bolkos I. im Kloster Grüssau
Bernhard (1301/08-1326)
- 1309 - Verlegung des Dominikanerklosters in die Stadt (Rosenstraße ursprünglich „Weißmünnichsgasse“), Klosterkirche zum Hl. Kreuz geweiht 1311
- 1311 - Streik der Bäcker, Einführung eines freien Brotmarktes am Sonntag
- 1313 - Große Feuersbrunst zerstört weite Teile der Stadt, u.a. das Rathaus, die Burg, Kloster und Kirche der Minoriten.
- 1315 - Mißernte, Teuerung, Pest. Ketzerverfolgung (Waldenser?). Verbrennung von etwa 50 Personen
- 1321 - Anlage eines Stadtbuches
- 1326 - Tod Bernhards; Ort der Beisetzung unsicher (wohl Grüssau)
Bolko II. (1326-1368)
- 1328 - Bolko erläßt mit seiner 'Handfeste' (in deutscher Sprache) eine Art Polizeiverfassung für Schweidnitz
- 1330 – (Um 1330) Baubeginn der heutigen Pfarrkirche St. Stanislaus et Wenceslaus (vollendet 1488, nach Brand 1532 teilweise neu errichtet, Turm 1565 fertig)
- 1335 - Ältestes Schöppensiegel mit dem Schwein (Volksetymologie! Ein Hinweis darauf, daß die deutschen Stadtbewohner den polnischen Stadtnamen nicht verstanden und ihn umdeuteten!)
- 1344 - Zweimal wöchentlich freier Salzmarkt
- 1344 - Belagerung von Schweidnitz durch den Böhmenkönig Johann v. Luxemburg, den Vater des späteren Kaisers Karl IV.
- 1345 - Privileg König Kasimirs des Großen von Polen für freien Handel der Schweidnitzer mit der „Rus“ (Ruthenien) unter Ausschluß eines Breslauer Stapelrechts
- 1351 - Die Stadt kauft den „Goldenen Wald“
- 1352ff. - Bau von Torkirchen
- 1353 - Vermählung Karls IV. von Böhmen mit der Erbnichte Bolkos II., Anna v. Schweidnitz-Jauer, in Ofen (Buda)
- 1356 - Endgültiger Verzicht Kasimirs des Großen, des Königs von Polen, gegenüber Karl IV. auf die Fürstentümer Schweidnitz und Jauer
- 1360 - Das Nikolaitor (auch Schulpforte genannt) als siebentes Stadttor angelegt als kürzeste Verbindung zum neuen Nikolaifriedhof.
- 1361 - Anna schenkt Karl IV. den ersehnten Thronerben, Wenzel. Karl bestätigt der Stadt erneut alle ihre Rechte. – Feuerbrunst.
- 1362 - Anna stirbt
- 1363 - Verleihung des Magdeburger Rechts
- 1368 - Tod Bolkos II., Beisetzung in Grüssau
Herzoginwitwe Agnes v. Österreich (1368-1392)
- 1369 - 12.10. König Wenzel nimmt in Schweidnitz in Anwesenheit seines Vaters, Karls IV., die Eventualhuldigung der Fürstentümer Schweidnitz und Jauer, die ihm nach dem Tode der Herzogin Agnes zufallen sollen, entgegen und bestätigt dabei im voraus alle Privilegien der Stadt
- 1371 - Die Stadt erwirbt durch Kauf die Erbvogtei
- 1374 - Privileg des freien Fleischmarktes an jedem Sonnabend – Feuersbrunst
- 1378 - Die Laurentiuskirche am Niedertor erstmals erwähnt. – Agnes erlaubt eine zweiten freien Brotmarkt am Donnerstag
- 1380/82 - In Breslau 'Bierkrieg' um den freien Import Schweidnitzer Bieres
- 1389 und 1391 - Verheerende Feuersbrünste
- 1392 - Agnes stirbt und wird in der Minoritenkirche begraben. Ihr Grab ist bis heute nicht gefunden.
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 5/Nr. 481
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 6
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 19
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 40
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 288
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 340. Vgl. auch SUb 6, 371: Ablaß durch zwei Bischöfe in Rom und Bischof Johannes v. Breslau
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 343 u. 366
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 85
- ↑ Schlesisches Urkundenbuch 6 / Nr. 90