Delitsch (Familienname)

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Herkunft

  • Es liegt der Schluß nahe, daß der Name Delitsch ein Herkunftsname ist und sich vom Stadtnamen Delitzsch ableitet,

doch ist in diesem Falle nicht ganz klar, ob zuerst die Stadt oder der Name vorkam. Es sieht hier eher danach aus, daß der Name nach der Stadt benannt wurde. Mit Wikardus de Dielce wurde Delitzsch [slawisch: delč oder delčz] am 20. August 1166 erstmals in einer Schrift des Kaisers Friedrich I. urkundlich erwähnt. Die zum großen Teil aus vormals unfreien Landesbediensteten hervorgegangenen Adligen und Geistigen der Region wurden auf mit bestimmten Freiheiten ausgestatteten zins- und abgabefreien Freihöfen angesetzt. Aus dieser Urzelle wuchs mit der Zeit die heutige Stadt Delitzsch.

Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/Topographia_Superioris_Saxoniae

Eine zweite Möglichkeit der Abstammung des Familiennamen Delitsch sehe ich in dem kleinen Ortsteil von Bad Lauchstädt, nämlich „Delitz am Berge“. Delitz liegt südwestlich von Halle (Saale) am Rand der Querfurter Platte. In das germanisch besiedelte Gebiet drangen im Frühmittelalter Slawen vor, etwa bis zur Saale. Erstmals wurde die Gemeinde in dem zwischen 880 und 899 entstandenen Hersfelder Zehntverzeichnis genannt. Im 11. Jahrhundert hieß sie "Delitz im Hosgau". Die Kirche wurde als ursprünglich romanische Wehrkirche im 12. Jahrh. errichtet. 1542 wurde Delitz durch die Reformation evangelisch. Dieser Ort wurde sehr viel früher als Delitzsch erwähnt, und außerdem spricht für Delitz, daß dieser Name als eine andere Schreibweise für Delitsch bzw. Delitzsch genannt wird.

Delitz Delitsch.jpg

Bedeutung

  • Delitzsch (ˈdeːlɪtʃ, slawisch: delč oder delčz für Hügel).
  • In einer Urkunde König Friedrich I. steht folgendes:
  • „soll auff Teutsch so viel / als heiliger Grund heissen“.

Varianten

  • Dielce, Delitz, Delitsch, Delitzsch, Doelitsch, Talitzsch;
  • v.Delitsch, v.Delitzsch, v.Delitz

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="350">Delitsch</lastname-map> <lastname-map mode="abs" size="350">Delitsch</lastname-map>

frühe Erwähnungen

    • auch (von) DELITZ, (von) DELITSCH, bzw. DELITZSCH:
  • 896 – 899 Ersterwähnung des Ortes Delitz am Berge
  • 1166 Wikardus de Dielce, Ersterwähnung des Ortes Delitzsch
  • 1197 Gero von Delitz
  • 1433 Carl von Delitzsch, Pfänner zu Halle
  • 1479 Liborius von Delitzsch, Pfänner zu Halle
  • 1517 Bastian von Delitzsch, Pfänner und Thalschöppe zu Halle
  • 1568 Hans von Delitzsch, Pfänner und Oberbornmeister zu Halle
  • 1643 Christian Delitsch (Talitzsch)

Wappen

Delitz: (Quadrirt: 1. Und 4. Quadrat ein von einem Pfeil durchbohrter Greifenkopf. 2.Quadrat ein Stern und 4 Schindeln. 3.Quadrat eine Pyramide). Friedrich Theodor von Delitz 1838 als General - Major pensionirt. In Pommerm: Temnitz (Saatzig) 1730 – 1779. In der Neumark: Raakow (Arnswalde).

Offenbar ein und dasselbe Geschlecht mit den


Delitzsch: (1.Quadrat die 4 Schindeln und der Stern. 2. Und 3.Quadrat der Greifenkopf mit Pfeil. 4.Quadrat ein Berg.). Hallesches Pfänner – Geschlecht, welches im Saal – Kreise und zu Halle seit dem 13.Jahrhundert erscheint. (v. Dreyhaupt I. 85, II. Anhang Seite 29). Hans von Delitzsch Pfänner und Oberbornmeister zu Halle, gestorben am 27. Juni 1579, einen Sohn Melchior hinterlassend. Hierzu gehört vermuthlich Christian Delitsch, Kapitain, der am 24. Januar 1643 vom Kurfürsten Friedrich Wilhelm das erledigte Lehngut Labenz (Schievelbein) in Pommern erhielt; der muthmassliche Stammvater der eben erwähnten von Delitz.


Quelle: Ledebur Adelslexikon der Preussischen Monarchie Band 1 A - K - Seite 162/163


Wappen der Familie Delitz

Der blühende Adel des Königreichs Preußen.
Siebmacher: Band 14. Edelleute; Band III, 2.Abteilung (Tafel 153).

