Horneburg (Datteln)

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Version vom 8. April 2014, 13:18 Uhr von Thuerheimer (Diskussion • Beiträge) (Begriffserklärungshinweis)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Horneburg: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...

Disambiguation notice Horneburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Horneburg.


Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster Kreis Recklinghausen > Datteln > Horneburg (Datteln)

Einleitung

Kirchengründung

An der Kapelle von Haus Horneburg ist 1332 ein Pastor genannt, dem jedoch nur die Seelsorge für die Bewohner der Burgfreiheit oblag. Die Abpfarrung von Datteln wird erst 1670 erfolgt sein.

  • 1899 erhielt die Pfarre Teile der Dattelner Bauerschaften Rapen und Hagem sowie der Recklinghauser Bauerschaft Erkenschwick.
  • Die Gebiete von Rapen und Erkenschwick kamen jedoch 1911 an die neue Pfarre Erkenschwick.
  • Die einschiffige gotische Kirche zur hl. Maria Magdalena aus dem 14. Jahrhundert wurde Mitte des 17. Jahrh. vergrößert. [1]

Kirchenasyl

  • Wie der Pfarrer zu Horneburg als Kommissar im Vest Recklinghausen am 22.01.1737 dem Generalvikariat in Köln meldet, war Joh. Sylvester Stemmermann aus dem Gefängnis in der Horneburg in die kurfürstliche Kapelle zur Horneburg geflüchtet, von dort wurde er mit Gewalt von den Gefängniswärtern abgeschleppt. Das Generalvikariat beauftragte am 30.01.1737 den Pfarrer zu Datteln, als zeitlichen Kommissar im Vest Recklinghausen, die Verletzung des Asylrechts einzuklagen und dem Flüchtling zu seinem Recht zu verhelfen[2]

Geschichte

  • 1410 Heinrich von Oer verliert seine Unabhängigkeit an den Erzbischof von Köln nach einer Belagerung der Horneburg.
  • Nach einer erneuten Belagerung muß er 1431 in einem Vertrag alle seine Besitzungen im Vest Recklinghausen endgültig an den Erzbischof von Köln abtreten.
  • 1446 wird das ganze Vest mit der Horneburg vom Kölner Erzbischof an den Grafen Johann von Gemen als Pfand übergeben.
  • Auf der Horneburg befindet sich die vestische Oberkellnerei, die den Zehnten und die Zölle aus den landesherrlichen Gütern zu verwalten hat.
  • 1588 - 1590 Die Horneburg als Sitz des Vestischen Kriminalgerichtes und des Gefängnisses ist der Schauplatz von mehreren Hexenprozessen und Hexenverbrennungen.
  • 1646 Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges läßt der französische Marschall Turenne die Horneburg niederbrennen. Die Hauptburg wird nicht erneuert, nur die Vorburg wird als schloßartiges Herrenhaus wieder aufgebaut und später als Verwaltungsgebäude genutzt.

Landwehr als Wehranlage oder Flurbefestigung

  1. 1660 hat das Ertz Stift umb Horneburg eine Landtwehr liggen vor der Teigelhütten biß ahn den Schafstahl.
  2. 1660: Item noch auf dem Klein Brockesken eine geringe Landtwehr.
  3. Item hinder dem Harenbroch ahn den Kochskempen biß auf Meckinghouen gehend.) [3]

Post

  • Die heutige Landstraße 51, die schon in der Römerzeit benutzt wird, erhält im 19. Jhdt. eine neue Bedeutung als Teilstück der reitenden Post auf der Strecke von Kleve - Wesel - Berlin - Memel. Bald nach der reitenden Post, die über Dorsten - Marl - Horneburg - Waltrop führt, richtet der Große Kurfürst auch eine Fahrpost ein, die regelmäßig ganz Preußen durchquert.

Verwaltungseinbindung

Amt Datteln

1832/35 Bürgermeisterei und Landgemeinde Datteln 8.253 Einwohner, davon

Abtrennung des Amtes Waltrop

1857 erfogt die Lösung des Amtes Waltrop durch Ausgliederung der Gemeinden Waltrop, Henrichenburg und Horneburg aus dem Amt Datteln.

Verwaltungseinbindung (Westfalen)

Infrastruktur

Kommunale Neugliederung

  • 01.01.1975 Eingliederung von Horneburg in die Stadt Datteln.

Literatur

Bibliografie-Suche

Fußnoten

  1. Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
  2. Quelle: Generalvikariatsprosokolle
  3. Quelle: Burghardt, Werner: Das Vestische Lagerbuch von 1660, Hrsg. Historische Kommission für Westfalen, Münster 1995 ISBN 3-402-06813
  4. Quelle: Westfalenlexikon
  5. Quelle: Hic Leones
  6. Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931


Wappen_NRW_Kreis_Recklinghausen.png Städte und Gemeinden im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster)

Castrop-Rauxel | Datteln | Dorsten | Gladbeck | Haltern am See | Herten | Marl | Oer-Erkenschwick | Recklinghausen | Waltrop |

bis 1921: Osterfeld


Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>HORURGJO31PO</gov>