Ostpreußenblatt Februar 1955,

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Ostpreußenblatt Februar 1955, Folge 06, Teil 3


Liste 6 Name unbekannt, Vorname unbekannt, geb. etwa 1905, zuletzt wohnhaft; (5b) Labiau, Ostpreußen, Zivilberuf: Gutsinspektor; gemeldet von: Babette Thimm

Name unbekannt, Vorname: Maria, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Allenstein, Ostpreußen; Zivilberuf: Schwester, Marienhospital; gemeldet von: Seehöfer, ?

Fritz Bangel, geb. etwa 1889, zuletzt wohnhaft: (5b) Ostpreußen, Beruf: ?; gemeldet von: Arthur Raabe

William Bauer, geb. etwa 1875, mit Ehefrau, Vorname unbekannt, zuletzt wohnhaft: (5b) Uderhöh, Kreis Wehlau; Zivilberuf: Bauer; gemeldet von: Anna Berner

Hans Bergmann, geb. 1815, Zivilberuf: Bauer, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Allenstein; gemeldet von; Mrgarete Czerwinski

Herta Bewersdorf, geb. etwa 1914, zuletzt wohnhaft: (5b) Buddern, Kreis Angerburg, Ostpreußen; Beruf: Bauerntochter; gemeldet von: Hildegard Müller.

Margarete Biermann, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Wartenburg, Ostpreußen; Beruf: ?, gemeldet von: Gertr. Magalski

Böhnke, Vorname unbekannt, geboren etwa 1880, zuletzt wohnhaft: (5b) Mettkein, Kreis Labiau, Ostpreußen; Zivilberuf: Bauer, gemeldet von: Max Schneege

Hans Bolz, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) westl. Gebiet von Ostpreußen, Zivilberuf: Eisenbahner; gemeldet von: Heinr. Druschel

Irmgard Botschwatke, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Rastenburg, Ostpreußen; gemeldet von: Ida Marrek

Dr. med. Brilat, Vorname unbekannt, geboren etwa 1890, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg, Ostpreußen, Domplatz. Zivilberuf: Arzt; gemeldet von: Fritz Weissel

Traute Brosio, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Sensburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Bauerntochter; gemeldet von: Ida Glembotzki

Frau von Bülow, Vorname unbekannt, geboren etwa 1905, zuletzt wohnhaft: (5b) Bartenstein, Ostpreußen oder Umgebung, Zivilberuf: Bäuerin (größerer Betrieb); gemeldet von: Ella Poerschke

Max Endruweit, geb. etwa 1897, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Heydekrug, Ostpreußen, Zivilberuf: Schmied; gemeldet von: Franz Grau

Herbert oder Gerhard Freitag, geboren etwa 1930, zuletzt wohnhaft: (5b) Wernegitten, Kreis Heilsberg, Ostpreußen, Zivilberuf: Bauernsohn; gemeldet von: Georg Merten

August Gabel, geb. etwa 1910, zuletzt wohnhaft: (5b) Waltermühl bei Guttstadt, Ostpreußen, Zivilberuf: Bauer; gemeldet von: Erich Lehmann

Karl Geihsendorf, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Tulpeniken, Zivilberuf: Schuhmachermeister; gemeldet von: Ernst Brenneisen.

Josef Geringk, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) vermutlich Königsberg. Zivilberuf: Tischler bei Rb-Ausbesserungswerk Ponarth; gemeldet von: Friedrich Bieschke

Alois Gorihs, geb. 1901, zuletzt wohnhaft: (5b) Thomsdorf, Kreis Allenstein. Zivilberuf: Schlosser; gemeldet von: Anton Burchert

Gertrud Graf, geb. etwa 1916, zuletzt wohnhaft: (5b) Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: ?; gemeldet von: Elisabeth Belde

Arthur Grimm, geb. etwa 1902, zuletzt wohnhaft: (5b) Therwischwalde, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: Bauer. Gemeldet von: Friedrich Otto

Berta Grunewald, Geburtsdatum: unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Lomp, Döbern, Kreis Pr.-Holland, Ostpreußen. Zivilberuf: Hausfrau; gemeldet von: Ursula Schiemann

Henny Gurgelmann, geb. 21.04,1914, zuletzt wohnhaft: (5b) Gumbinnen, Sebaldstraße 50. Beruf: Schriftstellerin; gemeldet von: Hans Pich

Paul Hamann, Geburtsdatum unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Gollau, Ostpreußen. Zivilberuf: Landwirt; gemeldet von: Ernst Thurau

Frau Hennig, Vorname unbekannt. Geburtsdatum unbekannt. Zuletzt wohnhaft: (5b) Belauken bei Tapiau, Kreis Wehlau, Ostpreußen. Ehemann war Bauer und Bürgermeister; gemeldet von: Otto Beutler

Franz Hoff. Geburtsdatum unbekannt. (5b) Königsberg, Leutnant der Polizei; gemeldet von: Kurt Scheidereiter

Erich Hundrieser, geb. etwa 1887, zuletzt wohnhaft: (5b) Rstenburg, Zivilberuf: Kaufmann; gemeldet von: Wilhelm Schliewe

Maria Jaquett, geb. etwa 1905, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg-Sackheim. Beruf: Gastwirtin; gemeldet von: Gertrud Schlömp

Kanschat, Vorname unbekannt, geboren etwa 1915, zuletzt wohnhaft: (5b) Coadjuthen, Memelland. Zivilberuf: Briefträger; gemeldet von: Ewald Grüning

Julius Kastrowa, geb. etwa 1901, zuletzt wohnhaft: (5b) Kohlshöfen, Kreis Sensburg. Zivilberuf: Landarbeiter; gemeldet von: Adalbert Nordwald

Albert Kewel, geb. etwa 1890, zuletzt wohnhaft: (5b) Allenstein, Ostpreußen. Zivilberuf: unbekannt; gemeldet von: Franz Schlechter

Fräulein Kleine, Vorname unbekannt, geb. etwa 1920, zuletzt wohnhaft: (5b) Kreis Samland, Ostpreußen. Vater: Gutsbesitzer; gemeldet von: Johanne Klimkat.

Anton Kolberg, geb. etwa 1900, zuletzt wohnhaft: (5b) Frauenburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Heizer; gemeldet von: Ernst Böhm

Kotzian, Vorname unbeknnt, männlich, geb. etwa 1896, zuletzt wohnhaft: (5b) Johannisburg, Ostpreußen. Zivilberuf: Angestellter bei der Stadtverwaltung; gemeldet von: Robert Solewski

Herta Lenersdorf, geb. ca. 1916, zuletzt wohnhaft: (5b) Buddern, Kreis Angerburg, Beruf: Bauerntochter; gemeldet von: Grete Sczybalski

Hedwig Lopien, geb. 27.12.1910, zuletzt wohnhaft: (5b) Erdmann, Kreis Johannisburg, Beruf: Landwirtsfrau; gemeldet von: Emil Kepura

Heinz (Vorname ohne Gewähr) Maschlanka, geb. etwa 1928, zuletzt wohnhaft: (5b) Wildheide, Kreis Ortelsburg, Ostpreußen. Beruf: Arbeiter; gemeldet von: Karl Kobuß

Therese Michmann, Geburtsdatum unbekannt, wohnhaft: (5b) Königsberg, Beruf: unbekannt; gemeldet von: Ernst Mathias

Johanne Neumann, geb. Hoffmeister, geb. etwa 1879, zuletzt wohnhaft: (5b) Friedenberg, Kreis Gerdauen, ein Kind; gemeldet von: Anna Holland

Pfeiffer, Vorname unbekannt, männlich, geb. etwa 1898, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg. Zivilberuf: Hausmeister; gemeldet von: Otto Fischer

Hildegard Preuß, geb. etwa 1928, zuletzt wohnhaft: (5b) Göttgendorf, Kreis Allenstein, Bauerntochter; gemeldet von: Marta Fabek

Helene Ragnitz oder Raknitz, geb. etwa 1926, zuletzt wohnhaft: (5b) Linglack, Kreis Rößel, Ostpreußen. Beruf: Jungbäuerin; gemeldet von: Waltraut Ostaschinski

Max Richert, geb. etwa 1883, zuletzt wohnhaft: (5b) Andreischken, Kreis Elchniederung. Beruf: Bauer; gemeldet von: Ewald Manzau

Rudowski, Vorname unbekannt, zuletzt wohnhaft: (5b) Königsberg. Beruf: Arzt; gemeldet von: Berta Zidorn

Maria Sommerfeld, geb. etwa 1924, zuletzt wohnhaft: (5b) Guttstadt bei Allenstein, Ostpreußen. Beruf: unbekannt; gemeldet von: Christel Pörschke

Anneliese Sulewski, geb. etwa 1926, zuletzt wohnhaft: (5b) Kl.-Samrodt, Kreis Mohrungen, Ostpreußen. Beruf: Gutsarbeiterin; gemeldet von: Erna Hopp

Hertha Schmilewski, geb. etwa 1927, zuletzt wohnhaft: (5b) Fröhlichen, Kreis Johannisburg, Ostpreußen. Beruf: Haustochter; gemeldet von: Gertrud Maslowski

Leo Schulz, geb. etwa 1924/1925, zuletzt wohnhaft: (5b) Wolfsdorf, Kreis Heilsberg, Ostpreußen. Beruf: Landwirt; gemeldet von: Benno Schrade

Josef Stalberg, geb. etwa 1896, zuletzt wohnhaft: (5b) Heilsberg, Ostpreußen. Beruf: Eisenbahner; gemeldet von: Franz Schlossus

Luise Weber, geb. etwa 1924, zuletzt wohnhaft: (5b) Arenswalde, Ostpreußen. Beruf: Jungbäuerin; gemeldet von: Waltraut Ostaschinski

Seite 17 Auskunft wird erbeten. Wer kann Nachricht geben … über Fritz Korpel, Benkheim, Kreis Angerburg, und Landsmann Lenz, Surminnen

… über Erika Lindenau aus Königsberg-Tannenwalde, Wäschemeisterin der Firma Fritz Jahnke, Königsberg, Junkerstraße, sowie Schneidermeisterin Liesel Mathee, Schneiderin Hanna Wölk, geb. Regutzki, Oberhaberberg, und Schneiderin Liesbeth Störmer, Friedemannstraße 17

… über Otto Neumann, Mohrungen, Otto Arnold, Allenstein, Ferdinand Derkorn, Insterburg, Gustav Krönert, Tilsit, und August Skindel, Tilsit-Ragnit

… über Erich Steinborn, Stadtinspektor in Heilsberg. Liesbeth Schmiedt, geb. Wölk, mit Kindern Lilli und Lothar, Gutenfeld bei Königsberg. Friedrich Wölk, Lagerarbeiter beim Flugplatz, wohnhaft gewesen in Gutenfeld bei Königsberg. Hermann Wölk, und Frau Frieda, geb. Seiffert, mit drei Kindern, Königsberg, Heidemann-Straße

… über den Stabs- und Bat.-Arzt Dr. med. Marquardt, Rudolf Weißgerber, Heilsberg, Infanterie-Straße 19. Josef Dzillak, Infanterie-Straße 15. Willi Musiol, Infanterie-Straße 3. Steindorf, Vorname unbekannt, Infanterie-Straße 17, und Max Mades??s. Zt. Hauptfeldwebel, Heilsberg, Infanterie-Kaserne II/I. R. 44

… über Albert Wittke, geb. 22.12.1904 in Pagehnen, zuletzt wohnhaft gewesen in Pobethen, Kreis Samland. Wittke ist angeblich als Volkssturmmann in Neuhausen bei Königsberg eingesetzt gewesen. Seine letzte Nachricht mit Datum vom 04.05.1946 ist am 15.01.1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft an die Ehefrau gelangt. Wer weiß etwas über den Verbleib des Gesuchten?

… Hedwig Preuss, früher wohnhaft bei Lehrer Erich Lehmann in Regertein, Kreis Heilsberg

… über Kurt Symanzik, geb. 18.06.1924 in Seesken, Kreis Treuburg, Feldpostnr. 27 512 R. Zum letzten Male ist er am 15.01.1945 in Sensburg gewesen.

… über Familie Saager aus Königsberg-Spandienen 3, sowie Frau Helene Marquardt, geb. Haffke, geb. am 31.08.1910, aus Königsberg, Steinstraße, und Lok-Heizer Gustav Zidorn, geb. am 27.07.1901, aus Königsberg, An den Birken 18

Seite 17 Suchanzeigen Achtung! Kulturamt Königsberg, Tragh. Pulverstraße 5! Wer besinnt sich auf meinen Mann, Kurt Bluhm, und kann mir nähere Angaben über sein Angestelltenverhältnis beim Kulturamt machen? Seit wann beim Kulturamt? Wo sind Fräulein Neumann und Fräulein Hellwig? Außerdem suche ich Familie Glowatz aus Königsberg, Nachricht erb. Gertrud Bluhm, Monsheim, Kreis Leonberg

Soldat Lothar Berg, geb. 12.04.1923, ist m 19.01.1943 bei Woronesch in russ. Gefangenschaft gekommen; Tochter Waltraut Berg, geb. am 06.02.1934, und Sohn Wolfgang Berg, geb. am 19.07.1939, zuletzt wohnhaft in Königsberg, Festungsdamm 11, am Pregel. Die beiden vermissten Kinder waren mit ihrer Mutter Anna Berg, geborene Siebert, in Königsberg bis August 1947 zusammen. Im August 1947 sind sie ohne Mutter von Bahnhof Soligenfeld, Kreis Königsberg, angeblich nach Litauen gefahren. Nachricht erbittet Fritz Berg, Hannover, Haltenhoff Nr. 34 ptr.

Welche Schicksalsgenossin war mit Emma Falsner, geb. Bieber, geboren am 28.10.1906 in Goldbach, Kreis Mohrungen, Ostpreußen, in Russland zusammen? Wer kann über ihren Tod nähere Auskunft geben? Nachricht erbittet Paul Falsner, Levertsweiler (Hohenzollern), über Sigmaringen.

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib der drei Schwestern Goda aus Königsberg? Die älteste der Schwestern war Bücherrevisorin. Nachricht erbittet Fräulein Amalie Klädtke, Schernbach über Altensteig, Altersheim

Gesucht wird Gertrud Meyer, geb. Hoffmann, geb. 30.01.1913, letzter Wohnort: Königsberg, Blücherstraße 4a, bei Ruttel, vermisst seit 31.03.1945. Nachricht erbittet die Mutter Frau Antonie Hoffmann, Elmshorn, Bauerweg 32

Wer kann Auskunft geben über den Verbleib unserer Tochter, Christel Jagalski, geb. 17.06.1924 in Allenstein, Ostpreußen, wohnhaft gewesen in Allenstein, Boelckestraße 9, am 05.02.1945 aus Allenstein von den Russen verschleppt? Nachricht erbittet für die Eltern unter Nr. 50 892 Das Ostpreußenblatt

Wer kann Auskunft geben über das Schicksal des Stabsgefreiten Herrmann Malleikat, geb. 16.11.1918, aus Plicken, Kreis Gumbinnen, Ostpreußen, Inf.-Regt. 43, Feldpostnr. 39 302 D, vermisst seit Januar 1945 im Raum Schloßberg, Ostpreußen? Nachricht erbittet Frau Anna Malleikat, Dortmund-Scharnhorst, Wambeler Heide 19

Wer weiß etwas über das Schicksal meines Mannes, des Friseurmeisters Ernst Meitz, aus Königsberg, Aweider Allee 159, geb. 07.03.1912, letzte Anschrift: Obergefr. M., Feldpostnr. 38 567 A. Letzte Nachricht Ende März 1945 aus Königsberg. Soll dort im Blindenheim im Lazarett gewesen sein. Nachricht erbittet Frau Käthe Meitz, Glückstadt, von-Drathens-Weg 15

Wer kann Auskunft geben über Herbert Neubert, bzw. seine Angehörigen, früher wohnhaft Königsberg? Neubert soll 1941 als Marinesoldat bei Kampfhandlungen im Atlantik gefallen sein. Nachricht erbittet unter Nr. 50 995 Das Ostpreußenblatt

Angehörige des Richard Pakusch, aus Sensburg, Ostpreußen, meldet euch sofort, dringende Nachricht liegt vor. Hildeg. Rehahn, geb. Pakusch, (3) Bad Zwischenahn, Straße an der Aue.

Ewald Rostock, geb. 09.10.1928 in Tapiau, Ostpreußen, zuletzt wohnhaft, Tapiau, Invalidenweg 13. Kanonier, Einsatz vermutlich Samland, Feldpostnr. 35 685 D. Angehörige der Feldpostnr. möchten sich bei Erich Rostock, Frankfurt a. M., Ruppertshainer Straße 26, melden.

Zwecks Pens.-Ansp. Suche ich frühere Vorgesetzte und Kollegen meines Mannes, d. 1944 verstorbenen Hauptwachtmeisters der Polizei, Adolf Schmidt, Königsberg, Cranzer Allee 93, letzte Dienststelle Königsberg-Kalthof. Nachricht erb. Frieda Schmidt, Wipperfürth, Rhld., Wilhelmstraße 8

Wer kann Auskunft geben über Ilse Schmidt, aus Medenau, Kreis Samland, Ostpreußen? Sie musste in Carmitten, Ostpreußen, zurückbleiben, später ist sie in einer Schirrkammer in Drugehnen mit zwei Familien zusammen gewesen. Nachricht erbittet Hildegard Schmidt, Neu-Wulmstorf 154, Kreis Harburg

Wer kennt das Schicksal von Stabsgefr. Willi Schroers, geb. 11.12.1913, letzte Feldpostnr. 13 118, Heeresgrußße Schörner? Nachricht erb. Schw. N. Schlefezeit, Bad Salzuflen, Wellenfeld 1, b. Vogt.

Suche Gustav Umierski, früher wohnhaft in Kandien, Kreis Neidenburg, der mich im Gefangenenlazarett in Pr.-Eylau im Mai und Juni 1945 während meiner Krankheit pflegte. Nachricht erb. Karl Sadlowski. (23) Wittlage, Bezirk Osnabrück

Wer kann Auskunft geben über meinen Mann, Erwin Wardecki, geb. 07.06.1908 in Königsberg? Er war Soldat einer Funkkomp. im Raum Woronesch-Rossosch, Feldpostnr. 44 397, letzte Nachricht vom 13.01.1943, Welcher Kamerad oder Heimkehrer kann mir etwas über das Schicksal meines Mannes sagen? Nachricht erbittet Frau Vera Wardecki, geb. Austen, Buchenbach, Kreis Freiburg i. Brsg., Hauptstraße 21

Suche Rittmeister Gebhard von Weyhe, Feldpostnr. 10 187, früher Paries, bei Korschen, Ostpreußen, Nachricht erb. Franz Peters, Bremen, In der Vahr 315, früher: Reuß, Kreis Treuburg, Ostpreußen

Wer kennt Otto Wittrin, aus Königsberg, und wer war mit ihm zusammen beim Volkssturm in der Nacht vom 9. zum 10.01.1945? Wittrin ist am 10.01.1945 plötzlich verstorben. Mitteilung erb. Charlotte Wittrin, Zeven, Kurze Straße 8, Kreis Bremervörde.