Wappen Tafel 153.jpg

Bekannte Namensträger

pens. k. preuß. Hauptmann und Gutsbesitzer zu Raackow bei Arenswalde (preuß. Regierungsbezirk Frankfurt) geb. d. 21.Mai 1782, gest. d. 24.December 1832. - Er wurde zu Themnick bei Nörenberg in Pommern, dem Stammgute seiner Familie, geboren. Von hier wanderte er mit den Seinigen nach Raackow bei Arenswalde aus, wo sich seine Eltern nach dem Verkaufe ihres Besitzthums in Themnick (1789) angekauft hatten. Ungeachtet sein Vater ein fleißiger Landwirth war, so erschwang er doch nicht die Mittel, um für die Erziehung seiner zahlreichen Familie selbst sorgen zu können. Er bewarb sich daher für seine Söhne um Stellen in den preußischen Cadettenhäusern und brachte auch unsern Berend Ludwig 1791 im Stolpeschen Cadettencorps unter, von wo derselbe im Jahre 1795 in die gleiche Anstalt zu Berlin kam. Ein musterhaftes, sittliches Betragen und eifriges Bestreben nach wissenschaftlicher Ausbildung zeichneten ihn auf das rühmlichste in diesen Verhältnissen aus. Im Jahre 1798 ging er als Officier des Infanterieregimentes von Renouard nach Halle ab. Der preußisch – französische Krieg von 1806 fand ihn als Lieutenant bei dem zu Quedlinburg garnisonierenden Grenadierbataillon von Braun, und zwar in der Compagnie des Hauptmannes von Wengierski, eines Musterbildes treuer Pflichterfüllung und seines nachherigen redlichsten Freundes. In der Schlacht bei Auerstädt behauptete dieses Bataillon seinen Platz, bis die großen Lücken der Gefallenen keinen Zusammenhang mehr gestatteten und die Kartätschen des Feindes allen Halt zerstörten. In diesem mörderischen Augenblicke erhielt der Lieutenant von Delitz zwei Kartätschenkugeln, die eine auf die Brust, die andere auf das Schienbein. Besinnungslos stürzte er nieder und seine Kammeraden zählten ihn unter die Todten. Das Bataillon wich hierauf zurück. Die Officierburschen kamen nun ihren Herren mit den Reitpferden, zur Erleichterung des Rückmarsches, entgegen, und so fragte auch des Lieutenants von Delitz Bursche nach dem seinigen. Aus Aller Munde wurde ihm der Tod desselben verkündigt. Damit war aber seine Treue und Gewissenhaftigkeit nicht zufrieden; er ließ sich die Stelle auf dem Kampfplatze beschreiben, welche das Bataillon zuletzt eingenommen hatte, um sich von dem Zustande seines Herrn selbst zu überzeugen. Schon überströmten die beutegierigen Feinde das Schlachtfeld, als auch er angekommen war und, geleitet durch einen in der Ferne an der Erde sichtbaren Federbusch, seinen Herrn wiederfand. Dieser war unterdessen zur Besinnung gekommen; der Fuß war nicht zerschmettert, er konnte sich noch aufrichten. Doch völlig erschöpft und muthlos, stand er schon im Begriff, sich dem Feinde zu ergeben, als er den Bitten seinen treuen Dieners, seine letzten Kräfte anzustrengen und das mitgebrachte Pferd zu besteigen, nachgab. Kaum war dies bewerkstelligt, als Letzterer, die Zügel in die Hand nehmend, mit seinem Herrn in vollem Laufe davoneilte und denselben noch glücklich den hinter ihm drein feuernden Feinde entriß. So kam von Delitz, seine Reise theils zu Pferde, theils auf einer Kanone vollendend, glücklich nach Magdeburg, wo er von seinen beiden Wunden in so weit wiederhergestellt wurde, daß er sich, nach der Übergabe dieser Festung, nach Quedlinburg zu dem Major seines Regimentes, von Dieskau, begeben konnte, der ihm auch eine geraume Zeit die gastfreundlichste Aufnahme gewährte. Im Jahre 1807 langte er in Raakow an, worauf er sich seinen Abschied aus dem Miltärdienste ertheilen ließ. – Nachdem sein Vater im Jahre 1809 mit Hinterlassung von 7 lebenden Kindern, unter denen sich 4 noch unmündige befanden, gestorben war, übernahm unser von Delitz, als Senior der Familie, die Bewirthschaftung des Gutes, und im Jahre 1812 verheiratete er sich mit Henriette, der ältesten Tochter des Gutsbesitzers Engmann auf Nantickow. In dieser Ehe erwuchsen ihm 13 Kinder, wovon noch 9 bei seinem Tode lebten. Im Jahre 1813, als in den preußischen Landen der Aufruf zur Ergreifung der Waffen gegen die Franzosen erscholl, folgte auch er mit Begeisterung diesem Rufe und nahm auf Antrag der Kreisstände eine Compagnie als Hauptmann in dem Landwehr – Infanterie – Bataillon des Arenswaldischen Kreises an. Dieses Bataillon belagerte Cüstrin und folgte nach der Einnahme dieser Festung der Armee nach dem Rheine. Doch diesen vaterländischen Strom zu überschreiten, war ihm nicht vergönnt, indem sein zu sehr angegriffener Körper ihn nöthigte, den Militärdienst zu verlassen. Er wurde nun als Hauptmann abermals pensionirt und bewohnte seitdem das Gut Raackow, anfangs als Pächter und zuletzt als Besitzer. –Treu in seinem Berufe, verband von Delitz mit strenger Rechtlichkeit eine seltene Uneigennützigkeit, und zwar stets von reinem Wohlwollen gegen seinen Nächsten beseelt. Ein braver und zärtlicher Familienvater, war er auch der väterliche Beschützer, Rathgeber und Helfer seiner Dorfgemeinde. Ungeachtet seiner geringen Vermögensumstände, war er freigiebig gegen Jeden, der seine Hilfe in Anspruch nahm. Daraus erwuchs ihm denn eine allgemeine Liebe und Achtung. Als er einige Jahre das Gut seines verstorbenen Schwiegervaters bewirthschaftete, verlangte ihn die Dorfgemeinde Raackow mit Sehnsucht zurück, und seine Wiederkehr war ein Tag der Freude im ganzen Dorfe. Ebenso hat er sich bei seinen Geschwistern, deren Erziehung er uneigennützig besorgte und die er später in ihren Verhältnissen als Verheirathete mit seltener Aufopferung unterstützte, ein bleibendes Denkmal geschwisterlicher Liebe gestiftet.

