Infanterie-Regiment No. 9 (Altpreußische Armee)
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Jahr der Gründung
Gliederung
Geschichte
- 1677 wurde das Regiment aus den in der Kurmark und Pommern liegenden Region für den G. M. von Pöllnitz das I. Bataillon errichtet. 1695 stieß ein Btl. von Alt-Holstein dazu. 1697 wurde es auf ein Btl. reduziert. 1702 ging das Rgt. in holländischen Sold, die Regimenter Nr. 3, 10 & 14 mussten ganze Kompanien zur weiteren Aufstellung an das Rgt. abgeben, so das zwölf scwache Komp. daraus entstanden. 1713 kam es wieder zurück (aus holl. Sold) und gab zur Errichtung des Rgt. Nr. 21 Mannschaften ab. 1729 gab es den Stamm zum Rgt. Nr. 12. Das Regiment lag ab 1763 mit sechs Kompanien in Hamm (Westfalen), mit sechs Kompanien in Soest. Zuvor hatte das Regiment auch Garnisonen in Unna (bis 1756), Minden und Lippstadt. Den Ersatz des Regimentes lieferten die Kreise Hamm, Hörde, Wetter und Altena. Ferner mussten Wehrpflichtige aus den Städten nördlich und südlich der Ruhr dienen, ebenso aus Soest und der Soester Börde. Die Soldaten waren, wie im 18. Jahrhundert üblich, nicht in Kasernen, sondern in Privatquartieren untergebracht, wo sie auf Grund des geringen Solds auch Nebentätigkeiten nachgehen mussten. 1775 zählte die Truppe 40 % Ausländer und 60 % Kantonisten. Von den Ausländern stammten 2 % aus außerdeutschen Staaten, 15 % aus nichtwestfälischen Reichsterritorien. Der preußische Theologe Rulemann Friedrich Eylert verurteilte die Regimentsverhältnisse in den westfälischen Regimentern: „Diese waren gewöhnlich verlaufene Leute, die nichts anderes gelernt hatten und den Soldatenstand wählten, weil ihnen, um das Leben zu fristen und wenigstens, wenn auch kümmerlich, das tägliche Brod zu haben, nichts anderes übrig blieb.“ Das Regiment gehörte im Siebenjährigen Krieg zu den durchschnittlich guten Regimentern. Friedrich II. bezeichnete seine beiden westfälischen Regimenter (spätere No. 9 & 10) als „grob, aber zuverlässig“. Das Regiment wurde insbesondere in den „Russenschlachten“ Kunersdorf und Kay „verschlissen“ und kaum noch in erster Linie eingesetzt, behielt aber dennoch das Wohlwollen des Königs. Der Verband wurde als Regiment „von Schenk“ am 16. Oktober 1806 während des Vierten Koalitionskrieges durch die Kapitulation bei Erfurt aufgelöst.
Standort
- Hamm, Wesel (bis 1756 waren Soest, Hamm und Unna Garnisonen, seit 1763 ein Bataillon in Hamm, das andere in Soest. Rekruten kamen aus Hamm, Unna, Lünen, Bochum, Soest, Altena, Plettenberg, Wetter, Hattingen wie aus den Kreisen Hamm, Wetter, Altena und Hörde. Es diente dem Schutz der westlichen Landesteile).
Gefechte, etc.
- 1703 bei Rheinbergen und Höchstädt; 1706 vor Menin und Turin; 1708 bei Oudenarde; 1709 bei Malplaquet; 1715 blieb ein Bataillon in Magdeburg, das andere nahm am Peene- und Swine-Übergang wie an der Landung auf Rügen teil; 1745 Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg – Kesselsdorf; 1757 Lobositz; Prag, Roßbach; 1759 Schlacht bei Kay; Kunersdorf; Maxen; 1760 bei Torgau
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- 1646 Johann Ernst von Pöllnitz, 1684 Heinrich de Briquemault, 1692 Anton Sigismund de Buys, 1694 Otto von Schlabrendorff, 1713 Etienne du Trossel, 1714 Johann Sigismund von der Heyden, 1719 Jonas Casimir von Auer, 1721 Johannes du Buisson, 1726 Christoph Rudolf von Schliewitz, 1732 Sigismund Rudolf von Waldow (Waldau), 1735 Otto Friedrich von Leps, 1747 Johann Christian Rölemann Quadt von Wickrath, 1756 Friedrich Ludwig von Kleist, 1758 Georg Friedrich von Oldenburg, 1758 Nikolaus Lorenz von Puttkamer, 1759 Friedrich August von Schenckendorf, 1763 Karl Friedrich von Wolffersdorff, 1782 Alexander von Budberg, 1792 Wilhelm Dietrich von Manstein, 1796 Christian Ludwig von Winning, 1796 Johann Friedrich von Brehmer, 1802 Johann Friedrich Schenck zu Schweinsberg
Literatur
- Anton von Mach: "Geschichte des Königlich Preussischen Zweiten Infanterie - genannt Königs-Regiment seit dessen Stiftung im Jahre 1677 bis zum 3. December 1840", 1843 Berlin, Posen, Bromberg, E. S. Mittler: Online via Google-Books
- Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich-Preußischen Armee. Nebst Nachträgen und Berichtigungen bis zum 1. Junius 1802. Siebente, sehr verbesserte Auflage. Berlin, 1802 : Seite 22 - 25 Link
Weblinks
Einzelnachweise