Szugken

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Wappen von Wischwill

S z u g k e n

Kirchspielort am Rand des Jura-Forstes
Memelland, O s t p r e u ß e n
______________________________________________

Die ehemalige Dorfschule von Szugken


Hierarchie

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Ansichtskarte von Szugken

Einleitung

Das Gemeindeamt von Szugken

Szugken ist seit 1900 Kirchspielort, vorher gehörten die Ortschaften zum Kirchspiel Wischwill.
Zur Gemeinde Szugken gehörte auch die Ortschaft Naujeningken. Szugken liegt am westlichen
Rand eines großen Waldgebietes (Forst Jura).
Die nächste Bahnstation war Schustern (Haltepunkt an der Kleinbahn von Pogegen nach
Schmalleningken).

Szugken, Szugen, Kreis Ragnit, Ostpreußen.

Quellen:

  1. Schroetterkarte (1796-1802) 1 : 50 000© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  2. Preußisches Urmesstischblatt Nr. 67, 1861 © Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz

Name

Der Name beschreibt die natürlichen Gegebenheiten.

  • preußisch-litauisch "zuikineti" = auf Hasenjagd gehen
  • "zuikinis" = Hasenköpfe, Tulpenapfel, ein Winterapfel mit hohem Ertrag, der sich bis Februar gut lagern lässt
  • "zuikis" = der Hase, aber auch Gemeines Zittergras (bot. briza media), eine Wiesenpflanze mit braunem Stengel und braunem Köpfchen (Hasengras)

Politische Einteilung

1940 ist Szugken eine Gemeinde mit den Dörfern Naujeningken (Kr.Ragnit) und Szugken.

Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Im Dorf Szugken war bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Bauerngrundstück von etwa 120
Morgen, darunter einige Morgen Wald, mit Wohnhaus und Wirtschaftsgebäuden aus Staatsmitteln angekauft
worden. Vielleicht eine Schenkung von Friedrich Wilhelm IV.

Damals schon sollte ein Kirchspiel gegründet und dieses Grundstück der Pfarrstelle überwiesen werden.
Der Plan wurde nicht ausgeführt, da die Mittel fehlten. Das Grundstück wurde unter Aufsicht des Landrats
von Sanden in Ragnit bewirtschaftet. Allmählich verfielen Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude und wurden
dann anfangs der 1870er Jahre zum Abbruch verkauft, es waren schließlich nur noch Ruinen vorhanden.
So blieben nur die kahlen Ländereien übrig, die zuerst im ganzen an den Szugker Gastwirt Rubbel,
später an seinen Nachfolger Blanck für 50 Taler verpachtet wurden.

In den späteren 1870er Jahren trat dann eine Änderung ein, dass die 120 Morgen in kleine Parzellen geteilt
und an verschiedene Besitzer in Szugken verpachtet wurden, wodurch ein bedeutend höheres Resultat
erzielt wurde. So ist bis zur Gründung der Pfarrstelle ein Baukapital von 26.000 M angesammelt worden.

Im Jahre 1869 wurde in Wischwill eine zweite Predigerstelle eingerichtet und dem Pfarrer-Candidaten
Eduard Hammer jun. mit der Verpflichtung übertragen, in der Schule Szugken jeden zweiten Sonntag
Gottesdienst zu halten und sonst seinem alternden Vater zu helfen.
Zugleich wurde er Ortsschulinspektor über alle Schulen des Kirchspiels. Das Gehalt (1.200 M und
freie Station) hatte der Vater zu zahlen. Von 1874, wo Hammer sen. emeritiert wurde, bis 1891
verwaltete Hammer jun. das Kirchspiel allein. Den 1.Dezember 1891 wurde dann Predigerkandidat
Georg Wittke aus Insterburg (später Pfarrer in Schmalleningken und Lasdehnen) hier als Hilfsprediger
angestellt, wieder mit der Verpflichtung, in Szugken alle 14 Tage Gottesdienst zu halten.

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Die ev. Pfarrkirche zu Szugken

Auf Georg Wittke folgte Prediger Schednikat bis zum 1.November 1894, sodann Prediger Schnoeberg, der nach der am 1.April 1900 erfolgten Gründung des Kirchspiels Szugken mit der kommissarischen Verwaltung der Pfarrstelle betraut wurde, er hat fortan jeden Sonntag in Szugken Gottesdienst zu halten. Die Wahl der Gemeinde-Organe war bereits auf Veranlassung des Konsistoriums im Februar 1900 erfolgt.

