Alt-Tolkschuby
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Schleswig-Holstein > Kreis Schleswig-Flensburg > Alt-Tolkschuby
Einleitung
Allgemeine Information
Das Bild zeigt das Wohnhaus des ehemaligen Kanzleigutes Alt-Tolkschuby, wie es der neue Besitzer Melf Ingwer Melfsen im Jahre 1905 erworben hatte - ca. 172 ha. arrondiertes Ackerland an der Verbindungsstraße von Tolk nach Boholzau gelegen.
Vor der Eingangstür auf der linken Bank, der aus behauenen Granitblöcken gefertigten großen Freitreppe, ist das Ehepaar Melfsen zu sehen - Heirat 12.02.1906 in Emmelsbüll: Melf Ingwer Melfsen *17.05.1876 auf Katarinenhof (Kreis Nordfriesland), +22.05.1943 auf Alt-Tolkschuby und seine Frau Marie Mathilde geb. Petersen *09.02.1883 in Fahretoft, +07.07.1931 in Flensburg. (Beide stammten aus dem heutigen Kreis Nordfriesland).
Das Wohnhaus wird in den späteren Jahren nach vorne und hinten mit je einer Gaube mit 4 Fenstern ausgebaut und damit weitere Räume für Dienst- und Hauspersonal geschaffen.
Geschichte
"Tolkschubye im Kirchsp. Tolk ist anfangs ein Dorf gewesen. Der Gründer des Gutes war der Amtsverwalter Claus Petersen, welcher 1646 vom Herzog Freiheiten auf ein Bodengut von 16 Mk.G. erhielt. Damit kam in Verbindung 1 Pflug vom Gute Dollrott. Nachher hatte den Hof der Amtmann Eggert Christopn v. Knuth, welcher 1690 an den Hofrath Bernhard Petersen verkaufte. Dieser vergößerte das Gut und erwarb unter anderen 1691 eine halbe Hufe von 10 Mk.G., wozu 2 Mr.G. Tolker Kirchenland gehörten. Nach ihm war Besitzer sein Schwiegersohn Conrad v. Wickede; dann Etatsrath Friedr. Hansen 1712, Justitzrath Ericius, Etatsrath Schütt, Joh. v. Ahlefeldt aus dem Hause Marutendorf bis 1777, Kammerherr B. H. v. Levezow zu Schönhagen. Darauf ward das Gut parcelirt 1786 (Antritt May 1787). Die Vermessung ergab 1352 Heitsch. Es wurden gerechnet für den Hof 20 Mk.G. worunter die 2 Mk.G. und eine Toft Kirchenland, für 3 niedergelegte Hufen 24 Mk.G., im Ganzen 5 Kirchenpflüge, indem der Hof für 2 Hufen angelegt. Dahingegen die Pflugzahl des Gutes nur 1,5 freie Pfüge und 0,5 contribuabler Pflug, letzterer wegen des zugekauften Festeguts und Kirchenlandes zu 24 ... 28 ßl. Herrengeldern ins Gottorfische Amtsregister, zu Hardesanlagen, Fuhren, Magazin-Korn, Fourage und Contribution pflichtig. Dieser halbe Pflug ward auf die 10te Parcele gelegt, und die Zahl der Parcelen auf 22 bestimmt, worunter No. 1 der Stammhof mit 446 Heitsch. Dieser ist jetzt 540 Heitsch groß. Es sind außerdem zwei Nebenhöfe, Catharinenhof von 494 Heitsch. und Neu-Tolkschubye von 270 Heitsch., und eine Anzahl kleiner Stellen. Es wurden 1835: 222 Einw. auf dem Gute gezählt." (Seite 275f)
"Tolkschubye scheint von Tolk seinen Ursprung gehabt zu haben, als ein Walddorf, ward aber niedergelegt und daraus das Kanzleigut Tolkschubye gebildet, ..." (Seite 426)
(Zitiert nach: Hans Nikolaus Andreas Jensen (Pastor zu Gelting), Angeln. Zunächst für die Angler historisch beschrieben; Flensbrug, 1844, Verlag von Christ. Andersen)
Im Jahre 1905 kaufte den Hof Alt-Tolkschuby der aus dem Christian-Albrechts-Koog stammende Melf Ingwer Melfsen (jun.) 1876-1943 und vererbte ihn seiner ältesten Tochter Helene Catherine Vahlbruch, geb. Melfsen 1909-1992, die ihn zum 1. Mai 1969 mit 172 ha an den Bauern Schlüter aus Kaltenkirchen in Holstein verkaufte.
