Mohrau

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Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Mohrau


Allgemeine Information

Mohrau war eine Ortschaft im Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien und zählt zu den ehemaligen deutschen Gebieten. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Mohrau zu Polen, polnischer Name: Morów . Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole

Quellen: Texte zur allgemeinen Information und Bevölkerung sind mit freundlicher Genehmigung des Verlages dem Buch entnommen:

  • Franz-Christian Jarczyk: "Die Dörfer des Kreises Neisse", 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. :Hildesheim

Das Dorf

Mohrau liegt 8 km südlich von Neisse an der Straße über Neumühl-Bielau, 206 m über NN. Südöstlich vom Ort erhebt sich der Hopfenberg (241 m); durch das Dorf fließt die Mohre, die bald von der Biele aufgenommen wird. In Ortsnähe wurde ein Braunkohlevorkommen mit geringer Mächtigkeit festgestellt. Der Ortsname deutet darauf hin, dass die Siedlung auf einer Wiese in einem Waldgebiet angelegt wurde. Die nächsten Eisenbahnstationen waren Bielau (2 km) an der Kreisbahn Neisse-Weidenau und Neisse (8,5 km), eine Omnibuslinie führte durch den Ort, der auch eine Poststelle besaß.

Um 1895 war die Gemeindeflur 460 ha groß. Flurnamen sind: Eilauer Berg, im breiten Busche, Laucke, Läde in der Laucke, im Nimmersatt (1584), im Pfaffenwinkel, Oberpfaffenwinkel, Tollen Pfaffenwinkel, das steinige Rink (1584), Rustikalwald, Schwalbenschwanz, bei den Sengruben (1584), Waldstücke. Der Ackerboden war fruchtbar. Das Rittergut (303 ha) gehörte zur Herrschaft Bielau.

Im Ort gab es 1937: 1 Bäcker, 2 Brennmaterialhandlungen, 1 Fleischer, 1 Gasthof, 2 Gemischtwarneläden, 1 Käsefabrik, 1 Marmorwerk, 1 Mühle, 1 Sägewerk, 1 Schmiede, 1 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Stellmacher


Öffentliche Einrichtungen

Mohrau (Bürgermeister 1935 und 1942: Landwirt Alois Hannig) gehörte zum Amtsbezirk, Standesamt und Gendarmerie-Amtsbereich Bielau. Die Schwesternstation der Borromäerinnen war in Köppernig (1916 gegründet).

Das erste Schulhaus stammte von 1827, ein zweistöckiges Gebäude wurde 1891 errichtet. 1925 besuchten 79 Kinder die zweiklassige Schule. Unterricht gaben 1925: 1. Lehrer Joseph Gebauer (auch 1935), Lehrer Fritz Meisel; 1935: Lehrer Franz Wilweski (auch 1939); 1939: 1. Lehrer Bruno Groeben.

Kirchliche Zuständigkeit

  • Die zuständige katholische Kirche war in Köppernig. Jungkirmes war am Sonntag nach Mariä Geburt (8.9.), Altkirmes war am Sonntag und Montag nach St. Hedwig (15.10.).
  • Die zuständige evangelische Kirche war in Neisse.

Zur Geschichte

Der Ort wird erstmals 1284 als „Morow“ unter den bekannten 65 Dörfern erwähnt. Nach dem Lib. fund. (um 1300) waren dort 27 kleine Huben, von denen ein Ritter Hermanus von Crependorf 3 und der Scholze 4,5 mit 1 Kretscham und 1 Mühle mit 2 Rädern hatten. Für das 13. Jahrhundert wird eine Wehranlage, für 1541 ein Renaissanceschloss mit Wallgräben genannt. Das Schloss (Wetterfahne von 1501) wurde später als Schüttboden verwendet, um 1900 wurden die Erdwälle beseitigt.

Flucht und Vertreibung 1945


Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

  • Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
1784: 56 Stellen
1845: 582 Einwohner (1 ev.), 80 Häuser
1895: 610 Einwohner (1 ev.), 84 Häuser, 165 Haushalte
1939: 504 Einwohner, 138 Haushalte

Liste der Bewohner, die 1935 in Mohrau lebten

Mohrau/ Bewohner 1935



Daten aus dem GOV

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