Seite 18 Wir gratulieren Zum 99. Geburtstag Am 2. Februar 1955, dem Schuhmachermeister Gustav Wohlgemuth, aus Heydekrug. Er ist zu erreichen durch Frau Herta Kollecker, Berlin N 31, Hussitenstraße 4/5

Zum 96. Geburtstag Am 6. Februar 1955, dem Rentner George Willumat, aus Schloßberg (Pillkallen). Er wohnt bei seinem Schwiegersohn Franz Kannapinnat in Passau, Bayern, Eggendohl 8

Am 7. Februar 1955, Frau Wilhelmine Heise, geb. Fischer, aus Königsberg, Haberberger Neue Gasse 4. Die Jubilarin verbringt ihren Lebensabend bei ihrer Tochter Anna Monien in Fessenbach über Offenburg (Baden).

Zum 95. Geburtstag Am 29. Januar 1955, Frau Maria Kuckuck, geb. Baltruscheit, aus Stucken, Kreis Elchniederung. Sie wohnt bei Ihrer Tochter Martha Dangeleit, Sandhausen 25, Kreis Osterholz-Scharnbeck, Bezirk Bremen.

Zum 93. Geburtstag Am 5. Februar 1955, dem Bauern und Amtsvorsteher Rudolf Pasternak, aus Kehlen, Kreis Angerburg. Er lebt mit seiner Tochter in der sowjetisch besetzten Zone und ist zu erreichen über Frau Emma Wielk in Altendeich bei Tönning

Am 11. Februar 1955, Frau Anna Willuweit, geb. Josupeit, aus Tilsit, Arndtstraße 2 (Geschäft Fritz Froese). Die Kunden nannten sie „Froeses Omchen“. Sie wohnt bei ihren verheirateten Töchtern in Berlin-Buckow II, Kolonie Edelweiß 114

Zum 90. Geburtstag Am 2. Februar 1955, Viktor Waleschkowski, aus Gonglauken, Kreis Samland. Er wohnt bei seinem Sohn in Hengstbacherhof, Kreis Rockenhausen, Pfalz

Am 4. Februar 1955, Johann Gallmeister, Postassistent i. R., aus Sensburg. Er lebt mit seiner Frau und seinen Töchtern Gertrud und Ella in Offstein, Kreis Worms, Hohen Sülzerstraße 14

Am 6. Februar 1955, Frau Emma Mertsch, aus Königsberg, Reifschlägerstraße 1. Sie wohnt bei ihrer Tochter, Frau Charlotte Müller, in Rastorf über Preetz/Holstein.

Am 15. Februar 1955, dem Töpfermeister Adolf Schlage, aus Ragnit, Kirchstraße 13, Langsmann Schrage ist das älteste Mitglied der landsmannschaftlichen Gruppe in Opladen. Er wohnt bei seinem Sohn in der Leichlinger Straße 12. Seine Landsleute in Opladen wünschen dem Jubilar einen langen, gesunden Lebensabend.

Zum 88. Geburtstag Am 3. Februar 1955, Frau Mrtha Sauvant, geb. Schneller, aus Insterburg. Witwe des in Ostpreußen sehr bekannten Gutsbesitzers und Oberamtmannes Fritz Sauvant. Sie wohnt bei ihrer Tochter, die in Gr.-Liedern bei Uelzen Lehrerin ist.

Am 27. Februar 1955, Eduard Endrunat, aus Lepaldten, Kreis Tilsit-Ragnit. Er ist zu erreichen durch Walter Endrunat (13b) Weilheim, Obb., Deutenhauser Straße 3

Zum 87. Geburtstag Am 7. Februar 1955, Frau Emma Bork, aus Rastenburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter Meta in der sowjetisch besetzten Zone und ist zu erreichen durch Carl Brietzke, Glinde bei Hamburg, Schröderweg 2

Zum 86. Geburtstag Am 17. Januar 1955, der Witwe Anna Wallat, geb. Stroks, aus Memel, Mühlentorstraße 13. Sie wohnt in der sowjetisch besetzten Zone.

Am 2. Februar 1955, dem Mittelschullehrer i. R. Johannes Albrecht aus Insterburg, Belowstraße 13. Er wohnt bei seiner Tochter in Mannheim, Baden, Lutherstraße 21

Am 10. Februar 1955, dem Altsitzer Wilhelm Hill, aus Arnstein, Kreis Heiligenbeil. Er wohnt bei seinem Sohn Otto in Damendorf, Kreis Eckernförde

Zum 85. Geburtstag Am 28. Januar 1955, Frau Martha Schwark, geb. Wöziekowski, aus Rößel, Langgasse 8. Sie wohnt in Schwanewede, Bezirk Bremen, Vorberg 39, bei ihrer Tochter

Am 2. Februar 1955, Frau Elisabeth Prengel, geb. Weide, aus Gerdauen. Sie lebt bei ihrer verheirateten Tochter Ella Krause in Frankenthal, Pfalz, Wormser Straße 136.

Am 6. Februar 1955, Frau Ida Haus, aus Gumbinnen, Hindenburgstraße 8. Sie wohnt bei ihrem Sohn Hellmuth in Landau i. d. Pfalz, Martin-Luther-Straße 45b

Am 7. Februar 1955, der Witwe Amalie Großmann, aus Schwarzstein, Kreis Rastenburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter in Elmshorn, Jahnstraße 17

Am 8. Februar 1955, Frau Berta Worm, geb. Schiller, aus Lndsberg. Sie wohnt bei ihrer Tochter und ihrem Schwiegersohn, Gärtnereibesitzer Robert Kannappel, Wiesbaden, Unter den Eichen 1

Zum 84. Geburtstag Am 28. Januar 1955, dem Lehrer i. R. Rudolf Meyke aus Osterode. Er wohnt in Plön/Holstein, Rodomstorstraße 50

Zum 83. Geburtstag Am 21. Januar 1955, Adolf Rohmann, aus Rhein, Kreis Lötzen, vorher Grabnik. Er wohnt mit seiner Frau in Himmelpforten, Kreis Stade

Am 30. Januar 1955, dem Tischlermeister August Kolberg, aus Lebenau, Kreis Braunsberg. Er wohnt in (20a) Seelze, Hannover, Wehrburg 19

Am 1. Februar 1955, dem Landwirt Franz Hauff, aus Kl.-Bolken, Kreis Treuburg. Er wohnt in Hambuhren 1 über Celle, Heidelager 5

Ohne Datum. Vielleicht auch der 1. Februar 1955, dem Rentner Julius Gortzitza, aus Osterode, Ludendorffstraße 10. Er wohnt bei seiner Tochter, Frau Elisabeth Stenke, Gr.-Hesepe, Emsland, Kreis Meppen

Am 11. Februar 1955, Max Zmodzin, aus Tapiau, Tannenbergstraße 13. Er wohnt in Flensburg, Adolf-Menzel-Weg 26

Am 12. Februar 1955, Frau Wilhelmine Grahl, jetzt in Flensburg, Rote Straße 24

Am 17. Februar 1955, Frau Elsbeth Burow, geb. Schwaan, aus Königsberg, zuletzt Danzig. Sie wohnt mit ihrem Ehemann in Nimberg bei Feucht, Mittelfranken.

Zum 82. Geburtstag Am 26. Januar 1955, dem Gendarmerie-Wachtmeister i. R. Gustav Päzolt aus Ebenrode (Stallupönen). Er wohnt in (23) Heidelberg, früher RAD-Lager, Bezirk Bremen

Am 9. Februar 1955, dem Oberförster i. R. Richard Wolk aus Osterode. Er wohnt mit seiner Frau in der sowjetisch besetzten Zone. Zu erreichen über Herrn Frischke, München 23, Biedersteiner Straße 7/0.

Am 12. Februar 1955, Landsmann Otto Hulpke, aus Heydekrug, seit 1919 Besitzer des Gutes Tautischken, Kreis Pogegen. Der Jubilar, der schon in seiner engeren Heimat Ehrenämter bekleidete, konnte auch nach seiner Vertreibung nicht müßig sein. Trotz seines vorgeschrittenen Alters war er selbstlos für den landsmannschaftlichen Gedanken tätig. Besondere Verdienste erwarb er sich beim Ausbau der Heimatorganisation. Die landsmannschaftliche Gruppe wünscht dem Jubilar, der heute in Boostedt bei Neumünster lebt, herzlich alles Gute.

Am 14. Februar 1955, dem Photographen Ernst Gebhardi aus Insterburg. Der Jubilar wohnt in Seesen a. H., Poststraße 14, wo er auch heute noch seinen Beruf ausübt.

Am 19. Februar 1955, Frau Christine Doering, jetzt in Flensburg, Mühlenholz 25

Zum 81. Geburtstag Am 29. Januar 1955, dem Rentner Gustav Igné aus Waldhöhe, Kreis Gerdauen. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Geismar bei Göttingen, Bachstraße 6a

Am 30. Januar 1955, dem Reichsbahn-Signalwerkführer Wilhelm Joswich, aus Goldap, Bergstraße 17. Er ist zu erreichen durch Günter Joswich, Berlin-Tempelhof, Eythstraße 46

Am 3. Februar 1955, dem Postbetriebsassistenten a. D. Karl Gewetzki, aus Neusiedel, Kreis Tilsit-Ragnit. Er wohnt in Essen-Altenessen, Nobermannshude 25

Am 6. Februar 1955, der Witwe Berta Boehm, aus Königsberg, Jägerhof 2. Sie lebt in Bremen-Tenever, Osterholzer Heerstraße 192

Am 9. Februar 1955, Frau Charlotte Juschkus, geb. Podehl, aus Osterode. Sie wohnt bei ihrer Tochter Erna in Düsseldorf-Hassels, Graudenzer Straße 33

Am 11. Februar 1955, Frau Berta Scheffler, geb. Schaumann, aus Lutzen, Kreis Gumbinnen. Sie lebt bei ihrer Tochter Gertrud Eggert, Wiesbaden-Sonnenberg, Tennelbachstraße 1

Am 12. Februar 1955, dem Altsitzer Christoph Kopka, aus Windau. Er wohnt bei seinem Sohn in der sowjetisch besetzten Zone.

Zum 80. Geburtstag Am 1. Februar 1955, Frau Marie Scheffel, geb. Langheit, aus Königsberg, Schrötterstraße 80. Sie lebt in Flensburg, Kloster zum Heiligen Geist.

Am 6. Februar 1955, der Witwe Wilhelmine Puschke, geb. Pantel, aus Fischhausen. Sie wohnt bei ihrer Tochter in Duisburg-Meiderich. Unter den Ulmen 9

Am 8. Februar 1955, Frau Eva Borchert, geb. Seruns, aus Hüttenfelde, Kreis Tilsit-Ragnit. Sie wohnt bei ihrer Nichte Hanna Serungs in Viersen, Friedhofstraße 11

Am 8. Februar 1955, Richard Bernecker, aus Tilsit, Landwehrstraße 46, Prokurist der Mühlenwerke und Seifenfabrik Joh. Fr. Bruder. An seinem neuen Wohnort in Immenstaad am Bodensee ist er Vorsitzender der landsmannschaftlichen Ortsgruppe, jedem Landsmann steht er mit Rat und Tat zur Seite. Er wohnt mit seiner Ehefrau bei seiner verheirateten Tochter, Frau Behrendt.

Am 8. Februar 1955, dem Rentner Joseph Fox aus Raunau, Kreis Heilsberg. Er lebt bei seiner Tochter in Essen-Heisungen, Hagemanngarten 1

Am 9. Februar 1955, Frau Louise Karschuck, geb. Behrendt, aus Kaimelskrug, Kreis Gumbinnen. Sie wohnt bei ihrem ältesten Sohn, der in Königsmoor, Post Tostedt, Bezirk Hamburg, eine 16 Hektar große Siedlung hat.

Am 13. Februar 1955, Frau Emma Borkam, geb. Schubert, aus Johannisburg, Lycker Straße. Sie ist durch Kurt Brandtner, Rellingen (24b), Hauptstraße 59, zu erreichen

Am 15. Februar 1955, dem Postbetriebsassistenten a. D. Franz Bagusat, aus Benkheim, zuletzt Goldap, Schuhstraße 7. Er wohnt in Brake, Unterweser, Bahnhofstraße 25

Am 17. Februar 1955, Frau Marie Pilath, Mutter des Werkleiters Pilath, Genossenschaft Neidenburg. Sie wohnt in Hann.-Münden, Am Sportlatz 3

Zum 75. Geburtstag Am 25. Januar 1955, Frau Martha Grimm, geb. Leymann, aus Pillau, Breite Straße 19. Sie wohnt bei ihrer Tochter in (24) Glücksburg, Flandernweg 9, bei Bart.

Am 4. Februar 1955, Frau Ida Marklein aus Insterburg, Göringstraße 33. Sie wohnt in (22a) Kempen, Möhlenring 73

Am 6. Februar 1955, der Bäckermeisterfrau Anna Weber aus Königsberg, Oberhaberberg 79. Sie wohnt mit ihren Kindern und Enkeln in Haddorf 30 über Stade, Elbe

Am 6. Februar 1955, Oberfeldintendant i. R. Walter Gaedtke aus Osterode. Er war Leiter der Heeresverpflegungsämter Königsberg und Insterburg, und seit 1941 bis zur Gefangennahme am 10. Mai 1945 Leiter des großen EVM und Festungsverpflegungsamtes Königsberg. Auch bei der ostpreußischen Sportgemeinde hatte der Name des Jubilars einen guten Klang. Verschiedenen Sportklubs gehörte er als Vorstandsmitglied, Vorsitzender und Ehrenmitglied an. Noch im Alter von beinahe 65 Jahren wurde er beim letzten Wehrsportfest in Königsberg zweiter Sieger. Heute lebt Landsmann Gaedtke, nachdem er 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, bei seiner Familie in Schorndorf, Werderstraße 25. Als Mitbegründer und Ehrenvorsitzender der örtlichen Vereinigung heimatvertriebener Ost- und Westpreußen ist er sehr aktiv in der landsmannschaftlichen Arbeit tätig. Er setzt sich nicht nur für seine Landsleute ein, sondern gestaltet auch die Heimatabende mit eigenen Gedichten, Vorträgen und Theaterszenen abwechslungsreich und anregend, neben anderen freiwillig übernommenen Pflichten widmet er sich auch dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge.

Am 9. Februar 1955, dem Textilkaufmann Fritz Nagel aus Lyck, Am Markt. Er wohnt in Stade, Elbe, Neuwerk 1, wo er ehrenamtlich in der landsmannschaftlichen Gruppe tätig ist, besonders in Fragen des Lastenausgleichs.

Am 9. Februar 1955, der Witwe Auguste Mutzek, aus Friedland, Masurenstraße. Sie wohnt bei ihrem Sohn in Mettingen, Westf., Sunderstraße 7

Am 10. Februar 1955 Frau Therese Degenhardt, verw. Meyer, geb. Witt, aus Königsberg, Ostendorfstraße 13. Sie ist durch Ernst Wittki, Laboe über Kiel, zu erreichen.

Am 10. Februar 1955, Frau Ida Broszeit aus Striegengrund, Kreis Insterburg. Sie wohnt in Flensburg, Lager „Zur Exe“.

Am 11. Februar 1955, der Witwe Luise Siebert, geb. Päslack, aus Klein-Gallingen, Kreis Bartenstein. Sie wohnt bei ihrer Tochter Minna in Bremerhaven, Friedrich-Ebert-Straße 27

Am 11. Februar 1955, Frau Elise Pagio, geb. Marquardt, aus Königsberg, Am Fließ 18. Sie wohnt in Göllheim, Rheinpfalz, Altstraße 276

Am 12. Februar 1955, dem Bauern Hermann Karth aus Georgenthal, Kreis Mohrungen. Er lebt mit seiner Ehefrau in Sparrieshoop bei Elmshorn.

Am 13. Februar 1955, Frau Charlotte Mehl, geb. Korittko, aus Peitschendorf, Kreis Sensburg. Sie wohnt bei ihrer Tochter Marie Rogalski in Neuhaus/Oste, Schulplatz 3

Am 13. Februar 1955, der Oberschullehrerwitwe Eva Hildebrandt aus Lyck. Sie wohnt in Hausberge a. d. Porta, Findelstraße 107

Am 16. Februar 1955, Aloysius Hausmann aus Heilsberg. Er wohnt in Nürnberg, Katzwangerstraße 74

Am 18. Februar 1955, dem Schneidermeister Franz Butzke, aus Königsberg. Er war viele Jahre Vorsitzender der meisterprüfungskommission für Ost- und Westpreußen. Mit seiner Ehefrau wohnt er in (22a) Opladen, Düsseldorfer Straße 128.

Seite 18 Goldene Hochzeiten Das Fest der Goldenen Hochzeit begehen, am 5. Februar 1955 der Rentner August Hirsch und seine Ehefrau Minna, geb. Waldinger, aus Stockheim, Kreis Bartenstein. Der Jubilar war lange Jahre hindurch als Schweizer auf dem Gut Dommelkeim, Kreis Bartenstein tätig, das dem bekannten Pferdezüchter Born gehörte. Landsmann Hirsch erfreute sich in Stockheim, wo die Eheleute ein eigenes haus besaßen, als „Viehdoktor“ großer Beliebtheit. Auf der Flucht wurde das Ehepaar in Pommern festgehalten und durchlebte dort harte, schwere Jahre, bis es ihm gelang, ins Bundesgebiet zu gelangen. Jetzige Anschrift (22a) Hilden, Hülsen 5.

Polizeiwachtmeister a. D. Hermann Schneider und seine Ehefrau Ida, geb. Becker, aus Gahlen, Kreis Angerapp, feierten am 26. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt in Marxen 13, Kreis Harburg

Seite 18 Diamantene Hochzeit Die Eheleute Albert Steinke und Frau Minna, geb. Neubert, aus Schönwalde, Kreis Heiligenbeil, feiern am 11. Februar 1955, das Fest der Diamantenen Hochzeit. Sie wohnen in Mehlbek bei Huje über Itzehoe/Holstein

Seite 18 Dienstjubiläen Der Oberingenieur Karl Bethge aus Königsberg, Kunzener Weg 26, jetzt in Berlin-Neukölln, Leubestraße 11, feiert am 5. Februar 1955 sein 50jähriges Geschäftsjubiläum bei der Firma Schäffer & Walcker, Zentralheizungen GmbH, Berlin-Charlottenburg. Im Jahre 1911 gründete und leitete er die Filiale dieses Unternehmens in Königsberg bis zu seiner Flucht. Seit Januar 1945 ist er wieder im Hauptgeschäft Berlin als Direktor tätig.

Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 1

Januar

Folge 01 vom 01.01.1955

Seite 5 Vom guten alten Hausarzt in Ostpreußen. Von Dr. Paul Schroeder, Dänischenhagen. Marie Hensel, Seelsorger und Arzt zugleich.


