Dresden
Hierarchie :
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen > Direktionsbezirk Dresden > Dresden
Einleitung
Für die Geschichte der Stadt Dresden stellt das Jahr 1206 das Anfangsdatum dar, wenn man unter Geschichte die Kenntnis schriftlich beweisbarer Tatsachen versteht, die sich auch zeitlich eindeutig festlegen lassen. Das weitverbreitete Bedürfnis nach städtischen Jubiläumsfeiern macht ein Gründungsdatum oder wenigstens das Gründungsjahr einer Stadt wünschenswert. Da solche Angaben in der Überlieferung nur in den allerseltensten Fällen auftreten, muss man sich mit der schriftlich verbürgten Ersterwähnung behelfen, wie es auch in der Dresdner Überlieferungspflege stets geschehen ist. So rückte ein für die eigentliche Stadtgeschichte belangloses Ereignis auf den ersten Rang: Man kann es als bloßen Zufall ansehen, dass ein Grenzstreit zwischen dem Bischof von Meißen und dem Burggrafen von Dohna im Jahre 1206 nicht in Meißen oder Dohna oder etwa in Pirna. sondern eben in Dresden geschlichtet wurde. Über den Zustand dieses Ortes sagt eine solche Notiz gar nichts. Aus ihr geht lediglich hervor, dass es ihn zu dieser Zeit gab. Damit teilt Dresden sein Schicksal mit allen anderen Städten, die aufgrund ihrer schriftlichen Ersterwähnung ein Jubiläum feiern. Es ist allgemein üblich, beim Rückblick auf die Stadtgeschichte nach der »Stadtgründung« zu fragen, die man sich möglichst weit zurückliegend wünscht, als ob die Bedeutung der Stadt mit ihrem Alter zunehmen würde. Es ist jedoch von keiner einzigen mittelalterlichen Stadt in Sachsen ein zuverlässiges Datum ihrer Gründung vorhanden, wenn es ein solches Ereignis überhaupt jemals gegeben hat. In Unkenntnis der mittelalterlichen Verhältnisse wird dann gern das Jahr der Ersterwähnung als Gründungsjahr angenommen, wie es auch für Dresden nicht selten geschehen ist. Eine gewisse Abschwächung dieses Irrtums ist lediglich dadurch eingetreten, dass für das Jahr 1216 in einer zweiten Urkunde die civitas Dresden genannt wird, nun also mit der eindeutigen lateinischen Bezeichnung für die voll ausgebildete Stadt. Daraus ist der falsche Schluss gezogen worden, Dresden sei zwischen 1206 und 1216 »gegründet« oder »zur Stadt erhoben« worden. Die bloße Nennung des Ortsnamens im Jahre 1206 kann nicht in dem Sinne gedeutet werden, Dresden sei zu diesem Zeitpunkt noch keine Stadt gewesen. Aus alledem geht hervor, dass die bisherigen Auffassungen über die Anfänge der Stadt nicht befriedigen, weil sie auf ungenügender Sachkenntnis beruhen. Sie gehen von einem veralteten Wissensstand aus. Aus der Verbindung von archäologischer, namenkundlicher und urkundlicher Forschung ergibt sich die Tatsache, dass das Dresdener Elbtal im 10. Jahrhundert von einer slawischen Bevölkerung besiedelt war, die dem sorbischen Volk angehörte. Als nach der deutschen Eroberung des mittleren Elbegebietes im Jahre 929 und der Gründung des Bistums Meißen 968 die christliche Mission unter den Sorben begann, wurde eine Kirchenorganisation aufgebaut. Dabei erhielt das Elbtal mit der Errichtung der Frauen-kirche um das Jahr 1000 einen gesellschaftlichen Mittelpunkt, von dem aus die Bewohner in den slawischen Dörfern des Umlandes geistlich betreut wurden. In diesem Gotteshaus kamen sie allsonntäglich zum Messgottesdienst zusammen, der ihnen stets aufs Neue die Heilswirkung der Gnade Gottes zusprach. Hier wurden ihre Kinder getauft und damit in die christliche Gemeinschaft aufgenommen, außerhalb derer ein Leben nicht denkbar war. Auf dem Kirchhof der Frauenkirche wurden sie zur ewigen Ruhe bestattet, die für den Menschen des Hochmittelalters das eigentliche Leben bedeutete. Taufe, Messgottesdienst und Beerdigung waren die drei Formen der Begegnung mit dem Heiligen, die für den Menschen jener Zeit ein unverzichtbarer Teil seines Lebens auf dieser Erde darstellte. In der Frauenkirche trafen sich die Bewohner der vielen verstreut liegenden Dörfer ihr ganzes Leben lang zu den regelmäßigen Gottesdiensten, hier wurde die Zugehörigkeit zu einer Gemeindekirche zu einem persönlichen und gesellschaftlichen Erlebnis, hier bildete sich eine Kirchgemeinde als geistliche und weltliche Gemeinschaft. [Auszug „Geschichte der Stadt Dresden“ Band 1, Seite 14, ISBN 3-8062-1906-0. Die Stadt in ihrer Geschichte. Einleitung von Prof. Dr. Karlheinz Blaschke]
siehe auch http://dresden.stadtwiki.de/wiki/Hauptseite
- Die Haupt- und Residenzstadt Sachsens ist Dresden an der Elbe (72.000 Einwohner), bestehend aus Altstadt, Friedrichsstadt, Neustadt und Antonsstadt. Dresden ist Sitz der Kreisdirection und hat 146 Gassen, 13 lutherische, 1 reformierte und 6 katholische Kirchen, 5 Synagogen für etwa 800 Juden, 1 gelehrte Schule und 78 andere Unterrichtsanstalten. Seit dem 27. April 1828, dem Tage der Geburt des Prinzen Albert, ist in Dresden eine Gasbeleuchtung eingerichtet.(M. Friedrich Wilhelm Renkewitz: Kleine Geographie und sächsische Vaterlandskunde für Mittelclassen niederer Bürgerschulen, Leipzig 1838, S. 60).
Wappen
Beschreibung: Auf goldenen Grund aufgerichteter schwarzer Löwe mit roter Zunge und Bewehrung links und zwei schwarze Pfähle rechts (der Meißner Löwe und die Landsberger Pfähle sind die beiden ältesten Herrschaftswappen des Hauses Wettin).
Das Stadtwappen ging aus dem ältesten bekannten Stadtsiegel aus dem Jahr 1309 hervor.
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Landeshauptstadt mit der Umschrift: *Landeshauptstadt Dresden*.
Allgemeine Information
Für eine umfassende Information zur Geschichte Dresdens siehe unter >
http://de.wikipedia.org/wiki/Dresden
und insbsondere die drei Bände „Geschichte der Stadt Dresden“ 2005/2006, siehe hier unter 8.2 *Bibliografie*.
Erläuterungen zu Forschungen in Dresden in der Zeit 1820 - 1900 , z.B. an der Fam. XXX , Räcknitzstr.
1. Adressbücher für DD, nach 1826 liegen z.B. in der Sächs. Landesbiblothek , aber auch im Stadtarchiv (alle auf Film) - Lesegeräte aussreichend vorhanden. Es gibt auch noch Adressbücher vor 1826 ....
2. Wenn die Adresse ermittelt ist, gibt es im Anhang an das Adressbuch, ein Verzeichnis der Straßen - und Plätze, hieraus kann u.a Kirchenzugehörigkeit ermittelt werden In deinem Fall, die Räcknitzstr. gehörte zur Dresdner Seevorstadt, StA Dresden 1 , ev. luth zur Kreuzparochie Dresden , mit dem Wissen kannst du dich wenden
3. an die Urkundenstelle des Standesamtes Dresden ab 1876 : alle Infos findest du hier [1] - wichtig, kein Urkunde verlagen, sondern eine Ablichtung des Orginaleintrages im Register - jede Ablichtung kostet ebenfalls 7 € - jede halbe Suchstunde kostet 15 € , also die Daten so genau wie möglich, Sterbedatum etc. , eventuell auch schon beim Großvater anfangen - eventuell vorher anrufen und Fragen ob ein Abstammungsnachweis erbracht werden muß
4. Besuch oder Anfrage im Kirchenbuchamt Dresden : KB von 1876 bis ... , sind dort einsehbar.... (Wie lange noch ?) 01127 Dresden, Markusstr. 2 Tel: (0351) 89410-30 Fax: (0351) 89410-39
5. Besuch oder Anfrage Kirchenamtsratsstelle : KB bis 1876 01067 Dresden, Kreuzstr. 7 Tel: (0351) 4923-346 Fax: (0351) 4923-348 EMail: karst.dresden@evlks.de Fr. Marzin Die Kirchenbücher für die Ephorie Dresden und Meissen sind nur noch hier in verfilmter Form einsehbar. Bestände für Dresden hier [2] Die Anmeldezeit für das 1 Lesegerät liegt bei ca. einem 1/2 Jahr.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Überblick zu allen Kirchen in Dresden
[Quelle > „DRESDEN Stadtlexikon“ edition 2009 der Sächsischen Zeitung mit aktuellen Ergänzungen *)]
Stand: Februar 2011
Hinweis: nicht jede Kirche hat auch eine Kirchengemeinde [z.B. Frauenkirche], oft sind mehrere Kirchen zu einer Gemeinde zusammen gefasst. Einige Kirchen existieren heute auch nicht mehr. Das gilt im Prinzip auch für einige Dresdner Friedhöfe.
Andreaskirche - 1901/02 von Oskar Kaiser errichteter neobarocker einschiffiger Zentralbau ohne Turm. Dieser Bau war nur als Interimslösung gedacht, der Erste Weltkrieg und die folgenden Krisen verhinderten den geplanten größeren Neubau. 1945 brannte die Andreaskirche aus und wurde später bei der Enttrümmerung der —> Johannstadt mit abgetragen.
Anglikanische Kirche „All Saint Church" - 1868/69 in der -> Seevorstadt nah beim späteren -> Hauptbahnhof er-richtete neugotische Kirche für die 1841 in Dresden gegründete anglikanische Ge-meinde. Architekt des dreischiffigen Baus mit Querschiff und freistehendem Südturm war August Pieper, Vorbild war die Kirche St. Aubyn in London. Die Kirche wurde 1945 zerstört und 1952 abgerissen.
Amerikanische Kirche - 1883/84 von Friedrich Wilhelm Dögel in der —> Südvorstadt im neugotischen Stil errichtete dreischiffige Hallenkirche mit straßenseitig vorgesetztem Turm. Die Kirche brannte 1945 aus, Turm und Außenmauern waren aber fast unbeschädigt. Nach Ablehnung von Wiederaufbauplänen wurde die Ruine 1959 gesprengt
Annenkirche - die 1578 von Kurfürst August seiner Gemahlin Anna gewidmete Kirche war der erste evangelische Neubau in Dresden. Sie wurde im Siebenjährigen Krieg zerstört und 1764 bis 1769 von Johann Georg Schmidt neu errichtet. Erst 1823 wurde der klassizistische Turm von —> Gottlob Friedrich Thormeyer angefügt, 1907 bis 1909 der Innenraum durch Richard Schleinitz unter Jugendstileinfluss umgestaltet. 1945 schwer beschädigt, blieb die frühere Vorstadtkirche der Wils- druffer Vorstadt jahrelang ohne Turmhaube. 1997 wurde die Rekonstruktion mit der Vollendung des Turmes abgeschlossen.
Apostelkirche - 1927 bis 1929 nach einem Entwurf von Oswin Hempel für die bereits 1908 von der Kaditzer Kirche abgetrennte Apostelgemeinde in Trachau errichtet. Auferstehungskirche Plauen - evangelische Kirche in Dresden-Flauen, als Dorfkirche erstmals um 1150 errichtet. Nach deren Zerstörung in den Hussitenkriegen 1429 Neubau, um 1700 und 1878 Umbauten. 1903 Umgestaltung des Innenraumes durch William Lossow und Ernst Viehweger im Stil der deutschen Renaissance. Das im Kirchhof stehende Gemeindehaus wurde 1912 von -> Georg Wrba im Reformstil errichtet.
Briesnitzer Kirche - eine der ältesten Kirchen im Elbtal, entstand nahe dem 1071 erstmals genannten Burgwart und wurde 1273 selbst erstmalig als spätgotischer Bruchsteinbau mit trutzigem Turm erwähnt. Umbauten erfolgten 1474, 1602 sowie 1881/82 durch Gotthilf Ludwig Möckel. Trotzdem besitzt die Kirche auch heute noch etliche Zeugnisse früherer Zeiten, so Reste an gotischer Wandmalerei und Buntglasfenster aus dem 15. Jahrhundert. Im Jahre 2010 renoviert.
Christophoruskirche - Wilschdorf, die älteste Kirche im heutigen Stadtgebiet. Sie ist ein schlichter Putzbau mit Satteldach und achtseitigem Dachreiter und beherbergt Dresdens älteste gotische Fresken sowie Dresdens ältestes Geläut (drei Glocken, 1250, 1400 und im 15. Jahrhundert gegossen). Die Wegscheider-Orgel von 1995 entstand nach barockem Vorbild.
Christuskirche Strehlen - 1905 bis 1907 durch das Architekturbüro Schilling & Gräbner erbaute monumentale Jugendstilkirche in Strehlen. Die auf einem Hü¬gel (dem früheren Frankenberg) stehende Kirche gilt als erster moderner Kirchbau Deutschlands nach Überwindung des Historismus und ist mit ihren beiden 66 Meter hohen Türmen zum Wahrzeichen der Gegend geworden. Sie besitzt eine 1905 von der Dresdner Orgelbaufirma Gebrüder —> Jehmlich erbaute Orgel. Die Christuskirche wurde 1945 stark beschädigt und 1951 erneut geweiht. Gegenüber der Kirche steht das 1937 erbaute und mit einem Dachreiter versehene Gemeindehaus. Im Wendejahr 1989 spielte die Christuskirche neben der -> Kreukirche eine herausragende Rolle bei der Information der Bürger über das aktuelle Geschehen.
Christuskirche Klotzsche -Königswald 1905 bis 1907 für den neuen Ortsteil Königswald der damals noch selbstständigen Gemeinde Klotzsche von Woldemar Kandier erbaut, die Orgel stammt von den Gebrüdern -> Jehmlich. 1977 erfolgte eine Außenerneuerung, 2002 wurde die Ausmalung erneuert und die Orgel überholt. Diakonissenhauskirche - Neubau einer kleinen Anstaltskirche zwischen 1928 und 1929. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Oswin Hempel neu errichtet und 1962 geweiht. Die Innenmalerei stammt von Paul Sinkwitz.
Dreikönigskirche - wichtigste Kirche der Neustadt, der bereits 1403 erwähnte erste gotische Vorgängerbau lag am Neustädter Markt. Er wurde nach dem Stadtbrand von 1685 ab 1688 durch eine dreischiffige Kirche ersetzt, die wegen der ungünstigen Lage bereits 1731 an den heutigen Platz verlegt werden musste. Der nun dritte barocke Bau wurde 1732 bis 1739 errichtet und stammt von —» Matthäus Daniel Pöppelmann und —» George Bahr. 1854 bis 1859 wurde das Sattel- durch ein Walmdach ersetzt und der heutige markante Turm hinzugefügt. 1945 schwer zerstört, wurde das Äußere bis 1990 originalgetreu wieder errichtet, das Kirchenschiff durch Einbau eines Gemeindezentrums halbiert und der Altar kriegsbeschädigt belassen. Im Gemeindezentrum tagte nach 1990 der erste Sächsische Landtag seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Der Turm wurde 1993 bis 1997 renoviert.
Emmauskirche Kaditz - im 13. Jahrhundert als Kapelle dem Heiligen Laurentius gewidmet. Daran erinnert ein gotisches Kreuzgewölbe mit Laurentiusdarstellung im Schlussstein. Die hölzerne Decke wird um 1750 datiert, bemerkenswert sind auch die zwei Emporen und der 2004 sanierte 45 Meter hohe Turm. Vor der Kirche befindet sich eine unter Naturschutz stehende tausendjährige Linde. Seit 1999 gehört die Emmauskirche zusammen mit der Markuskirche zur Laurentiusgemeinde.
Frauenkirche - Der prägende Monumentalbau am Neu-markt gilt als das bedeutendste barocke protestantische Kirchengebäude in Deutschland.... > siehe ausgwählte Kirchen
Friedenskirche - 1889 bis 1891 von Christian Friedrich Arnold in neogotischen und neoromanischen Formen in der damaligen Gemeinde Löbtau errichtet. 1945 teilzerstört, wurde sie 1949/50 von Otto Bartning als hölzerne Interimskirche wieder aufgebaut und prägt noch heute in dieser Form den Stadtteil. Der neugotische Altar mit Alabasterrelief stammt aus der -> Sophienkirche.