Der Hof im Jahre 1968
Der Hof (171,76 ha), arrondiert mit seinen Gebäuden in der Mitte gelegen, umfasste zum Zeitpunkt des Verkaufes folgende Schläge (von Nord nach Süd):
- Graacker Dauerweise 3,00 ha
- Graacker 15,60 ha
- Nordertoft 15,16 ha
- Stutenberg 16,32 ha
- Eiskeller 14,53 ha (noch nicht abgezogen die beiden Arbeiterhäuser im südlichen Eck an der Straße gelegen, später Hans Nielsen)
- Nordertoft Dauerweide 2,03 ha
- Fettensegen 15,46 ha
- Fettensegen Dauerweide 2,03 ha
- Pingelstoft 14,53 ha
- Burgkoppel Dauerweide 11,39 ha
- Burgkoppel 13,09 ha
- Steinberg 12,95 ha (noch nicht abgezogen das Grundstück, ca. 26 ar groß, genannt: "Parzelle 2/3 der Flur 10 - Steinberg in Tolkschuby" im südlichen Eck an der Straße gelegen, welches am 13. Juli 1951 pfandfrei und unentgeltlich der Familie Hanne und Johannes Krause, ehemals Verwalterehepaar auf Alt-Tolkschuby, notariell beglaubigt, überlassen wurde.)
- Henniglück 14,93 ha
- Wiesen an der Boholzauer-Au in 6 Teilen zusammen 18,50 ha
- Hof, Gebäude, Garten, Zufahrtswege 3,00 ha
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Transkription der Volkszählung aus dem Jahre 1845, © 30.09.2010 AKVZ (Friedrich Rohwer / Silke Müller)
"Tolkschubye, Kanzleigut im Amte Gottorf, Struxdorfharde, Kirchspiel Tolk. Der Stammhof liegt 1 1/2 Meilen nordöstlich von Schleswig. Im Jahre 1646 ward 1 Pflug Bondenland des Dorfes Tolkschubye von dem damaligen Herzoge mit Privilegien begabt, wodurch ursprünglich dieses Gut entstand, welches im Besitze des Amtsverwalters Claus Petersen war; darauf kam es an v. Knuth, 1690 Hofrath Petersen, der es durch den Ankauf einer Hufe vergrößerte, 1702 v. Wickede, 1712 Etatsrath Hansen, 1737 Ericius, 1768 Schütt, 1770 v. Ahlefeld, 1777 von Levetzow, worauf es parcelirt ward. Den Stammhof kaufte 1807 v. Varendorff und 1820 Mylord. Jetzt besteht Tolkschubye aus 3 Hufen, dem Dorfe Tolkschubye (Neudorf) und Pokjär, aus einigen Parcelenstellen und einem Wirthshause, welches Boholzau heißt; eine Kathe heißt Blasberg. Es hat im Ganzen ein Areal von 1.340 Heidtscheffeln (748 Steuertonnen) und ist zu 2 Pflügen angesetzt. Der Stammhof Tolkschubye hat ein Areal von 540 Heidtscheffeln worunter an Hölzung 40 Heidtscheffel und an Wiesen 60 Heidtscheffel sind. Das Wohnhaus brannte in den Jahren 1690 und 1826 ab, und ist darauf wieder aufgebaut. Besitzer: Jebsen. Der erste Nebenhof heißt Cathrinenhof, hat ein Areal von 493 Heidtscheffeln, worunter an Hölzung 22 Heidtscheffel und an Wiesen 40 Heidtscheffel, hierzu gehören 4 Kathen im Dorfe Tolkschubye. Der zweite Nebenhof heißt Neu-Tolkschubye, hat ein Areal von 270 Heidtscheffeln und zu demselben gehört eine Ziegelei und eine Kathe in Pokjär. Der Boden auf allen Höfen gehört im Ganzen zu den fruchtbarsten in Angeln. Landsteuer 222 Reichsbankthaler 93 Reichsbankschilling, Contribution 76 Reichsbankthaler. Wirthshaus, Ziegelei. Eingepfarrt."
Quelle: <http://www.akvz.de/e107_plugins/akvzdb_menu/akvz.php> Die älteste Volkszählung stammt aus dem Jahre 1803 mit 154 Gutsbewohnern, die des Jahres 1835 ist in Bearbeitung.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Weitere Internetseiten
Bernhard von Wickede (* 1705 auf dem Gut Tolkschuby im Herzogtum Schleswig; † 3. Dezember 1776 in Lübeck) war Bürgermeister der Hansestadt Lübeck. http://de.wikipedia.org/wiki/Bernhard_von_Wickede
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--<gov>ALTUBY_W2381</gov>--