Eine alte Königsbergerin sagte bei einer Nachkriegsbegegnung von ihrer Hausärztin in schlichter Dankbarkeit: „Wir hatten Fräulein Dr. Hensel dreißig Jahre lang als Husarzt. Sie behandelte mich, meinen Mann, meine drei Kinder und war uns Seelsorger und Arzt zugleich.“ Es durfte kaum einen schöneren und eindrucksvolleren Nachruf für einen guten Arzt geben. Aber es gibt auch trotz der Vielzahl von Hausärzten unserer ostpreußischen Heimat, deren wir uns mit Dankbarkeit erinnern, nur wenige, die in so hohem Grade eine solche Wertschätzung und Liebe verdienen wie Dr. Marie Hensel. Sicherlich können noch viele überlebende Königsberger das aus eigenen Einzelbeobachtungen bestätigen. Dennoch dürfte das ganze Ausmaß dieser seltenen Arztpersönlichkeit nur ganz wenigen bekannt geworden sein.

Denn Fräulein Dr. Hensel war kein Mensch, der es darauf anlegte, von sich reden zu machen; sie ging vielmehr zeitlebens allem aus dem Wege, was eine öffentliche Hervorhebung hätte nach sich ziehen können. Ihrer Art gemäß war vielmehr die alte Preußen-Devise „Viel leisten, wenig hervortreten“, aber sie hätte es zugleich zurückgewiesen, wenn man solche oder ähnliche Sprüche für sie in Anspruch genommen hätte. Es ist auffallend, dass gerade ein solcher Mensch in eine Zeit hineingestellt wurde, die dem Gegenteil huldigte und in kollektiven Massenideologien jede Einzelpersönlichkeit zu ersticken drohte. Doch gerade deshalb, weil das bei ihr nicht gelang, weil her die sittliche Kraft und die Eigenwilligkeit einer in sich gefestigten Persönlichkeit über jede nivellierende Tendenz der Allerweltsmenschen triumphierte, hat dieses 1949 geendete Leben eine so nachhaltige Wirkung auf alle diejenigen, welche darin Einblick nehmen konnten. Man kann es zur Ermutigung aller, welche den schicksalhaften Ablauf der Dinge mit wehmütiger Resignation betrachten und daran verzweifeln, dass dem Menschen von heute noch die Fähigkeit und Kraft zur Überwindung dieses Schicksals gegeben ist, unter das Wort einer großen deutschen Dichterin stellen: „Unbefangenheit, Gradheit, Bescheidenheit sind auch göttliche Tugenden.“ Mit diesen Tugenden versehen, hat Fräulein Dr. Hensel Übermenschliches geleistet.

Der Artname Hensel hat in Königsberg von der Jahrhundertwende bis zum tragischen Ende einen besonders guten Klang gehabt. Vor dem ersten Weltkrieg war Dr. Richard Hensel einer der begehrtesten Hausärzte besonders im Tragheim-Viertel. Er hatte seine Praxis Ecke Hohenzollernstraße und Steindamm und war bekannt durch ein gütiges, fast zu weiches Herz, das sich in dem Konflikt zwischen Mitleiden und nur begrenzter Möglichkeit zur Hilfe verzehrte. Krank aus dem Kriegssanitätsdienst zurückgekehrt, starb er 1919 einen frühen Tod, etwa zur gleichen Zeit, als seine sehr viel jüngere Schwester Marie sich auf dem Steindamm als Allgemeinpraktikerin niederließ. Sie war damals 38 Jahre alt und hatte eine sehr gründliche und vielseitige Ausbildung im Königsberger Städtischen Krankenhaus hinter sich. Früh schon von ihrer Berufung, Arzt zu werden, überzeugt, hatte sie mit zäher Ausdauer und Energie erst allerhand Hindernisse aus dem Wege räumen müssen, bis sie mit ihrer medizinischen Ausbildung beginnen konnte. So war sie erst Lehrerin geworden, hatte dann das Abitur als Extranea gemacht und damit die Voraussetzung für die Zulassung zum Medizinstudium erworben, was in jener Zeit nur wenigen Frauen unter Überwindung eines Waldes von Vorurteilen gelang.

Marie Hensel war aus wesentlich härterem Holz geschnitzt als ihr Bruder Richard. Was sie sich einmal vorgenommen hatte, das setzte sie auch durch, davon war sie weder im Guten noch im Bösen abzubringen. Ein Mensch aus einem Guss, manchmal eine etwas raue Schale hervorehrend und nicht gerade bequem für den, welcher etwas von ihr haben wollte, was sie nicht billigen konnte. Dann pflegte sie kein Blatt vor den Mund zu nehmen, denn jene Unbefangenheit des Blickes und Gradheit des Wesens, von der als einer göttlichen Tugend die Rede war, gestatteten ihr nicht, auch nur die geringsten Zugeständnisse zu machen. Seltsam, selbst die extremsten Anhänger des von ihr kompromisslos abgelehnten nationalsozialistischen Regimes respektierten das und schlugen lieber einen Bogen um die unerschrockene Ärztin als dass sie sich auf weitere Forderungen versteiften. Un doch hatte „Tante Mieze“, wie sie befreundete Kollegen mit ebensoviel respektvoller Bewunderung wie liebevoller Kameradschaftlichkeit zu nennen pflegten, ebenso ein butterweiches Herz wie ihr früh vollendeter Bruder, und nur ganz Fernstehende konnten das zuweilen übersehen, wenn sie ihnen getarnt mit robuster Schroffheit entgegentrat. Denn sie konnte, wenn es sein musste, wie eine Löwin für das von ihr als recht Erkannte kämpfen, und ihr so gütiges, offenes Gesicht konnte bei solcher Gelegenheit, für Augenblicke nur, durch das eigenwillig gewellte, in alle Himmelsrichtungen strebende Haar sogar einen furiosen Ausdruck bekommen.

Dr. Marie Hensel hatte sich auf dem Steindamm eine sehr gute Praxis geschaffen und diese bis zur Zerstörung der Innenstadt durch den großen Bombenangriff in aufopfernder Weise geführt. Auch sie blieb wie ihr Bruder Junggeselle. Wo hätte sie auch die Zeit für eine eigene Familie hernehmen sollen, denn die gehörte doch ausschließlich ihren zahlreichen Patienten. Nicht nur des Verdienstes willen, sondern nur um ihrer inneren Berufung in noch größerem Rahmen zu dienen, übernahm sie die Privatklinik in der Vogelweide und damit einen gewaltigen zusätzlichen Pflichtenkreis. Hier war sie eine strenge und gerechte Herrin, die von sich selbst das Äußerste verlangte und dementsprechend auch dem Personal keine Nachlässigkeit durchgehen ließ. Dafür hat sie ihre Schwestern und Angestellten auch am Ertrag der Klinik beteiligt und eine Atmosphäre fröhlicher Kameradschaft trotz aller notwendigen Disziplin um sich geschaffen. Denn auch das gehörte zu ihrem Wesen. Sie liebte Heiterkeit und Geselligkeit in kleinem Kreise, und sie entspannte sich gern daheim beim Skatspiel oder Strickzeug oder buddelte emsig im Garten ihres Wochenendheimes in Neuhäuser. Meist aber waren es nur kurze Stunden, die sie dort verbringen konnte. Für sich selbst hatte sie wenig, für andere immer Zeit. Was sie sich an Erholung versagen musste, weil ihr Aufgabengebiet so groß war, das ließ sie anderen zu gute kommen. Fand sie in der Praxis jemand, der nur durch einen Erholungsaufenthalt richtig wiederhergestellt werden konnte, für den sich aber ein Kostenträger nicht finden ließ, meist waren das alte Damen, deren Existenzgrundlage durch die Inflation zerstört war, dann nahm sie diese Patienten als ihre Gäste in Neuhäuser auf. Denn tätige Hilfe gehörte nun mal zum Lebenselement von „Tante Mieze“. Mit kostenfreier Behandlung, wenn es nottat, begnügte sie sich nicht. Da wurde auch noch die Medizin und andere Heilmittel bezahlt, Pflegemittel beschafft, die Ausbildungskosten übernommen und Lehrstellen vermittelt. Sie fand immer neue Wege, anderen auf die Beine zu helfen, und sie tat das alles mit so bescheidener Selbstverständlichkeit, dass man meist Mühe hatte, wenigstens ein kurzes „Vergelt’s Gott“ zu sagen.

So stand „unser Fräulein Doktor“ als ein Soldat der Nächstenliebe überall ihren „Mann“. Wen nimmt es wohl wunder, dass in der Zeit der großen Bewährung, die dann kam, damals als die meisten von uns die bis dahin verborgenen Schwächen ihres Charakters hinter keiner Maske mehr verstecken konnten, dass Marie Hensel in unerschrockener Ruhe die blieb, die sie immer gewesen war? Schon bei den großen Luftangriffen, die ihr Heim und ihre Praxis zerstörten, trat das für jedermann deutlich hervor. Ein halbes Jahr später aber begann die Hauptprobe ihrer Lebenserfüllung. Wer sich ihr anvertraute, wer ihre Hilfe anrief, weil er körperlich oder seelisch Not litt, dem hielt sie die Treue bis zuletzt, mochte es auch ihre Kraft, ärztliche oder materielle Hilfe zu leisten, übersteigen und darum sinnlos erscheinen. Was die Leib-Sorgerin nicht schaffte, musste halt die Seelsorgerin übernehmen. Die Notwendigkeit gerade solcher Hilfe stieg im sterbenden Königsberg ins Unermessliche und rechtfertigte das Opfer aller derjenigen, welche ohne äußeren Zwang auf ihrem Posten blieben. Als man die damals schon 64jährige während der Einschließung der Festung mehrfach aufforderte, die Stadt auf dem Seeweg zu verlassen, machte sie ihre Zustimmung von der Gegenforderung abhängig, dass sie auch ihr Personal und ihre Kranken mitnehmen dürfte. Da man das nicht erfüllen konnte, blieb auch sie und harrte unerschrocken bei ihre Patienten aus, als die Russen in die Stadt einbrachen, ihre Klinik anzündeten und die Schwestern ihr in panischem Schreck davonliefen. Mit ihrer treuen Freundin, der Studienrätin Riewe, allein geblieben, rettete sie die im Keller der Klinik liegenden Kranken vor dem sicheren Verbrennungstod. Dann folgten die schwersten Jahre ihres Lebens mit unvorstellbaren körperlichen und seelischen Belastungen. Im Gebietskrankenhaus zunächst im Landesfinanzamt, später in der Barmherzigkeit hat sie mit aller Kraft ihres unerschrockenen Herzens den Leidenden zu helfen und die Sterbenden zu trösten versucht.

Mehr als zweieinhalb Jahre ausgefüllt mit Not und Grauen, in denen die ärztliche Leistung fast ausschließlich in Sterbehilfe bestand! Im Spätherbst 1947 aus der zerstörten Heimat ausgewiesen, begleitete die Unermüdliche den ersten Elendstransport von zweitausend Menschen in ein Lager in Thüringen und hielt dort aus, bis auch dieses der Auflösung verfiel.

Das irdische Schicksal hat Fräulein Dr. Hensel das alles nicht gedankt. Nach Westdeutschland gekommen, zerbrach sie fast an den bürokratischen Schwierigkeiten, die ihr eine unverständige Umwelt bereitete. Als sie sich endlich durchgesetzt hatte, stand am 14. Juni 1949 das müde gewordene Herz für immer still. Keine Tagespresse, keine Illustrierte hat fe von dieser Heldin der Stille berichtet, kein literarisches Zeugnis sie gefeiert, weder Orden noch Titel sind ihr verliehen worden. Aber was hätte das schon für eine Bedeutung in unserer schnelllebigen und schnell vergessenen Zeit gehabt! Die reportage-geborenen „Engel von …“ sind Eintagsfliegen wie die Sterne am Filmhimmel und die Sieger in den Sportarenen.

Marie Hensel aber hat die Spur ihres Erdenwallens in zahllose ostpreußische Herzen gegraben und, ebenso wie wir glauben, dass uns die Heimat nicht endgültig verlorengegangen ist, so sind wir auch der tröstlichen Gewissheit, dass Menschen dieser Art in uns fortleben und dereinst in unseren Nachkommen wieder auferstehen werden.

Seite 5 „Nicht mehr schön genug …“ Der Bundesgerichtshof weist Scheidungsklage ab Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe ist wieder einmal sehr energisch gegen alle Männer geworden, die ihre „im Dienst für die Familie ergraute“ schuldlose Ehefrau gegen eine andere „eintauschen“ wollen. Ein jungverheiratetes Paar war durch die Kriegsereignisse getrennt worden. Der Mann hatte sich nach kurzer Kriegsgefangenschaft in Bayern niedergelassen und sich bei einer um elf Jahre älteren verwitweten Geschäftsinhaberin einquartiert. Seiner Frau war es erheblich schlechter gegangen. Sie wurde im Frühjahr 1945 nach Russland verschleppt. Dort gebar sie ihrem Mann noch ein Kind, das aber bald an Unterernährung starb. 1946 wurde sie nach der Sowjetzone entlassen. Es gelang ihr kurz darauf, über die grüne Grenze in den Westen zu fliehen. Die Gefangenschaft hatte ihr sehr zugesetzt und sie vor allem auch körperlich stark entstellt. Der Mann, der ein warmes Nest gefunden hatte, war über ihr Auftauchen nicht sehr erfreut. Er wollte mit der „hässlichen Frau“ nicht mehr zusammenleben. So klagte er bald auf Scheidung und trug dem Gericht vor, seine Ehe müsse als „Fehlehe“ bezeichnet werden, sie sei durch die besonderen Zeitverhältnisse so zerrüttet, dass sie zu scheiden sei

Vor dem Landgericht und dem Oberlandesgericht in Nürnberg ist er durchgefallen. Der Bundesgerichtshof hat nun auch seine Revision zurückgewiesen (IV ZR 75/54: „Es gehört zum Wesen der ehelichen Lebensgemeinschaft, dass sie eine Schicksalsgemeinschaft ist, in der jeder Ehegatte das Los, das dem anderen zufällt, mit trägt.“ Bei der Entscheidung der Frage, ob einem der Ehegatten das Scheitern als Schuld zuzurechnen sei, dürfe nicht den äußeren Verhältnissen ein zu großes Gewicht beigemessen und die Zerrüttung auf das Schicksal zurückgeführt werden, wo im Grunde ein menschliches Versagen vor den vom Schicksal gestellten Aufgaben vorliege. Wenn die Ehefrau in ihrer schweren Leidenszeit in Russland Halt und Trost in dem Glauben gefunden habe, in dem anderen Ehegatten trotz äußerer Trennung einen ihr innerlich fest verbundenen Menschen zu besitzen und die Ehe für sie dadurch zum Inhalt ihres Lebens geworden sei, so dürfe die Ehe nicht geschieden werden, wenn die Frau sich nicht einer Eheverfehlung schuldig gemacht habe. Dr. jur. O. Gr.

Seite 5 Kein Kind der Liebe, aber doch ihr Kind. Der Ehemann darf die Frau deshalb nicht verlassen. Ein Scheidungsprozess, der in der Öffentlichkeit viel Aufsehen erregt hat, wurde dieser Tage vom Landgericht Hannover entschieden. Ein Vertriebener, der durch die Kriegs- und Nachkriegswirren von seiner Familie getrennt worden war, konnte erst im Mai 1952 die Anschrift seiner Frau ermitteln. Als er seine Frau erstmals besuchte, fand er ein Kind vor, das er nicht kannte. Der nunmehr achtjährige Klaus hatte einen russischen Soldaten zum Vater. Die Frau war beim Einmarsch der Roten Armee vergewaltigt worden.

Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen den Eheleuten. Der tief bestürzte Ehemann erklärte sich zwar grundsätzlich bereit, wieder mit seiner Frau zusammenzuleben, er stellte jedoch zur Bedingung, dass das „Besatzungskind“ in ein Kinderheim gebracht werde. Die Frau, die an ihrem Kind sehr hing, konnte sich hierzu nicht entschließen. Darauf verließ der Mann sofort die Wohnung und fuhr noch am selben Tage ab. Trotz mehrfacher Schlichtungsversuche weigerte er sich, seine Frau bei sich aufzunehmen.

Das Landgericht Hannover hat nunmehr deshalb die Ehe aus Verschulden des Mannes geschieden. Die Richter aus Hannover haben zwar nicht verkannt, dass der Mann ohne sein Verschulden in einen schweren Gewissenskonflikt gekommen sei. Sie sind aber der Auffassung, dass dieser schwere Schicksalsschlag nicht nur den Ehemann, sondern mindestens ebenso schwer auch seine Frau getroffen habe, welche die seelischen Qualen der Vergewaltigung und die Schwere der Gedanken über das Erlebte bis zum Wiedersehen mit dem eigenen Mann allein habe ertragen müssen. Tausende wehrloser Frauen habe nach dem Zusammenbruch der Ostfront und der Besetzung weiter Gebiete deutschen Landes durch die Rote Armee ein derartiges Los getroffen. „Die Mehrheit des deutschen Volkes hat daher auch Verständnis für solch einen Schicksalsschlag und erblickt darin nur die Tragik eigenen Geschehens, nicht aber eine unzumutbare Demütigung der betroffenen Ehemänner.“ Der Mutter könne auch nicht vorgeworfen werden, dass sie im Interesse der Aufrechterhaltung der Ehe nicht auf ihr Kind verzichten wolle. „Die Mutterliebe muss immer noch als das höchste, natürlichste und heiligste Gefühl anerkannt werden. Es kann deshalb einer Mutter niemals zum Vorwurf gereichen, wenn sie sich in Liebe für ihr Kind für dieses entscheidet.“ Dr. jur. O. Gr.



[OWP] Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 2


Seite 6 Heydekrug

Ein Landsmann schreibt in einem Brief aus Heydekrug u. a.: Der hiesige Friedhof (Heydekrug) ist schon lange eingeebnet und wird von den sowjetischen Soldaten zum Exerzieren benutzt. Zum Gottesdienst am Sonntag versammeln wir uns bei dem Nachbarn, der eine größere Wohnstube hat, denn die Kirchen sind fast überall beschlagnahmt. In Paleiten (bei Heydekrug) ist das Getreide in der Kirche bis zum Fensterrand aufgeschüttet. In Kaukehmen auf der anderen Seite der Memel fehlt es an Ställen. Da haben die Soldaten ihre Pferde in der früheren Kirche untergestellt. Seite 6 Tilsit

Gesucht werden: Frau Amalie Willuhn, geb. Schlemonat, geb. 12.03.1867 in Mehlauken. Anfang Juli 1945 am Bahnhof Insterburg gewaltsam von der Schwiegertochter getrennt, seitdem kein Lebenszeichen; wer kennt ihr Schicksal?

Dieter Lehmann, geb. 09.02.1924, Tilsit, Siedelhöhe 1, als Leutnant seit März 1945 bei Danzig vermisst.

Kurt Schneidereit, geb. 25.05.1906, Tilsit, Bürgener Straße 68, vermisst seit Frühjahr 1945 beim Volkssturm im Raume insterburg

Herbert Busse, Tilsit, Ringstraße 122, vermisst in Stalingrad 1943; wer kennt sein Schicksal?