Garnisonskirche - 1893 bis 1900 von William Lossow und Ernst Viehweger als Simultankirche für evangelische und katholische Gottesdienste der Garnison errichtet. Sie hatte seinerzeit etwa 400 Plätze im linken katholischen und gut 2.000 Plätzen im rechten evangelischen Teil. Sie war Eigentum des Landes Sachsen, nach dessen Auflösung in DDR-Besitz und nach der Wiedervereinigung zunächst Eigentum des Bundes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der katholische Teil in St. Martin umbenannt. Die umliegenden Gemeinden nutzten die Garnisonskirche, da deren Kirchen oftmals zerstört waren. Der rechte Teil diente jahrelang als Büchermagazin der Landesbibliothek und Depot der Phonothek. Ab 1999 wurde die Garnisonskirche durch einen Privatinvestor saniert. Evangelische und Katholiken teilen sich heute den kleineren linken Teil.
Heilig-Geist-Kirche - neugotische vier-jochige Saalkirche, 1893 nach Plänen des Blasewitzer Architekten Karl Emil Scherz errichtet. Zum roten Klinkerbau gehört ein 75 Meter hoher Turm. Innenrestaurierungen erfolgten zwischen 1969 und 1972 sowie 2004.
Herz-Jesu-Kirche - katholische Kirche, die 1903 bis 1905 von August Menken in neogotischer Form an der —> Borsberg-straße errichtet wurde. Die Jehmlich-Orgel wurde 1909 eingebaut. Sie gilt im Dresdner Raum als Unikat, weil die Pfeifen der 37 Register auf pneumatischen Kegelwindladen stehen.
Hoffnungskirche - wurde 1915 als selbstständige Kirchgemeinde aus der —> Friedenskirche gebildet. Ursprünglich war der Bau einer Kirche und eines Gemeinde-hauses geplant, verwirklicht wurde 1935/36 jedoch nur das Gemeindehaus mit einem freistehenden Glockenturm nach einem Entwurf von Rudolf Kolbe. Es dient seither als Kirchgebäude der Hoffnungskirchgemeinde. Heute bilden Friedens- und Hoffnungskirche wieder eine gemeinsame Gemeinde.
Hofkirche - ehemalige Kirche des sächsischen Herrscherhauses. Eine katholische Kirche wurde in dem seit 1539 protestantischen Dresden notwendig, weil —> August der Starke (Kurfürst Friedrich August l. von Sachsen) zum katholischen Glauben gewechselt war, um die polnische Königskrone erlangen zu können. Die Kirche wurde 1739 bis 1751 von -> Gaetano Chiaveri und anderen Baumeistern im Stil des italienischen Spätbarocks errichtet. Das Bauwerk ist mit 4.800 Quadratmetern Grundfläche die größte Kirche Sachsens. Das Mittelschiff ist 53 Meter lang und 18 Meter hoch. Der 86 Meter hohe Turm ist für die Stadtsilhouette prägend. 1945 teilzerstört, wurde sie relativ schnell in ihren Grundzügen wiederaufgebaut und seitdem ständig ergänzt (so die insgesamt 59 Balustradenfiguren) und saniert. An die italienischen Bauleute erinnert heute das gegenüberliegende Restaurant -> „Italienisches Dörfchen". Die Kathedrale ist Heimstatt der Dresdner Kapellknaben. In der Gruft befinden sich 49 Sarkophage der —> Wettiner Kurfürsten und Könige, sowie deren Verwandte. Ein päpstliches Dekret erhob die Kirche im Jahr 1980 zur Kathedrale St. Trinitatis des Bistums Dresden-Meißen.
Jakobikirche - 1898-1901 nach Plänen von Jürgen Kroger im neoromanischen Stil für die 1884 von der Annenkirchgemeinde abgespaltene Jakobigemeinde errichtet. Das imposante Gotteshaus am -> Wettiner Platz mit 1300 Plätzen und einer Gesamthöhe von 78,5 Metern wurde 1945 zerstört und später abgerissen, der Ort ist bis heute unbebaut.
Johanniskirche - 1874 bis 1878 von Gotthilf Ludwig Möckel im neugotischen Stil an der Striesener Straße errichtet, 1945 zerstört, der noch intakte Turm wurde 1952 gesprengt. Kirche Bad Weißer Hirsch - Holzkirche von Richard Schaeffer nach dem Vorbild der Kirche Wang bei Karpacz (Krummhübel) im polnischen Riesengebirge. Die 1889 geweihte Kirche besitzt eine —» Jehmlich-Orgel von 1901.
Kirche Jesu Christi der heiligen der letzten Tage —> Gemeindehaus der Mormonen
Kirche Schönfeld - die Kirche mit Satteldach und erhöhtem Chor mit Sterngewölbe wurde bereits im 13. Jahrhundert erwähnt. 1896 erfolgte der Neubau eines 54 Meter hohen Turms, der 1970 auf 34 Meter verkürzt wurde. Die Sandsteinkanzel und ein von Engeln getragenes Taufbecken stammen aus dem 17. Jahrhundert. Kirche, Schloss und Dorfteich bilden den Mittelpunkt dieses Ortsteiles der Ortschaft -> Schönfeld-Weißig.
Kreuzkirche Weißig - Wehrkirche aus dem 13. Jahrhundert, nach einem Brand im 17. Jahrhundert erfolgten mehrere Um-bauten, bauliche Erweiterungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Kirche verfügt über bemerkenswerte Jugendstilelemente in Ausmalung, Prospektschnitzereien, Tür-beschlägen und Fensterverglasung. Loschwitzer Kirche - Barocke Kirche des Stadtteiles Loschwitz, 1705 bis 1708 von -> George Bahr und —> Johann Christian Fehre d. Ä. als achteckiger Zentralbau errichtet, quasi als Vorläufer der -> Frauenkirche. Die Orgel wurde wegen Geldmangel erst 1733 eingebaut. 1898/99 wurde die Kirche erneuert, dabei wurde der Innenraum der Kirche vollständig umgestaltet. 1945 brannte das Bauwerk vollständig aus, erst 1991 beim ersten —> Elbhangfest konnte der symbolische Grundstein zum Wieder-aufbau gelegt werden. 1994 erfolgte die Wiederweihe der Kirche.
Lukaskirche - 1899 bis 1903 von Georg Weidenbach für die seit 1889 selbstständige Lukasgemeinde im Stil der deutschen Neo¬Renaissance erbaut. Die kriegsbeschädigte Kirche wurde in den 1960er Jahren vereinfacht aufgebaut, die seit 1945 fehlende Turmspitze soll wiedererrichtet werden. 1964 bis 1972 erfolgte der Umbau der Kirche zum Tonstudio. Die spezielle Wandverkleidung erzeugt eine herausragende Akustik, weshalb viele berühmte Schallplatten in dieser Kirche aufgenommen wurden. Auch als Veranstaltungsort für Konzerte hat die Lukaskirche einen Namen.
Martin-Luther-Kirche - bedeutendste evangelische Kirche der -> Äußeren Neustadt, 1883 bis 1887 von Ernst Giese und Bernhard Paul Weidner domähnlich und mit neugotischen Elementen errichtet.
Matthäuskirche - 1728 bis 1730 von -> Matthäus Daniel Pöppelmann errichtete Barockkirche in der -> Friedrichstadt. Auf dem dazugehörigen Matthäusfriedhof liegt auch der Erbauer der Kirche.
Reformierte Kirche - die evangelisch-reformierte Gemeinde wurde in Dresden 1689 von aus Frankreich geflohenen Hugenotten gegründet. Erst 1763 erhielt sie ein eigenes Gebäude aus kurfürstlichem Besitz, etwa dort, wo heute der Rathausturm steht. Als das -> Neue Rathaus geplant wurde, zog die Gemeinde rund hundert Meter weiter an den heutigen Dr.-Külz-Ring, wo 1882 der Grundstein für die neue Kirche gelegt wurde. Architekt des neogotischen Backsteinbaues war Harald Julius von Bosse. 1945 zerstört, wurde sie 1948/56 teilweise wieder aufgebaut und diente bis 1956 als Gotteshaus und Konzertstätte. Schon 1954 musste sich die Gemeinde wegen der angekündigten Enteignung (sie erfolgte 1962) ein neues Domizil suchen und fand es in der Ruine der ehemaligen -> Hofgärtnerei am -> Brühlschen Garten.
Russisch-Orthodoxe Kirche 1872 bis 1874 von Harald Julius von Bosse und Karl Weißbach errichtet. Sie wurde nahe der früheren -> Russischen Gesandschaft erbaut und dem „Heiligen Simeon vom wunderbaren Berge" geweiht. Die im Krieg zum Teil zerstörte Kirche wurde bis 1952 instandgesetzt und in den 1990er Jahren restauriert. Sie unterstand bis zum Rechtsstreit mit der sogenannten Auslandskirche dem Moskauer Patriarchat, musste aber gegen den Willen der Gemeindemitglieder an diese übergeben werden. Die Gemeinde hat heute etwa tausend Mitglieder.
Sophienkirche - hatte zwei Vorgänger-bauten: die 1265 als langgestreckter Saalbau errichtete erste Franziskanerkirche sowie die 1351 bis 1357 als Klosterkirche der grauen Brüder erbaute zweischiffige Hallenkirche, die sogenannte zweite Franziskanerkirche. In diese wurden Teile der mittelalterlichen Kirche einbezogen, 1421 erfolgte eine erste Erweiterung des Baus. Im Zuge der Reformation wurde der Kirchenbau erneuert und 1602 als protestantische Sophienkirche geweiht. Beim Umbau von 1864 im Stil der „akademischen Neugotik" erhielt die Kirche ihre charakteristischen Doppeltürme mit einer Höhe von 66 Metern, die bis zum letztmaligen Umbau 1934 das Stadtbild um den Zwinger prägten. Bei diesem Umbau wurden die Türme in schlichte Kegel umgestaltet. In der Bombennacht 1945 brannte die Sophienkirche aus, 1946 stürzten die Gewölbe ein. Die durchaus wiederaufbau-fähige Ruine wurde 1963 auf Befehl Walter Ulbrichts abgerissen. Heute steht auf einem Großteil des Kirchengrundstückes der sogenannte Advanta-Riegel. An die Kirche, an deren erster Dresdner Silbermannorgel auch Johann Sebastian Bach spielte, erinnern eine Gedenktafel und der - an den noch unbebauten Stellen - im Boden nachgestaltete Grundriss
St. Antonius Kirche - 1922/23 errichtete katholische Kirche für die seit 1904 selbstständige Pfarrei -> Löbtau. 2001 bis 2003 wurden auf dem gleichen Grundstück ein neues Pfarrzentrum und ein Kindergarten errichtet, die Kirche selbst saniert.
St.-Barbara-Kirche - die -> Eschdorfer Kirche entstand im 12./13. Jahrhundert und ist seit 1346 der St. Barbara geweiht. Sie war bis zur Reformation ein Wallfahrtsort. Umbauarbeiten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten unter anderem zu einem neoromanischen Turm (39 Meter), Orgelprospekt von —» Gottfried Semper und Orgelfiguren von —> Ernst Rietschel. Die Kirche gehört als einzige im Stadtgebiet zum Kirchenbezirk Pirna, sie beherbergt seit 1996 im ausgebauten Dachboden ein Heimatmuseum.
St. Franziskus Xaverius Kirche - 1855 im lombardischen Baustil des 12. Jahrhunderts errichtete Kirche für die seinerzeit stark gewachsene katholische Gemeinde der Neustadt. Das an der -» Hauptstraße gelegene Bauwerk wurde 1945 zerstört, die Ruine 1957 gesprengt. Die Gemeinde nutzt heute St. Martin, den katholischen Teil der —> Garnisionkirche.
St.-Pauli-Kirche - nach Plänen von Christian Schramm errichtete neogotische Kirche im -> Hechtviertel mit tausend Sitzplätzen und einer Turmhöhe von 78 Metern. 1891 geweiht und 1945 ausgebrannt, führte die Kirchgemeinde ab 1968 Sicherungsarbeiten an der roten Backsteinkirche durch. Nach der Wende wurde der seit dem Krieg offene Innenraum als Freiluftspielstätte für maximal 400 Zuschauer hergerichtet. Seit 1999 betreibt hier der Verein „Theaterruine St.Pauli e.V." in den Sommermonaten Theater- und Musikveranstaltungen. 2005 lösten sich mehrere Meter eines Gesimses und stürzten herab. Der Spielbetrieb musste sofort eingestellt werden. Nach erfolgter Sanierung wurde die Theaterruine knapp ein Jahr später wiedereröffnet.
Thomaskirche - 1891/92 von Christian Gottfried Schramm als neugotischer Verblendziegelbau im damals noch selbstständigen ~> Gruna errichtet, erst 1908 erfolgte die Auspfarrung aus der Kreuzkirchgemeinde. Das 1945 stark beschädigte Gebäude wurde als erste Dresdner Kirche 1950 wieder geweiht.
Trinitatiskirche - 1891 bis 1894 von Karl Barth im Neorenaissancestil für die seit 1888 selbstständige Trinitatisgemein-de in —> Johannstadt errichtet. Sie ist eine der wenigen noch existierenden Kirchruinen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, etliche andere wurden gesprengt. Nach dem Wiederaufbau der —> Frauenkirche gibt es Überlegungen, diese Kirchruine als Mahnmal zur Erinnerung an die tragischen Ereignisse des im Februar 1945 erfolgten Bombenangriffes auf Dresden zu belassen. Keller und Teile der Seitenschiffe sind ausgebaut und werden für Gemeindezwecke genutzt.
Zionskirche – a) profanierte Kirchruine der 1908 bis 1912 von Rudolph Schilling und Julius Gräbner errichteten Zionskirche in der -> Südvorstadt. Bis zum Dach in Sandstein ausgeführt, trug ein Eisengerüst den zentral angeordneten 50 Meter hohen und mit Kupfer gedeckten Turm. Die 1945 ausgebrannte Kirche gehört seit 1984 der Stadt Dresden und wird von dieser als Lapidarium genutzt. b) neues Gemeindezentrum der Zionskirchgemeinde, wurde 1981/82 von Gemeindemitgliedern unter schwedischer Bauleitung unweit von der Zionskirche errichtet. Auf dem zwei-geschossigen Ständerbau mit Klinkerverblendungen ruht eine Leimholzkonstruktion, im Untergeschoss befindet sich der Gemeindesaal. c) ev.-meth. Kirche in Striesen. Die nach Plänen von Karl August Alicke errichtete schlichte Kirche mit Dachreiter wurde 1950 geweiht.
- ) Nachtrag mit noch zu prüfender Einordnung und historischer Ergänzung:
Adventsgemeinde, Haydnstraße 16 [SZ vom 19.Febr.2010]
Bethlehemkirche Tolkewitz, Marienberger Straße 65 [SZ vom 19.Febr.2010]
Evang.-Freikirchliche Baptisten, Birkenhainer Straße 5 [SZ vom 19.Febr.2010]
Evangelische Kirche Bad Weißer Hirsch, Stangenstraße 1 [SZ vom 19.Febr.2010]
Ev.-mennonitische Freikirche, Hechtstraße 78 [SZ vom 19.Febr.2010]
Ev.-Meth. Emmauskirche, Katharinenstraße 17 [SZ vom 19.Febr.2010]
Ev.-Meth. Friedenskirche, Katharinenstraße 17 [SZ vom 19.Febr.2010]
Freie Evangelische Gemeinde, Leipziger Straße 220 [SZ vom 19.Febr.2010]
Heilandkirche Cotta, An der Heilandkirche 3 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Langebrück, Kirchstraße 46 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Weixdorf, Königsbrücker Landstraße [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Leuben, Altleuben 13 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Leubnitz-Neuostra, Altleubnitz 1 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Lockwitz, Altlockwitz 2 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Prohlis, G.-Pahlitzsch-Str. 2 [SZ vom 19.Febr.2010]
Kirche Seidnitz, Altseidnitz 12 [SZ vom 19.Febr.2010]
Paul-Gerhardt-Kirche, Windbergerstraße 20 [SZ vom 19.Febr.2010]
Philippuskirche Gorbitz, Leutewitzer Ring 75 [SZ vom 19.Febr.2010]
St. Markuskirche, Markusplatz [SZ vom 19.Febr.2010]
St. Michaeliskirche Bühlau, QuorenerStraße 18 [SZ vom 19.Febr.2010]
St. Pauli, Fichtenstraße 2 [SZ vom 19.Febr.2010]
St. Petri, Großenhainer Straße 30 [SZ vom 19.Febr.2010]
Versöhnungskirche Striesen, Schandauer Straße35 [SZ vom 19.Febr.2010]
Weinbergkirche Trachenberge, Albert-Hensel-Straße 3 [SZ vom 19.Febr.2010]
Evangelische Kirchen
Adressen der Kirchgemeinden siehe >
http://www.evlks.de/cgi-bin/adressdb/abfrage.pl
http://www.evlks.de/cgi-bin/adressdb/details.pl
Ergänzungen für ausgewählte Kirchen in Dresden:
- Frauenkirche
- Webseite www.frauenkirche-dresden.de
- Kreuzkirche
- Webseite [1]
Geschichte der Kreuzkirche [Auszug] Die DRESDNER KREUZKIRCHE ist die evangelische Hauptkirche der Stadt Dresden. Sie kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Bereits 1215 unter dem Namen Nikolaikirche gegründet, wurde sie 1388 als Kreuzkirche neu geweiht. Durch Brand- und Kriegseinwirkungen ist sie mehrfach zerstört und danach immer wieder erneuert worden. In ihr wurde 1539 der erste lutherische Gottesdienst in Dresden gehalten. Durch ihre zentrale Lage auf dem Altmarkt, direkt neben dem Rathaus, ihrem einmaligen Charakter und ihre vielfältigen Angebote ist sie zu einem bedeutenden geistlichen und musikalischen Zentrum Dresdens geworden. So hat sie auch Anteil an der gegenwärtigen Entwicklung und war für Dresden in der Wendezeit 1989 ein Symbol für die politische Umgestaltung. Auch als Zentrum des kirchenmusikalischen Schaffens hat die Kreuzkirche über Jahrhunderte ihre Stellung behauptet und fühlte sich stets der Pflege der geistlichen Musik aus Vergangenheit und Gegenwart verpflichtet.
