Herzogtum Limburg
Der Ursprung
Der Ursprung des Herzogtums Limburg geht auf die um 1020 von Friedrich II. von Luxemburg erbaute Burg Limburg im Vresdetal (Wesertal) auf der alten königlichen Grundherrschaft Baelen (bei Eupen und Verviers) zurück. Friedrich, der spätere Herzog von Niederlothringen (1046-65), hatte die Grundherrschaft von seiner Mutter geerbt. Zu seinem Herrschaftsbereich (dominium) gehörten Besitzungen zwischen Maas und Aachen, südlich von Lüttich gelegenes Gebiet um Sprimont, außerdem die Vogteien über die Abteien St. Truiden und Stablo-Malmedy.
Im Jahr 1065 heiratete Walram-Udo, Graf von Arlon die Erbtochter Friedrichs II., namens Judith. Walram-Udo wird noch zu Lebzeiten seines Schwiegervaters in einer Urkunde von 1064 als egregius comes Udo de Lemborch bezeichnet.
1101 wurde Walrams Sohn, Heinrich I. von Limburg und Aarlon durch Kaiser Heinrich IV. zum Herzog von Niederlothringen ernannt. Damit war die Grafschaft Limburg zum Herzogtum erhoben worden. Heinrich V. setzte seinen Vater im Jahr 1105 ab; Heinrich von Limburg hielt dem abgesetzten Kaiser die Treue. Deswegen wurde ihm die Herzogswürde wieder aberkannt und Graf Gottfried VI. von Löwen übertragen.
In der Folge kam es zu langen Auseinandersetzungen zwischen den Häusern Limburg und Löwen-Brabant.
Erhielt im Jahr 1128 Heinrichs I. Sohn Walram II. durch Kaiser Lothar III. die Belehnung mit der niederlothringischen Herzogswürde, so erhielt sie im Jahr 1139 durch König Konrad III. wieder das Haus Löwen-Brabant.
Seit der zweiten Belehnung mit der Herzogswürde von Niederlothringen nannten sich die Grafen von Limburg nun nur noch Herzog von Limburg. Im Jahr 1165 erkannte Friedrich Barbarossa den Herzogtitel offiziell an. In den Reichsfürstenstand stiegen die Limburger jedoch trotz aller Bemühungen nicht auf.
Arrondierung des Besitzes
Durch Heirat fiel Wallram II 1113 Wassenberg zu. Im Jahr 1136 konnte er die Herrschaft Rolduc (Herzogenrath) an sich bringen. Die Abtei Klosterrath bedachten die Limburger mit reichen Schenkungen und wählten sie zu ihrer Grablege.
Heinrich III., Herzog von Limburg brachte seinen Sohn Simon auf den Stuhl des Fürstbischofs von Lüttich (1193-95), sein Sohn Walram III. wurde durch Heirat mit der Luxemburgerin Ermesinde zum Grafen von Luxemburg (1214-26). Dadurch wurde die Linie des Hauses Luxemburg-Limburg begründet. Ermesinde wurde aus dem Limburger Patrominium die Grafschaft Arlon übertragen, wodurch diese luxemburgisch wurde.
Der älteste Sohn Walram III. (aus dessen erster Ehe), Heinrich IV. heiratete Ermengarde, Erbtochter des Grafen von Berg, wodurch diese in Personalunion von ihm mitregiert wurde (1225-1247). Im Herzogtum Limburg übernahm er die Regentschaft von seinem Vater im Jahr 1226 und herrschte bis 1247. Berg kam 1247 an seinen älteren Sohn Adolf. Walram IV., der jüngere Sohn regierte von 1247 bis 1280 als letzer seines Stammes das Herzogtum Limburg.
Seine Tochter Ermengard brachte als Erbtochter das Herzogtum ihrem Gatten, Graf Rainald I. von Geldern zu. Sie starb im Jahr 1283 ohne Erben. Die männlichen Nachkommen Heinrichs IV. machten Rainald den Anspruch auf Limburg streitig und es kam zum Limburger Erbfolgestreit, der in der Schlacht von Worringen 1288 seinen kriegerischen Höhepunkt fand und 1289 durch einen Friedensschluss endete, durch den Limburg an das Herzogtum Brabant kam. Die getroffene Entscheidung wurde nachträglich von König Rudolf gebilligt.
Das Herzogtum Limburg teilte in der Folge bis zum Ende des Ancien Regime das Schicksal des Herzogtums Brabant.
Die Gebiete des ehemaligen Herzogtums liegen heute größtenteils in den beiden Provinzen Limburg (Niederlande) und Limburg (Belgien).
Herzöge von Limburg
- 1061-1082 Walram I.
- 1082-1106 Heinrich I.
- 1106-1139 Walram II.
- 1139-1167 Heinrich II.
- 1167-1221 Heinrich III.
- 1221-1226 Walram III.
- 1226-1246 Heinrich IV.
- 1246-1279 Walram IV.
- 1280-1288 Rainald I.