Wolfgang Kaschub, geb. 07.12.1927, Tilsit, Ragniter Straße 39, Schütze bei der III. Pz. Jg. Ers. Abt. 20, letzte Nachricht vom 08.04.1945, aus Baumgarten bei Prenzlau, im Raume Stettin

Kurt Behrendt, geb. 11.08.1904, Spirituosen-Kaufmann, Tilsit, Dragonerstraße 30

Hans Wichmann, Sohn des Maschinisten Fritz Wichmann, der in Tilsit in der Nähe der Deutschordenskirche wohnhaft war. Wo ist die Tochter Liesbeth des Maschinisten Fritz Wichmann, die etwa 1897/1899 geboren ist und durch Heirat schon in Tilsit einen anderen Namen führte? Fritz Laser, Färbermeister und Frau, geb. Kalweit, Tilsit, Hohe Straße 59


Fritz Girulat, geb. 12.07.1914, und seine beiden Kinder Klaus-Jürgen und Wolfgang-Bernd, suchen seine Eltern bzw. Großeltern und Geschwister, die in Tilsit, Gnesener Weg, wohnhaft waren und Klopatowsky hießen.

Frau Elisabeth Paprotka, und Frau Hoffmann, beide aus dem Hause Tilsit, Landwehrstraße 8.

Rudolf Just, geb. 09.12.1907, Amtsgerichtsrat, Tilsit, Kastanienstraße 8 II, als Soldat seit 16.01.1945 in Posen vermisst. Dr. med. Sonnenberg, der 1945/1947 in Birkenfeld bei Insterburg Lagerarzt war.


Elektromeister Oschecker und seine Ehefrau Gerda, geb. Staschull, Tilsit, Stolbecker Straße.

Emil Degies, Kriminalbeamter a. D., und seine Ehefrau Anna, geb. Redschus, Tilsit, Rosenstraße.

Adler (Vorname unbekannt9, angeblich Bankbeamter in Tilsit, zuletzt Hauptmann d. R. und Führer einer Inf.-Komp. bei der Feldpostnr. 04 298 C, soll aus Kriegsgefangenschaft zurück sein. Wer kennt seine heutige Anschrift?

Ernst Schober, Tilsit, Stolbecker Straße 38, im Oktober 1944 nach Königsberg-Aweiden, Reichsstraße 5, zu seiner verh. Tochter, Frau Käthe Prussat, geflohen. Seit 19.01.1945 von beiden keine Nachricht erhalten; wer kennt ihr Schicksal?

Karlowski, Leiterin und Oberschwester des Krönungs-Jubiläums-Stifts Tilsit, und andere Schwestern, die dort tätig waren.

Walter Matzke, Spirituosen-Kaufmann, und seine Mutter, Witwe des Schneidermeisters Otto Matzke, Tilsit, Kasernenstraße 18. Fräulein Elsa Boehnke, Tilsit, Kasernenstraße 8/9.


Frau Emmy Paulat, Tilsit, Schlossplatz; Herbert Sturmhoebel, Sohn des Rechtsberaters St., in Fa. Reylaender tätig gewesen. Frau Maria Sprung, mit ihrem Sohn Gustav, Tilsit, Winkelstraße 12

Gertrud Pareigat, Tilsit, Königsberger Straße, Ecke Sommerstraße.


Felix Hennenberg, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 31.03.1945 um Heiligenbeil/Ostpreußen vermisst.

Gerda Tausendfreund, geb. 03.02.1922, Tilsit, Sperlingslust 1, seit 1945 in Allenstein vermisst. Frau Marga Ruddies, geb. Hauschild, Tilsit, Lindenstraße 5 oder 6.

Siegfried Gerullis, Tilsit, Seilerstraße 11, vermisst seit August 1944

Ernst Gritto, Stabsfeldwebel und Familie, Tilsit, Johanna-Wolff-Straße


Frau Marie Volkmann, Tilsit, Friedrichstraße 57, vermisst seit 30.08.1944 in Kitzbühl/Tirol; wer kennt ihr Schicksal?

Gerhard Schroeder, geb. 07.01.1905, Amtsgerichtsrat, Obergefr., letzte Feldpost-Nr. 38 311 B, letzte Nachricht vom 18.01.1945 aus dem Raume Lodz.

Paul Weischnur, geb. 10.04.1875, Gutsbesitzer, vermisst beim Treck seines Schwagers Albrecht, Mittelwarkau, bei Insterburg, im Februar 1945.

David Kairies, Uffz., Tilsit, Ragniter Straße 26, vermisst seit 07.02.1942 in Russland.

Gustav Pennuttis, geb. 24.01.1908, Zimmermann, Tilsit, Gartenstraße 10, hat sich im November 1947 aus dem Lager 7256/7 aus Russland gemeldet, seitdem keine Nachricht. Wer war mit ihm dort zusammen und kann über sein Schicksal berichten?

Kröhnert, Tischler, und Frau, geb. Göritz, verw. Wittkuhn, Tilsit, Mittelstraße. Robert Eberlein, Tilsit, Graf Kayserlingk-Allee 118.

Frau Maria Kossack, Witwe, Tilsit, Garnisonstraße.

Maria Pellodat, Tilsit, Clausiusstraße/Ecke Marienstraße, bei Kirschning

Frau Luise Schorat, und deren Sohn Horst, Tilsit, Schulstraße.


Ernst Westphal, geb. 27.06.1895, Landwirt, Tilsit, Moritzhöher Straße 16, vom 24.12.1944 bis 17.02.1945 in Schönsee, Kreis Braunsberg gewesen. Richard Petrautzki und Familie, Tilsit, Wanderstraße 11.

Familie Krutschinna, Tilsit, Sommerstraße 28a.

Otto Berger, Tilsit, Schneidermeister, Friedrichstraße


Hans Hanau, geb. 13.08.1883 in Mehlauken, soll bis 1945 als Lehrer am Realgymnasium, möglicherweise auch an einer anderen Schule in Tilsit tätig gewesen sein. Wer kannte ihn und kann über seine Dienstjahre und Besoldungsmerkmale nähere Angaben machen?

Herbert Wiemer, Tilsit, Kossinnastraße 8, Angestellter des Elektrizitäts-Werkes Tilsit, und seine Eltern.

Naujoks, zeichnungsberechtigt im August 1944 bei der Raiffeisenbank Tilsit gewesen; wo ist dieser Landsmann bzw. auch dessen Frau?

Frau Kakschies, Tilsit, Jahnstraße und deren Tochter Erna Brachvogel, zuletzt in Pr.-Eylau beschäftigt gewesen.

Herbert Oberstadt, geb. 1908, Tilsit, Steinstraße 53, als Feldwebel bei der 301, I.D. (Rgt. Verpfl.Troß), seit Juni 1944 im Raume Witebsk? Vermisst.

Kurt Langhans, geb. 1893, Tilsit, Buchhalter bei den Städt. Gas- und Wasserwerken, zuletzt in Braunsberg zum Volkssturm eingezogen.

Fräulein Emma Babion, Tilsit, Stolbecker Straße 74. Frau Lydia Gehrke, geb. Udau. Willy Rostin und Familie, Tilsit, Stiftstraße 18


Otto Kunz, Tilsit, Schrameierstraße 16, soll sich in russ. Gefangenschaft im Lager Pr.-Eylau befunden haben und im Frühjahr 1946 wegen Krankheit von Gut Knauten entlassen sein. Wo ist er jetzt?

Egon Mertins, Kaufmann, Fabrikstraße 19. Paul Triebe, Reichsbahn-Assistent, Tilsit, Bismarckstraße.

Edith Burgschat, Schneidermeisterin, Tilsit, Flottwellstraße 2, führt heute evtl. durch Heirat einen anderen Namen.

Frau Ruth Gaidies, geb. Baasner, Ehemann war Ingenieur, zuletzt in Tilsit wohnhaft gewesen.

Kurt Smeilus, geb. 1919 in Bendigsfelde, wohnhaft gewesen in Tilsit, Schrameierstraße 2, als Uffz. bei einer Königsberger Pionier-Einheit im letzten Einsatz um Schneidemühl vermisst. Wer kennt sein Schicksal? Frau Dr. Charlotte Schreiber, Studienrätin, Tilsit, Sudermannstraße 2.

Erich Wilkat, Angehöriger der Schutzpolizei Tilsit, Jäger-Ecke Kleffelstraße.

Fräulein Giesel Schawaller, Geb. 02.04.1894/1896, Tilsit, Stiftstraße 16.


Ehepaar Barnautzki (Vorname der Ehefrau Maria), Tilsit, Stolbecker Straße 41. Bei der ZWT beschäftigt gewesen. Frau Anna Sengstock, mit zwei Töchtern, Tilsit, Deutsche Straße 70.


Albert Goskowitz und Frau Emmy, Tilsit, Ragniter Straße 66. Fräulein Hilde (Tochter a. d. Butter- und Käsehandlung), Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße.

Eduard Petereit, Viehkaufmann und seine Ehefrau Emma, Tilsit, Kalkapper Straße 51. Arno Petereit und Frau Herta mit Sohn Rudi, Tilsit, Kalkapper Straße 51 – später in der Sommerstraße wohnhaft gewesen.

Arnim Wiechert, geb. 03.01.1919, Tilsit, Langgasse 22a, akt. Bei Artl.-Rgt. 37 in Königsberg, letzte Nachricht von der Feldpostnr. 30 600 D vom 05.04.1945 von der Samlandküste. Seite 6 Tilsit-Ragnit Gesucht werden aus Ragnit: Rentmeister Richard Broschehl von der Stadtverwaltung. Straßenwärter Albert Tripkewitz, Schützenstraße 23. Prakt. Arzt Dr. Walter Frick Emil Pranzas, geb. 26.04.1904, Heilberger Weg 7

Landmasch.-Reisender Wilhelm Schumann, geb. 1893, und Bruder Albert Schumann, Pförtner in der Zellstoffabrik. Fräulein Helene Kudwien, Wrangelstraße 44.

Juckstein: Fritz Kurras und Frau Gertrud, geb. Pranzas.


Nettelhorst: Familie Erich Müller; Familie Emil Bethke; Christoph Juschus, geb. 06.12.1899, und Tochter Hedwig Juschus, geb. 08.08.1928. Waldreuten: Landwirt Emil Mikoleit und Familie


Breitenstein: Fräulein Anna horn, geb. 22.06.1922, zuletzt Hausangestellte bei Zahnarzt Eggert. Februar 1945 bei Elbing von den Russen verschleppt. Geidingen: Landwirt Albert Lukoschus und seine Töchter Erna und Minna.

Jägerhof: Bauer Erdmann Zirpins.


Fichtenwalde: Gustav Matzat, geb. 1893, Emme Matzat, geb. 1895, und Martha Matzat, geb. 1897.

Erlenfeld: Elfriede Meschkat, geb. 04.05.1924, und Gerda Meschkat, geb. 07.03.1923, beide Töchter von Otto Meschkat. Seite 6 Ebenrode (Stallupönen) Gesucht werden aus der Stadt Ebenrode: Johann Beyer, geb. 1879, Schirwindter Chaussee, Baracke. Familie Willy Hering, Geschäftsführer im Sägewerk am Bahnhof Frau Schröder, Kasseler Straße 13, ihr Ehemann war Schneider. Frau Emma Braun, geb. Paulukat, Bergstraße 5

Hedwig Salomon aus Kassuben, sie war bei Schneidermeister Schröder im Haushalt tätig. Alexbrück-Abbau: Otto Segendorf.

Wilpen: Hermann Ludigkeit, geb. 1903, bis 1942 in Schorellen wohnhaft gewesen, auf der Flucht 1945 vermisst. Andersgrund: Emil Salewski, geb. 1927, bei der Kurlandarmee 1945 vermisst.

Berningen: Franz Strupat, geb. 1871, und Frau Henriette, geb. Gudat, auf der Flucht von Pr.-Eylau vermisst. Rudolf de la Chaux, Kreisvertreter.

(24b) Möglin bei Bredenbek, Kreis Rendsburg. Ehemalige Stallupöner Realgymnasiasten und Luisenschülerinnen! Unser Nachrichtenblatt Nr. 1 ist erschienen. Eine Anzahl überzähliger Stücke kann gegen Einsendung von 1 DM Unkostenbeitrag von mir bezogen werden. Es enthält u. a. die Anschriften von rund 150 früheren Schülern und Schülerinnen. Dr. Kurt Stahr. Seite 6 Gumbinnen Es werden gesucht:

Stadt Gumbinnen: Fritz Blauert, Soldauer Straße 9; Otto Braatz und Ehefrau Johanne, Albrechtstraße; Albert Grünheid, Gartenstraße; August Jandt, Goldaper Straße 10; Frau Toni Knorr, Kasernenstraße; Thomas Matschuck, Meelbeckstraße 36; Fritz Maul, Oberzollsekr., Bismarckstraße; Frau Gertrud Meinl, Goldaper Straße 33; Helmut Schimmock, Friedrichstraße 13; Eduard Schwarz, Ofensetzer, Franz-Schubert-Straße 35; Fritz Sneikus, Tischlermeister, Gartenstraße 28; Stefan von Komerofsky, Heilpraktiker, Hindenburgstraße 7; Fritz Unger, Gartenstraße; Minna Weber, geb. Licht, Roonstraße; Frau Auguste Wiczorreck, Bismarckstraße 44 (Ulanenkaserne); Dr. Erich Zenthoefer, Roonstraße 20; Fräulein Johanna Zimmernings (früher Firma Dembinsky); Otto Zwirnlein, Königstraße 21; Gerhard Sudermann, Oberleutnant. Aus Kreis Gumbinnen: Frau Johanna Didwischus, Steffensfelde Siegfried Didwischus, Steffensfelde Karl und August Ehmer, Preußendorf Johann und Ehefrau Luise Isakeit, Ohldorf Frau Kepalies, Schmilgen Martha Kidzuhn, geb. Fouquet, Lolen Fräulein Frida Kurbjuhn, Schweizertal Fritz Lange, Sattlermeister, Nemmersdorf Otto Pilkuhn, Mixeln Walter Rosenbaum, Ohldorf Gustav Steinbiss und Ehefrau Helene, Krausenbrück Kurt Szonn, Tischler, Ohldorf Paul Tomuschat, Angereck

Seite 6 Insterburg Stadt und Land Gesucht werden die folgenden Landsleute:

1. Marta Hoffmann, geb. 01.01.1900, Beruf: Binderin, später beim Magistrat beschäftigt, aus Insterburg, Danziger Straße 19 (Margarete Ramminger, Bersenbrück, Kreis Osnabrück, Stiftshof 7.) 2. Betty Gembris, aus Insterburg, Quandelstraße, Alter ungefähr 33 – 35 Jahre; Heinz Krause, geb. ungefähr 16.04.1926 aus Insterburg, Siehstraße (Hans Holm, Witten/Ruhr, Bergstraße 1.) 3. Fritz Jakubeit, geb. 19. oder 20.11.1903, Justizinspektor, Amtsgericht, Insterburg, Wohnung: Jordanstraße, (Erna Elbe, Hamburg 20, Falkenried 1.) 4. August Pusch und Ehefrau Berta, aus Birkenhof bei Aulenbach, Kreis Insterburg (Willy Prang, Harsefeld, Kreis Stade, Steinfeld 5.) 5. Karl Basenau und Ehefrau Anna, geb. Lang, aus Drahskinehlen bei Bokellen, Kreis Insterburg. (Lena Lang, Markt, Drogerie, in Bender, Neckarsulm, Württemberg.) 6. Alice Strauß, Insterburg, Calvinstraße 27, Inhaberin einer Gastwirtschaft. (Franz Grau, Brackwede 1, Westf. 27, im Riekerfelde 14) 7. Hinrich Brase, Hauptmann a. D., 1944 noch bei der Wehrmacht (Luftwaffe) in Elbing/Westpr., Heimatanschrift: Insterburg, Straße unbekannt. Frau Brase wohnte 1944 im Dezember noch in Insterburg. (Eva Rosenkranz, Erlangen, Burgbergstraße 103.) 8. Gertrud Mauritz, geb. Jackstadt, geb. 23.11.1910 aus Puschdorf, Kreis Insterburg. (Fritz Jackstedt, Gelsenkirchen, Grenzstraße 12a) 9. Karl Weber und Anna, aus Insterburg, Ludendorffstraße 2. Herr Weber war Schlosser bei der Reichsbahn. (Bertha Isigkeit, Karnap bei Alt-Essen, Kaiserwerther Straße 31) 10. Heinrich Bendszus, Landwirt, aus Georgenburgkehlen (Ursula Wolter, Fleestedt, Kreis Harburg, Hermann-Fabel-Weg 179) 11. Fritz Weichert, geb. 14.05.1902, aus Kampeneck, Kreis Insterburg. Herr Weichert hat am 21.01.1945 die Heimat mit dem Treck verlassen, seitdem keine Nachricht. (Maria Weichert, Gr.-Schenkenberg über Bad Oldesloe Land) 12. Familie Preuß, aus Insterburg, Horst-Wessel-Straße; Richard Schäfer und Frau Minna, Alter ungefähr 64 Jahre, zwei Kinder, Erwin und Ursel, aus Insterburg, Danziger Straße (Minna Motzkus, Witten/Ruhr, Körnerstraße 21) 13. Metschuck, Vorname unbekannt, Postschaffner und Postkraftwagenführer, aus Insterburg (Herr Czerlinski, Postamtmann a. D., (22c) Hilden, Meide 34) 14. Berta Westerbecher, geb. Auge, geb. 01.12.1888, aus Insterburg, Pregelstraße 35, Geschäft: Mühlenstraße 1 (Karl Hoost, Norf bei Neuß, Lindenstraße 11) 15. Wir suchen folgende Angestellte des Standortlazaretts Insterburg: Frau Bangert, Ulanenkaserne; Frau Erna Führer, Victoriastraße; Herr Schröder, verl. Albert-Stadie-Straße; Herr Sellke, Augustastraße; Herr Tepper, Siedlung Sprindt; (Walter Schattauer, Köln, Eifelstraße 8) 16. Otto Schiller, aus Amalienhof, Kreis Insterburg (Friedrich Gabriel, Paderborn, Bessenstraße 1) 17. Johanne Gallinat, geb. ungefähr 1890, aus Insterburg, Hindenburgstraße 11 (Hugo Kersten, Betzdorf/Sieg, Karlstraße) 18. Fritz Tautkus, geb. 1891, und Frau Meta, geb. Calkenings, geb. 06.05.1891, aus Insterburg, Hindenburgstraße. Die älteste Tochter Erna war verheiratet und hieß Mitzkat, sie soll mit ihrem Mann und ihren Kindern nach Sachsen evakuiert worden sein. (Georg Gerull, Duisburg, Beeckerwerth, Rheinbacher Straße 18) 19. Gruber, Klempnermeister, aus Insterburg, Lindenstraße, später Flugzeugwerft Heiligenbeil (Zentralstelle Oldenburg/Oldb. Kanalstraße 6a) 20. Tomescheit, Bauer, aus Bärensprung, Kreis Insterburg. Herr Tomescheit war 1945 im Lager Georgenburg in Gefangenschaft (Fritz Hillgruber, Gronenberg Pönitz, Ostholstein) 21. Otto und Auguste Dombrowski, aus Insterburg, Wadgarten, Willi-Hölger-Straße 8 (Herta Schreiber, Kriegerheide 143, Post Lockhausen/Lippe) 22. Kurt Broschell und Familie, aus Finkengrund, Kreis Insterburg. Herr Broschell kam 1945 in Danzig in Gefangenschaft (Bernhard Broschell, Arnstadt) 23. Luise Genske, aus Insterburg, zuerst auf dem Gericht beschäftigt, dann bis zur Flucht auf dem Postamt. Soll zwei Brüder haben, die beide Geschäftsinhaber waren (Günther Laeckner, Hamburg-Niendorf, Friedrich-Ebert-Straße 37, bei Frau Kließ) 24. Auguste Waselowski, nebst Kindern Liselotte, Dieter, Inge und Waltraud, und Großmutter Henriette Waselowski, aus Romanuppen bei Obehlischken, Kreis Insterburg, Vorwerk von Gut Wittgirren (Anna Weisse, Dogern/Waldshut, Südbaden. Neue Heimat Nr. 169, bei Schmid) Seite 6 Labiau

Es liegt eine Heimkehrernachricht über Max Krull aus Labiau vor. Angehörige werden gebeten, sich an den Kreiskarteiführer Knutti, Elpersbüttel bei Meldorf (Holstein) zu wenden. In einer Rentenangelegenheit wird Herr Erwin Steiner aus Steinau gesucht.

