Topographia Bavariae/055
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Topographia Bavariae | |
Inhalt | |
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z | |
<<<Vorherige Seite [054] |
Nächste Seite>>> [056] |
Datei:Zeiller Topographia Bavariae.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
Newburg an der Thonaw.
DIß ist eine kleine wolgebawte Statt/ drey Meylen oberhalb Jngolstatt/ an der Thonaw/ vnd in der Bischofflich Augspurgischen Dioecesi, gelegen/ so ein alter Orth ist/ dessen Antiquitäten Welserus fol. 255. & sequent. rerum Augustan. Vindel. setzet; vnd libro 5. rerum Boicarum pagina 308.. meldt/ daß noch/ zun Zeiten Caroli Magni, ein Bischoff/ Nahmens Manno, allhie gelebt; aber hernach solches Bisthumb auffgehört habe/ vund ein grosser Theil davon mit dem Augspurgischen Bisthumb vereinbart worden seye.
Jacobus Gretserus, in seinem Werck/ von den Bischöffen zu Eichstätt/ vnd in desselben Anhang/ schreibet capite 5. pag. 568. daß/ als das Bisthumb Newburg an der Thonaw abgegangen/ ein grosser Theil davon dem Augspurgischen Bisthumb einverleibt worden seye; aber/ was auff der Seiten der Thonaw/ da Jngolstatt gelegen/ das scheint dem Bisthumb Eichstatt zukommen zu seyn; welche Abtheilung auch noch der Zeit währe. Dann Newburg selbsten/ vnd was bey den Jngolstättern über der Thonaw ligt/ zum Bisthumb Augspurg/; das vbrige aber nach Eichstatt gehöre/ ausser/ das bey Jngolstatt ein Dorff/ jenseits der Thonaw gelegen/ so vom Salvator den Namen habe/ mit etlichen beyligenden/ vnder das Eichstättische Bistumb gezogen werde.
Andreas Brunner saget part. I. Annal. Boicor. p. 711. daß in dem Concilio zu Dingolvingen Anno 772. gehalten/ dieser Manno den ersten Sitz gehabt/ so der einige Bischoff/so viel man wisse/ zu Newburg gewesen. Wiguleus Hund schreibet tom. 2. Metrop. Saluisburg. fol. 524. daß dise Statt seye Newburg/ zum Unterschied deß alten Castels Altenburg/ (dessen rudera, vnd Anzeigungen ein wenig oberhalb Newburg verhanden) genandt worden. Matthaeus von Pappenheimb sagt im 29. Capitel vom Vrsprung/ vnd Geschlecht der Herren von Calatin/ daß Newburg/ vor Zeiten seinen Voreltern gehört habe. Folgends ist dieser Ort zum Hertzogthumb Bäyern gerechnet worden wie dann auch Hertzog Ludwig der Buckelte von Jngolstatt/ seinen Vattern/ Hertzog Ludwigen im Bart/ allhie belagert hat. Aber/ nach dem Bäyrischen Krieg/ hat Kayser Maximilian der Erste Anno 1505. diese Statt der Pfaltz/ sampt andern Bäyerischen Orthen/ zugeeygnet/ daraus ein newes Fürstenthumb/ vnnd Newburg desselben Hauptstatt worden ist. Vnd stehet in der Newen Cosmographia Munsteri libr. 5. cap. 324. daß Newburg ein Erblehen vom Reich seye/ auff Söhn vnd Töchter. Pfaltzgraff Ott Heinrich hat hernach/ zun Zeiten Käyser Caroli V. das Fürstliche vnd Residentz Schloß allhie/ von newem wider erbawt: so wol zu sehen ist Herr Pfaltzgraf Wolffgang Wilhelm/ rc. hat die Statt etwas bevestigt, vnd hält Jhr Fürstl. Durchl. Herr Sohn/ Herr Philips Wilhelm/ Pfaltzgraff allhie Hoff. Es wirdt wochentlich ein offener Weinmarckt allda gehalten. Crusius schreibet im 2. Theil seiner Schwäbischen Chronick/ am 210. Blat/ daß das Adeliche vornehme NonnenCloster/ S.Benedicten Ordens/ Augsburger Bisthumbs allhie/ vom Kayser Heinrichen dem Andern/ vnd seiner Gemahlin/ Frawen Cunigund/ Pfaltzgräfin/ im Jahr Christ 1007. gestiftet worden seye. Gewoldus sagt tom.2.Metrop.Salisburg.folio 525. es habe dieser H. Kayser solches vielmehr restauriert, als fundirt. Brunnerus part.2.lib.9.p.659. will nichts gewisses hierin schliessen; wiewol er libro. 9.Annal.p.869. solches Closter deß H.Henrici Werck nennet/ weil es ins gemein darfür gehalten wrde. Es ligt darinnen Fr. Margaretha/ Hertzogs Georgen auß Bayern/ deß Recuhen Tochter/ Aebtissin allhie/ so Anno 1530. gestorben/ mitten in der Kirchen/ nahend Hilaij, eines Pannonischen Bischoffs/ Grab. Die letzte Aebtissin allda/ war Fraw Magdalena/ auß dem Adelichen Geschlecht der Hund von Lauterbach/ die Anno 1555. gestorben/ vnd allhie im Kreutzgang begraben worden. Den vbrigen Nonnen hat man folgendes jren genugsamen Vnderhalt geben/ aber keine mehr hinein genommen. Herr Pfaltzgraf Wolffgang Wilhelm obgedacht/ hat nach seines H. Vattern