  • Quelle: Neuer Nekrolog der Deutschen. Hrsg. Von Friedrich August Schmidt. Bd.10,2. Weimar 1834, Seite 837-839[Sign.: Biogr..c. 296 f-10,2]


  • Eugen Ludwig Hannibal von Delitz (1820 - 1888)

http://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Ludwig_Hannibal_von_Delitz

  • Horst und Louise Delitz

http://www.napoleon-forum.de/index.php?showtopic=2820
Foto: http://www.bildindex.de/dokumente/html/obj20513642#%7C0

  • Leo Delitz, auch Leo Spiridion

http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_Delitz

  • Die Delitzschala Bitterfeldensis

Foto: http://www.mulchart-nature.de/Wildtiere.html

  • Franz Julius Delitzsch

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Delitzsch

  • Friedrich Delitzsch 1850 - 1922)

http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Delitzsch

  • Hermann Delitsch (1869 - 1937)

http://www.leipziger-biographie.de/eUn

  • Otto Delitsch (1821 – 1882)

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Delitsch

  • Johannes Delitsch (1858 – 1920)

http://schulgeschichte.de/150-geburtstag-von-johannes-delitsch.html

Eigene Publikationen

Genealogische Fundstücke - Band 2 - Die Familien DELITSCH

  • (Autor: Dietmar Donner; 1.Auflage 2014)

  • Signaturen
  • Bayerische Staatsbibliothek München, (Katalogschlüssel: BV042166889)
  • Hessische Landesbibliothek Wiesbaden, (Signatur: 60 14 B 224
  • Deutsche Nationalbibliothek (DNB), (Frankfurt = Signatur: 2012 B 5933) und in(Leipzig = Signatur: 2014 B 34185)
  • Sächsische Landesbibliothek (SLUB), (Signatur 2015 4 000164) - Barcode 34126755: bestellen zur Benutzung im Haus
  • Haus des Deutschen Ostens in München (Signatur: F 1427)
  • Collegium Carolinum, München (Signatur:5301-1) - Zugangsnummer: CC: 606959
  • Archivmitteldeutsche Familienforschung (AMF) (Signatur: B 2251.1) - Kollation:689
  • Universitätsbibliothek Leipzig (Signatur: 01B-2019-786:1
  • New York Public Library, New York, N.Y.
  • Bibliotheken

1. Bayerische Staatsbibliothek, München

2. Hessische Landesbibliothek, Wiesbaden

3. Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main

4. Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig

5. Sächsische Landesbiliothek (SLUB) Dresden

6. Haus des Deutschen Osten, München

7. Collegium Carolinum München Katalog

       http://www.collegium-carolinum.de/bibliothek/opac.html
       (unter Autor: Donner, Dietmar eingeben)

8. Archiv der ArGe für mitteldeutsche Familienforschung (AMF)-Leipzig

       http://amf.faust-iserver.de/rech.FAU?sid=5A5C1CA11&dm=1&auft=0
      (Bei Volltext: Genealogische Fundstücke eingeben)

9. Universitätsbibliothek Leipzig - Signatur: 01B-2019-786:1.2.


Daten aus FOKO

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Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen: [1].

  • Oder:

Daten aus GedBas

Metasuche

Compgen-Metasuche.png zum Familiennamen: DELITSCH


Weblinks

Familienforscher

  • Dietmar Donner
  • Sonnenbergstraße 31
  • D-65343 Eltville am Rhein
  • Telefon: 49 0123 4151
  • Programm: Brother's Keeper