- Annenkirche
Geschichte der Annenkirche [Quelle: Stadtlexikon DD > http://www.dresden-lexikon.de/ ]
die 1578 von Kurfürst August seiner Gemahlin Anna gewidmete Kirche war der erste evangelische Neubau in Dresden. Sie wurde im Siebenjährigen Krieg zerstört und 1764 bis 1769 von Johann Georg Schmidt neu errichtet. Erst 1823 wurde der klassizistische Turm von —» Gottlob Friedrich Thormeyer angefügt, 1907 bis 1909 der Innenraum durch Richard Schleinitz unter Jugendstileinfluss umgestaltet. 1945 schwer beschädigt, blieb die frühere Vorstadtkirche der Wilsdruffer Vorstadt jahrelang ohne Turmhaube. 1997 wurde die Rekonstruktion mit der Vollendung des Turmes abgeschlossen.
- Dreikönigskirche
Geschichte der Dreikönigskirche [Quelle: Stadtlexikon DD > http://www.dresden-lexikon.de/ ]
die wichtigste Kirche der Neustadt, der bereits 1403 erwähnte erste gotische Vorgängerbau lag am Neustädter Markt. Er wurde nach dem Stadtbrand von 1685 ab 1688 durch eine dreischiffige Kirche ersetzt, die wegen der ungünstigen Lage bereits 1731 an den heutigen Platz verlegt werden musste. Der nun dritte barocke Bau wurde 1732 bis 1739 errichtet und stammt von —» Matthäus Daniel Pöppelmann und -> George Bähr. 1854 bis 1859 wurde das Sattel- durch ein Walm-Dach ersetzt und der heutige markante Turm hinzugefügt. 1945 schwer zerstört, wurde das Äußere bis 1990 originalgetreu wieder errichtet, das Kirchenschiff durch Einbau eines Gemeindezentrums halbiert und der Altar kriegsbeschädigt belassen. Im Gemeindezentrum tagte nach 1990 der erste Sächsische Landtag seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Der Turm wurde 1993 bis 1997 renoviert.
Dresdner Totentanz - Relief in der -> Dreikönigskirche mit 27 Figuren in vier Gruppen (Reigen), das an die Vergänglich-«e: des Seins gemahnt. Es zählt zu den I:en und bedeutendsten Totentanzdarstellungen in Deutschland. Zugleich ist das von Christoph Walther l. zwischen 1534 und 1536 geschaffene Werk eine der wenigen Darstellungen dieses Themas in der Plastik. Kaiser Karl V. ist als Totentänzer darauf zu sehen, der sächsische Herzog Georg als Auftraggeber des Reliefs, eine Äbtissin, ein Kind und natürlich der Tod. Dreimal tanzt er, ausgerüstet mit Schalmei, Trommel und Sense, den Menschen vor aus. Das 12,5 Meter lange und 1,20 Meter hohe, einst farbig ausgemalte Renaissance-Kunstwerk befand sich ursprünglich an der elbseitigen Renaissance-Fassade des neben dem Residenzschloss stehenden Georgentores. Nach dem großen Schlossbrand von 1701, der auch dieses Gebäude beschädigte, schenkte August der Starke das Relief um 1705 der Dreikönigskirchgemeinde. Seit 1990 ist das Relief unter der Orgelempore der Dreikönigskirche zu besichtigen.
Katholische Kirchen
- Kathedrale Ss. Trinitatis (Hofkirche)
- Schloßstr. 24
- Dresden
Geschichte
Für die Geschichte Dresdens ist die Historie der vielen um die ehemalige Festung Dresden liegenden Dörfer sehr aufschlussreich, wurden diese doch in ihrer Entwicklung im großen Maße von der Stadt beeinflusst. Aber auch Dresden selbst wurde anderseits durch diese über 100 Dörfer, die alle im heutigen Stadtgebiet liegen, in ihrer Entwicklung maßgeblich mitbestimmt. Einige dieser Dörfer wie z.B. die heutigen Stadtteile Löbtau (1068), Briesnitz (1071), Cossebaude, Leuteritz, Leutewitz (alle 1071) usw., sind auch durch den Nachweis der Ersterwähnung in versch. Urkunden wesentlich "älter" als Dresden. Für diese Dörfer gibt es dann aber auch eine Vielzahl spezieller Quellen, die die Geschehnisse vor der Eingemeindung durch Chroniken, Bibliographien, Archivalien wie z.B. Gemeindeprotokolle udgl. oft im Detail an Beispielen ergänzen und damit auch die Geschichte Dresdens vervollständigen (siehe auch hier z.B. unter Löbtau).
Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31. März 1206
[Autor: ECKHART LEISERING Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 2“ Seite 185 Auszug]
Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31. März 1206 wird im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden aufbewahrt. Aussteller der Urkunde ist Markgraf Dietrich von Meißen. Dieser Markgraf war der zweite Sohn Markgraf Ottos des Reichen von Meißen. Seine Mutter Hedwig war eine Tochter Markgraf Albrechts des Bären von Brandenburg. Das Geburtsjahr Dietrichs ist ungewiß. Urkundlich tritt er erstmals 1174 zusammen mit seinem älteren Bruder Albrecht auf. Obwohl ihm Kaiser Heinrich VI. von 1195 bis 1197 die Mark Meißen vorenthielt, und er später mit Aufständen der Stadt Leipzig und seiner Ministerialen konfrontiert wurde, hat er es letztlich geschafft, die Machtpositionen seiner Dynastie wesentlich auszubauen. Der Beiname »Der Bedrängte«, den er von der Nachwelt erhielt, täuscht darüber hinweg, daß er ein durchaus erfolgreicher Herrscher war. Markgraf Dietrich starb am 17. Februar 1221. Der Text der Urkunde soll hier in einer neuen Übersetzung gebracht werden. Als Grundlage diente dabei neben dem Text des Originals eine Übersetzung von 1956. Bei der Neufassung der Übersetzung wurde mehr Wert auf eine sinngemäße Wiedergabe im heutigen deutsch, als auf eine exakt wörtliche Übersetzung jeder Redewendung gelegt. Wo dies notwendig erschien, wurde hinter Orts- und Personennamen die Originalschreibweise der Urkunde in Kursivschrift in Klammern hinzugefügt. Namen von Orten, die in Dresden nicht als allgemein bekannt vorausgesetzt werden können, wurden in den Anmerkungen erläutert. ...
Die befestigte Stadt und ihre Tore
[Autor: EVA PAPKE Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 1“ Seite 23-25, Auszug]
Die knappe Mitteilung von 1315, »In dem XV jare ... Czu der czit wurden geslagen dy Doringe (Thüringer) uf den Wilischen tore czu Dreseden«, enthält wohl den ältesten Hinweis auf ein kriegerisches Ereignis an einem mit Namen genannten Dresdner Stadttor. Das Wilische oder Wilsdruffer Tor schützte den Stadteingang im Westen, woher die Straße von Wilsdruff und dem bedeutenden Freiberg nach Dresden führte. Nach Norden lag das wichtige Elbtor, das sowohl den Zugang von der Brücke in die Stadt als auch in den Schloßbereich decken mußte. Dem Elbtor lag im Süden der Stadt das Seetor gegenüber. Es galt als minder wichtig und war über Jahrhunderte zugemauert. Nach Osten, eigentlich Nordosten, führte eine Straße zur dörflichen Siedlung um die Frauenkirche, es war die Frauengasse, an deren Ende das Frauentor lag. Die Frauenkirche lag also nicht in der Stadt Dresden. Die Dresdner Marktkirche war die alte Nikolai-, die spätere Kreuzkirche. Damit auch sie für die Kirchgänger aus der Umgebung bequem zu erreichen war, durchbrach eine kleine Pforte, die Kreuzpforte oder das Pförtel, im Südosten die Stadtmauer. Der Siedlungsplatz für die Gründung der Stadt Dresden war sorgsam ausgesucht: ein hochwasserfreier Raum, der im Norden durch die Elbe, im Westen durch einen Weißeritzarm und im Osten durch den Kaitzbach begrenzt und geschützt wurde. Dazu kamen Seen, Teiche und Sumpfgebiete, die einen natürlichen Schutzgürtel gegen eventuelle Angreifer bildeten. Der Graben vor der mittelalterlichen Stadtmauer konnte im Bedarfsfall schnell geflutet werden. In friedlichen Zeiten blieb nur der sogenannte Fischgraben neben dem 1353 erwähnten Frauentor voll Wasser, wo der Rat mit Genehmigung Markgraf Friedrichs des Strengen (1332/1349-1381) Fische für den eigenen Bedarf ziehen durfte. Auf der Außenseite des Grabens lag ein Erdwall, den ein Plankenzaun oder Parchem, teilweise oder zeitweise auch eine niedrige Steinmauer, der Kamm, krönten. Vor den Stadttoren rührten Holzbrücken oder steinerne Brücken mit Zugbrückenteil hinaus über den Stadtgraben. Die Straßen durchschnitten den Wall, der außen durch Walltore und davor noch mit Schlägen gesichert wurde.
Baumaterial für die Dresdner Stadtbefestigung war im Mittelalter wie in der Renaissance Sandstein aus Pirna, Königstein und Struppen. Der Stein wurde auf der Elbe nach Dresden trans-portiert und in der Pickhütte am Elbufer in die benötigten Maße gehauen. Vermauert wurden auch Sandsteinbruchstücke, sogenannte Horzeln oder Gehörn, vor allem aber der aus unmittelbarer Nachbarschaft herangefahrene Plauener oder Pläner-Stein, der auch bei Kaitz, Blasewitz und Leubnitz gebrochen worden sein soll.
Die mittelalterliche Stadtmauer war bei einer vermuteten Höhe von ca. 6 m am Fuß knapp 2 m, an der Kronei, stellenweise auch nur 5oo m breit. Ein hölzerner mit Ziegeln gedeckter Wehrgang bildete ihren oberen Abschluß. In Abständen sprangen Wehrtürme in den Graben vor. Der Stadtherr war genauso wie die Bürger an einer wehrhaften, gut geschützten Stadt interessiert und unterstützte deshalb notwendige Baumaßnahmen finanziell, so zwischen 1355 und 1370 die Verstärkung der Stadtmauer. Ab 1427 wurde, nicht zuletzt wegen der Hussitenzüge, eine Zwingeranlage vor der Stadtmauer errichtet, d. h. vor einem etwa 20 m breiten Freiraum als Annäherungshindernis, dem Zwinger, wurde eine Außenmauer, etwas niedriger als die Hauptmauer, mit kleineren Türmen gebaut.
Größer, stärker und prächtiger als die einfachen Mauertürme waren die Tortürme angelegt. Sie waren mit in Stein gehauenen, bemalten Stadtwappen verziert und erfüllten gewissermaßen Repräsentationspflichten, führten doch durch sie die Hauptverkehrsstraßen in die Stadt. Über den dicken Torgewölben lag die Wohnung der Wächter, der »Hausmänner«. Die Kellergewölbe wurden häufig als Gefängnisse benutzt. Ein starker Turm schützte die Elbbrücke auf der Seite nach Altendresden. Er war 1430 gebaut worden, nachdem 1429 die Hussiten in Altendresden geplündert und Häuser angezündet hatten. 1430, als sie erneut vor Dresden erschienen, hatte man »etliche große Stücke« auf diesen Turm geschafft, Geschütz, und der so armierte Turm erfüllte seinen Zweck, der Brückenzugang, damit die Residenz, blieb gesichert. Der Schutz ihrer Stadt, ihrer Häuser und Habe, war ein natürliches Anliegen der Bürger. Wie bereits erwähnt, wurden sie in Notzeiten auch über die finanzielle Seite hinaus vom Landesherrn unterstützt, prinzipiell blieb es jedoch bis in das 16. Jahrhundert im eigenen Interesse ihre Aufgabe. 1487 beschloß der Rat, daß jeder, der das Bürgerrecht erwerben wollte, eine Hakenbüchse, eine Handbüchse oder Steinbüchse, je nach Reichtum, zum gemeinen Nutzen anschaffen sollte.
Das Dresdner Aufgebot war nach Stadtvierteln organisiert. Die kleinste Einheit war, wie im Landsknechtswesen, eine Rotte, die in Dresden um 1500 jeweils 16 Personen umfaßte. In der »Ordenunge des hämisch vnd wye die Inwoner sollen geschickt sein« stand danach an der Spitze des städtischen Aufgebotes aller vier Dresdner Stadtviertel ein Oberster Hauptmann mit seinem Vertreter: Casper Thumer mit Valentin Pfall. Die Zahl aller verteidigungsfähigen und Verteidigungspflichtigen Bürger betrug zu dieser Zeit 444 Personen. …
Die Eingemeindungen nach Dresden
[Autor: HOLGER STARKE Quelle: „Dresdner Geschichtsbuch 6“ Seiten 7 - 44, Auszug]
Albertstadt 1945; Altfranken 1997; Blasewitz 1921; Briesnitz 1921; Bühlau mit Quohren 1921; Coschütz 1921; Cossebaude 1997 mit Leuteritz, Gohlis und Niederwartha; Cotta 1903; Dobritz 1921; Dölzschen 1945 mit Neuimptsch und Roßthal; Gittersee 1945; Gompitz 1999 mit Ockerwitz, Pennrich, Roitzsch, Steinbach, Unkersdorf und Zöllmen; Gorbitz Kammergut 1924; Gostritz 1921; Gruna 1901; Hellerau 1950; Rähnitz zu Hellerau 1837; Hosterwitz 1950; Kaditz 1903; Kaitz 1921; Kauscha 1999; Kemnitz 1921; Kleinpestitz 1921; Kleinzschachwitz 1921; Klotzsche 1950; Langebrück 1999; Laubegast 1921; Leuben 1921; Leubnitz Neuostra 1921; Leutewitz 1921; Löbtau 1903; Lockwitz 1930 mit Nickern; Loschwitz 1921; Mickten 1903; Mobschatz 1999 mit Brabschütz, Alt-Leuteritz, Merbitz, Podemus und Rennersdorf; Mockritz 1921; Naußlitz 1903; Neudorf 1866; Niedergorbitz 1921; Niederpoyritz 1950; Niedersedlitz 1950 mit Luga; Obergorbitz 1921; Oberpoyritz 1950; Omsewitz 1930 mit Burgstädtel; Pieschen 1897; Pillnitz mit Kammergut 1950; Plauen 1903; Prohlis 1921; Räcknitz 1902; Reick 1913; Rochwitz 1921; Schönfeld-Weißig 1999 mit Borsberg, Cunnersdorf, Eschdorf, Gönnsdorf, Malchendorf,Pappritz, Reitzendorf, Rockau, Schullwitz und Zaschendorf; Seidnitz 1902; Söbrigen 1950; Stetzsch 1921; Strehlen 1892; Striesen 1892; Tolkewitz 1912; Torna 1921; Trachau 1903; Trachenberge 1897 mit Wildermann und Hellerberge; Übigau 1903; Wachwitz 1930; Weißer Hirsch 1921; Weixdorf 1999 mit Friedersdorf, Lausa, Gomlitz und Marsdorf; Wilschdorf 1950; Wölfnitz 1903; Zschachwitz 1950 mit Meußlitz und Sporbitz; Zschertnitz 1902; Zschieren 1950.