Die ev. Pfarrkirche zu Szugken im Stil der Backsteingotik

Zu dem am 1.April 1900 ins Leben getretenen Kirchspiel Szugken sollten alle Ortschaften westlich von Wischwill mit Ausnahme von Pagulbinnen gehören. Die Baltupöner erhoben gegen die Einpfarrung nach Szugken Protest und gaben vor, dss sie nach Wischwill einen viel bequemeren, auch fast näheren Weg hätten. Diesem Protest schlossen sich die beiden Antgulbinner Besitzer an.
In der am 19.Oktober 1900 in Wischwill abgehaltenen Sitzung der vereinigten Gemeinde-Organe, an der Konsistorialrat Poseger aus Königsberg und Oberregierungsrat Schuster aus Gumbinnen teilnahmen, wurde die Rückpfarrung der beiden Dörfer beschlossen. Der Kirchengemeinde Szugken wurde für den Wegfall der Einnahmen in diesen beiden Dörfern eine Entschädigung von 5.000 M aus dem Vermögen des Pfarrwitwen-Instituts bewilligt. Infolge von Beschwerden, die von einigen Szugkern gegen Schnoeberg wegen Besuches der Gasthäuser erhoben waren, auch deswegen weil dieser vorgab, in Szugken keine passende Wohnung zu finden, daher weiter in Wischwill wohnen müsse, wurde er nach Mehlauken versetzt. An seine Stelle kam von Dronszehm Prediger Lozereit, der dann zum Pfarrer gewählt wurde. Er baute erst das Pfarrgehöft, das er 1904 bezog, dann die Kirche, die 1907 durch den Generalsuperintendenten Braun, Königsberg, geweiht wurde. Die Muttergemeinde Wischwill stiftete zur Einweihung einen silbernen Abendmahlskelch. Als Lozereit 1911 nach Neukirch ging, trat dann Pfarrer Adomat aus Maruhnen, Kreis Ragnit gebürtig, ein treuer und friedliebender Mann, an seine Stelle. Da er zum Pfarrer in Mehlauken gewählt ist, wird bei seinem Fortgang Februar 1918 eine längere Vakanz eintreten.

Zugehörige Ortschaften

Zum Kirchspiel Szugken gehörten 1912 folgende Ortschaften:

Adomischken, Augsgirren Dorf u. Forst, Bäuerlich Nausseden, Erbfrei Nausseden, Groß Szagmanten, Heydebruch, Hoch Szagmanten, Jura Oberförsterei, Klein Szagmanten, Köllmisch Nausseden, Krakischken, Lindicken, Motzischken, Naujeningken, Nausseden Forst, Schäferei Nausseden, Schustern Dorf u. Forst, Sokaiten, Szagmanten, Szugken, Tautischken, Weszeningken, Woidballen.


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Pogegen

Standesamtsregister

Die Standesamtsregister von Szugken ...



Icon Literatur.jpg Literatur

  • Hans-Erhardt von Knobloch (aus Riedelsberg bei Wischwill im Memelland) „Die evangelische Kirchengemeinde Wischwill“, ein Sonderband mit der Sammlung alter Unterlagen und den Hinweisen vieler Zeitzeugen

Karten

Rechts nördlich der Memel (Fluss) auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000
Szugken auf der Schroetterkarte Blatt 13, (1796-1802), Maßstab 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Oben links auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160 000


Groß Szugken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 67, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Klein und Groß Szugken mit Umgebung im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 67, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz


Klein Groß Szugken im Preußischen Urmesstischblatt Nr. 67, 1861
© Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz
Szugken im Messtischblatt 0899 Szugken (1915) mit den Gemeindegrenzen von 1938, Maßstab 1:25000
© Bundesamt für Kartographie und Geodäsie


Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Szugken aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv
Skizze aus der Gemeindeseelenliste von Szugken aus den 1950er Jahren, (c) Bundesarchiv



Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Teilauswertung zu Szugken: Memelland, OFB

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SZUKENKO15DC</gov>