Seite 6 Bartenstein Gesucht werden: Aus Bartenstein: Oberst Heinz Hoffmann, Fritz Wolf und Kurt Wenger vom Stabe IR 44 Siegfried Drubba von der Heeres-Standort-Lohnstelle

Frau Erna Mantau, geborene Schink, und die Brüder Fleischermeister Walter und Willi Schink

Aus Domnau: Lisbeth Schwarz von der Zweigstelle der Kreissparkasse, Frau Margot Stramm von der Volksbank, Sattlermeister Erich Raffel, Frau Tempel, wohnte bei Friseur Marienfeld. Erwin Stein aus Plaustendorf. Rudolf Grütz aus Redden, auf der Flucht verschleppt. Karl Schulz aus Damerau, und Frau. Michael Weiß aus Bartenstein, Siedlungsweg

Seite 7 Allenstein-Stadt

Wer von den Angehörigen des Allensteiner Volkssturms kennt Valentin Choydina, geb. am 10.02.1895, aus Allenstein, Hohensteiner Querstraße 12? Wer war mit ihm zusammen im Volkssturm? Wer kann bestätigen, dass Valentin Choydina im Januar 1945 beim Einsatz in Allenstein gefallen ist?

Gesucht werden Klaus Schindler, geb. 11.09.1926. Allenstein, zuletzt Soldat Colmar Elsaß, letzte Nachricht November 1944 Flieger-Bataillon B I Colmar, Elsaß; Karl Gabriel, Allenstein, Kurze Straße 5 (Maurer, Stadtverwaltung); Frau Hedwig Janowitz, geb. Goerigk, Allenstein, Hermann-Göring-Straße 11; Josef Poschmann, zuletzt wohnhaft in Allenstein, Liebstädter Straße 41; Reg.-Inspektor Karl Gerlach, Allenstein; Anna Diedering, geb. Naujokat, Allenstein; Alfred Diedering, geb. 1935 oder 1936; Hilde Wershofen aus der Zimmerstraße; Feldwebel Albert Wilner, geb. 28.03.1914, Feldpostnr. 27 953; SS-Soldat, Anton Wilner, geb. 11.06.1920, Feldpostnr. 19 167; Major Goinka; Köhler; Rosenow; Hauptmann Reinecke; Frau Gertrud Metzing, geb. Birnatowski, Allenstein, Am Langsee in der Neusiedlung; Maria Senszek, aus Allenstein, Alte Jägerkaserne Block 4. Gesucht werden: Otto Krenz, früher Allenstein, Richterstraße 9 Paul Haushalter, früher Allenstein, Bahnhofstraße, Restaurant „Zum Dreieck“

Aloys Balk, früher Bienkowski, beschäftigt gewesen bei H. Schöneberg, Zeppelinstraße 8 Familie Becher, Allenstein, Beethovenstraße 6 Eva Pietrusky, geb. 18.09.1918 O/Pr. Rudzann, Treudankstraße 22 Hanna Pietrusky, geb. 31.08.1926, Allenstein, Treudankstraße 22 Martha Schott, geb. 24.08.1892, Bischwitz, Kreis Ohlen

Horst Jürgens, Allenstein, Freiherr-von-Stein-Straße, Jakobstraße, beschäftigt gewesen bei der Firma Roensch & Kegel Familie Bartsch, Allenstein, Roonstraße Obergerichtsvollzieher Ludwig Kollmer, Allenstein

Meyer, von der Vermittlung für männliche Angestellte beim Arbeitsamt Allenstein Taubstummenlehrerin i. R. Gertrud Romahn, 65 Jahre alt, früher Allenstein, Hermann-Göring-Straße Familie Jelen, Allenstein, Parschaustraße 49

Margot Klein, geb. 16.07.1923 in Friedland/Ostpreußen, von den Russen am 16.03.1945 aus Adl. Gallgarben (Samland) verschleppt Wilhelm und Emma Wiede, Allenstein, Sandgasse 1a

Frau Amanda Wittfried, geb. Bouillon, aus Allenstein, sowie die Tochter Dorothea Fräulein Hildegard Mathes, geb. am 20.05.1905 (Angestellte bei der Justizverwaltung) aus der Adolf-Hitler-Allee 79 Alfred Penk, geb. 20.05.1893, Lokführer, Bahnhofstraße 66a

Erwin Penk, Allenstein, Bahnhofstraße 66a (wird seit 1944 in Russland vermisst) General Menny, Allenstein, Roonstraße, Kommandeur der Nachr.-Abt. 11 Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Louise Lemke, geb. Spie, Allenstein, Herrenstraße 20 Hermann, Charlotte und Viktor Tolk, Allenstein, Wadanger Straße 21a Willy, Fritz, Kurt Hintzmann, Walter Rattay, Paul Seefeldt, Hans Heinrich

Klaus Schindler, geb. 11.09.1926, zuletzt Soldat in Kolmar/Elsaß beim Flieger-Bat. Bender B I. Seit November 1944 ist über den Verbleib des Klaus Schindler nichts bekannt Dr. Rudolf Kirchheim und Frau, Allenstein, Schillerstraße 5 L. Schlachta (Rentner), Allenstein, Schillerstraße 5 Frau Emilie Lisseck, geb. Orzech, Allenstein, Schillerstraße 5 Frau Klara Reimann, geb. Heustein, Allenstein, Schillerstraße 5 Friedrich Figura, Schornsteinfegermeister, Allenstein, Schillerstraße 5 Otto Petrusch, Reg.-Insp., Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Louise Lemke, Allenstein, Herrenstraße 20 Frau Professor Elisabeth Mann, geb. Fröhlde, Allenstein, Kaiserstraße 17 Obersteuerinspektor Makowka (Finanzamt Allenstein) Martha Lankau, geb. Schnarbach, Allenstein, Eisenbahnstraße 14 Käthe Schulz (Postbeamtin i. R.), Allenstein, Kronenstraße 35 Familie Walter, Allenstein, Mohrunger Straße (Am kleinen Bahnhof) Fräulein Gertrud Burdack, Allenstein, Bismarckstraße 6


Wer von den Allensteiner Landsleuten kann Angaben über den Tod der Frau Anna Duwe (Pelzgeschäft), Oberstraße 3, machen? Wer war Augenzeuge des Freitodes der Obengenannten? Gesucht wird Fräulein Wiesbaum aus der Kleeberger Straße.


Wer von den Allensteiner Landsleuten war auf dem Dampfer „Andross“, der im Januar 1945 mit Flüchtlingen die Stadt Swinemünde angelaufen hat? Auf diesem Dampfer war auch Frau Waltraud Bauchrowitz, geb. Zielinski, geb. am 11.09.1925, aus Allenstein. Ab Swinemünde ist über den Verbleib der Frau Bauchrowitz bis heute nichts bekannt geworden. Wer kann über das Schicksal der Frau Waltraud Bauchrowitz Auskunft geben? Seite 7 Allenstein-Land

Trotz mehrerer, wiederholten Bitten, fehlen noch die Seelenlisten von folgenden Gemeinden: 8/ Barwienen, 9/ Bertung-Dorf, 12/Bruchwalde, 13/ Cronau, 14/ Darethen, 18/ Deuthen, 19/ Dietrichswalde, 24/ Gedaithen, 25/ Gillau, 26/ Göttkendorf, 28/ Grabenau, 31/ Gronitten, 39/ Gr.-Trinkhaus, 40/Herrmannsort, 41/Hirschberg, 42/ Hochwalde, 43/ Honigswalde, 48/ Kalborn, 52/ Kirschdorf, 58/ Kl.-Purden, 61/Kranz, 62/Lansk, 64/Leißen mit Gut, 65/Lengainen-Dorf mit Schippern, 66/Leschnau, 68/Maraunen, 69/Mauden, 71/Mokainen, 73/Negladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 73/Nagladden, 75/Nerwigk, 82/Odritten, 84/Pathaunen, 87/Plautzig, 94/Redigkainen, 98/Rosenau, 99/Rosgitten, 102/Schillings, 103/Schönau, 105/Schönfelde, 116/Thomsdorf mit Sophienhof, 117/Tollack, 121/Warkallen, 123/Wmitten, 124/Wengaithen. Nach hier vorliegenden Listen sind ehemalige Lehrer dieser Orte schon wieder im Amt, und es wird daher um ihre Mithilfe besonders gebeten.

Bis zum Jahresende sind viele Umzüge erfolgt, und es wird daher an die Bekanntgabe der neuen Anschrift erinnert. Bei jeder Zuschrift ist immer neben der heutigen Adresse die Heimatanschrift anzugeben. Ohne Heimatanschrift ist eine Bearbeitung der Vorgänge unmöglich.

Gesucht werden: Joachim Binger aus Dietrichswalde; Familie Bösader aus Schaustern; Bruno Koitka, geb. 12.12.1904, aus Greislienen; Eltern oder Angehörige der Christina Witt, geb. 1941/1942 (Christina war in Wartenburg bei ihren Großeltern); Familie des Landwirts Josef Wagner I aus Grieslienen; Ernst Grabowski, geb. 02.05.1915 in Gegehnen, aus Wartenburg; Gastwirt und Kolonialwarenhändler Bergmann, im letzten Kriege Uffz. in Italien, aus dem Kreis; Paul Müller oder dessen Ehefrau aus Darethen; Kurt Baumgart, geb. etwa 1906, und Lehrer Heinrich, geb. etwa 1900, aus Penglitten.

Als im Felde verstorben wurden gemeldet: Hubert Ritter, Schuhmacher aus Reußen im August 1946 in Russland, und August Klapper, etwa 50 Jahre, aus Allenstein, Boekestraße (Milchhandlung) bei Charkow im Winter 1946/1947. Seite 7 Neidenburg

Gesucht wird die Anschrift des praktischen Arztes Dr. Bruno Schluff bzw. die seiner Familie, früher in Neidenburg wohnhaft. Seite 7 Mohrungen Gesucht werden:

Aus Liebstadt: Frau Marie Lemke. Frau Marie Klein. Frau Mirbach (Drogerie). Frau Gertrud Dost (geb. 13.05.1929) Aus Saalfeld: Hotelbesitzerin Jankowski. Hotelbesitzerin Krebs. Franz Nickel (Verwalter einer Schneidemühle). Schmiedemeisterfrau Auguste Patschkowski und Ida Patschkowski. Fritz Weiß und Ehefrau Martha, Brunnenstraße. Walter Bader. Geschäftsführer Rudolf Kohlmann. Aus Mohrungen: Nebenstellenleiter Hübner. Vermittler Emil Meyer. Gustav Trampnau. Anna und Helene Trampnau. Meta Wichert, Georgenthal. Mat Klein. Gustav Krause. Emil lau. Eduard Lenz, sämtlich aus Wiese-Abbau. Insassen des Altersheims Gr.-Simnau, vor allem Friedrich Josteit. Hermann Peter-Geißeln. Adolf Hoffmann und Frau Elise, geb. Kilian, Sadlauken. Die Landsleute Friedrich Taube. Ernst Schidzig. Marga Schitzig und Helger Schidzig aus Saalfeld sind von Lütjenburg nach (22a) Kempen am Niederrhein, Burgring 63, verzogen. Seite 7 Pr.-Eylau Gesucht werden aus Albrechtsdorf: Franz Block und Sohn Bruno Block Almenhausen (Freudenthal): Gutsbesitzer Schwede. Glommen: Frau Mohnke (oder Monke), geb. etwa 1895 Mühlhausen: Friedrich, Wilhelmine und Erna Machewitz Posmahlen: Familie Fabian Pr.-Eylau: Familie Harwarth (Sägewerk) und Obersteuerinspektor Schröder Landsberg: Frau Helene Bartel. Frau Erna Stahl, geb. Plaumann

Seite 7 „Kamerad, ich rufe dich!“

Gesucht wird Hermann Stuhldreier, geb. 07.03.1913, aus Holzen-Boesperde, Grenzweg 4. Er war zuletzt in Kurland und hatte die Feldpostnr. 48 684 (Hammerdivision Nr. 253 A-Regiment). Die letzte Nachricht stammt vom 15.02.1945.

Seite 8 Adolf Poschmann. Der verdienstvolle Heimatforscher wird siebzig Jahre alt (mit Foto) Kriegs- und Nachkriegszeit haben in den Reihen der ostpreußischen Heimatforscher leider manche empfindliche Lücke gerissen. Doch ist Gott sei Dank auch aus der älteren Generation der ostpreußischen Historiker immer noch eine erfreuliche Anzahl von Männern tätig, die, aus dem reichen Schatz ihrer in jahrzehntelanger Arbeit gesammelten Kenntnisse schöpfend, in größeren oder kleineren Abhandlungen und Beiträgen die ostpreußische Geschichte bekanntzumachen sich bemühen und ihre Kraft auch weiterhin der geschichtlichen Erforschung unserer unvergesslichen Heimat widmen. Vor kurzem erst konnte hier des hochangesehen ostpreußischen Historikers Bruno Schumacher aus Anlass seines 75. Geburtstages gedacht werden. Jetzt lenkt der Beginn des neuen Jahres unsere Aufmerksamkeit auf einen anderen Heimatforscher des alten Preußenlandes, Oberstudiendirektor Dr. Adolf Poschmann, der am 2. Januar 1955 seinen siebzigsten Geburtstag begehen kann. Poschmann entsammt einer alteingesessenen Kölmerfamilie des Ermlandes, die nachweislich seit 1530, also mehr als vierhundert Jahren, den gleichen sehr ansehnlichen Bauernhof in Komainen im Kirchspiel Heinrikau (zwischen den Städten Wormditt und Mehlsack gelegen) ihr eigen nannte. Als letzter männlicher Erbe war Adolf Poschmann selbst in den Jahren vor der Vertreibung Besitzer dieses Grundstückes. Nach dem Besuch des Braunsberger Gymnasiums widmete er sich vor allem an der Universität Königsberg dem Studium der Germanistik, Geschichte und Erdkunde, war dort mehrere Semester Senior des Historischen Seminars unter Professor Werminghoff (der zahlreiche ostpreußische Studenten zu Doktorarbeiten über die Geschichte ihres Landes angeregt hat) und promovierte bei Geheimrat Hahn mit einer Arbeit über „Die Siedlungen in den Kreisen Braunsberg und Heilsberg“ zum Doktor der Philosophie. Schon bald nach dem philosophischen Staatsexamen kam er an die deutsche Auslandsschule in Madrid, wo er während des Ersten Weltkrieges auch wiederholt als Vertreter der deutschen Botschaft bei kulturellen Veranstaltungen mitwirkte. Nach der Rückkehr in die Heimat war er zunächst einige Zeit als Studienrat am Provinzialschulkollegium in Königsberg tätig, bis er als Oberstudiendirektor die Leitung des Gymnasiums in Rößel übernahm, die er mit einer Unterbrechung von wenigen Jahren (wo er als Direktor an der Staatlichen Aufbauschule in Braunsberg wirkte) bis zur Vertreibung beibehielt. Durch die Flucht nach Dänemark verschlagen, organisierte er dort das Schulwesen in den Lagern der ostdeutschen Heimatvertriebenen und bekleidete daneben auch das wenig dankbare Amt eines Lagerrichters. Nach der Umsiedlung übernahm er dann die Leitung des Gymnasiums in Rüthen (Westfalen), wo er auch nach seiner Pensionierung noch in seinem alten Lehrberuf tätig ist. Bei seinen Arbeiten zur ermländischen Geschichte hat sich Poschmann, ein treuer Nachfahre ermländischer Bauerngeschlechter, stets mit besonderer Liebe der Aufklärung und Darstellung ländlicher Verhältnisse angenommen. Das zeigt schon seine Doktorarbeit, das beweisen seine sorgfältigen statistischen Untersuchungen über den Pferde- und Viehbestand im Ermland, seine Aufsätze über die Landesaufnehmen, die die preußischen Beamten bei der Einverleibung des Fürstbistums Ermland im Jahre 1772 anfertigten, seine Veröffentlichung ermländischer Visitationsberichte des 17. und 18. Jahrhunderts sowie seine kleine Festschrift anlässlich des sechshundertjährigen Jubiläums seines heimatlichen Kirchdorfes Heinrikau. Das veranlasste ihn auch wiederholt zu Vorträgen über das ermländische Bauerntum. Sein Interesse galt in erster Linie der Geschichte der neueren zeit, vor allem der Jahrzehnte nach 1772. Die Veränderungen, welche die neue preußische Aera in der Verwaltung der ermländischen Städte zur Folge hatte, sowie die Einrichtung preußischer Garnisonen im Ermland waren Themen, die eine sorgfältige Bearbeitung durch ihn fanden. Seine langjährige Tätigkeit als Direktor des Rößeler Gymnasiums lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Vorläufer dieser Schule und veranlassten ihn zu umfassenden Darstellungen über die Geschichte des Augustinerklosters wie des Jesuitenkollegs in Rößel. Diese Arbeiten zusammen mit den vorzüglichen Veröffentlichungen des verstorbenen Rößeler Erzpriesters Georg Matern (dem er einen eingehenden Nachruf gewidmet hat) über Burg und Amt Rößel, über die Pfarrkirche sowie über die Pfarrgemeinde von Rößel, boten ihm die Grundlage für seine „Geschichte der Stadt Rößel“, die er anlässlich des sechshundertjährigen Stadtjuliläums 1937 herausgab, wohl die bestfundierte Geschichte einer ostpreußischen Kleinstadt. Ähnliches gilt von der gleichfalls durch ihn veröffentlichen „Geschichte der Stadt Seeburg“. Abgesehen von den eben genannten beiden Büchern und einer langen Reihe von Lebensbeschreibungen, die er über bedeutende ostpreußische Persönlichkeiten für die „Altpreußische Biographie“ (begonnen von Christian Krollmann, jetzt unter Kurt Forstreuter in der Fortsetzung begriffen) früher wie auch jetzt wieder beigesteuert hat, sind seine Aufsätze sämtlich in der „Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands“ erschienen, die von dem 1856 gegründeten Historischen Verein für Ermland in bisher 85 Heften herausgegeben worden ist. Dem Vorstand dieses Vereins, der demnächst seine Veröffentlichungen wieder aufnehmen wird, gehört Poschmann bereits seit 1919 an; er ist zur Zeit dessen dienstältestes Vorstandsmitglied. Zugleich ist er auch seit einer Reihe von Jahren Mitglied des Historischen Kommission für ost- und westpreußische Heimatforscher des alten Preußenlandes. In den letzten Jahren hat Poschmann zwei gut gelungene Bildstreifen über das Ermland zusammengestellt und kurze anschauliche Beschreibungen dazu verfasst. Aus seiner Feder sind auch im Ostpreußenblatt wiederholt kürzere und längere Beiträge über das Ermland, vor allem über dessen Städte erschienen, die dem Leser ein ausgezeichnetes Bild vom Werden und Wachsen dieser Ortschaften vermittelt haben. Darum seien auch hier vor aller Öffentlichkeit dem hochverdienten ermländischen Heimatforscher zu seinem siebzigsten Geburtstag zugleich mit dem herzlichen Dank für seine bisherige umfangreiche Arbeit die besten Glückwünsche für sein ferneres Leben und für ein weiteres erfolgreiches Wirken im Dienst unserer preußischen Heimat entboten. Dr. habil. Hans Schmauch.


