Tannenberg, Kreis Neisse
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Allgemeine Informationen
Tannenberg gehörte bis 1945 zu den deutschen Gebieten und zum Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Tanneberg zu Polen, polnischer Name: Jodłów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Quelle: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:
- Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes :e.V. Hildesheim
- Weitere Informationen über das Dorf im OFB Wiesau: http://ofb.genealogy.net/wiesau
Das Dorf
Tannenberg liegt 13 km südwestlich von Neisse an der Straße über Grunau-Blumenthal-Baucke, 260 m über NN. Die Bauernhöfe sind nach der sogenannten fränkischen Bauweise angelegt. Südlich vom Ort fließt der Luschebach vorbei. Die nächste Eisenbahnstation war Baucke/Tannenberg (2 km) an der Kreisbahnstrecke Neisse-Weidenau, eine Omnibuslinie hielt in Baucke (2 km). Ein Sohn des Dorfs war Emanuel Warmbrunn, geboren 1849, seit 1885 Bürgermeister, seit 1896 Oberbürgermeister von Neisse, dort 1915 gestorben. In seine Amtszeit fiel die Erweiterung der Stadt über die Festungsanlagen hinaus und die Eingemeindung mehrerer Vororte.
Die Gemeindeflur ist 465 ha groß. Flurnamen sind: zehn Beete, Dorfgrund, Ellguthstückel (1673), Erlenstücke, Grasestücke, die Hintennausäcker, Morgen, Mühlstücke, die langen Stücke, Todtenstücke. Eine rittermäßige Scholtisei wird 1784 genannt, 1937 ist sie (39 ha) im Besitz von Josef Kirchner. Im Dorf gab es eine Elektrizitätsversorgung.
Öffentliche Einrichtungen
Tannenberg (Bürgermeister 1935: Bauer Max Lux; 1939 und 1942: Bauer Alfred Kirchner) gehörte zum Amtsbezirk Kalkau, das Standesamt, der Gendarmerieposten und die Station der Grauen Schwestern waren in Wiesau (Kreis Neisse).
Kirchen
- Die zuständige katholische Pfarrei war in Wiesau. Kirmes war am Sonntag nach St. Hedwig (15.10.), zusammen mit Wiesau, dorthin :gingen auch die Kinder zur Schule.
- Die zuständige evangelische Kirche war in Ottmachau.
Zur Geschichte
Das Dorf wurde erstmals 1272 urkundlich genannt ("Tannberch"), 1284 ist es bei den bekannten 65 Dörfern. Nach dem Lib. fund. (um 1300) besaß "Tannebergk" 25 kleine Huben, von denen dem Scholze 15 mit 1 Schenke und 1 Mühle mit 1 Rad gehörten.
Flucht und Vertreibung 1945
Tannenberg hatte durch den Krieg kaum gelitten. Die Bewohner waren bis nach Zwittau im Sudetenland evakuiert gewesen. Am Morgen des 2.7.1945, gegen 5.30 Uhr, musste das Dorf innerhalb einer halben Stunde von allen Einwohnern geräumt werden. Mit 10 kg Gepäck wurden sie aus dem Ort vertrieben, vorher noch gründlich ausgeplündert, bedroht und geschlagen (ein Bauernsohn wurde erschossen). Im Fußmarsch ging es über das Gebirge bis hinter Reichenstin, bewacht und angetrieben von bewaffneter Miliz, zu Pferde und mit Hunden; in Heinrichswalde verschwanden die Bewacher plötzlich und die Tannenberger blieben - mit Erlaubnis eines russischen Kommandanten - in diesem Ort und waren für einige Zeit vor weiteren Nachstellungen verschont.
- Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: http://genwiki.genealogy.net/Landkreis_Neisse/Fluchtberichte)
Bewohner
Einwohnerentwicklung
- Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war
- 1784: 33 Stellen
- 1845: 371 Einwohner, 54 Häuser
- 1895: 282 Einwohner, 48 Häuser, 60 Haushalte
- 1939: 203 Eiwnohner, 42 Haushalte
Liste der Bewohner, die 1935 in Tannenberg lebten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>188454</gov>
Daten aus dem GOV
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