W-Nummer
Ein besonders wichtiges Kriterium für eine gute Datenqualität ist natürlich eine genaue Ortsangabe, auf den sich erforschte Daten beziehen. Was nützt dem Suchenden die Erkenntnis, dass jemand nach "Meyer" in "Neustadt" sucht? Nichts! Welches Neustadt ist denn gemeint? Also muss der Ort genauer bezeichnet werden.
Hierfür kann man im heutigen Deutschland die Postleitzahlen verwenden, da diese einen Ort hinreichend genau identifizieren. Für die ehemaligen deutschen Ostgebiete ist hingegen die sogenannte w-Nummer zu verwenden. Der Verlag für das Standesamtswesen hat 1970 das "Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland" veröffentlicht, in dem diese Ersatzkennzahlen definiert und zugeordnet werden. Dieses Werk ist in den meisten genealogischen Vereinen und Archiven zugänglich.
Aufbau des Verzeichnisses
Wie Titel und Erscheinungsjahr des Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland (Erstauflage 1970, Zweitauflage 1982) nahelegen, wurden die w-Nummern für Gemeinden östlich der ehemals innerdeutschen Grenze definiert. Es werden innerhalb des Verzeichnisses 3 geographische Bereiche unterschieden:
- Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
- Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
- Ausland
Struktur der w-Nummer
Aufbau
Die w-Nummer beruht auf fünfstelligen Kennziffern in der Form XX Y ZZ. Die Bedeutung der drei Ziffer-Gruppen unterscheidet sich leicht für die drei geographischen Bereiche.
Mitteldeutschland (Gebiet der DDR und Berlin (Ost))
XX entspricht den Ländern der Verwaltungsgliederung vor 25. Juli 1952 und den Bezirken der Verwaltungsgliederung per 31. Dezember 1969, wobei die letzteren in 2 Ziffern zusammengefasst wurden)
Y entspricht den (Regierungs-) Bezirken
ZZ den jeweiligen Stadt-/Landkreis
Ostdeutschland (frühere preußische Ostprovinzen)
XX entspricht der jeweiligen Provinz in den Grenzen vom 31. Dezember 1937.
Y entpricht den Regierungsbezirken (massgeblich ist die Verwaltungsgliederung vor 1945)
ZZ entspricht den Stadt- und Landkreisen (massgeblich ist die Verwaltungsgliederung vor 1945)
Ausland
XX entspricht den Staaten in den Grenzen per 31.12.1937
Y entspricht einem größeren Landesteil oder einer Provinz in der letzten Verwaltungsgliederung vor 1945
ZZ entspricht einer kleineren Verwaltungseinheit in der letzten Verwaltungsgliederung vor 1945
Zuordnug der Orte zu w-Nummern
Die Orte bekommen grundsätzlich die w-Nummer der Verwaltungseinheit (Landkreis, Stadtkreis, Kreis etc) in dem sie liegen. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
- Die Gemeinde gehört zu einer Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann wird der Gemeinde die entsprechende w-Nummer zugeordnet.
- Die Gemeinde gehört zu keiner Verwaltungseinheit für die eine eigene w-Nummer existiert. Dann können die beiden letzten Ziffern ZZ auf 99 gesetzt werden. Ist die größere Verwaltungseinheit ebenfalls unbekannt wird auch Y auf 9 gesetzt.
Quellen für w-Nummern
FOKO
In der FOKO-Dokumentation sind unter FOKO/PLZ eine ganze Reihe dreistelliger w-Nummern angegeben. Der "Pommersche Greif" hat darüber hinaus jetzt alle w-Nummern der ehemaligen Provinz Pommern und eine ausführliche Anleitung zur Foko-Eingabe unter http://pg.genealogy.net/service/forscherkontakte.htm [1] online bereitgestellt.
GOV
Weitere w-Nummern und Postleitzahlen sind im Genealogischen Ortsverzeichnis (GOV) unter http://gov.genealogy.net zu finden. Für das Gebiet der ehemaligen DDR werden keine w-Nummern erfasst.
w-Nummern im Internet
- innerhalb des GenWiki
- auf anderen Webseiten
- Pommerscher Greif[1]
- Vereinigung sudetendeutscher Familienforscher (VSFF)
Literatur
REICHLING, Dr. Gerhard, Gemeindeverzeichnis für die Hauptwohngebiete der Deutschen außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Zweite, durchgesehene und wesentlich erweiterte Auflage, nach amtlichen Unterlagen bearbeitet, Frankfurt am Main 1982
- ↑ 1,0 1,1 Seite wird nach Überarbeitung der Webseite unter http://pommerscher-greif.de wieder zur Verfügung stehen.