Ostpreußenblatt Januar 1955, Folge 01, T eil 3

Seite 11 Wo läuten unsere Glocken? Einhundertacht gerettete ostpreußische Glocken im Bundesgebiet Am ersten Feiertag der eben vergangenen Weihnachten 1954, konnten wir den Klang dieser und anderer ostdeutscher Glocken im Nordwestdeutschen Rundfunk, wir hatten die Übertragung angekündigt, hören. Weit über die Reichweite der jetzigen Kirchspiele hinaus ging er zu den Mitgliedern der alten Gemeinden und zu vielen Landsleuten. „Zur Sicherung der Metallreserve für eine Kriegsführung auf lange Sicht“ wurden schon im Ersten Weltkriege Tausende von Kirchglocken beschlagnahmt und in den Hüttenwerken eingeschmolzen. Aber das war nur ein bescheidenes Vorspiel der Kirchenberaubung, die vom Hitler-Regime bald nach Beginn des Zweiten Weltkrieges angeordnet wurde. Während 1914/1918 nach sorgfältiger Prüfung nur die seit dem Jahre 1860 gegossenen Glocken abgeliefert werden mussten, wobei auch in dieser jüngsten Wertklasse die künstlerisch besonders wertvollen verschont blieben, verkündete der „Beauftragte für den Vierjahresplan“, Göring, im Jahre 1940, dass „in ganz Deutschland nur zehn bis zwölf Glocken erhalten bleiben sollten. Die Kirchen setzten sich zur Wehr. Nach zähem Ringen mit den staatlichen und parteiamtlichen Dienststellen gelang es ihnen schließlich, wenigstens fünf bis sechs von Hundert in den heimatlichen Glockenstuben vor der Vernichtung zu bewahren. Alle anderen Glocken aber – etwa fünfzigtausend aus deutschen Kirchen und schätzungsweise dreißigtausend aus dem besetzten Ausland, alle in allem also achtzigtausend Kirchenglocken! Wurden von den Türmen heruntergeholt und zur Verhütung abtransportiert. Als der Krieg zu Ende war und das chaotische Dunkel sich lichtete, stellte sich nach und nach heraus, dass auf den Glockenlagerplätzen in Hamburg und Lünen (britische Zone) sowie in Hettstedt, Ilsenburg und Oranienburg (Sowjetzone) etwa sechzehntausend Glocken dem Ende durch das Einschmelzen entgangen waren. Zweitausend ausländische Glocken wurden sofort an die Alliierten abgeliefert, und wenig später konnten auch die west- und mitteldeutschen Glocken ihren Heimatgemeinden wieder zugeführt werden. Dann aber entstand eine jahrelange Zwangspause bis zur Freigabe der restlichen 1300 deutschen Glocken, die immer noch zusammengepfercht in ihren Notunterkünften auf den „Glockenfriedhöfen“ verbleiben mussten. Denn diese Glocken waren Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten. Die britische Besatzungsmacht hatte sie vorsorglich beschlagnahmt, denn die neuen, polnischen Verwalter ihrer Heimat forderten lange Zeit ihre Auslieferung. Und erst, als diese Forderungen allmählich verstummten, im Jahre 1951, wurde endlich die leihweise Verteilung der 1300 ostdeutschen Glocken an westdeutsche Patengemeinden genehmigt, die sie bis zum Tage ihrer Rückkehr in die alte Heimat betreuen werden. Zum dritten oder vierten Male nach einem Jahrzehnt des Schweigens läuteten ostdeutsche Glocken gemeinsam mit ihren westdeutschen Schwestern wieder Weihnachten ein. Der Fluch der bösen Taten des Krieges wandelte sich einmal wenigstens in Segen. Den ostpreußischen Menschen, die in ihrer fernen Heimat alles, aber auch alles zurücklassen mussten, blieb durch die wunderbare Rettung dieser Glocken, die schon Jahre vor ihnen den Weg in die Fremde antreten mussten, ein Stück Heimat erhalten. Als die alten Glocken nach langer Irrfahrt in ihren neuen Heimstätten anlangten, fand die Freude des unverhofften Wiedersehens und Wiederhörens bei den Vertriebenen, die schon eine lange Zeitspanne zuvor dort Fuß gefasst hatten, rührenden Ausdruck. Mit Blumen bekränzt wurden die stolzen Zeugen der Heimat feierlich in Empfang genommen, und ihrem ersten Geläute lauschten die oft von weither herbeigeeilten alten Gemeindeglieder in tiefer Andacht und wehmütiger Erinnerung. Für alle Deutschen aber, die diese vom Schicksal gezeichneten Glocken läuten hören, bedeutet ihr Ruf eine ständige Mahnung an das ostdeutsche Land, in das diese Glocken mit ihren Gemeinden eines Tages heimkehren sollen. Schon in den ersten Nachkriegsjahren, als die Kunde aus Hamburg kam, dass auf den dreizehn Glockenlagerplätzen im Hafen ostpreußische Kirchenglocken gefunden worden seien, begannen vertriebene Pfarrer, Kirchnpatroe und Gemeindeglieder, die sich inzwischen irgendwo in Westdeutschland zusammengefunden hatten, mit der Suche nach ihren Glocken. Viele mussten enttäuscht umkehren, die anderen aber, die das Glück hatten, unter den Tausenden wahllos gestapelten Glocken die ihren wiederzufinden, bemühten sich von dem Tage an um ihre Wiedererlangung. Sie mussten noch viele Jahre warten, bis endlich nach der 1951 erfolgten Freigabe durch die Besatzungsmacht die Wünsche der heimatvertriebenen Gemeinden erfüllt werden konnten. Die Glocken, die dann noch übrig blieben, wurden leihweise an diejenigen Patengemeinden in Westdeutschland vergeben, die im Kriege die größten Glockenverluste erlitten hatten. So versieht heute manche ostdeutsche Glocke ihren Dienst in der Fremde, ohne dass ihre Herkunft beachtet und ihr heimatlicher Klang von denen erkannt wird, die einst von ihr gerufen wurden. Die meisten läuten heute in Niedersachsen.

Aus Ostpreußen fand sich nach dem Kriege, größtenteils in Hamburg, nur die verschwindend geringe Anzahl von insgesamt 108 Glocken wieder. Nach einem möglichst gerechten Maßstab hat sie der Glocken-Rückführungsausschuss unter der verdienstvollen Leitung von Prof. Dr. Mahrenholz, Hannover, und Bundesbahnrat Dr. Severin, Hamburg, vorwiegend in die Bundesländer abgegeben, in denen heute die meisten Ostpreußen ansässig sind. Besonders läuten heute in Niedersachsen ostpreußische Glocken: eine Glocke aus Insterburg in der Lutherkirche Hannover, eine Glocke aus Haselberg, Kreis Schloßberg, in Werlte, eine Glocke aus Mühlhausen, Kreis Pr.-Holland, in Hildesheim, eine Glocke aus Kl.-Jerutten, Kreis Ortelsburg, in der neuen Kirche der Lessingstadt Wolfenbüttel und eine Glocke aus Haffstrom in der Dorfkirche von Gr.-Lobke, Kreis Hildesheim. Wir können hier nur wenige Beispiele anführen. Eine Frauenburger Glocke begrüßt die Heimkehrer in Friedland

Vom Turm der Christuskirche in Leer, Ostfriesland, läutet heute eine Glocke aus Eisenberg, Kreis Heiligenbeil. Die evangelisch-reformierte Kirche in Aurich erhielt eine Glocke der evangelisch-reformierten Kirche in Gumbinnen. Drei Glocken aus Braunsberg, darunter die größte der geretteten Kirchenglocken mit einem Gewicht von 4300 kg, wurden dem Katholischen Ordinariat Münster in Obhut gegeben. Eine Glocke aus Göttkendorf, Kreis Allenstein, hat wohl die weiteste Reise hinter sich. Sie läutet heute in Aachen. Die Heimkehrer, die im Lager Friedland ankommen, werden mit dem frohen Geläut einer Glocke begrüßt, die aus Frauenburg stammt. Für das Diakonissenhaus in Quakenbrück, in dem heute viele ostpreußische Diakonissen wirken, sicherte sich Pfarrer Küssner eine Glocke aus Rotweide, Kreis Lötzen, die im letzten Kriegsjahr des Dreißigjährigen Krieges, 1648, in Ostpreußen gegossen wurde. Vom Königsberger Dom haben nur drei Glocken den Krieg überstanden. Während die beiden kleineren in Bursfelde bei Hannover und in Ahlen-Falkenberg im Lande Hadeln neue Stätten fanden, gibt die größte, zusammen mit zwei schlesischen Glocken, der ostdeutschen Gedenkstätte in Schloß Burg an der Wupper die Weihe. (Bild: Aufn.: Glockenarchiv Hamburg. Das Wappen von Königsberg-Altstadt, Kreuz und Krone, weist diese Glocke des ältesten Königsberger Gotteshauses, der Steindammer Kirche, auf. Sie ertönt heute in Rosenthal bei Hannover.) (Bild: Nach Aachen kam diese Glocke aus der katholischen Probsteikirche von Königsberg; sie stammt aus dem Jahre 1766. Zwei andere Glocken aus der gleichen Kirche sind nach Köln gebracht worden.) Beim Klang der geretteten Glocken getauft.

Auf einer Vorweihnachtsfahrt in die näheren und weitere Umgebung von Hamburg haben wir mit dem Übertragungswagen des Nordwestdeutschen Rundfunks manche dieser Heimatglocken wiedergefunden und ihren vertrauten Klang mit dem Magnetophonband eingefangen. Während für diesen Zweck mitten im Alltag die Glocken geläutet wurden, gestanden uns ostpreußischen Menschen, was dieser Glockenton ihnen heute bedeutet. Heimatliche Erinnerungen und neu belebte Hoffnungen auf baldige Heimkehr wurden bei ihrem Klange wach. In Wedel an der Elbe, wo eine alte Glocke aus Wallenrode (früher Wielitzken), Kreis Treuburg, heute mit zwei neuen Stahlglocken im Turm der im Kriege ausgebrannten und erst Pfingsten vorigen Jahres wiederhergestellten Pfarrkirche hängt, besuchten wir eine Großmutter, die beim Klange der Heimatglocke getauft und konfirmiert worden war. In Lüneburg, wo eine alte Glocke aus Fischhausen heute mit der einzig verbliebenen St.-Nikolai-Glocke einen herrlichen Zweiklang bildet, hatten wir Teil der Freude der Samländer, die ihre Glocke aus der Kreisstadt dort feierlich empfangen hatten. Am Heiligen Abend vor zwei Jahren läutete in Hamburg-Ochsenzoll eine Glocke aus Tolksdorf, Kreis Rastenburg, erstmalig wieder das Weihnachtsfest ein. Viele der in Hamburg lebenden Ostpreußen nahmen damals an der Christvesper in der kleinen Kirche des ländlichen Vorortes teil. Heinz-Herbert Brausewetter. Bild: In der Gethsemane-Kirche in Hannover hängt heute diese aus dem Jahre 1508 stammende Glocke aus Rastenburg. Bild: Als ich Zersprungen War Hat H. Johann Böse Sich Beflissen Gott Und Der Kirchen Zu Ehren Mich Lassen Umpgissen 1680 Goss Mich Mateus Wilhelm Petrus steht auf dieser Glocke des Königsberger Doms. Sie wurde im November 1951 durch Landesbischof D. Dr. Hanns Lilje bei ihrer Anbringung in Ahlen-Falkenburg (Land Hadeln9 erneut geweiht. Eine Domglocke (Gußjahr 1736) ertönt in der Gedenkstätte des Deutschen Ostens, auf Schloß Burg an der Wupper, eine dritte (1740) befindet sich heute in Bursfelde (Niedersachsen). Seite 13 Wir gratulieren Zum 91. Geburtstag

Am 2. Januar 1955, Gustav Treptau aus Wangritten, Kreis Bartenstein. Er wohnt bei seiner Tochter Hertha Molgedey in Düsseldorf-Holthausen, Werstner Friedhofstraße 210. Zum 90. Geburtstag

Am 28. Dezember 1954, dem Lehrer i. R. Julius Langhagel, aus Kl.-Gehfeld, Kreis Osterode. Er wohnt in Hannover, Jakobistraße 56 Zum 89. Geburtstag

Am 30. Dezember 1954, Frau Amalie Holm, aus Gumbinnen, Lindenweg 21. Sie wohnt bei ihrer Schwiegertochter Meta in Witten/Ruhr, Bergstraße 1 Zum 87. Geburtstag

Am 2. Januar 1955, dem Landwirt Ferdinand Bonk, aus Reuschenfeld, Kreis Gerdauen. Er wohnt mit seiner Frau in Fahrnau i. W., Süd-Baden. Am 6. Januar 1955, der Bürodirektorwitwe Auguste Werner, geb. Skrodzki, aus Heiligenbeil, später Osterode. Sie ist durch Frau Edith Schur, Bielefeld, Ravensberger Straße 7, zu erreichen. Ohne Datum. Vielleicht auch der 6. Januar 1955, August Gerhard, aus Ebenrode. Er wohnt in Flensburg, Weichselstieg 8. Zum 86. Geburtstag

Am 7. Dezember 1954, August Thoermer, aus Insterburg, Cäcilienstraße 5. Jetzt in Lübeck-Eichholz, Spieringhorster Weg 20 Am 9. Januar 1955, Georg Jaksztat, aus Tilsit, Oberst-Hoffmann-Straße 5, jetzt wohnhaft bei seiner jüngsten Tochter Charlotte Kühnast, Leck/Schleswig, Norderbergstraße 44 Zum 85. Geburtstag

Am 23. Dezember 1954, Frau Christine Simon, aus dem Kreise Goldap. Sie wohnt bei ihrer Tochter Frau Gudath in Oldenburg/Holstein, Schuhstraße 43. Am 29. Dezember 1954, der Lehrerwitwe Auguste Thiel, aus Braunsberg, Langgasse 15. Sie wohnt bei ihren Kindern in Düren/Rheinland, Scharnhorststraße 195. Am 1. Januar 1955, Landsmann August Wlost, aus Suleiken, Kreis Treuburg. Er lebt im Altersheim Schloß Ovelgönne/Westfalen und erfreut sich noch bester Gesundheit. Am 6. Januar 1955, dem Fleischermeister Ernst Biller, aus Lötzen. Er wohnt in Wöhrden 171 über Stade. Zum 84. Geburtstag

Am 19. Dezember 1954, Frau Maria Schwabe, aus Gumbinnen, Wilhelmstraße 19, jetzt in Lübeck, Hohenstauffenstraße 5. Am 20. Dezember 1954, Frau Anna Pokorra, aus Altkirchen, Kreis Ortelsburg. Sie wohnt in Lübeck-Stockelsdorf, Ahrensböckener Straße 69a Frau Alwine Grigoleit, aus Neidenburg. Sie wohnt in Kronprinzenkoog-Nord über Marne/Holstein Zum 83. Geburtstag

Am 6. Januar 1955, Landsmann Max Görke, aus Ortelsburg, Hindenburgstraße 32. Er wohnt bei seiner Tochter Emma Mross in Essen/Ruhr, Langenbeckstraße 40 Zum 82. Geburtstag

Am 21. Dezember 1954, Frau Amalie Gehlhaar, aus Königsberg, Lochstädter Straße 101. Sie wohnt in Lübeck, Heiligengeist-Hospital Am 5. Januar 1955, dem Altbauern Kanwald, aus Romeiken, Kreis Stallupönen. Er lebt bei seinem Sohn Otto, der in Steinbach 13 über Oberwesel/Rhein einen Hof gepachtet hat. Frau Anna Aschmann, geb. Stonus, aus Matzken, Kreis Heydekrug. Sie wohnt bei ihrem Neffen Max Stonus in Burg in Dithmarschen, Burgstraße 2 Zum 81. Geburtstag

Am 3. Januar 1955, dem Lehrer a. D. Bernhard Lenz, aus Jäglack, Kreis Rastenburg, später Elbing. Er wohnt in Bad Pyrmont, Kirchstraße 22 Am 6. Januar 1955, dem Justitzsekretär i. R. Friedrich Loebel, aus Insterburg. Er wohnt mit seiner Ehefrau Gertrud bei seinem Schwiegersohn, Zahnarzt W. Knoch, in Göttingen, Schildweg 19, I. Zum 80. Geburtstag

Am 7. Dezember 1954, Paul Witt, aus Königsberg, Sackheim 94, jetzt in Lübeck, Beckergrube 8 Am 30. Dezember 1954, der Altbäuerin Witwe Wilhelmine Lampe, geb. Lilienthal, aus Hasselberg, Kreis Heiligenbeil. Sie wohnt bei ihrer jüngsten Tochter in Ebsdorf, Kreis Bergheim/Rheinland. Am 3. Januar 1955, dem Justizoberwachtmeister i. R. Andreas Becker, aus Tilsit, Jägerstraße 8. Er lebt bei seinem Schwiegersohn, Pastor Gerhard Ehlert, in Osnabrück-Ewersburg, Wersener Straße 2 Am 4. Januar 1955, dem Bauern Johann Gang, aus Stangenwalde, Kreis Sensburg. Der Jubilar, als tüchtiger Landwirt und Pferdezüchter bekannt, lebt mit seiner Ehefrau noch in der Heimat. Er ist zu erreichen über Karl Gang, Frankfurt/Main, Rückertstraße 48 Am 6. Januar 1955, dem Oberfeuerwehrmann a. D. Johann Sawitzki, aus Königsberg. Er wohnt bei seiner Tochter Elfriede Neumann in Büchen/Lüneburg, Möllner Straße Zum 75. Geburtstag

Am 1. Januar 1955, Julius Schmuck, bis Kriegsende auf dem Gut Borken bei Bartenstein tätig gewesen. 1948 wurde er aus Albrechtsdorf, Kreis Pr.-Eylau, ausgewiesen. Er wohnt bei seiner Tochter in Köln, Vorgebirgstraße 33 Am 2. Januar 1955, Frau Berta Mill, geb. Arndt, aus Königsberg. Sie wohnt in Hückeswagen, Weststraße 1. Am 4. Januar 1955, der Kaufmannswitwe Elsbeth Christeleit, geb. Grunwald, aus Königsberg/Rauschen. Sie wohnt bei ihrer Tochter Eva Hurtig in Deggendorf/Donau, Westl. Graben 6 Am 5. Januar 1955, dem Branddirektor und Verwaltungsinspektor i. R. Friedrich Latza, aus Allenstein. Er wohnt mit seiner Ehefrau in Karlsruhe, Augartenstraße 7 Am 6. Januar 1955, dem Landesinspektor a. D. Adolf Behrendt, aus Königsberg, Hindenburgstraße 51. Er wohnt in Augsburg, Mittelstraße 7, I. Seite 13 Goldene Hochzeiten

Am 19. Dezember 1954, konnte der Fleischermeister Albert Rangnick mit seiner Ehefrau Anna, geb. Schwarz, aus Lewitten, Kreis Pr.-Eylau, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Das Ehepaar wohnt in Horst/Schleswig-Holstein.