Die „Vereinsmeierei“ im 19./20.JH in Dresden – trotzdem eine gute Sekundärquelle der Familienforschung
-Industrialisierung, Zuwanderung und Vereine in Sachsen zum Ende des 19. JH.-
Gesellschaften, Vereinigungen, Heimatbund, Landsmannschaften oder wie immer man sie bezeichnete, als Sammelbegriff „Verein“ haben sich Menschen die gleiche *Hauptanliegen oder Interessen* verbindet, schon immer versucht irgendwie zusammen zuschließen. Zum Ende des 19. Jh. gab es jedenfalls verstärkt zahlreiche politisch-soziale, aber durchaus auch rein menschliche Gründe, um eine faszinierende Vielzahl von organisierten Vereinen entstehen zu lassen. Einige Wissenschaftler haben dieses *Phänomen* untersucht und dazu auch eine ganze Reihe plausibler Gründe gefunden. Einer der Hauptgründe war sicherlich mit die fehlende staatliche und städtische Organisationstruktur für anstehende Probleme und das Bedürfnis der zugezogenen Menschen sich in dem trostlosen Häusermeer irgendwie zurechtzufinden.
Für uns als Familienforscher mit meist großen Interesse für die regionale Geschichte können daraus durchaus fundamentierte Rückschlüsse und Verbindungen für die von uns *zusammengetragenen Daten* ziehen. Ganz vorn stehen da all die vielen Vereine, in denen gut organisierte *Zuwanderer* meist aus Sachsen bzw. dem Umland von Dresden, sich regelmäßig zum Austausch von Erlebnissen aus der fernen Jugend die man gemeinsam in der ursprünglichen Heimat sich wieder ins Gedächtnis zurückruft. Wie bekannt werden dabei die früheren Nöte und Erschwernisse vergessen. Natürlich wird der Heimatverbundenheit auch mit Vorträgen und Festen gedacht um damit auch dem oft *tristen Großstadtleben* oder ganz einfach den täglichen Sorgen mal etwas zu entfliehen.
Da diese Vereine oder Landsmannschaften regional organisiert sind, können wir als Ahnenforscher dann auch Rückschlüsse wie z.B. bei der Taufe eines Kindes in Dresden, wo die Paten aus ganz anderen Gebieten bzw. Ortschaften angegeben werden.
Aus der nachfolgenden Aufstellung aller im Jahr 1913 existierenden Vereinen erkennen wir, woher ein Teil der rasch zunehmenden Bevölkerung während des wirtschaftlichen Aufschwungs insbes. ab 1850 kamen.
Vereine in Dresden 1871 bis 1918
KONSTANTIN HERMANN [> Auszug „Dresdner Geschichtsbuch 1“ Seite 135- 136]
VEREINE und das Vereinswesen erlebten im deutschen Kaiserreich ihre Blütezeit. Deutschland durchlief in den Jahren 1871 bis 1918 einen schier unglaublichen Aufholprozess, der es neben der nordamerikanischen Nation der USA zu der dynamischsten Gesellschaft der Welt avancieren ließ. In nur wenigen Jahren waren die einstmals führenden Industrienationen eingeholt und überholt, die Geburtenrate stieg kontinuierlich - die Staatspolitik nutzte diese wirtschaftliche Macht eine politische Weltgeltung umzusetzen. Es schien, als könne alles gelingen. Der fast sagenhafte Wirtschafts-aufschwung der Industrialisierung der 186oer Jahre wurde durch die enormen Repararationszahlungen der Franzosen nach 1871 verstärkt. Die nach Deutschland fließenden Kontributationen mussten gebunden werden; der Staat förderte Unternehmensgründungen, vergab Aufträge und führte 1873 die deutsche Einheitswährung »Mark« ein, die nach innen Handel und Gewerbe vereinfachte, nach außen auch ein Symbol des geeinten kleindeutschen Reiches war. Doch den wenigen Jahren der Gründerzeit folgte ab 1873 der »Gründerkrach«. Eine Wirtschaftskrise verlangsamte die ökonomische Entwicklung Deutschlands. Viele Banken, Unternehmen, aber auch Handwerksbetriebe brachen zusammen. Bis 1890 verschwand ein Drittel Dresdner Handwerksbetriebe, die noch in den 1860er Jahren bestanden hatten. Die wirtschaftliche Depression verschärfte die soziale Lage auch in Dresden. Zwar gelang es dem Königreich Sachsen und der Stadt, Massenarmut zu verhindern, indem die öffentlichen Investitionen angekurbelt wurden und Dresden als wirtschaftliches Zentrum eines großen Einzugsgebietes in zentraler Lage genug Produkte verkaufen konnte, doch zeigte sich gerade in den Massenquartieren der Nachteil des rasanten Bevölkerungswachstums der Stadt. Zuwanderungen vor allem aus dem Umland und die hohen Geburtenzahlen ließen Dresden zu einer der größten deutschen Städte werden. 1910 zählte Dresden 550.000 Einwohner, 1871 waren es noch knapp 180.000 gewesen. Der »Typus« des modernen Großstadtmenschen entstand. Nicht mehr nur Arbeit, das Ausbrechen aus ländlichen Strukturen lockte die Landbevölkerung in die Stadt, sondern zunehmend auch die Vergnügungsstätten und die besseren Freizeitangebote. Dresden war zu einer pulsierenden Großstadt geworden, der kleinere Landstädte oder Mittelzentren nur wenig entgegenzusetzen hatten. Zum großstädtischen Amüsement trugen auch die Vereine bei, deren Zahl sich in wenigen Jahrzehnten vervielfachte. Es erschien notwendig, ein eigenes Vereins-Adressbuch von Dresden herauszugeben [erster Versuch 1906], das dann 1913/14 genau 1.997 Vereine inklusive der Vorstadtvereine nachwies. Um 1870 waren es noch etwa 200 gewesen. Die Vereine hatten in der Epoche nach 1871 nicht nur maßgeblich zum gesellschaftlichen Leben, sondern teilweise auch zur politischen Mitbestimmung beigetragen. Im 19. Jahrhundert bestimmten vor allem der Gedanke des Nationalstaates und die Forderung nach politischer Mitbestimmung den öffentlichen Diskurs. Diese Grundprinzipien bestimmten auch anfangs das Vereinsleben.
Landsmannschaftliche Vereine 1913 [Vereins-Adreßbuch 1913/14 > Abschrift der Seiten 162-163]
1) Verein Deutsch-Österreicher. Gegr. 1886. Vereinsheim: Restaurant *Kulmbacher Hof*, Schloßstraße 23. Vorsitzender: Josef Kunte, Johannesstraße 1.
2) Società Italiana di Beneficenza *Umberto I* Italienischer Wohltätigkeitsverein, Geschäftsstelle: König-Johann-Str. 3. Vorsitzender: Vizekonsul Cesare Comoli, Lindengasse 4.
3) Schweizerverein *Helvetia* Vereinslokal *Moritzkeller*, Ringstraße 72. Präsident: Johannes Grob, Markgrafenstraße 6. Kassierer: Emil Bollinger, Geisingstraße 39.
4) Skandinavischer Handwerkerverein *Baulundur* Vereinslokal: *Braunschweiger Hof*, Freiberger Platz 11. Vertrauensmann: E. Bjerregaard, Carusstraße 10.
5) Verein der Badener Gegr. 1899. Vereinslokal: *Victoriahaus*. Versammlungen: Jeden zweiten Dienstag im Monat. Protektor: Se. Kgl. Hoheit Großherzog Friedrich II. von Baden. Vorsitzender: Augenarzt Dr. F. Geis, Gerokstraße 3. Stellvertreter: Zahnarzt Boehringer, Kötzschenbroda.
6) Verein der Bayern in Dresden e.V. Gegr. 1885. Versammlung jeden Sonnabend von 9 Uhr an im *Reichsbanner*, Ecke Gewandhausstr. Protektor: Se. Kgl. Bayr. Gesandte Graf von Montglas. Ehrenpräsident: Kgl. Bayr. Generalkonsul Kommerzienrat Carl Reichel. Ehrenvorsitzender: Kaufmann Ludwig Keck, z.Zt. Küstrin. Vorsitzender: Restaurateur Franz Guttermann, Lugturm b. Niedersedlitz.
7) Fritz-Reuter-Club Gegr. 1899. Plattdeutscher Verein. Klubabend: Jeden Dienstag im *Löwenbräu*, Moritzstraße. Vorsitzender: Subdirektor Fritz Mamerow, Neumarkt 4. Kassierer: Hoflieferant Chr. Berteaux, Moritzstraße 16. Schriftführer: Gartenbaudirektor Carl Hector, Töpferstraße 4.
8) Vereinigung der Sachsen-Altenburger Protektor: Se. Hoheit Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg. Vereinslokal: *Humboldtgarten*, Humboldtstraße 1. Versammlungen jeden dritten Montag im Monat. Vorsitzender: Uhrmachermeister Arno Frieser, Marienstraße 13. Kassierer: Kaufmann M. Wirth, Wüllnerstraße 47. Schriftführer: Rats-Vermessungs-Assistent E. Heil, Tieckstraße 1.
9) Verein Schlesische Geselligkeit Gegr. 1900. Vereinslokal: *Stadt Braunschweig*, Jacobsgasse 4. Zusammenkunft jeden Dienstag, abends 9 Uhr. Vorsitzender: Heinrich Kindler, Bismarckplatz 9. Kassierer: Gustav Schwarz, Müllerbrunnstraße 3. Schriftführer: Otto Kühn, Bambergerstraße 21.
10) Verein der Württemberger in Sachsen zu Dresden e.V. Gegr. 1908. Vereinsabend jeden Sonnabend 8 ½ Uhr im *Paulanerbräu*, König-Johann-Straße 8. Vorsitzender: Hofrat Dr. Friedrich Haenel, oberer Kreuzweg 4. Stellvertretender Vorsitzender: Geh. Baurat Th. Schönleber, Theresienstraße 14. Schriftführer: Dr.med. E. Teuffel, Holbeinstraße 80. Kassierer: Robert Reitz, Pillnitzer Straße 66.
11) Heimatbund sächsischer Landsmannschaften in Dresden Vorsitzender: Rich. Kurtz, Klingestraße 7. Kassierer: Paul Roscher, Wittenberger Straße 56.
12) Erzgebirger Verein Gegr. 1885. Geschäftsstelle: Wachsbleichstraße 65. Vereinslokal: Restaurant *Bürgerkasino*, große Brüdergasse 25. Die Zusammenkünfte dort jeden Donnerstag, abends 8 Uhr. Vorsitzender: Bruno Kircheisen, Orgelbaumeister.
13) Landsmannschaft der Erzgebirger und Vogtländer Zweigverein des Gesamterzgebirgsvereins. Zweck: Förderung der Interessen des Erzgebirges und Vogtlandes und Pflege der Geselligkeit unter den Mitgliedern. Versammlungen jeden Donnerstag im Hotel „Vier Jahreszeiten“, Neustädter Markt. Protektor: Se. Majestät der König. 1.Vorsitzender: Lehrer Emil Müller, Feldherrenstraße 25. 2.Vorsitzender: Lehrer Guido Meyer, Löbtauer Straße 46.
14) Verein *Unter-Erzgebirger* Gegr. 1889. Vereinslokal *Johanneshof*, Johann-Georgen-Allee 1. Vorsitzender: Robert Liebscher, Wartburgstraße 27. Stellvertreter: Hermann Kämpfe, Humboldt-straße 8. Kassierer: Ernst Lohse, Holbeinstraße 104. Schriftführer: Paul Mühle, Obergraben 21.
15) Landsmannschaft *Oberlausitzer* (Südlausitzer) Vereinslokal *Johanneshof*, Johann-Georgen-Allee 1. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Dienstag statt. Vorsitzender: Reinhard Kroker, Borsbergstraße 22. Kassierer: Richard Marschner, Lößnitzstraße 23. Schriftführer: Adolf Schuster, Tichatscheckstraße 32.
16) Verein der Vogtländer zu Dresden Gegr. 1897. Vereinslokal: Restaurant *Bienenkorb*, Schloßstraße 15. Vereinsabend jeden zweiten Sonnabend im Monat. Vorsitzender: Otto Blanckmeister, Berliner Straße 72. Schriftführer: Johann Berthold, Lauensteiner Straße 31.
17) Wendischer Verein *Corneboh* Versammlung: Jeden ersten und dritten Freitag im Monat, abends 9 Uhr im Restaurant „Klosterschenke“, Seilergasse 1. Vorsitzender: Carl Pötschke, Melanchtonstraße 12.
18) Verein *Jednota* der katholischen Wenden. Geselligkeit und gegenseitige Unterstützung. Versammlung: Dienstag, abends 8 Uhr im *Kulmbacher Hof*, Schloßstraße 23. Vorsitzender: L. Laukus, Obergraben 10.
19) Burgstädter Landsmannschaft *) Gegr. 1905. Vereinslokal: Restaurant *Zum Hirsch am Rauchhaus*, Scheffelstraße 19. Versammlung: Jeden Donnerstag im Monat, abends ½ 9 Uhr. Vorsitzender: z.Zt. unbesetzt. Kassierer: A. Hausmann, Wilder-Mann-Straße 19.
20) Dahlener Landsleute Versammlung: Jeden ersten Sonntag im Monat, abends 8 Uhr im Gasthaus *Goldener Apfel*, große Meißner Straße 18. Vorsitzender: Oberpostschaffner Paul Berthold, Delbrückstraße 4. Kassierer: Bernhard Leiteritz, Königsbrücker Straße 29.
21) Döbelner Landsmannschaft Versammlung: Jeden ersten Freitag im Monat, abends 9 Uhr im Restaurant *Radeberger Bierhalle*, Hauptstraße 11. Vorsitzender: Oberpostschaffner H. Berger, Königbrücker Straße 54. Kassierer: Minist.-Sekretär Franz Betthausen, Tieckstraße 6.
22) Landsmannschaft Frauensteiner Gegr. 1909. Vereinslokal: Restaurant *Burgkeller*, Jüdenhof 1. Vorsitzender: Alfred Helmert, Schumannstraße 56. Stellvertreter: Sekretär Paul Göhler, Burgsdorfferstraße 11. Kassierer: Paul Zelinka, Uhlandstraße 35. Schriftführer: Carl Straßberger, Potschappel, Burgwartstraße.
23) Freiberger Landsmannschaft *Glück Auf* Gegr. 1903. Vereinslokal: *Werners Restaurant*, Landhausstraße 5, jeden ersten Sonntag im Monat, abends 7 Uhr. Vorsitzender: Richard Kurtz, Klingestraße 7. Kassierer: Richard Wüstner, Blumenstraße 12. Schriftführer: Robert Mark, Alemannenstraße 18.
24) Landsmannschaft Geyer Vereinsabend jeden Mittwoch im Restaurant *Alte Stadt*, Landhausstraße 13. Vorsitzender: Betriebssekretär a.D. F. Richter, Wahnsdorfer Straße 22.
25) Verein Königsbrücker Landsleute Versammlungen finden jeden dritten Sonntag im *Neustädter Casino*, Königstraße 15 statt. Vorsitzender: Curt Piltz, Haydnstraße 6. Kassierer: Albert Noske, Dürerstraße 52. Schriftführer: Robert Mark, Wettinerstraße 23.
26) Leisniger Landsmannschaft zu Dresden und Umgebung Versammlungslokal: *Bienenkorb*, Schloßstraße. Versammlungstag: Jeden ersten Mittwoch im Monat. Vorsteher: Eisenbahn-Obersekretär Haupt, Eliasplatz 3. Kassierer: Oberpfleger Richard Müller, Löbtauer Straße 1. Schriftführer: Garnisionsverwaltungs-Inspektor Emil Mühlberg, Albertstadt, Gardereiterkaserne.
27) Vereinigung der Lommatzscher Vereinslokal: *Bärenschenke* (Bismarckzimmer). Jeden zweiten Dienstag im Monat gesellige Zusammenkunft. Vorsitzender: Weinhändler Oskar Gühne, Großenhainer Straße 35. Kassierer: Stadtgendarm Paul Hesse, Gerokstraße 15. Schriftführer: Sekretär Paul Gläser, Altlöbtau 2.
