Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr/031

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Mitteilungen aus der Geschichte von Rüppurr
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—31-

es könne befehlen, wer da wolle. Jch habe bis auf die Zeit der Zerstörung (von Gotttsau) an meiner Besoldung nicht weniger als 30 Gulden ausstehen. Der Bachvogel (Wiesenaufseher) von Blanken- loch hat mir angezeigt, daß die dortigen Untertanen sowenig als andere vom Abmähen und Dörren des in Stutensee vorhandenen Grases etwas wissen wollen«

1697 berichtet Pfarrer Obermiiller von hier, daß er von dem Filial Wolfartsweier nicht das Geringste bekommen konnte, so lange diese Kriegszeit gewährt und daß er die sechs Jahre her nicht zwölf Gulden Wertes und weder von dem Widdumgut in Wolfartsweier noch von dem Flecken etwas genossen habe, dessen ihm die ganze Gemeinde Zeugnis gebe. Aber weil er vor zwei Jahren etwas von den Gütern zu Rippur zu verkaufen genötigt worden war, die jährlich vier Malter Korngiilten ertragen, so bittet er diese, die schon im zweiten Jahr fällig seien, ihm zu erlassen. — Dies wurde ihm von dem Schultheißen in einem Bericht bestätigt: »Auf dem Bachmann- schen Gut stehen seit 1688 jährlich vier Malter vier Simri und US Meßle Korn und 1 fl. 48 Kreuzer 23s4 Es in Geld, tut bis und mit 1695 in sieben Jahren 31 Malter vier Simri drei Meßle Giilt und 11 fl. 47 Kreuzer Geld. Das Gut ist aber lange wüst gelegen und dann an Pfarrer Obermiiller um 125 fl. im Jahre 1695 verkauft worden« Pfarrer Obermöller hat aber, weil er nicht gleich befuhrt gewesen, es nur in schlechten Bau gebracht und nur wenig Nutzen daraus gezogen·«

1698 klagt derselbe Pfarrer: »Das Dach der Kirche ist durch- löchert, so daß er bei nassem Wetter nicht trocken auf der— Kanzel stehen könne und alles faule. Dazu seien die mit Brettern zu- geschlagenen Fenster eine ziemliche Finsternis, dies sei dem Gottes- dienst nicht wenig hinderlich, daher wären etliche Glasfenster sehr notwendig. Das Coral (Orgel) stehe hinten in der Kapelle und es sei ein übler Gesang wegen ungleicher Zusammenstimmung. Auch sei die Kirche an Festtagen viel zu klein. Das Kloster Lichtental sei zwar baupflichtig, aber es tue nichts« Diese Klage wurde vom Keller be- stätigt. Der kleine Zehnte des Klosters betrug im laufenden Jahr 20 fl und es hätte wenigstens die Fenster wohl machen lassen können. — Dies ist der Anfang eines Prozesses zwischen dem Kloster und der hiesigen Gemeinde wegen der Baupslicht fiir die hiesige Kirche. 1699 wurde befohlen, den Zehnten des Klosters Lichtental in Beschlag zu nehmen, um daraus die nötigen Reparaturen der Kirche zu bestreiten. Wer den kleinen und großen Zehnten habe, müsse nach dem Her- kommen den Bau der Kirche leisten.

Ein Kirchenvisitationsbericht von demselben Jahr 1699 und von demselben Pfarrer zeigt die Armut deutlich. Der Pfarrer hat drei-