Der Kulturbauingenieur Karl Meyer, aus Lötzen, beging mit seiner Ehefrau Anna, geb. Rappöhn, am 20. Dezember 1954, das Fest der Goldenen Hochzeit. Das Ehepaar wohnt bei seinem Schwiegersohn, Oberstudiendirektor Dr. Erwin Schmidt, in Plön/Holstein, Schloßgebiet 3, früher Dt.-Eylau

Am 26. Dezember 1954, begingen die Eheleute Michael Rinio und Frau Wilhelmine, geb. Slaby, aus Rosenheim, Kreis Lyck, ihre Goldene Hochzeit. Das Ehepaar wohnt bei seinen Kindern und ist zu erreichen durch Frieda Filon, Neumünster, Beethovenstraße 18.

Das Fest der Goldenen Hochzeit beging das Ehepaar Gustav Guß und Frau Marie, geb. Ting, aus Pluttwinnen, Kreis Samland, jetzt in St. Michaelisdonn/Holstein, Eddelakerstraße

Das Ehepaar Gottlieb und Auguste Becker, aus Lindenort, kreis Ortelsburg, jetzt in Gladbeck-Zweckel, Hammerstraße 41, begeht am 7. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzeit.

Der Postassessor i. R. Hermann Jordan, aus Rastenburg, begeht mit seiner Ehefrau Emma, geb. Werner, am 10. Januar 1955, das Fest der Goldenen Hochzet. Das Ehepaar wohnt in Dahn/Pfalz, Vogelsberger Straße 6 Seite 13 Prüfungen und Jubiläen

Gisela Rogall, Tochter des Elektromeisters Emil Rogall aus Zinten, jetzt in Ketsch/Rhein, Hardtwaldstraße 17, hat bei der Pädagogischen Hochschule in Osnabrück ihr erstes Staatsexamen bestanden. Sie ist bereits als Lehrerin angestellt.

Erwin Tobehn, aus Königsberg, Landhofmeisterstraße 4, jetzt in Neu-Isenburg bei Frankfurt a. M., Dornhofstraße 6, hat bei der Handwerkskammer Darmstadt die Meisterprüfung als Feinmechaniker bestanden.

Am 8. Januar 1955, begeht der noch in seinem Beruf tätige Spirituosenfachmann Max Schober sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum. Er ist vielen Königsbergern durch seine Tätigkeit als Betriebsleiter bei den Firman Teucke & Koenig, August Albert Winkler und Wilhelm Ziemer bekannt. Ehrenamtlich war er Lehrlingsprüfer bei der Industrie- und Handelskammer für den Destillationsnachwuchs. Der Jubilar wohnt in Brühl-Vochem, Kierberger Bahnhofstraße 85.

Sein vierzigjähriges Dienstjubiläum beging der Postbetriebswart Julius Manfrass, aus Braunsberg. Seit 1946 versieht er seinen Dienst am St. Michaelisdonner Postamt (Holstein).

Apotheker Hans Gelbrecht, aus Ortelsburg, Bismarckstraße 3, wurde an der Technischen Hochschule Braunschweig zum Dr. rer, nat. promoviert. Die mündliche Prüfung bestand er mit „gut“. Er wohnt in Gifhorn/Hannover, Birkenkamp 2 Seite 14 Auskunft wird erbeten Gesucht werden die folgenden Landsleute und Familien:

Lokführer Willi Siemund, geb. am 22.04.1911 in Absteinen, Kreis Tilsit-Ragnit, seine Ehefrau Ida Siemund, geb. Aschmann, geb. 1919 in Drawöhnen, sowie deren drei Kinder Irmgard, geb. 1940, Manfred, geb. 1942, das dritte Kind wurde 1944 geboren, Vorname unbekannt. Zuletzt wohnhaft in Memel, Feldstraße 9. Frau Siemund soll im Dezember 1944 nach Sachsen evakuiert worden sein.

Gefreiter Hans Siemund, geb. am 19.07.1920 in Lompönen, aus Willkischken, Kreis Tilsit-Ragnit, Feldpostnr. 21 309, Beruf: Handlungsgehilfe, vermisst seit 1944 im Raum von Tarnopol oder Kamonetz-Podolsk

Bruno Knocks, geb. am 05.10.1917 in Schönwiese, Kreis Tilsit-Ragnit. Knocks war bei der Panzer-Artillerie, Feldpostnr. 47 707; er wird seit Anfang 1943 bei Stalingrad vermisst. Familie August Frank, aus Dittlacken, Kreis Insterburg.


Familie August Prigan, aus Dittlacken, Kreis Insterburg. Sie soll sich 1945 in Ratingenhof (Pommern) befunden haben. Über Töpfermeister Arthur Wasill, aus Königsberg, Hoffmannstraße 7.


Helft mit, das Schicksal von Landsleuten zu klären! Gesucht werden: Franz Maurischat, geb. 26.04.1890, und seine Ehefrau Amalie Maurischat, geb. Rakowski, aus Juknaten, Kreis Schloßberg, sowie deren Sohn.

Franz Maurischat und dessen Ehefrau Maria Maurischat, geb. Schmidt (Kinder Irmgard und Horst). Franz Maurischat war als Obermelker auf dem Gut Palfner in Klonen, Kreis Schloßberg, tätig. Im Jahre 1943/1944 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und Frau Maurischat verzog mit ihren Kindern nach Schlesien.

Die Angehörigen eines Friedrich Schikowski, geb. am 01.05.1917 in Kronau, Heimatanschrift: Rogehnen, Kreis Pr.-Holland.

Gertrud Romahn, Taubstummenlehrerin i. R. aus Allenstein, Hermann-Göring-Straße. Frau Helene Henkies, etwa 60 Jahre alt, aus Angerapp


Über Hans Gollub, geb. am 07.02.1913 in Allenstein, zuletzt wohnhaft Königsberg. Alter Garten 46, von Beruf: Friseur.


Ostpreußenblatt Februar 1955, Folge 08, Teil 1 Folge 08 vom 19.02.1955

Seite 1 Unauslöschliches Gedenken Nach dem Ersten Weltkrieg haben viele unserer ehemaligen Frontkämpfer – darunter nicht wenige unserer Landsleute – die Gelegenheit wahrgenommen, auf einer der Kriegsgräberfehrten nicht nur dich Schlachtfelder unserer Heimat, sondern auch das damals wohl gewaltigste Gräberfeld rings um die jahrelang so heißumkämpfte Feste Verdun zu besuchen. Fast jeder von ihnen besuchte dabei das berühmte Beinhaus beim Fort Douamont, das inmitten von vielen hunderttausend Gräbern liegt. Die Mutter eines der dort beigesetzten Soldaten hatte für dieses Beinhaus ein Standbild gestiftet; die Gestalt einer Mutter, die mahnend den Finger zum Munde erhebt. Nur ein Wort stand unter diesem erschütternden Bildwerk: Schweigen. Es hat wohl niemanden gegeben, der auch in jenen Tagen nicht den tiefen Sinn dieser Mahnung begriffen und beherzigt hat. Wo Hunderttausende ihr Leben für ihr Vaterland dahingaben, jeder Einzelne einer Mutter lieber Sohn, einer Gattin Stolz und Halt, eines Kindes unersetzlicher Vater, da ersterben einem die Worte auf den Lippen. Nach allem, was wir dann später im Zweiten Weltkrieg und vor allem auch nach seinem Ende erfuhren, wissen wir, dass es ein äußerstes Maß an abgründigem Schmerz, an Verzweiflung und an Heimsuchung gibt, das unzählige Menschen völlig stumm macht, obwohl es sie im Innern aufwühlt und fast zerreisst. Da ist denn bei vielen auch jene Grenze schon überschritten worden, wo noch lindernde Trnen geweint werden, wo einer dem anderen das Herz ausschüttet. Was jene Mutter und Stifterin in Douaumont erfahren hatte, was sie ausdrücken wollte, das haben vor zehn Jahren wohl die meisten Ostpreußen und Ostpreußinnen selbst durchlebt und erkannt. „Vom Letzten sollst du schweigen“, lautet ein altes Wort, dessen Sinn uns heute doppelt klar geworden ist.

Es gibt wohl keinen unter uns, den in diesen Wochen nicht bis in den Schlaf die Erinnerungen und Bilder an den Januar und Februar 1945, an die Tage des ostpreußischen Golgatha verfolgen. Wenn wir die Augen schließen, dann ist es vielen, als hörten sie noch einmal den Donner der Geschütze, das Rasseln der Panzer, das Knarren der Wagenräder in endlosen Trecks, den Schrei der letzten menschlichen Not. Bilder vom Untergang Königsberg, von brennenden Heimatdörfern, vom grimmigen Schneetreiben auf dem Haff stehen uns vor Augen. Irgendein Freund sagt plötzlich zornig: „Ich will davon nichts mehr wissen, nichts mehr hören und sehen“ , und wir verstehen ihn wohl, aber wir wissen auch, dass die Erinnerung mächtiger ist als die Abwehr des Einzelnen.

614000 Ostpreußen und Ostpreußinnen – Männer, Frauen, Greise und Kinder im zartesten Alter – sind, wie uns die „Dokumentation der Vertreibung“ auf Grund genauester Unterlagen mitteilt, Opfer jenes Furchtbarsten geworden, das unsere Heimat, unser Vaterland je heimgesucht hat. Nicht einbegriffen sind dabei die Verwundeten, die Gequälten, die Misshandelten und Entehrten, die zwar damals noch das nackte Leben retteten, die aber später dann doch dem erlagen, was ihnen der Krieg und eine entmenschte Soldateska antat. Es gibt unzählige Kriege und Feldzüge, die als überaus blutig und schwer galten und die doch noch nicht ein Zehntel dieser Opfer forderten! Weit über sechshunderttausend gesunde Existenzen, über sechhunderttausend gesunde, tapfere und tüchtige Brüder und Schwestern wurden ausgelöscht. „Mir ist es bitter leid um dich, mein Bruder Jonathan“, hat einst der König und Psalmist David einem einzigen nachgerufen. Um wie viel gute und geliebte Menschen aber haben wir zu trauern! Die Frage ist oft gestellt worden, wie wohl andere Völker, denen Ähnliches geschehen wäre wie den Ostpreußen und den Ostdeutschen im Schreckensjahr 1945, ihr Schicksal nach so schändlichem Tun ihrer Kriegsgegner, nach soviel Gewalt, Untat und Greuel tragen würden. Die Geschichte weist viele Fälle aus, wo der Ruf nach Rache und Vergeltung selbst dann unablässig bei gekränkten Völkern erscholl, wenn ihnen weit weniger zugefügt war als uns. Dass Ausgetriebene und Entrechtete schon wenige Jahre nach der Katastrophe einmütig bekundeten, sie wollten nicht Rachekrieg, sondern gesunden Frieden, sie wollten lediglich die Wiederherstellung des göttlichen und menschlichen Rechtes auf Heimat, ist historisch bisher kaum da gewesen. Ein Jahrzehnt nach dem Entsetzlichen haben sich die Heimatforscher, die Väter, Mütter, Töchter und Söhne der Gemordeten nicht in eine Armee der Rache, sondern in die zuverlässigsten und unbeirrbarsten Vorkämpfer eines echten Weltfriedens und eines vertrauensvollen Zusammenarbeitens mit allen Gutgesinnten verwandelt. Hätte man ihnen heute bereits den Heimweg in ihr Geburtsland geöffnet, so wäre dort über den Gräbern unserer Toten jedermann an einem Aufbau tätig, der vorbildlich für die ganze Welt sein könnte. Und dies ist denn doch wohl das wahrhaft Tröstliche und Erhebende in unserem Schmerz, dass uns das unauslöschliche Gedenken an unsere lieben Toten nicht zum Verzagen und zur Vergeltung, sondern zu großem und wirklich geschichtlichem Handeln antreibt. Wir wissen zu jeder Stunde die Augen unserer Teuren, die von uns gerissen wurden, auf uns gerichtet, und wir wissen, dass sie ja niemanden hassten und niemanden über wollten in ihrem stillen Leben. Wir wissen, dass wir alle selbst nur um Haaresbreite dem Tod und dem Verderben entronnen sind. Was unsere Treuen traf, hätte jeden von uns genau so treffen können. Wir wurden gerettet und bewahrt, und manche nennen das, einen glücklichen Zufall. Die Fälle sind nicht selten, wo vor allem die Alten und Betagten unter den Erretteten mit Gott haderten, dass soviel hoffnungsvolle Jugend dahinsinken musste und sie doch wenigstens das nackte Leben retteten. „Gott hat geschwiegen“, ist oft in fast anklagendem Ton gesagt worden. Aber hat nicht jeder von uns Jahr zu Jahr mehr erfahren, dass Gott im Regiment ist, dass seine Wege und seine Prüfungen zwar unerforschlich, aber doch trotz des Grauens, das wir erlebten, wunderbar und unbeirrbar sind? Er hat seine Vaterhand nicht von uns abgezogen, und er hat auch unsere Brüder und Schwestern, denen vertierte Menschen das Schlimmste zufügten, verklärt und an sein Herz genommen. Die stellvertretend auch für uns starben, sie sind doch nicht tot, sie leben im Lichte und sind uns nahegebliegn ein volles Jahrzehnt und werden von uns nie vergessen werden. Wir aber wissen heute und werden auch in Zukunft immer daran denken, die mit ihrem Blut als Märtyrer der Heimat den Boden unseres unverlierbaren Ostpreußen heiligten, sie können nicht besser geehrt werden als durch unser Werk. Wir haben auszuführen und zu vollenden, wo sie begonnen haben. Nicht mit vielen Worten, wohl aber mit der Tat wollen wir beweisen, dass wir ihrer würdig sind zu jeder Stunde. Dass aber dazu Gottes Segen nicht fehlen wird, dessen sind wir sicher. Nicht marklos soll unsere echte Trauer um jene sein, sondern so, wie sie Christus und die Apostel von uns fordern; eine Kraft, die uns stärkt, mahnt und läutert. (Bild: Die Aufnahme auf dieser Seite: Die Todesstraße auf dem Frischen Haff)

Seite 1 Die Rettung über See. 2,2 Millionen Menschen brachten Handels- und Kriegsmarine 1945 aus dem deutschen Osten in Sicherheit. Von Herbert G. Marzian, Göttingen Wenn in diesen Wochen die Gedanken immer wieder zu den Geschehnissen vor zehn Jahren in den deutschen Ostgebieten zurückwandern, dann kommt auch das große Hilfswerk in Erinnerung, in welchem Matrosen der Handels- und Kriegsmarine in tapferem und unermüdlichem Einsatz etwa 2,2 Millionen Menschen – Zivilbevölkerung und Soldaten – das Leben retteten. Während es sich bei den Transporten aus den baltischen Häfen um Teile der dort abgeschnittenen Truppen handektem wurden in Pillau, den Häfen der Danziger Bucht und der ostpommerschen Küste vorwiegend die sich dort stauenden Flüchtlinge aufgenommen und nach westlichen Ostseehäfen der deutschen Küste oder Dänemarks gebracht. Die beteiligten Einheiten der Kriegsmarine – meist Zerstörer, Torpedoboote, Minensuchboote, Prähme usw. – nahmen Zivilbevölkerung an Bord und brachten diese in kürzeren Fahrtenwenigstens in noch sichere Häfen. In ständigem Pendelverkehr fuhren Schiffe aller Größenklassen der Handelsmarine zwischen Ost und West, unter ihnen Dampfer so bekannter Reedereien wie Norddeutscher Lloyd aus Bremen, Hapag aus Hamburg, aber natürlich auch vieler anderer Reedereien aus Bremen, Hamburg, Kiel, Rostock, Wismar, Stettin und Königsberg. Die Verschiffungen mussten häufig bei Fliegerangriffen und auch Artilleriebeschuss durchgeführt werden. Allein über den Hafen Pillau wurden in der Zeit vom 25. Januar bis Ende April – am 25. April fiel der Hafen in sowjetische Hand – etwa 451 000 Menschen gerettet. Dabei mussten die Seetransporte etwa drei Wochen im Monat März eingestellt werden, da die verfügbare Tonnage in den Danziger Häfen, die vom Feinde bedrohter waren, benötigt wurde. Außerdem setzte die Marine mit Prähmen von Pillau nach Neutief über der Frischen Nehrung im gleichen Zeitraum noch 180 000 bis 200 000 Menschen über, welche dann die schmale Nehrung bis in den Danziger Raum hinunterzogen, von wo sie den bis Anfang März passierbaren Lndweg nach Westen benutzten oder mit einem Schiff abtransportiert werden konnten. Viele von ihnen wurden aber in Ostpommern von den vorbrechenden sowjetischen Panzerspitzen überrollt oder abgeschnitten, woraufhin eine teilweise Rückwanderung in den noch freien Danziger Raum einsetzte. Hier in Danzig, Gdingen, der Weichselmündung und auf Hela, befand sich in den Märzwochen knapp eine halbe Million Menschen. Täglich legten Schiffe ab, aber immer neue Flüchtlingsströme kamen hinzu. Von Ende Januar bis Ende April wurden 900 000 Menschen über See abtransportiert (in dieser Zahl sind die Abtransporte aus ostpommerschen Häfen, welche aber nur einen kleineren Prozentsatz ausmachten, einbegriffen). Als am 22. März die Lndverbindung zwischen Danzig und Gdingen durch einen sowjetischen Vorstoß abgeschnitten war, konnte unter dem Artillerieschutz des schweren Kreuzers „Prinz Eugen“ das Rettungswerk aus Gdingen noch einige Tage lang fortgesetzt werden. Nach dem Fall von Danzig und Gdingen Ende März blieb bis zur Kapitulation noch die Halbinsel Hela letzter Verladepunkt für Flüchtlingstransporte. Von Oxhöft bei Gdingen, von Schiewenhorst an der Weichselmündung, aber auch aus Kahlberg und Pillau trafen unablässig Kähne und Prähme mit Flüchtlingen ein: Im März waren es über 100 000, im April stieg der Abtransport auf 265 000 Menschen. Trotz schwerer Luftangriffe und auch Artilleriebeschuss wurden allein im April 387 000 Menschen abtransportiert. Am 6. Mai verließen die letzten Schiffe mit über 40 000 Soldaten und Flüchtlingen Hela. Am Tage der Kapitulation befanden sich noch 60 000 Menschen – vorwiegend Soldaten – auf der Halbinsel.