28) Landsmannschaft Mittweida Gegr. 1908. Zusammenkunft jeden ersten Sonnabend, abends 8 Uhr im *Eberlbräu*, Zahnsgasse 3. Vorsitzender: Rechnungsrat Tilke, Martin-Luther-Platz 9. Kassierer: Kaufmann Vogel, Blasewitzer Straße 48. Schriftführer: Sekretär Lohse, Chemnitzer Straße 51.
29) Mügelner Landsmannschaft Vereinslokal: Hotel *Goldener Apfel*, große Meißner Straße 18. Versammlung: Jeden zweiten Sonntag im Monat. Vorsitzender: Eduard Leichsenring, Lauensteiner Str. 16. Schriftführer: Alfred Oehmichen, Schulgutstraße 3. Kassierer: Hermann Burkhardt, Johann-Georgen-Allee 8.
30) Roßweiner Landsmannschaft Vereinslokal: Restaurant *Nachrichten Passage*, Marienstraße 12. Versammlung: Jeden zweiten Mittwoch im Monat. Vorsitzender: Richard Ludwig, Breitestraße 1. Kassierer: Hermann Preiß, Neue Gasse 23. Schriftführer: Ernst Petzold, Leipziger Straße 148.
31) Landsmannschaft Sayda Vereinslokal: Restaurant *Hans Sachs*, Scheffelstraße 10. Versammlung jeden ersten Sonntag im Monat. Vorsitzender: Tischlermeister Br. Göhler, Friedrichstraße 10. Kassierer: E. Schröter, Haydnstraße 15. Schriftführer: Hugo Dietrich, Neue Gasse 44.
32) Vereinigung Wurzener Landsleute Vereinslokal:*Wenigs Restaurant*, Freiberger Straße 51.Versammlung jeden ersten Mittwoch im Monat. Vorsitzender: Eduard Gitte, Freiberger Straße 51. Kassierer: Richard Herrmann, Zwickauer Straße 114. Schriftführer: Arthur Ackermann, Arnoldstraße.
33) Landsmannschaft Zschopau Versammlung jeden Sonnabend nach dem 1. und 15.des Monats im Restaurant *Zum alten Schießhaus*, am Schießhaus 2b. Vorsitzende Oskar Schmiedel, Maxstraße 15. Kassierer: Friedrich Mühlheim, Herbertstraße 8.
Für uns als Ahnenforscher wären natürlich Mitgliederlisten sehr hilfreich, die evtl. in den *Auswander-Gemeinden* bestehen könnten oder in irgendwelchen Gemeinde-Protokollen. Vielleicht haben wir etwas Glück und finden da später noch etwas. Wer allerdings die Paten und Hochzeitsgäste bzw. Zeugen mit erfasst hat, könnte evtl. auch da schon gewisse Verbindungen herausfinden.
Bei der sicherlich sehr komplexen Thematik *Vereins-Boom* beeinflussen natürlich hier auch die rapide anteigenden Geburtenraten und Eingemeindungen vor allem ab 1904 den rasanten Wachstum in Dresden und damit oft nicht beherrschbare Probleme sowie auch der Umstand, dass durch die Garnisionsstadt Dresden auch *Zuwanderungen* erfolgten . Andererseits hat auch die große Zahl der anderen Vereine gewissen Einfluss auf das Leben in der Großstadt Dresden, insbes. die der *gehobenen Schichten* und der *Wohlfahrts-Vereine* .
- ) Beispiel > Artikel zu Burgstädt/Sa. 09217, nördlich von Chemnitz > www.burgstaedt.de
75. Jubiläums-Ausgabe 1853–1928 des Burgstädter Anzeigers und Tageblattes vom Sonntag den 8. Jan.1928 mit dem Titelthema:
Die Burgstädter Landsmannschaft in Dresden [SLUB Dresden unter 10980543N, nicht ausleibar]
Hier einige der wichtigsten Auszüge:
… Daneben gediehen auch viele Vereine, die sich selbst innerhalb Deutschlands, nahe der engeren Heimat bildeten. Unter diesen ragen darin besonders die Sachsen hervor …
… Der Sachse war ja von jeher ein unternehmender Geist, wanderlustig hinaus in die Welt strebend, ist er gar oft der Pionier in unkultivierten Ländern gewesen, gesucht von der ausländischen Industrie wegen seines Fleißes und seiner Intelligenz. …
… In Chemnitz, Dresden, Leipzig, Plauen, Freiberg, Riesa, Meißen, Pirna usw. bestehen sächsische Landsmannschaften – in Dresden allein 40 [1913 konnte ich nur 33 erfassen], in Leipzig und Chemnitz je 30, die sich nach ihrer Heimatstadt oder heimatlichen Landstrichen benennen … Es werden in den Landsmannschaften alte Bekanntschaften aufgefrischt, Jugenderinnerungen geweckt, heimische Sitten gepflegt und neue Fäden mit dem lieben, alten Heimatorte gesponnen. …
… Auch interessante symbolische Ausklänge finden wir in den Landsmannschaften: z.B. nennen die *Hainichener* in Dresden und Chemnitz ihre Vereinigung *Gellerttisch* (nach dem großen Sohne ihrer Heimatstadt). Die Freiberger Landsmannschaft führt in ihrem Vereinstitel den alten Bergmannsgruß „Glück auf“; eine Wendenvereinigung nennt sich „Corneboh“; die Pulsnitzer-Großröhrsdorfer *Pugro* usw.; die Vereinszeichen tragen meist die Farben der Heimatstädte, oft auch deren Wappen … besonders die Erzgebirgler, Vogtländer, Sachsen-Altenburger, Wenden und die Vereinigten Lausitzer Landsmannschaften pflegen die Sitten und Gebräuche der Heimat. …
… Während des Krieges sind die Landsmannschaften in Dresden bes. auch der Heimatbund, sehr oft und opferwillig für die wohltätigen Zwecke der Kriegsorganisationen Dresdner Vereine und des roten Kreuzes auf den Plan getreten.…
… Der landsmannschaftlichen Bewegung blieben auch die außerhalb ihrer Vaterstadt lebenden Burgstädter nicht fern. Sie gründeten in Chemnitz, Dresden und Leipzig je eine Landsmannschaft. Ihre Blütezeit ging mit dem Beginn des Weltkrieges zu Ende und gegenwärtig kennt die liebe Heimat nur noch eine Landsmannschaft Burgstädt und Umgebung zu Dresden. …
… Anläßlich des ersten Heimatfestes 1904 in Burgstädt regte Bürgermeister Dr. Roth, Ehrenmitglied der Burgstädter Landsmannschaft ihre Gründung an, die im April 1905 mit dem Sitze in Dresden erfolgte. Neunzehn liebe Burgstädter fanden sich zu einer Vereinigung zusammen … suchten sie durch öftere Zusammenkünfte die junge Landsmannschaft lebensfähig zu erhalten und ihr neue Mitglieder zuzuführen. Die Vereinigung erstrebt den Zusammenschluß aller aus Burgstädt und dessen Amtsgerichtsbezirkes in Dresden wohnhafter Landsleute zur Verfolgung idealer Ziele im landsmannschaftlichen Sinne. In politischen und religiösen Fragen übt die Vereinigung Neutralität. …
… Der geborene Großstädter hat, im tieferen Sinne genommen, ja gar keine Heimat; innerhalb eines steinernen Häusermeeres geboren, muß er alles das vermissen, was sich dem auf dem Lande oder in der Kleinstadt Geborenen in der Jugendzeit bietet. Er kennt keinen Grasgarten als Spiel- und Tummelplatz. Feld, Wald, Gewässer – alles sind für ihn Dinge, die er vielleicht Sonntags auf weiteren Ausflügen – meist mehr theoretisch genießen darf. …
… Darum liebe Landsleute in der Heimat regt eure in Dresden lebenden Verwandten und Bekannten, die unserer Vereinigung noch nicht angehören an, der Landsmannschaft Burgstädt und Umgebung beizutreten, damit zu einer für den kommenden Sommer geplanten Heimfahrt eine recht stattliche Anzahl in Burgstädt einzieht als Auftakt zum Heimatfest 1929. … [siehe Heimatfest 1929 unter: www.burgstädt.de ]
… Die Landsmannschaft versammelt sich jeden 2. und 4. Donnerstag eines Monats im Hotel „Stadt Bautzen“, Niedergraben 3. … Der Mitgliederbestand hat sich etwa immer auf etwa 40 Personen erhalten. … In großzügiger Weise liefert der *Schmidtsche Zeitungsverlag* der Landsmannschaft seit ihrem Bestehen alltäglich ein Exemplar des *Burgstädter Heimatblattes* kostenlos. … Wie erheiternd gestalten sich die wenigen Stunden, an welchen die Landsmannschaft das ihnen liebgewordene, bekannte Burgstädter Gesangsquartett – Arno Lippmann, Max und Alban Krußig und Eugen Klaus – empfangen durften. … oder unser Mitglied Paul Fritzsche mit echten unverfälschten *Burgstädtisch* aufwartet …
… Die gegenwärtige Vereinsleitung mit dem Ehrenvorsitzenden Walter Herold, dem geschäftsführenden 1. Vorsitzenden Arno Liebers, dem Kassierer Emil Rädel und der Schriftführerin Frl. Hertha Garte, bietet die Gewähr einer gedeihlichen Weiterentwicklung der Landsmannschaft zur Befriedung aller Beteiligten. …
Ergänzende Literatur siehe auch :
1] Dresdner Hefte Nr.99 *Dresden in der Gründer Zeit*
2) Programm zum Burgstädter Heimatfest 13.-15. Juli 1929 - die Verantwortlichen. Quelle: Burgstädter Anzeiger und Tageblatt, Heimatfest 13.-15. Juli 1929 > von Thomas Liebert http://www.ahnenforschung-liebert.de/
3] Neues Archiv für die sächsische Geschichte 1874/75 Seite 1.
http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/306928809/ http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/werkansicht/20065413Z/5/ Seite 1 bis 15 *Ein kleiner Beitrag des Vereinswesens in Sachsen* von Dr. Johann Paul von Falkenstein
4] Stadtarchiv Dresden und seine Bestände > S.162 bis 175 [leider keine Archivalien zu *Landsmannschaften*]. Bestandsübersicht >> http://www.dresden.de/de/02/070/c_089.php
Genealogische und historische Gesellschaften/Einrichtungen
Genealogische Gesellschaften
- Dresdner Verein für Genealogie e.V. [2]
- Das Forschungsgebiet der Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung e.V. (AMF) liegt in den neuen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Bundeshauptstadt Berlin.
- Der derzeit inaktive AMF-Arbeitskreis Oberes Elbtal umfasst die Landkreise Sächsische Schweiz, Weißeritzkreis (in Teilen – bis zum Erzgebirge, Dippoldiswalde), Bautzen (in Teilen – bis zur Oberlausitz, Bischofswerda), Kamenz (in Teilen – bis zur Niederlausitz, Pulsnitz), Meißen und Riesa-Großenhain, sowie die Städte Dresden, Großenhain, Pirna und Meißen.
- Sie könen auf folgenden Wegen mit uns Kontakt aufnehmen: <eMail>Vorstand@amf-verein.de</eMail>.
- Forschungsanfragen für das Obere Elbtal können über die allgemeine Email-Forschungsliste <eMail>amf@genealogy.net</eMail> oder auch an <eMail>bs-fo@amf-verein.de</eMail> gestellt werden.
Genealogische Einrichtungen
Historische Gesellschaften
> http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/257315713/
Genealogische und historische Quellen
Eine Quelle für Genealogen und Heimatforscher bzw.auch Historiker ist der Beitrag von Alexander Niemann in der "Zeitschrift für Mitteldeutsche Familiengeschichte" ZMFG 49.Jahrgang, Heft 4 für Oktober-Dezember 2008, Seiten 457 bis 473. Natürlich gibt es da im Jahre 2011 einige Änderungen [z.B. Adress- bzw. Link-Angaben] und hier und da auch einige neue Erkenntnisse. Das Gesamtthema aber "Quellen zur personen- und familiengeschichtlichen Forschung in Dresden" ist immer noch eine ganz hervorragende Zusammenfassung, ja ein *Nachschlagewerk* für unsere Forschung im Gebiet Dresden.
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- Evangelisch-lutherische Kirchenbücher
- Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 096 ff.
- Evangelisch-reformierte Kirchenbücher
- Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 207
- Römisch-katholische Kirchenbücher
- Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 208
- Deutsch-katholische Kirchenbücher
- Vgl. BLANCKMEISTER, Franz, Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen; hier Seite 210
siehe auch > http://www.genealogienetz.de/reg/SAC/Kirchen/dresden_ev.html
Kirchenzettel
Eine weitere Quelle gibt es durch die sog. „Wochenzettel“. Diese können im Stadtarchiv Dresden eingesehen werden, siehe email >
Absender: GHoppe@Dresden.DE Empfänger: Siegfried.May@kabelmail.de Datum: gesendet am 02.09.2009 07:27:26 Uhr, empfangen am 02.09.2009 07:27:30 Uhr. Betreff: Bestand "Kirchliche Wochenzettel"
Sehr geehrter Herr May, die Kirchlichen Wochenzettel von 1685 bis 1875, mit einigen Lücken in der Überlieferung, liegen im Stadtarchiv Dresden vor. Für die Benutzung stehen Rollfilme zu Verfügung und können als Film am Lesegerät eingesehen werden. Register gibt es nur für die Wochenzettel der Kreuzkirche von 1703 bis 1743 (Beerdigungen) und bis ca. 1751 (Taufen). Die Öffnungszeiten unseres Lesesaals sind: Dienstag 9:00 bis 18:00 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 9:00 bis 16:00 Uhr, Freitag 9:00 bis 12:00 Uhr. Mit freundlichen Grüßen Gisela Hoppe SGL Auswertung Landeshauptstadt Dresden Stadtarchiv Postfach 120020 01001 Dresden Sitz:Elisabeth-Boer-Str. l 01099 Dresden, Tel.. 0351/4881515
Die adligen Geschlechter in den Wochenmeldezetteln der Kreuzkirche in Dresden (1700-1759)
Von Oberstleutnant a.D. Conrad Sickel, Dresden
(Mitteilungen des Roland 1929* im Stadtarchiv Dresden> Abschrift).
Bei der Beschießung Dresdens durch die Preußen ging am 19. Juli 1760 die Kreuzkirche in Flammen auf. Mit ihr verbrannten die alten schon 1550 begonnenen Kirchenbücher. Damit ist eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte der Dresdner Bevölkerung verloren gegangen, denn die Kreuzkirche war schon damals die evangelische Hauptkirche der Residenz. Die noch vorhandenen Kirchenbücher beginnen 1760, nur das Totenbuch 1755.
Einen teilweisen Ersatz für die vernichteten Kirchenbücher bieten die sogenannten Wochenmeldezettel, die von 1700 ab (ausgenommen die Jahrgänge 1701 und 1717) erhalten und bis 1875, also bis zu Einführung der Standesämter, fortgeführt sind. Bis 1781 sind je 2 Jahrgänge in einem dicken Folioband vereinigt. Der ganze Bestand (die Reihe 1700-1760 als Depositum) wird im Dresdner Ratsarchive aufbewahrt. Sie enthalten von 1700 ab die Beerdigungen, von 1713 ab auch die Taufen. Eheschließungen sind seit April 1775 gemeldet.
Die Wochenmeldezettel gehen auf eine Forderung der kurfürstlichen Regierung zurück, die den Rat zu Dresden verpflichtete, ihr fortlaufend Verzeichnisse der in Dresden verstorbenen Personen einzuschicken 1). Als Unterlagen für diese Verzeichnisse dienten die wöchentlichen Meldungen der Küster aller Dresdner Kirchen und des Lazarettgottesackers. Die Meldezettelbände enthalten erstens die Wochenmeldungen selbst und zwar: von der Kreuzkirche, Annenkirche, Neustädterkirche [Dreikönigskirche 2.)] und dem Lazarettgottesacker seit 1700; von der Frauenkirche 1700-1721; von der Johannis- (Friedhofs-) Kirche 1700 – Mai 1724; von der Friedrichstädter- (Matthäus-) Kirche seit 1727. Zweitens befinden sich in den Bänden der Jahre 1700 – 1729 auch wochenweise Zusammenstellungen aller Meldungen, also wohl die Entwürfe für die Regierung. Am Ende jeder Woche ist zusammengerechnet, wie viele Personen insgesamt und wie viele von ihnen am hitzigen Fieber verstorben sind. Schon vor 1700 waren der Regierung solche Wochenberichte aller Todesfälle einzureichen 1). Sie sind aber nicht mehr erhalten. Vermutlich wollte die Regierung damit eine gewisse Gesundheitsaufsicht ausüben; das war nicht neu, denn zu Pestzeiten ließ sie sich früher sogar täglich über die Sterbefälle an der Seuche berichten.
