Rezepte aus dem Memelland/Schupnis oder Schupinis

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DzimkenMemel.jpg

Kultureller Hintergrund

Im Memelland war es das sättigende Gericht der Dzimken, der Holzflößer auf der Memel, das sich die Männer abends kochten, wenn sie ihre Flöße am Ufer befestigten. Der Name ist baltisch:

  • prußisch-schalauisch "šupnis" = Suppe aus Erbsbrei, Grütze und Speck
  • nehrungskurisch "šupnis" = Erbsbrei
  • litauisch "šupinys, šiupinys" = Erbsenbrei, das litauische Fastnachtsgericht; gleichzeitig auch der Name für eine kalte Suppe aus Kwaß oder saurem Schmand mit eingeschnittenen Bratenstücken und Gurken.


Variante 1

Schuppnis ist ein altes ostpreußisches Gericht. Es war das sättigende Gericht der Losmänner und Dzimken (Flößer), die es abends, wenn die Flöße am Memelufer festmachten, in großen Töpfen am Uferstrand kochten. Dazu gabs reichlich Klaren, Musik und Tanz.

Zutaten:

  • 750 g geschälte grüne oder gelbe Erbsen
  • 500 g Kartoffeln
  • 500 g Schinkenspeck
  • 750 g Schweinerippchen (oder 500 g geräucherten durchwachsenen Speck)
  • 2 Zwiebeln
  • 100 g Speck für Spirkel
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  • Die Erbsen und das Fleisch mit wenig Salzwasser 2 - 3 Stunden kochen.
  • Die Kartoffeln extra kochen.
  • Das Fleisch von Knochen befreien und extra anrichten.
  • Erbsen und Kartoffeln stampfen und vermengen.
  • Dann die gerösteten Zwiebelscheiben und den ausgelassenen Speck (Spirkel) auf den Brei geben.


Variante 2

Im katholischen Litauen galt es als Fastnachtessen, denn vor dem großen Fasten konnte man sich noch einmal so richtig sättigen.

Statt des geräucherten Schweinskopfes kann übrigens auch Rauchfleisch genommen werden.

In einer anderen gängigen Schuppnis-Variante werden vor dem Servieren " Spirgel", das sind ausgebratene Speckwürfel, über den Erbsenbrei gegeben.

Dazu kann dann auch noch " Kumst" ( ganz normales Sauerkraut) serviert werden.

Und im Memelgebiet wurde der Schuppnis mit Gerstengrütze oder Haferflocken angedickt.


Zutaten für 6 bis 8 Portionen:

  • 500 g gelbe Erbsen
  • 4 Zwiebeln
  • 5 Gewürzkörner
  • Salz
  • 1 EL Majoran
  • 1 Schweinskopf geräuchert (oder 800 g Schweinefleisch geräuchert)
  • 1 kg Kartoffeln
  • Pfeffer

Zubereitung:

  • Die Erbsen waschen und über Nacht in 1 1/2 l Wasser einweichen.
  • Die Erbsen im Einweichwasser mit den kleingeschnittenen Zwiebeln, den Gewürzkörnern,

Salz, dem Majoran und dem Schweinskopf weichkochen.

  • In einem anderen Topf die geschälten Kartoffeln in Salzwasser garen, abgießen und abdämpfen.
  • Fleisch und Erbsen sind ungefähr zur gleichen Zeit gar.
  • Das Fleisch aus der Brühe nehmen, etwas abkühlen lassen, von den Knochen lösen, die Schwarte abschneiden.
  • Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden.
  • Die Kartoffeln zu den Erbsen geben und beide zu Brei zerstampfen.
  • Dann das Fleisch in den Brei geben und noch einmal mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Pea Mash

Cultural background

In Memel was the saturating court of the Dzimken, the wooden rafters on the Memel, that the men were cooking the evening, when they fastened their rafts on shore. The name is Baltic:

  • Old Prussian-Scalovian "šupnis" = pea mash soup, porridge and bacon
  • Spit-Couronian"šupnis" = pea mash
  • Lithuanian "šupinys, šiupinys" = mushy peas, the Lithuanian carnival court; also the name for a cold soup made from kvass or sour sour cream with cut roasts, and pickles.