Unter den ostpommerschen Häfen sei noch das historische Kolberg genannt, in dem sich am 7. März, als die Stadt beiderseits eingeschlossen wurde, als die Stadt beiderseits eingeschlossen wurde, noch etwa 80 000 Menschen befanden. Der hartnäckige Widerstand der Besatzung ermöglichte es, dass bis zum Fall der Stadt am 18. März insgesamt 70 000 Menschen über See abtransportiert werden konnten.

Aber diese große Transportaktion musste mit schweren Verlusten an Menschen und Schiffen bezahlt werden. Der Name „Wilhelm Gustloff“ ist ein Symbol geworden für den erbarmungslosen Kampf der gegen diese Schiffe mit U-Booten und aus der Luft geführt wurde. Insgesamt gingen 73 Schiffe mit 330 269 BRT verloren. Die Zahl der dabei ums Leben gekommenen Flüchtlinge lässt sich nicht mehr angeben. Allein bei dem Untergang der vor Stopmünde am 30. Januar 1945 von einem sowjetischen U-Boot torpedierten „Wilhelm Gustloff“ waren es über 5000 Menschen. Der Lloyd-Dampfer „Steuben“ nahm am 10. Februar 1945 fast an derselben Stelle etwa 3000 Menschen in die Tiefe, und das Motorschiff „Goya“ riss am 16. April 1945 – ebenfalls vor Stolpmünde torpediert – fast 7000 Menschen in den Wassertod. So waren es vor Stolpmünde drei Schiffe mit 47 144 BRT, in der Danziger Bucht 21 Schiffe mit 48 555 BRT. Allein in der ersten Maiwoche, als die Kapitulation sich schon abzeichnete und sogar teilweise bereits eingeleitet war, wurden in der Kieler Bucht, im Fehmarn-Sund und dem Großen Belt noch weitere 16 Schiffe mit 80 134 BRT durch alliierte Luftangriffe versenkt, unter ihnen auch Schiffe, welche KZ-Häftlinge nach Westen transportierten. Noch nach der Kapitulation versenkte ein sowjetisches Flugzeug die „Lieselotte Friedrich“ am 9. Mai 1^945 vor Bornholm, die mit Flüchtlingen überladen war.

Im Inferno der letzten Kriegswochen haben so zielbewusst und pflichttreu handelnde Matrosen und Offiziere Millionen Menschen das Leben gerettet. Wie wir heute wissen, hatte der in der ersten Maiwoche durchgeführte Versuch des Großadmiral Dönitz, vorerst nur Teilkapitulationen der militärischen Verbände gegenüber dem wesentlichen Gegner zu erreichen, vor allem das Ziel, Zeit zu gewinnen, damit so viele Flüchtlinge aus dem Osten wie möglich zu Lande oder über See die dem deutschen Oberkommando bekannte zukünftige Demarkationslinie zwischen der sowjetischen und den westlichen Zonen überschreiten könnten. In seiner Rundfunkansprache am 1. Mai sagte der Großadmiral: „Meine erste Aufgabe ist es, deutsche Menschen vor der Vernichtung durch den vordrängenden bolschewistischen Feind zu retten.“ Und der m 7. Mai an alle Befehlshaber abgesetzte Funkspruch, welcher die Benachrichtigung von der Gesamtkapitulation enthielt, wies in seinem letzten Absatz die Befehlshaber in Kurland und Ostpreußen an, bis zum Eintritt der Waffenruhe alle Möglichkeiten zum Abtransport über See unter äußerster Anspannung aller Kräfte auszunutzen. Durch diese Maßnahmen konnten – nach Schätzungen – noch in der ersten Maiwoche etwa 2,5 Millionen der Zivilbevölkerung und mehr als 400 000 Soldaten westliche Linien erreichen.

Seite 2 Erst Königsberg – dann Dresden Im August 1954 war ein Jahrzehnt vergangen seit jenem schauerlichen Tagen, da allierte Bombergeschwader in laufenden Angriffen Preußens schöne und altehrwürdige Residenzstadt Königsberg in eine Steinwüste verwandelten. Tausende und Abertausende von Menschen, die uns besonders lieb und teuer waren, kamen dabei ums Leben. Herrliche historische Bauwerke fielen in Schutt und Trümmer, und vorbildliche Wohnviertel wurden „ausradiert“, wie die grausigste Vokabel jenes totalen Luftkrieges lautete. Schon vorher und fast an Jedem Kriegstag drauf läutete einer unser wunderbaren deutschen Städte die Sterbeglocke. Berlin, Hamburg, Köln, München, Danzig, Bremen, Lübeck, Kiel, die Ruhrstädte und die Metropolen Süd- und Mitteldeutschlands, - keine blieb verschont. So manche von ihnen sah am Kriegsende doch siebzig, achtzig und mehr Prozent aller Gebäude zerstört, verbrannt und ausgelöscht. Goethes Geburtshaus blieb so wenig verschont wie der Kranz unvergänglicher Kirchen in Deutschland, wie die Schulen und wie die vielen Krankenhäuser. Die letzte entsetzliche Steigerung dieses Totentanzes war Mitte Februar 1945 – vor zehn Jahren – Dresden.

Niemand kann die Zahl der Menschen, die hier durch pausenlose Bombardements von neuntausen Bombern umgebracht wurden, nennen. Wir wissen nur, dass es zwischen 100 000 und 200 000, vielleicht sogar noch mehr gewesen sind, darunter unzählige Vertriebene aus dem deutschen Osten, die hier auf der Flucht nach dem Westen Station gemacht hatten. Aus den Phosphor- und Feuerstürmen in dieser vielleicht anmutigsten deutschen Großstadt gab es für sie kein Entrinnen mehr. Erbarmungslos setzten die alliierten Flieger auch auf die Wiesen am Elbstrom, über die sich zehntausende von menschen aus der brennenden engen Innenstadt retten wollten, Bombe neben Bombe. Es gab keine Deckung auf dem freien Feld. Mit Bordwaffen wurden reihenweise Frauen und Kinder niedergeschossen, die im Großen Garten Schutz gesucht hatten. Der Luftangriff auf Dresden war einer der Tiefpunkte grausamster Kriegsführung.

Einer der größten deutschen Dichter unserer Zeit, der Schlesier Gerhart Hauptmann, hat diese Schreckenstage als alter, schwerkranker Mann miterlebt und die erschütternde Klage über den Untergang Dresdens angestimmt. Briten und Amerikaner hatten die Bomber geschickt, aber die Sowjets hatten sie bestellt, und sie verliehen dem Chef dieser Vernichtungsgeschwader ihren höchsten Militärorden. Im Zweiten Weltkrieg sind ganz gewiss unzählige schwere Verbrechen begangen worden auf allen Seiten. Dass der militärisch übrigens völlig sinnlose Vernichtungsflug gegen Dresden aber zu den furchtbarsten gehört, das wird heute offenkundig auch bei den einstigen Alliierten wohl empfunden. Moskau versucht alle Schuld denen zuzuschreiben, die damals die Bomber entsandten. Dort wiederum erinnert man an Stalins dringendes Ersuchen um ein Terrorbombardement. Die Heimatvertriebenen haben immer wieder betont, dass die Zukunft nicht im Geiste der ewigen Rache und Vergeltung gebaut werden kann, obwohl wir manchen Anlass zu bittersten, begründetsten Anklagen haben. Wir wissen, dass noch ein höchster Richter über uns lebt, vor dem sich jeder dereinst zu verantworten hat für Unmenschlichkeit und Verbrechen. Bei ihm gibt es – anders als in Nürnberg – nicht ein unterschiedliches Recht für „Sieger“ und „Besiegte“, gibt es keine Finten und Ausflüchte.

Keiner von uns möchte in der Haut derer stecken, die sich ewig enklagen müssen, aus Trotz, Übermut und Verblendung die Verantwortung für solche Scheußlichkeiten, für soviel unendliches Leid übernommen zu haben. Keiner von uns empfindet aber auch anderes als Verachtung und Abscheu für jene „deutschen“ Helfershelfer des Kreml, die den ernsten Gedenktag von Dresden dazu nützen möchten, die ungeheure Mitschuld der Sojets an diesen Schändlichkeiten fortzuwischen. Auch die Pieck, Grotewohl und Ulbricht werden es erfahren, dass Gott seiner nicht spotten lässt.

Seite 4 Der Kampf in Ostpreußen. Von General a. D. Dr. Walther Grosse Der erste Teil dieser Darstellung der Kämpfe in Ostpreußen vor zehn Jahren begann in unserer vorigen Folge mit der Schilderung des kräfteverhältnisses und der Frontlage im Anfang Oktober 1944. Er endete mit einem Hinweis auf die Ardennen-Offensive am Schluss des Jahres, für die trotz der Bedrohung unserer Heimat unt trotz der warnenden Voraussagen des damaligen Generalstabschels Guderian noch erhebliche Kräfte von der Ostfront abgezogen wurden. 1. Fortsetzung Was jeder Denkende, vor allem jeder Soldat aorausgesehen hatte, trat Mitte Januar 1945 ein – kein Wunder geschah und der Erfolg war nur zu sichtbar bei den stärksten Bataillonen. Auf einer Frontbreite von 700 Kilometern setzte sich die gewaltige, mit dem hochwertigen technischen Material ihrer Verbündeten ausgerüstete russische Heeresmacht in Bewegung. Ihr Hauptziel war Berlin, aber gleichzeitig sollte Ostpreußen abgeschnürt werden, damit von dort aus jeder Flankenstoß über die Weichsel verhindert würde. Fünfzig neuaufgestellte Schützendivisionen, mehrere Panzerkops und eine ganze Anzahl selbständiger Panzerverbände traten vom 13. Januar ab gegen die deutsche Ostfront an. Es war dies wohl die stärkste russische Massierung seit Kriegsbeginn.

Bei dem Stoß, der Ostpreußen traf, zeichneten sich zwei Hauptrichtungen ab; beiderseits und nördlich des Pregels auf Königsberg und gegen Südostpreußen in breiter Front auf Allenstein-Graudenz mit dem weiteren Ziel Elbing. Die Angriffe stießen damit zunächst auf die beiden Flügel der Heeresgrußße, auf die 3. Panzerarmee des Generaloberst Raus zwischen Gumbinnen und der Memel und im Süden gegen die 2. Armee des Generaloberst Weiss im Narewgebiet. Der Generaloberst war ebenso wie sein späterer Nachfolger von Saucken ein gebürtiger Ostpreuße, um so mehr lag ihm das Schicksal seiner Heimat am Herzen.

Die 2. Armee, die in diesen mehr als kritischen Tagen noch zwei bestens bewährte Panzer-Divisionen nach Lodz abgeben musste, wurde durch die erdrückende Übermacht sehr stark angeschlagen; sie war gezwungen, sich in nordwestlicher Richtung auf die Weichsel zurückzuziehen.

Die 3. Panzerarmee wurde in ihrer Mitte beiderseits Schloßberg (Pillkallen) durchbrochen, sie setzte sich, gleichfalls hart mitgenommen, hinter die Inster ab. Später ging sie hinter die Deime zurück und damit fiel ihr die Aufgabe der Verteidigung Königsberg zu. Alle diese Bewegungen bedeuteten keineswegs ein regelloses Zurückfluten, sondern waren Tag und Nacht mit schweren Abwehrkämpfen verbunden. Sie gingen vor sich unter schwierigsten örtlichen Verhältnissen, in ungewöhnlicher Kälte. Schneestürmen und auf vereisten Straßen, die oft genug noch versperrt waren von Flüchtlingstrecks. Viel zu spät hatte die Nationalsozialistische Partei die Räumungsbefehle gegeben, Überstürzungen, Unordnung, Überrollen durch russische Panzer und Elend ohne Ende waren jetzt die Folge. Wie ein schnelles Unwetter jagte die Katastrophe über das unglückliche Land.

Der kühne Entschluss Hoßbachs Überall war aber doch noch nicht alles „wie ein Kartenhaus“ zusammengestürzt. Noch war in der Mitte der ostpreußischen Front die zwischen Lomsha und Goldap stehende 4. Armee des Generals Hoßbach nur an einzelne Stellen angegriffen worden. Wahrscheinlich hoffte der Russe sie einkesseln zu können, denn je weiter sein Angriff rechts und links von ihr fortschritt, desto exponierter und gefährdeter musste ihre Lage werden. Dieser Gefahr konnte Hoßbach nur begegnen, wenn er auf die Seenstellung beiderseits Lötzen zurückging. Mit dieser Verkürzung konnten dann wohl auch Kräfte freigemacht werden zur Unterstützung der 2. Armee und zum Schutze Elbings. Aber trotz aller dringenden Vorstellungen bei Hitler erhielt die Heeresgruppe Mitte viel zu spät, nämlich erst nach drei Tagen am 21. Januar, die Genehmigung, die 4. Armee in die Seenstellung und an den Masurischen Kanal zurückzunehmen. Durch des raschen russischen Vormarsches jagten die Ereignisse damals in Windeseile, und so kam es, dass es nach Hoßbach durchaus richtiger Beurteilung der Lage auch für diese Maßnahme jetzt bereits zu spät war; denn erneut bestand nun wiederum die Gefahr der Einkesselung durch die inzwischen weiter vorgedrungenen Russen.

Immer deutlicher wurde es, dass Ostpreußen nicht mehr lange zu halten war. Das einzige was man als Soldat noch tun konnte, war den Hunderttausenden von Flüchtlingen zu helfen und sie vor einem Nemmersdorfer Schicksal zu bewahren. Der selbständig gefasste kühne Entschluss den Hoßbach am Mittag des 22. Januar im Gutshaus von Borken (zwischen Treuburg und Lötzen), den Führern seiner Armeekorps bekanntgab, bestand darin, die Armee kehrt machen zu lassen und sie unter Einsatz von Flankendeckung und Nachhuten am Masurischen Kanal möglichst schnell nach Westen zu werfen. Die Verbindung mit der 2. Armee und dem Reich konnte so vielleicht noch hergestellt werden, und gleichzeitig wurde damit für die Flüchtlinge eine Sicherung geschaffen, in deren Schutz sie über die Weichsel und weiter westwärts gelangen konnten.

Nie und nimmer wäre dieser völlig selbständig gefasste Entschluss von der Obersten Heeresleitung gebilligt worden, zumal er gleichzeitig die Aufgabe der Festung Lötzen bedeutete, über deren Kampfwert man sich in Berlin reichlich übertriebene Vorstellungen machte. Leider verbietet uns der Raum ein näheres Eingehen auf die Einzelheiten, es mag nur gesagt sein, dass Hoßbach seinen Entschluss mit teilweiser Zustimmung der Heeresgruppe sofort durchzuführen begann. Noch einmal kam es zu einer der letzten großen Leistungen deutschen Soldatentums. In fünf Tagen legte die Truppe in Gewaltmärschen 200 bis 250 Kilometer bis in den Raum von Guttstadt zurück. Als die überraschten Russen den Durchbruchsangriff merkten, entspannen sich härteste Kämpfe; oft genug mit der blanken Waffe. Erfolgreich ging der Vorstoß weiter bis Pr.-Holland und Liebstadt, die Verbindung mit Elbing wurde aufgenommen, an die 200 feindliche Panzer wurden vernichtet und ebenso viele Geschütze erobert.

Im Kessel von Heiligenbeil Inzwischen hatte Hitler den selbständigen Abmarsch der 4. Armee und die Aufgabe Lötzens erfahren. Der übliche Zornesausbruch war die Folge, er witterte wie so oft natürlich gleich wieder Verrat. Generaloberst Reinhardt, der Heeresgruppe, wurde sofort abgelöst; Hoßbach, dessen letzte Absichten in Berlin noch einige Tage verborgen blieben, wurde am 31. Januar seines Postens enthoben. Zwei hochbefähigte und vor allem verantwortungsbewusste Truppenführer fielen damit für die Verteidigung Ostpreußens aus. Die tapfere 4. Armee hatte ihre aussichtsreichen Angriffe sofort einzustellen und sich dort zu verteidigen, wo sie gerade stand. Damit war ihr Schicksal besiegelt, ihr war es bestimmt, im Heiligenbeiler Kessel restlos zu verbluten.

Gauleiter Koch aber sandte wieder einmal einen jener gehässigen Funksprüche nach Berlin, die Hitler immer noch mehr bestärkten in seinem verhängnisvollen Misstrauen gegen alle, die von der Kriegsführung wesentlich mehr verstanden als er, vor allem also gegen die Generale und den Generalstab. Er meldete: „4. Armee, auf Flucht ins Reich, versucht feige sich nach dem Westen durchzuschlagen. Ich verteidige Ostpreußen mit dem Volkssturm weiter.“ In all den Wirrnissen dieser Tage hatte Hitler noch Zeit gefunden, sich bei der Heeresgruppe wiederholt durch persönlichen Anruf nach der befohlenen Zerstörung des Tannenbergdenkmals zu erkundigen. Man hatte aber in Ostpreußen weder Kräfte noch Zeit noch die großen Mengen Sprengstoff zur Verfügung, um das ungewöhnlich feste Klinkerbauwerk völlig niederzulegen. Nur Teile konnten zerstört werden. Es war nun Ende Januar geworden. Die Landverbindung zum Reich war durch das Vordringen der Russen zwischen Weichsel und Oder zerstört, der einzige Nachschubweg Ostpreußens ging zur See über Pillau. Immer mehr glich die Lage der Truppen einem verlorenen Posten, es ging nur noch um Zeitgewinn für die eingekesselten Flüchtlingsmassen, die nun unter dem Feuer der russischen Bordwaffen den Leidensweg über Haff und Nehrung einschlagen mussten. Und die Truppe hielt durch in aussichtslosen Kämpfen bis zum bitteren Ende. Die 2. Armee hatte den Anschluss an die benachbarte 4. Armee verloren. Sie musste Elbing aufgeben und auch ihr Versuch, die Verbindung mit dem Reich zu gewinnen, blieb vergeblich. Ihre Weichselfront brach unter dem Druck der gewaltigen Übermacht zusammen, ihre Reste, vermischt mit Trümmern anderer Armeen, versuchten wenigstens das überfüllte Danzig und die Weichselniederung zu halten. Unter der tatkräftigen Führung des Generals von Saucken vermochten sich diese Verbände auch nach dem Falle der brennenden Stadt (30. März) zwischen Weichsel und Nogat noch bis Anfang Mai zu behaupten. Schluss folgt.