Von besonderer Bedeutung für den Familienforscher sind natürlich die Wochenzettel der Kreuzkirche von 1700 – 1759, also für die Zeit, wo die Kirchenbücher fehlen. Diese Verzeichnisse sind gut und übersichtlich geschrieben und anscheinend sorgfältig geführt. Die Beerdigungsnachweise sind unter Angabe von Monats- und Wochentag zeitlich geordnet, geben Namen und Stand des Verstorbenen, bei Kindern den des Vaters, die Wohnung, oft das Alter, immer die Todesursache und den Ort der Beisetzung an. Die Taufmeldungen nennen leider nicht den Kalendertag. Sie beginnen immer Sonnabends und enden Freitags¸sie geben jedoch die Wochentage der Taufen an und in der Abschrift die kirchliche Bezeichnung des in der Woche fallenden Sonntags oder die Zahl der Jahreswoche. Manchmal fehlt allerdings auch diese Angabe und die Tauftage lassen sich dann nur nach ihrem Platz in den Wochenzettelbänden und durch Vergleich mit einzelnen Begräbnismeldungen zeitlich näher bestimmen. Die Taufnachrichten selbst enthalten Namen und Stand des Vaters und die Vornamen des Täuflings. Leider fehlen die Namen der Mutter und Angabe der Paten. Nur bei unehelich Geborenen werden die Mütter und der angebliche Vater genannt. Immerhin geben die Meldezettel dem Familienforscher, abgesehen von den bis 1775 fehlenden Eheschließungen, nicht viel weniger als manche Kirchenbücher jener Zeit. Es ist nur bedauerlich, daß die unübersichtliche Art, wie die zahllosen großen und kleinen Blätter in Bänden zusammengefaßt sind, und das Fehlen aller Register die Benutzung recht umständlich und zeitraubend machen. Eine Erschließung des großen familiengeschichtlichen Stoffes ist daher wünschenswert.
Um einen Anfang damit zu machen, ist ein Zettelkatalog angelegt worden, der alle diejenigen Nachrichten enthält, welche adelige Geschlechter und in Verbindung mit diesen vorkommende bürgerliche Namen betreffen (vergl. das Verzeichnis der rund 1100 Familiennamen am Schluß).
Insgesamt sind 2244 Nachrichten gezettelt und zwar 476 Taufen und 1768 Beerdigungen. Von den Taufen sind 324 von der Kreuzkirche angezeigt, der Rest (52) von der Annen-, Neustädte- und Friedrichstädter Kirche. Unter den Täuflingen befinden sich 79 uneheliche Kinder und merkwürdigerweise 1 Katholik. An Beerdigungen verzeichnet die Kreuzkirche 1259; die übrigen 509 verteilen sich auf die Anne-, Neustädter-, Friedrichstädter- und Frauenkirche, sowie de Lazarettgottesacker. Die meisten Gestorbenen sind in Dresden beigesetzt; teils in der Sophien- oder Frauenkirche, viele auf den Friedhöfen der Neustädter- und Frauenkirche, 18 auf dem Lazarettgottesacker, die meisten auf dem Johanneskirchhof oder dem Neuen [Elias-) Kirchhof. 218 sind nach auswärts überführt. Von den Verstorbenen werden 15 als Reformierte und etwa 200 als Katholiken bezeichnet; die Katholiken sind meist auf dem katholischen Begräbnisplatz Ostra beerdigt.
In dem Namensverzeichnis findet man natürlich viele noch heute in Sachsen blühende Adelsgeschlechter; bemerkenswert ist die große Zahl von Personen nichtdeutscher Herkunft, vor allem Franzosen und Polen. Es erklärt sich dies aus der damaligen Bedeutung und politischen Selbständigkeit des Sächsischen Hofes. Nicht leicht ist es manchmal aus der Schreibweise des Namens die Familie einwandfrei zu bestimmen. Manche Abweichungen überschreiten die damals üblichen Schwankungen und geben geradezu Rätsel auf. Man merkt, daß die Namen nach dem Gehör niedergeschrieben sind. Es ist versucht worden durch Vergleich mit anderen zeitgenössischen Quellen im Hauptstaatsarchiv usw. einige Zweifelsfälle zu klären. Immer war es nicht möglich. Dem Beruf nach überwiegen Offiziere aller Grade, auch fremder Armeen; ferner finden wir zahlreiche Hof- und Staatsbeamte, auch Landedelleute, Abgesandte fremder Höfe und Ausländer, die wohl der Glanz des Hoflebens nach Dresden gezogen haben mag. Die Menge der Nachrichten, die über eine Familie gezettelt sind, ist natürlich verschieden. Während rund 700 Namen nur einmal vorkommen, sind 35 über 10mal, 7 über 20mal vertreten. Wie eingangs gesagt, ist mit der Zettelung der Nachrichten über die adeligen Geschlechter noch wenig getan. Es ist kaum möglich die Menge des familienkundlichen Stoffes zu schätzen, der in den Wochenmeldezetteln aufgespeichert ist. Sicherlich sind es mehrere hunderttausend Nachrichten von bürgerlichen Familien. Ob sich wohl einmal ein oder besser einige Bearbeiter bereitfinden diese Quellen durch alphabetisches Register zu erschließen ?
Standesamtseinträge
Die Standesämter ab 1876 in Dresden... (Beitrag in Arbeit durch Siegfried.May@kabelmail.de)
Adressbücher
→ Kategorie: Adressbuch für Dresden
→ Hauptartikel: Kurfürstentum Sachsen/Staatskalender
Hierzu auch ein Buch: > Titel: „Die Dresdner Adressbücher – vom Anfang bis zur Gegenwart“
[Elektronische Ressource] https://portal.dnb.de/opac.htm?method=showFullRecord¤tResultId=Dresdner+Adressb%C3%BCcher%26any¤tPosition=1
Zum aktuellen Stand per 21. Nov. 2011 zur weiteren Digitalisierung von Adressbüchern hier eine Information der SLUB Dresden:
Sehr geehrter ... ,wir arbeiten derzeit an einem Portal, das den elektronischen Zugang zu den kompletten Dresdner Adressbüchern aus unserem Bestand bzw. dem Bestand des Stadtarchivs ermöglichen wird.Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen und derzeit rechnen wir mit einer Freischaltung im ersten Quartal 2012. Dieses Portal wird auch über Suchfunktionen nach Personen und Straßen verfügen und somit die Suche einfacher machen. Bis dahin bitte ich Sie noch um etwas Geduld.
Mit freundlichen Grüßen, Simone Georgi Fachreferentin Anglistik / Amerikanistik, Kommunikationswissenschaft Geschäftsstelle Digitale Bibliothek
Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) 01054 Dresden Tel. +49 351 4677-170 www.slub-dresden.de
Die „richtigen“ Adressbücher für die Stadt Dresden beginnen 1797-1799, wo erstmalig auch ein Namensregister enthalten ist. Dieses *erste Adressbuch 1799* ist dann auch schon abgeschrieben worden und in der Datenbank von GenWiki enthalten [Suche nach Namen, Berufen/Titeln, Straßen usw. möglich]. An weiteren Adressbuch-Abschriften für die Datenbank GenWiki wird gearbeitet.
Da aber Dresden die Residenzstadt der *Wettiner* war, sind die „Hof- und Staatskalender“ ab 1728 mit der namentlichen Nennung der Personen des Hofstaates und ihrer „Bediensteten“ im gewissen Sinne auch als Vorläufer der Dresdner Adressbücher zu betrachten und wichtige Quellen für Familienforscher und Ortschronisten, obwohl diese „Staatskalender“ [1728 bis 1934] eigentlich ein *Behördenverzeichnis Sachsens* waren. Alle diese „Staatskalender“ sind digitalisiert und können als CD in der SLUB Dresden bestellt werden.
www.archiv.sachsen.de [Suche „Staatshandbücher] bzw. >> [email 21.02.2011]Sehr geehrter Herr May, Sie können über das Hauptstaatsarchiv Dresden sowohl eine CD als auch den ganzen Satz (5 CD) der "Sächsischen Staatshandbücher "bestellen. Der ganze Satz kostet 99,90 € und eine CD kostet 19,98 € zuzüglich Porto (1,45 €). An: Sylvia.Reinhardt@sta.smi.sachsen.de Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Marienallee 12, 01099 Dresden . Telefon 0351 8006-158 | Fax 0351 8021274
Siehe hierzu Auszug der Einleitung von der CD-1 : >
… Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts trat eine neue literarische Gattung auf den Buchmarkt: der Staats- und Adresskalender bzw. das Staatshandbuch. Knüpften die Staatshandbücher anfänglich noch an die frühneuzeitliche Kalenderliteratur an – so waren sie bebildert und mit einem kalendarisch-astronomischen Teil versehen –, entwickelte sich aus ihnen nach und nach das heutige Behördenverzeichnis.
Die ersten regelmäßig herausgegebenen Staatskalender erschienen seit ca. 1670 in England, Frankreich und Italien. Das Alte Reich folgte mit Verzögerung: Hier etablierten sich Staatskalender erst in der Zeit zwischen 1700 und 1730.1 Kursachsen, über die Wettiner in Personalunion mit Polen verbunden, gehörte zu den Staaten, in denen ein derartiges Periodikum erst relativ spät herauskam. Der erste Staatskalender erschien mit dem Titel „Calender auf das Jahr 1728“ in den letzten Herrschaftsjahren Augusts des Starken ... Die Entwicklung des sächsischen Staatskalenders in der Zeit von 1728 bis zur Einführung des konstitutionellen Monarchie (1831) verlief in zwei Phasen. In einer ersten Phase, bis zum Siebenjährigen Krieg, überwog die höfisch-repräsentative Komponente. Eine repräsentative Ausstattung, Abbildungen von Mitgliedern der königlichen Familie und ausführliche Beschreibungen von Ereignissen am Hof drängten den Charakter eines Behördenverzeichnisses in den Hintergrund … Nach dem verlorenen Siebenjährigen Krieg (in der Zeit des Krieges wurde die Herausgabe unterbrochen) erhielten die Staatskalender ein wesentlich nüchterneres Gewand. Das Format wurde verkleinert, die Bücher waren besser gegliedert und enthielten erstmals Inhaltsverzeichnisse… Die nach 1764 eingeführten Neuerungen gaben den sächsischen Staatskalendern eine Gestalt, die sie, abgesehen von kleineren Veränderungen, bis 1831 beibehalten sollten… Bis 1847 erschien alle zwei Jahre ein Band, wobei der Druck in der Regel im Dezember des Vorjahres erfolgte. Im Zusammenhang mit der Revolution 1848/49 kam es allerdings zu Verzögerungen … Im Zusammenhang mit der vollzogenen Umgestaltung der Unterbehörden betonte das Innenministerium Ende 1856 erneut die Notwendigkeit einer aktuellen Fassung des Handbuchs und regte eine jährliche Herausgabe an. Dem Band von 1857 folgte zwar 1858 schon ein weiterer Band; danach gab es aber wieder größere Unterbrechungen … Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 waren keine wesentlichen Veränderungen hinsichtlich des Umfanges und der Struktur des Staatshandbuchs zu verzeichnen … Das 1921 erstmalig nach dem Krieg wieder erscheinende Staatshandbuch musste völlig umgestaltet werden … … Der Wert der Staatshandbücher als historische Quelle ist groß. Er erstreckt sich auf verschiedene historische Forschungsgebiete. Von besonderer Bedeutung sind die Staatshandbücher für die Verwaltungsgeschichte Sachsens. Sie dokumentieren den Aufbau, die Differenzierung sowie den mehrfachen Aufgaben- und Strukturwandel der staatlichen Verwaltung in Sachsen über mehr als zwei Jahrhunderte. Dies gilt sowohl für die staatliche Verwaltung insgesamt als auch für spezielle Verwaltungszweige wie die Militär-, Justiz- oder Finanzverwaltung oder für einzelne Behörden und Einrichtungen. Wegen der engen Verbindung zwischen dem wettinischen Fürstenhaus und dem sächsischen Staat im Zeitalter der vorkonstitutionellen bzw. konstitutionellen Monarchie sind die Staatshandbücher – bzw. die Hof- und Staatskalender – ferner eine wichtige Quelle für die Adels und Hofgeschichte …
Eine Vielzahl der Adressbücher ist durch die SLUB Dresden, einzelne auch über Google, digitalisiert und über das Internet einsehbar.
Weitere Adressbücher für fast alle Jahre bis 1943 sind im Stadtarchiv Dresden, dem Staatsarchiv Dresden und natürlich auch in der SLUB Dresden als Mikro-Fiches vorhanden und dort einsehbar. Kopien der Mikrofiches als Ausdruck sind in der SLUB bestellbar. Nach 1945 gibt es keine Adressbücher mehr.
Zu den Dresdner Adressbüchern sind vielleicht noch folgende Hinweise nützlich.
• Was finden nun Ahnen- und Heimatforscher in diesen Adressbüchern? Natürlich zunächst „unsere Namen“ (Familien im jeweiligen Jahr/Ort), aber auch die damaligen „Titulierungen“ (soziale, gesellschaftliche Belange), Berufsbezeichnungen bzw. die damaligen Tätigkeiten zum „Broterwerb“ (industrielle bzw. technische Entwicklung). Beachtet muss dabei werden, dass in der Regel nur die Mieter, meist der Ehemann, bzw. dessen Witwe, eingetragen wurden. Bis zum Ende des II. Weltkrieges wurden Ehefrauen, erwachsene Kinder, Dienstboten und Untermieter nicht im Adressbuch geführt. Frauen erschienen nur, wenn sie selbständige Mieterin, Hausbesitzerin, Geschäftsinhaberin oder eben einen bes. Titel führten. Wenn man die Anzahl der eingetragenen Namen mal 5 nimmt, erhält man ungefähr die Einwohnerzahl.
• Dresden wie wir es heute kennen, hat sich ja im Laufe seiner Geschichte aus mehreren „Siedlungsteilen“ gebildet. Bereits 1549 wurden durch den Kurfürsten Moritz die beiden Städte "Dresden" – "Neu-Dresden" (linke Elbseite) und "Altendresden" (rechte Elbseite, die heutige innere Neustadt) – vereinigt. Mit "Altendresden" kamen auch die Dörfer Poppitz und Fischersdorf dazu. Damit bestand Dresden aus drei Hauptteilen, also Altdresden (Residenz) mit den 3 Vorstädten Wilsdruffer, Pirnaische und Seethorvorstadt, sowie Friedrichstadt und der Neustadt. In diesen drei Vorstädten bestanden 10 Ratsgemeinden (die Fischer-,Rampische, Pirnaische, Borngassen-, Halbegassen-, Hinterseer, Poppitzer, Fischersdorf, Gerber- und Viehweidengemeinden), von denen dann auch oft die Straßennamen abgeleitet wurden.
• Eine der „wichtigsten“ Eingemeindungen gab es um 1835 sowie auch später um 1921 und 1999 (siehe hierzu im Dresdner Geschichtsbuch Band 6 „Eingemeindungen nach Dresden – ein historischer Überblick“ von Holger Starke, Seiten 7-44).
• Ebenfalls in der Reihe der Dresdner Geschichtsbücher finden wir im Band 5 von 2005 den Artikel „Die Dresdner Adressbücher – eine orts- und sozialgeschichtliche Quelle für die Stadtgeschichte“ von Gisela Hoppe, Seiten 253-279.
Zusätzlich gibt es auch *Namenssammlungen* für bestimmte *Personenkreise* wie z.B. das "Neuestes gelehrtes Dresden oder Nachrichten von jetzt lebenden Dresdner Gelehrten, Schriftstellern, Künstlern, Bibliotheken- und Kunstsammlern" Herausgegeben von Johann Gottlieb August Kläbe, Leipzig 1796 mit Namensregister A-Z auf Blatt 191 - 201 SLUB online > http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/werkansicht/256749817/0/
Leichenpredigten
Aktualisierung März 2011 > siehe auch "ZEITSCHRIFT FÜR MITTELDEUTSCHE FAMILIENGESCHICHTE" ZMFG 52. Jahrgang, Heft l, Januar - März 2011
Das Projekt „Thesaurus Nominum Auctorum et Mortuorum" an der Philipps-Universität Marburg. Eine Datenbank der Namen von Verfassern und Verstorbenen in frühneuzeitlichen Leichenpredigten von Von JENS KUNZE
Leichenpredigten als Reden am Grab Verstorbener gab es bereits in der Antike, z. B. die römischen Laudationes funebres, und im mittelalterlichen Frankreich und Italien.1).
