Tappensches Familienbuch (1889)/194
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Tappensches Familienbuch (1889) | |
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Boreieho der Familie Uiitcrstntzuiig zu gewähren, wo sie not ist, und dazu beizutrogeu, dass das Band der Familienfcreue in unserer Familie bis in ferne Zeiten fest und heilig erhallen werde. Für die Stiftung sind untenn 20. SVptbr. 1872 zu Hannover ausfQbr* liebe Statuten festgestellt. Die Stiftungsurkunde wie die Statuten finden sich unter Nr. 21 der Urkunden abgedruckt.
112. Johann Christian, geboren zu Hildesheim den 19. Aug. 1770, gestorben daselbst vor dem 17. April 1775.
113. Anna Katharine Magdaleue, geboren daselbst am 20. April 1773, gestorben daselbst am 22. September 1797.
In der Bibliothek des Gymnasium Andreanuin zu Mildesheiin befindet sich im Manuscript die für ihr Ableben gehaltene Abkllndigung folgenden Inhalts:
„Es hat der göttlichen Vorsehung nach ihrem unerforschlichen, aber allweisen Rathschlnsse gefallen, dieser Tage eine eben so bekannte als geschätzte Familie unserer Gemeine dnreh den Tod in tiefe Trauer zu versetzen. Am 22sten Sept. des Abends um 10 Uhr vollendete nämlich in der BlQthe der Jahre ihre irdische Laufbahn die Demoinell Catharina Magdalena Tappen, nachdem dieselbe seit einigen Monathen an einemauszehrenden Fieber gelitten hatte.
„Die Wohlselige wurde hieselbst d. 20sten April 1773 von wohlbekannten Aeltern geboren, und brachte also ihr Alter nur auf 24 Jahre 4 Monath and 2 Tage.
„Aeltern und Geschwister beklagen mit gerechten Schmerze diesen frühen Verlust, weil sie sich ihnen in dem obwohl kurzen Zeitraum ihres Lebens durch die schätzbarsten Eigenschaften eben so werth und theaer als unvergesslich gemacht hatte. Von zarter Kindheit an zum Fleisse, zur Ordnung und Sittsamkeifc gewöhnt, verband dieselbe mit diesen und vielen ändern empfehlenden Tugenden eine einnehmende Sanftmut!] und Freundlichkeit in ihrem ganzen Betragen. Sie bewies? als Kind durch ungezwungene Folgsamkeit, als Schwester durch zuvorkommende zärtliche Theünahme, and als Freundin durch unverstellte Rechtschaffenheit, dass sie nicht nur Qberhanpt einen edlen Charakter habe, sondern sich auch unablässig bemühe, ihre vortrefliche Gesinnungen durch die besten Grundsätze immer mehr zu befestigen, und sich in Befolgung derselben eine immer grössere Fertigkeit za erwerben. Daher schätzte und verehrte sie mit inniger Hochachtung die Religion, deren beglückendem Einflüsse sie es beständig zuschrieb, dass sie schon in früher Jugend am Geiste und Herzen eine so gute Bildung erhalten hatte.
„Tn ihrer so beschwerlichen Krankheit unterwarf sie sich, ohne nur einmal mutlos zn werden, mit der grössten Gednlt. den Fügungen des Allerhöchsten, feyerte nicht lange vor ihrem Ende noch einmal mit sichtbaren Zeichen der wahren Andacht das Ge-dächtniss des Versönnngstodes Jesu, und erbauete jeden der Anwesenden durch ihre christliche Entschlossenheit, sich dem Willen Gottes freudig zu unterwerfen. Ihrem Tode, der aach ihr immer gewisser schien, je mehr ihre Kräfte hinscliwanden, sähe sie gelassen und ohne alle Furcht entgegen, gestärkt and getröstet durch die frohe Ueberzeugang, dass derselbe sie za einem hohem and vollkommem Leben führe. Er fand sie, sehnsuchtsvoll wie den Ermüdeten wartend auf erquickenden Schlaf, und sanft war ihr Ende. Dir entseelter Leib ist am vorigen Dienstage in dieser Kirche begraben.“
Von der Hand ihres Bruders Johann Wilhelm ist ihr Bildnis in Pastellmalerei vorhanden.