1)Hinweis auf: RUDOLF LENZ: *De mortuis nil nisi bene?* Leichenpredigten als multidisziplinäre Quelle unter besonderer Berücksichtigung der historischen Familienforschung, der Bildungsgeschichte und der Literaturgeschichte (Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 10)...
Leichenpredigen [LP] sind eine weitere gute Quelle für unsere Familien- u. Heimatforschung. Dabei ist der Begriff *Leichenpredigt* zwar auch als der allgemeinere Name für *Grabrede* zu verstehen, wird aber oft nur für die ab 1725 als Druck erschienenen vielseitigen Schriften für die *begüterten Schichten* im deutschsprachigen Raum verwendet. Da es hierzu sehr informative Angaben im Internet gibt, sollten wir insbes. die durch die Uni Marburg angebotene Datenbank für unsere Suche nutzen.
http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/html/lp_aufbau_1.html
Verstorbene mit einer gedruckten Leichenpredigt zu ehren, dieser Brauch ist unmittelbar nach der Reformation in Mitteldeutschland, dem Kerngebiet des Protestantismus, entstanden. Er fand sehr rasch Verbreitung in weiteren Territorien des Alten Reiches. Übernommen wurde er aber auch von Calvinisten und Zwinglianern, in deutlich geringerem Maße von Katholiken. Martin Luther hielt die ersten uns gedruckt überlieferten Leichenpredigten, so 1525 auf Friedrich den Weisen Kurfürst von Sachsen und 1532 auf dessen Bruder Johann den Beständigen. An die Predigt schloß sich zumeist das Ehrengedächtnis auf den Verstorbenen an, also die Schilderung seines Lebenslaufes, auch "Personalia" genannt.
Zur Zeit beträgt die Zahl der in GESA erfaßten Datensätze 172.758. Sie stammen aus 36 eigenen und 48 fremden Verzeichnissen und Katalogen. Außerdem enthält GESA die entsprechenden Daten von 3.298 durch die Forschungsstelle für Personalschriften intensiv ausgewerteten Leichenpredigten aus verschiedenen Sammlungen des gesamten deutschen Sprachraumes sowie diejenigen des Online-Titelblattkataloges der Trauerschriften der Breslauer Universitätsbibliothek. Von Leichenpredigten und sonstigen Trauerschriften aus Sammlungen, die in der Forschungsstelle für Personalschriften mikroverfilmt vorliegen, können Reader-Printer-Kopien zur Verfügung gestellt werden.
http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/gesa/start1.html
Für Dresden als Druck- und Sterbeort werden da z.Zt. 5.429 Leichenpredigten angezeigt, wobei dabei die insgesamt gefundenen Exemplare erfasst sind. Diese werden im erweiterten Modus >Orte< angezeigt:
http://online-media.uni-marburg.de/fpmr/gesa/xs1.html
Als Beispiel hier zum Namen KOBER die gefundene LP mit dem Sterbeort Dresden, wobei der gleiche KOBER auch in der Adressbuch-Datenbank des GenWiki im Jahr 1738 bereits zu finden ist.
GESA: Druckanzeige Forschungsstelle für Personalschriften an der Philipps-Universität Marburg Verstorbene(r) Kober, Caspar Christian Sterbejahr 1738
Verfasser Löscher, Valentin Ernst Druckort Dresden Standort Stadtbibliothek Bautzen Schloßstraße 10/12 02625 Bautzen T. (03591) 49790 Signatur 13. 4° 195 Katalognachweis Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in Bibliotheken, Archiven und Museen zu Bautzen und Löbau, Stuttgart 2002 (= Marburger Personalschriften-Forschungen 34).
Exulanten in Dresden - Nachweise und Quellen
Die „Exulanten“ mit den darüber vorliegenden zahlreichen *Dokumenten* in Dresden können uns auch bei der Erforschung der Regionalgeschichte und unserer Vorfahren eine große Hilfe sein. Dabei kann man auch feststellen, dass es für die Residenzstadt eine Reihe von Besonderheiten gab. Nach der Schlacht am „Weißen Berg“ (1620) wo die katholischen *Habsburger* die protestantischen *Böhmen* bezwangen, war es um die politischen und religiösen Freiheiten der Aufständischen geschehen. Bei Verlust der Besitzungen wurden sie gezwungen wieder in den Schoß der alleinseligmachenden katholischen Kirche zurückzukehren. Mit dem *Augsburger Religionsfrieden* (1555) war allerdings den *freien Unterthanen*, welche nicht der Religion des Landesherrn folgen wollten, der freie Abzug zugestanden worden. Davon machten viele glaubensstarke Protestanten Gebrauch. Nun grenzte ja Böhmen an das protestantische Sachsen und viele verließen daraufhin ihre Heimat auch unter teilweiser Zurücklassung ihres Eigentums. Auch aus anderen Landesteilen Oesterreichs folgten viele Gläubige diesem Beispiel. >Auszug : Dresdner Geschichtsblätter IV.Jahrgang, 1895 Nr.5:
http://digital.slub-dresden.de/sammlungen/titeldaten/257315713
„ … Kurfürst Johann Georg I. war trotz seiner sonstigen politischen Haltung seinen Glaubensgenossen immer eine letzte Hülfe und Stütze geblieben und nutzte sein gutes Verhältnis zum Kaiser in zahlreichen Fällen zu ihren Gunsten aus … Schon 1620 kommen die ersten Vorboten der Einwanderung nach Sachsen. Sie finden bei der Bevölkerung freundliche und herzliche Aufnahme … Die Regierung bestimmte daher, daß zwar die Geistlichen eine Zeit lang aufzunehmen, über alle anderen Personen aber immer vor der Einnahme genaue Erkundigungen einzuholen seien. Diese Bestimmung wurde jedoch später in den Provinzstädten selten beachtet. Ganz anders aber wurde von vornherein der Zuzug in die Landeshauptstadt angesehen und behandelt. Dresden war in erster Linie eine Festung und zwar die wichtigste des Landes und so erfolgt denn in den meisten Fällen der Bescheid, sich nach einer anderen Stadt des Kurfürstentums zu wenden. Etwas weniger streng wird es mit der Niederlassung in Altendresden und in den Vorstädten genommen. Demgemäß ermahnt der Kurfürst den Rath wiederholt, keine Fremden ohne besondere Erlaubniß auf- und einzunehmen … Die Gründe nun, welche die Regierung veranlassen konnte, den Aufenthalt und die Niederlassung in der Hauptstadt zu erlauben, waren sehr unterschiedlicher Art. Außer den Geistlichen genossen einen Vorzug alle die, welche Landeskinder oder gar Dresdner Bürgersöhne waren … Manche Exulanten wurden ihrer Brauchbarkeit aufgenommen, so der Chirurg Andreas Stegmann (1627) aus Prag, den der Kurfürst in seine Dienst nimmt … Andere wieder mochten ihre Aufnahme dem Umstande verdanken, daß sie einer angesehenen Familie angehörten, der der Kurfürst gefällig sein wollte … Endlich bleiben noch die Exulanten zu erwähnen, welche bereit waren, das Bürgerrecht zu erwerben oder gar sich anzukaufen. Die Letzteren werden selten zurückgewiesen, brachten sie doch Geld mit. Es wird darum bei vielen Handwerkern die Aufnahme mit der Bereitwilligkeit begründet, Bürger und Innungsmitglied zu werden. Der Ankauf wird besonders vom Rathe gern gesehen, weil viele Häuser feil, die Käufer aber selten waren … Was nun die Gesamtheit der Exulanten in Dresden betrifft, so ist Dank den mehrfachen und zum Theil recht ausführlichen Verzeichnissen welche der Kurfürst von Zeit zu Zeit beim Rath abforderte, uns ein ungefähres Bild dazu zumachen… 1623 entspr. Dem ersten Verzeichniß waren es 74 Exulanten in Dresden … 1632 verlangt der Kurfürst abermals ein Verzeichniß. Es stellte sich heraus, daß 406 Personen ohne Gesinde gezählt wurden … Ein Jahr nach dem Prager Frieden (1636) muß der Rath wieder berichten > 642 Personen … Die Letzten aber unvollständigen Verzeichnisse wurden 1643 und 1654 angefertigt. Die Frage, wie viel eigentlich im ganzen nach Dresden gekommen sind, ist nicht genau zu beantworten. Wir erfahren aber, daß 1653 noch täglich neue Exulanten ankamen und daß 1681 kein Zuzug mehr erwartet wurde. In Pirna, Zittau und anderen Städten zählten sie dagegen nach mehreren Tausenden …“
>> „Bergmannscher Sammlung“
In dem *Münchner Projekt* zur Bergmannschen Sammlung kann man sehr gut nach Namen, Orten und sonstigen Angaben suchen lassen was für uns sehr hilfreich ist. Zum damaligen „ Dresden“ also ohne Vororte, findet man z.B. über 7000 Einträge, allerdings auch oft doppelt und dreifach zu Anträgen, Bewilligunen, Kinder-Geburten bzw. Todeseinträge usw.
Hier ein Beispiel: >
M. Tobias Adalbertus
Geistlichkeit Pastor Thobias Adelwirth (Alias) M. Samuel Martini (Kollege) Petrus Martini (Kollege) M. Daniel Reinhardt (Dienstherr/in) Georg Steinbelß (Hauswirt/in) (?) (3) Adalbertus (Ehepartner/in) (?) (4) Adalbertus (Kind) Erwähnte Orte: Prag Pastor Schandau Aufenthalt 17.Dez.1621 st. v. Wodnan i. Böhm. Geburt, ohne Datum Dresden Zuflucht Mär.1623 Prag Rückkehr mit d. Sachsen 1631 Sachsen Rückkehr 1632 Dresden Wohnort 2) 10.Jun.1635 Meißen Gelderhalt 9.Nov.1644 Dresden Brief vom Kurfürsten 1) 15.Aug.1628 Kommentar zum Inhalt des Eintrags: 1) an Rat zu Pirna u. Superintendent Reichardt betr. seiner Wahl 2) mit Frau u. Tochter Quellenangaben: Sammlung Bergmann: Band 3, Seite 1-2, Band 16, Seite 2 Weitere archivalische Quellen: •Dresden Stadtarchiv: Ratsarchiv. Acta, die Böhmische Exulanten zu Dresden, 1626 , D. XXIII. 29, fol. 20 •Dresden Sächs. Hauptstaatsarchiv: 10024 Geheimer Rat. 55. Buch, Kriegssachen, 1621 , Loc. 9182/3, fol.298 •Dresden Sächs. Hauptstaatsarchiv: 10024 Geheimer Rat. Erste Buch, Einnehmung dererjenigen, so aus Böhmen und andern Orthen weichen müßen ... , 1621–1627, Loc. 10331/12, fol. 188 ff •Meißen Stadtarchiv: Kast-Rechnung.
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
- BLANCKMEISTER, Franz: Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen, Sonderdruck aus: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte, 15. Heft, Leipzig, 1901.
Als Digitalisat vorhanden in unserer Digitalen Bibliothek., Dresdner Kirchenbücher auf Seite 96 - 98
Historische Bibliografie
Als "Basiswerk" für die Geschichte der Stadt gilt sicherlich >>
"Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden" von Dr.phil. Otto Richter. Band 1: Verfassungsgeschichte; Band 2: Verwaltungsgeschichte, Teil I; Band 3: Verwaltungsgeschichte Teil 2 und Ergänzungen zum 1.Band und Register [alle 3 Bände als Online-Ressource vorh.].
Bem. zur Sekundärausgabe: Online-Ausg.. - Dresden : SLUB, 2005. Online-Ressource. Nach einem Exemplar der SLUB Dresden (Hist.Sax.G.714-2) Gesamttitel: Richter, Otto: Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Dresden
Link zur Ressource http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/54700/
"Geschichte der Stadt Dresden" Band 1, ISBN 3-8062-1906-0 [2005] von den Anfängen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis
"Geschichte der Stadt Dresden" Band 2, ISBN-13: 978-3-8062-1927-2 [2006] vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur Reichsgründung, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis
"Geschichte der Stadt Dresden" Band 3, ISBN 3-8062-1906-0 [2006] von der Reichsgründung bis zur Gegenwart, mit dem Anhang, u.a. umfassendes Literatur-Verzeichnis
Das Stadtmuseum Dresden hat mit seiner Buchserie zur *Geschichte Dresdens* viele interessante Artikel veröffentlicht, die insbes. für die Familien- und Heimatforscher eine wertvolle Ergänzung darstellen [Stand:Nov.2010 mit Band 1 bis 15].
Buch-Nr./ Thematik/ Titel des Artikels/ Seiten von bis
1/ Wirtschaftsgeschichte/Dampfchokolade,Neumünchner Bier und allerfeinster Korn/119-150/Holger Starke
1/ Alltagsgeschichte/Vom "Kintopp" zum modernen Lichtspielhaus/151-169/Heinz Fiedler
1/ Alltagsgeschichte/Leben in den Jahren 1945/1946/170-188/Friedrich Reichert
1/ Dokumentation/Zur Geschichte des Dresdner Stadtwappens/189-194/Heidemarie Weigend
1/ Dokumentation/750-Jahrfeier Dresden im Juni 1956/195-202/Friedrich Reichert
1/ Dokumentation/Zur Statistik der Stadt Dresden - ein Vergleich/203-Ende/Friedrich Reichert
1/ Fortifikationsgeschichte/Die befestigte Stadt und ihre Tore …/23-44/Eva Papke
1/ Persönlichkeiten/Napoleon in Dresden/45-66/Lutz Reike
1/ Kunstgeschichte/Dresdner Prominente-Karikaturen von Georg Oskar Erler aus dem Nachlaß von Paul Adolph/67-83/Christel Wünsch
1/ Stadtteilgeschichte/Plauen-Dresden vom Dorf zur Stadt/84-118/Friedrich Reichert
1/ Archäologie/Archäologie in Dresden in den Jahren 1993-1995/9 - 22/Judith Oexle
2/ Verkehrsgeschichte/ Die Dresdner Bahnhöfe/ 114-128/ Dietrich Konrad
2/ Alltagsgeschichte/ Wonnige Wogen - Die Elbebäder in Dresden/ 129-151/ Thomas Kübler
2/ Alltagsgeschichte/ Mode und Modehäuser in Dresden/ 152-165/ Heidrun Reim
2/ Alltagsgeschichte/ Bockwurst und Vita-Cola/ 166-184/ Friedrich Reichert
2/ Dokumentation/ Die Ersterwähnungsurkunde von Dresden vom 31.März 1206/ 185-189/ Eckhart Leisering
2/ Dokumentation/ "Maß und Gewicht" in Dresden bis zu Einführung des Metrisch-Dezimal-System/ 190-Ende/ Klaus Schlillinger
2/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Altmarkt/ 20-37/ Heidemarie Weigend
2/ Wirtschaftsgeschichte/ Von Manufactoriers, Fabrikanten und Handwerkern/ 38-55/ Sieglinde Nickel
2/ Persönlichkeiten/ Oberbürgemeister der Stadt Dresden >Pfotenhauer, Stübel/ 56-68/ Karlheinz Kreglin
2/ Kunstgeschichte/ Dresdner Stadtansichten 1900-1945 aus der Sammlung des Dresdner Stadtmuseums/ 69-88/ Christel Wünsch
2/ Archäologie/ Dresden im Mittelalter. Die Ausgrabungen am südlichen Altmarkt/ 7 - 19/ Heidi Pimpl/Klaus Wirth
2/ Stadtteilgeschichte/ Zwischen "Goldenen Lamm" und "Schützenhof/ 89-113/ Klaus Brendler
3/ Kommunikation/ Dresdner Postgeschichte bis 1871/ 108-119/ Horst Milde
3/ Wirtschaftsgeschichte/ Dresdner Porzellan/ 120-130/ Klaus Peter Arnold
3/ Alltagsgeschichte/ Prägende Jahre/ 131-146/ Götz Bergander
3/ Kunstgeschichte/ Dresden mahnt - Stadtansichten 1945-1955/ 147-167/ Christel Wünsch
3/ Alltagsgeschichte/ Goldbroiler und spezitex-knitterarm/ 168-185/ Friedrich Reichert
3/ Stadttopographie/ Die Renaissancestadt als Festkulisse/ 17-37/ Sieglinde Nickel
3/ Dokumentation/ Der Volksaufstand des 17. Juni 1953 in Dresden/ 186-204/ Peter Russsig
3/ Dokumentation/ Für alle Fälle, Tag und Nacht zur Stelle - Werbeschriften vergangener Zeiten/ 205-Ende/ Barbara Bechter
3/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Neustädter Marktes/ 38-59/ Heidemarie Weigend
3/ Stadtteilgeschichte/ Loschwitz Stadtteil mit ausgepägten Selbstbewußtsein/ 60-95/ Matthias Griebel
3/ Archäologie/ Neue Feldforschungen zur Archäologie des Oberen Elbtales/ 7 - 16/ Wolfgang Bestrich
3/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Gustav Otto Beutler/ 95-107/ Christel Hermann
4/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister Bernhard Blüher/ 108-122/ Christel Hermann
4/ Ausstellungsstadt/ Jahresschauen Deutscher Arbeit in den 1920er und 30er Jahren/ 123-144/ Heidrun Reim
4/ Kunstgeschichte/ Dresdner Stadtansichten von 1955 bis zu Gegenwart aus der Sammlung des Dresdner Stadtmuseums/ 145-164/ Christel Wünsch
4/ Alltagsgeschichte/ WBS 70 und Delikat. DDR-Lebensverhältnisse in den 70er Jahren/ 165-183/ Friedrich Reichert
4/ Dokumentation/ Wiener Blut in Elbflorenz. Konzerte von Johann Strauß Vater und Sohn in Dresden/ 184-184/ Ludwig Müller
4/ Dokumentation/ Gruß aus Dresden. Verlage, Thmen, Künstler, Dokumente/ 195-Ende/ Peter Leuter
4/ Volkskunde/ Brüderschaftsbräuche der Handwerkergesellen vor 200 Jahren/ 22-36/ Heidrun Wozel
4/ Stadttopographie/ Dresdner Stadtpläne des 19. Jh/ 37-54/ Hans Brunner
4/ Stadtteilgeschichte/ Prohlis - vom sorbischen Runddorf zum Neubaugebiet/ 55-80/ Siegfried Koge
4/ Archäologie/ Ausgrabungen am Schloss und Kanzleihaus/ 7-21/ Katja Kliemann
4/ Musikgeschichte/ Die Geschichte der Dresdner Liedertafel/ 81-96/ Hans John
4/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Kamera- u. Photoindustrie von den Anfängen bis zur Gründung der Zeiss Ikon AG 1926/ 97-107/ Helmut Lindner
5/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Wilhelm Külz/ 108-138/ Christel Hermann
5/ Wirtschaftsgeschichte/ Vom Werkstättenareal zum Industriegelände 1873-1952/ 139-150/ Holger Strarke
5/ Krieg/ Der Wehrmacht so nahe verwandt, Eisenbahn in Dresden 1939-1945/ 151-199/ Matthias Neutzner
5/ Verwaltungsgeschichte/ Der ehrwürdige Rath zu Dresden, Stadtverwaltung vom 13.JH bis 1832/ 7-23/ Sieglinde Richter-Nickel
5/ Alltagsgeschichte/ VMI und Intershop, DDR-Lebensverhältnisse in den achtziger Jahren/ 200-226/ Friedrich Reichert
5/ Dokumentation/ Das Federzimmer August des Starken/ 227-245/ Hofmann/Tradler
5/ Dokumentation/ Die Eingemeindungen nach Dresden 1997-1999 im Spiegel der Statistik/ 246-280/ Holger Starke
5/ Kunstgewerbe/ Die letzten Elfenbeinbildhauer in Dresden im 20.JH/ 25-63/ Christel Wünsch
5/ Bauen und Wohnen/ Wohnungsbaugenossenschaften in Dresden bis 1939/ 64-88/ Karl-Heinz Löwel
5/ Stadttopographie/ Von der Wetzegrelle zum Theaterplatz/ 8 - 24/ Matthias Griebel
5/ Stadtteilgeschichte/ Klotzsche, Dorf, Kurort, Stadt, Stadtteil/ 89-107/ Siegfried Bannack
6/ Sportstadt/ Turnen, Sport und Spiel in Dresden seit 1844/ 116-137/ Friedrich Reichert
6/ Schulgeschichte/ Dresdner Schulwesen in der Weimarer Republik 1918-1933/ 138-165/ Ullrich Amlung
6/ Persönlichkeiten/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Ernst Zörner und Stellvertr. Eduard Bührer/ 166-199/ Christel Hermann
6/ Alltagsgeschichte/ Lange Nächte in Elbflorenz, Große Zeiten für Dresdner Vergnügungsschauplätze/ 200-219/ Heinz Fiedler
6/ Dokumentation/ Dresdner Fayencen aus der Sammlung des Stadtmuseums/ 220-229/ Sieglinde Richter-Nickel
6/ Dokumentation/ Dresden unter Wasser, Katastrophenund Unglücke 1890-1912/ 230-239/ Friedrich Reichert
6/ Dokumentation/ Diskreter Versand H. Kästner/ 240-261/ Thomas Kübler
6/ Kunstgeschichte/ Mahlerische An- und Aussichten von Dresden und Umgebung …/ 46-77/ Christel Wünsch
6/ Verwaltungsgeschichte/ Eingemeindungen nach Dresden, ein Überblick/ 7 - 44/ Holger Starke
6/ Verwaltungsgeschichte/ Von der allgemeinen Städteordnung 1832 zur revidierten von 1873/ 78-97/ Gisela Hoppe
6/ Stadtteilgeschichte/ Aus Luben wurde Leuben …/ 8 - 45/ Dietmar Sehn
6/ Wirtschaftsgeschichte/ Glasmachen in Dresden, Anfang - Glanzzeit und Niedergang der industr. Glasproduktion/ 98-115/ Eberhard Irmer
7/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Kamera- u. Photoindustrie in DD von den 1920er Jahren bis zur Wende/ 136-157/ Helmut Lindner
7/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden, Hans Nieland und Stellvertreter Rudolf Kluge/ 158-181/ Christel Hermann
7/ Archäologie/ Die Burg unterm Schloss - Neue Erkenntnisse/ 7-19/ Katja Kliemann
7/ Dokumentation/ Caspar David Friedrichs Landschaftszyklus aus dem Plauenschen Grund. Wiedervereint im DD Stadtmuseum/ 182-201/ Christel Wünsch
7/ Dokumentation/ Zur Geschichte der Zeitbestimmung und Zeitabgabe am Mathem.-Physikalischem Salon/ 202-210/ Klaus Schillinger
7/ Dokumentation/ Die Vereinigten Eschebachschen Werke Aktiengesellschaft Dresden-Radeberg, Geschichte und Erzeugnisse/ 211-233/ Heidrun Reim
7/ Stadtteilgeschichte/ Leubnitz-Neuorstra Klosterhof, Doppelort, Stadtteil/ 21-35/ Wolfram Böhme
7/ Gartenarchitektur/ " … von Ihro Hoheit, oder, wie er sonst genennet worden … auf der Plauenschen Gasse …"/ 36-79/ Barbara Bechter
7/ Stadttopographie/ Weichbild und Weichbildsteine von Dresden/ 8 - 20/ Hans Brunner
7/ Gartenarchitektur/ Prof. Dr. Otto Richter (1852-1922), Ratsarchivar, Stadtbibliothekar … Vorsitzender des Vereins f. Gesch. DD/ 80-95/ Friedrich Reichert
7/ Wirtschaft u. Kunstgewerbe/ … August Kühnscherf & Söhne, eine Dresdner Schlosserfirma und ihre Sammlung v. Schlosser- u. Kunstschmiederarbeiten/ 96-135/ Gisela Hoppe
8/ Wirtschaftsgeschichte/ Zur Geschichte des Dresdner Marktwesens/ 100-121/ Jochen Hänsch
8/ Kunstgeschichte/ Carl Bantzer und der Goppelner Kreis/ 122-143/ Christel Wünsch
8/ Verwaltungsgeschichte/ Die Dresdner Stadtverwaltung in der Zeit der Weimarer Republik 1919-1933/ 144-163/ Gisela Hoppe
8/ Schulwesen/ Dresdner Schulwesen in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945/ 164-181/ Ullrich Amlung
8/ Archäologie/ Am Rande und dennoch nicht Peripherie. Ausgrabungen an der Autobahn 17./ 7-22/ Harald Stäuble
8/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden Rudolf Friedrichs, Johannes Müller, Gustav Leißner/ 182-207/ Christel Hermann
8/ Alltagsgeschichte/ Schulsemmel und Rübensirup. Dresdner Verhältnisse in den Nachkriegsjahren 1945-1949/ 208-225/ Friedrich Reichert
8/ Sozialgeschichte/ Wohnen in Dresden Prohlis 1976-1990/ 226-253/ Anita Maaß
8/ Stadtteilgeschichte/ Weißig - vom Klosterdorf zum Dresdner Stadtteil/ 24-40/ Christian Kunath
8/ Wissenschaft-Wirtschaft/ Tierarzneischule und Lehrschmiede Dresden/ 41-78/ Klaus-Dieter Graage
8/ Stadttopographie/ Die alte Prager Straße. Bekannt und elegant/ 79-99/ Heidrun Reim
8/ Residenzstadt/ Auf dem Wege zur kurfürstl. Residenzstadt Dresden während der Regierungszeit des Herzog u. Kurfürsten Moritz/ 8 - 23/ Reinhardt Eigenwill
9/ Stadtteilgeschichte/ Hoch über der Stadt - aus der Geschichte des Stadtteils Dölzschen/ 103-125/ Eva Köllnberger
9/ Verwaltungsgeschichte/ Die Dresdner Stadtverwaltung in der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis Mai 1945/ 126-164/ Gisela Hoppe
9/ Justizgeschichte/ Justizarte in Dresden während der nationalsozialistischen Diktatur, der sowjetischen Besatzungszeit und der frühen DDR/ 165-195/ Birgit Sack
9/ Musikgeschichte/ * Umb der Musica willen und gemeiner Stadt Ziehr * Die Dresdner Ratsmusik/ 7-28/ Dieter Härtwig
9/ Personen/ Oberbürgermeister der Stadt Dresden Walter Weidauer/ 196-217/ Christel Hermann
9/ Kunstgeschichte/ Eine Neugründung auf dem Weg - die * Städtische Galerie Dresden */ 218-241/ Gisbert Porstmann
9/ Dokumentation/ Aufbau der Stadt Dresden 1945 bis 2002/ 242-255/ Friedrich Reichert
9/ Alltagsgeschichte/ * Bratwürste, Käsekeulchen, saure Gurken …* Speisen und Getränke auf den DD Volksfesten im 18. und 19. JH/ 30-53/ Heidrun Wozel
9/ Wirtschaftsgeschichte/ Dresdner Ziegeleien/ 54-71/ Volker Witt
9/ Polizei/ Dresdner Polizeigeschichte/ 72-102/ Karsten Schlinzig
9/ Gartenarchitektur/ * Der Frau Gräfin Moszinska Palais und Garten vor dem Dohnaischen Schlag */ 8 - 29/ Barbara Bechter
10/ Stadttopographie/Die Geschichte des Dresdner Landhauses und seines Baumeisters Friedrich August Krubsacius/102-132/Lutz Reike
10/ Wirtschaftsgeschichte/* Dresden verpackt * Ein Streifzug durch die Alltagskultur/133-155/Thomas Kübler
10/ Verwaltungsgeschichte/Die Dresdner Stadtverwaltung als Herrschaftsinstrument der KPD/SED 1945-1949/156-177/Thomas Widera
10/ Kunstgeschichte/Unbequemes Bilderwerk. Die zehn Gebotstafeln von Hans dem Maler/7-19/Arndt Lorenz
10/ Personen/Oberbürgermeister der Stadt Dresden Herbert Gute, Gerhard Schill, Wolfgang Berghofer/178-201/Christel Hermann
10/ Kultur/Von ersten Witzbeschwerden bis zum letzten Schrei. Geschichte des Dresdner Kabaretts * DIE HERKULESKEULE */202-225/Manfred Schubert
10/ Stadtteilgeschichte/Kleinzschachwitz - vom Dorf zum Villenvorort/21-44/Gert Scykalka
10/ Dokumentation/Fakten, Dokumente und Bilder über den Luftkrieg gegen Dresden 1944-45/226-248/Friedrich Reichert
10/ Jüdische Geschichte/Juden in Dresden/45-82/Gunda Ulbricht
10/ Verkehrsgeschichte/Die Fähren zwischen Söbrigen und Niederwartha/8 - 20/Hartmut Ehrhardt
10/ Alltagsgeschichte/Das Pferd in der Dresdner Stadtgeschichte/83-101/Klaus-Dieter Graage
11/ Gartenarchitektur/Der Blüherpark und seine wechselvolle Geschichte/122-141/Barbara Bechter
11/ Wirtschaftsgeschichte/Die Herstellung von militärischen Bedarf in Dresden (1900 bis 1920)/142-171/Heinz Schulz
11/ Volkskunde/Dresdner Originale - merkwürdige und komische Menschen in der sächsischen Residenzstadt des 19. Jh./16-38/Heidrun Wozel
11/ Stadttopographie/Altes Dresden in Stadtmodellen/7-14/Friedrich Reichert
11/ Alltagsgeschichte/Licht, Luft und Wasser - Die Geschichte der Dresdner Freibäder/172-193/Anett Hillert
11/ Stadttopographie/Verlorenes Dresden um den Georgplatz/194-227/Hans Brunner
11/ Dokumentation/Ehrenbürger der Stadt Dresden/228-245/Christel Hermann
11/ Dokumentation/Schmiedeeiserne Gartenzäune und Ziergitter in Ort-Striesen und Blasewitz/246-279/Waltraut Schrickel
11/ Kulturgeschichte/Von Serum-, Denkmal- und Sportpferden. Das Pferd in der Dresdner Stadtgeschichte/39-57/Klaus-Dieter Graage
11/ Stadtteilgeschichte/Langebrück, ein neuer Stadtteil am Rande der Dresdner Heide/58-87/Friedemann Arnold
11/ Kunstgeschichte/Goethe und Schiller in Dresden/ 8 - 15/ Günter Jäckel
11/ Wissenschaft/Alltagsleben von Schülern und Studenten der Technischen Bildungsanstalt und des Polytechnikums von 1828-1890/88-121/Konstantin Hermann
12/ Kulturgeschichte/Zoo in der Großstadt/ 100-131/Gudrun Schaarschmidt
12/ Kommunikation/Stadtgespräche. Gesagtes und Nichtgesagtes im alten und modernen Dresden/ 132-158/Maike Günther
12/ Kunstgeschichte/Expressionismus in Dresden - Ursprung und Wandlungen/ 158-170/ Erhard Frommhold
12/ Kulturgeschichte/Königskette der Bogenschützen-Gesellschaft zu Dresden/ 7-24/ Friedrich Reichert
12/ Kunstgeschichte/Künstler, Kunst und Kunsterwerb. Die städtischen Kunstsammlungen in den Jahren 1924 bis 1933/ 171-181/ Johannes Schmidt
12/ Politische Geschichte/Die dramatische Dekade. Über Dresden in den vierziger Jahren des 20. JH/ 182-203/ Klaus-Dietmar Henke
12/ Ausstellungstadt/Ausstellungen in der Stadthalle von 1946 bis 1965 in Anlehnung an Dresdner Ausstellungstraditionen/ 204-231/ Heidrun Reim
12/ Verwaltungsgeschichte/* So wende ich mich mit dieser Eingabe … * Ein Streifzug durch das Eingabewesen in den 70er und 80er Jahren in DD/ 232-250/ Thomas Kübler
12/ Justizgeschichte/Die Dresdner Festungsbau-Gefangenenanstalt/ 26-57/ Rudolf Eichner
12/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser im 19.JH/ 58-75/ Marina Lienert
12/ Stadtteilgeschichte/ Briesnitz - Burgwardzentrum, Dorf, Vorort/ 76-99/ Dietrich Conrad
12/ Gartenarchitektur/ * Der Gräflich Brühlische Garthen zu Friedrichstadt */ 8 - 25/ Barbara Bechter
13/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser von 1900 bis 1945/ 135-159/ Marina Lienert
13/ Kunstgeschichte/ * Deutsche * statt moderne Kunst. Kunst in Dresden und die städtische Kunstsammlung in den Jahren 1933 bis 1945/ 160-191/ Johannes Schmidt
13/ Stadttopographie/ Zur Geschichte des Alten Gewandhauses in Dresden. Unter Berücksichtigung der archäologischen Grabungen/ 7-30/ Fabian Zens
13/ Theatergeschichte/ Unterhaltung, Erheiterung und Ablenkung. Das *Theater des Volke* und die NS-Gemeinschaft *Kraft durch Freude*/ 192-219/ Christiane Schmitt-Teichert
13/ Dokumentation/ Verlorene Brunnen/ 220-241/ Jochen Hänsch
13/ Kulturgeschichte/ Die Gesellschaften des sächsischen Kurfürsten/ 32-53/ Christine Nagel
13/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden 1831 bis 1871/ 54-76/ Konstantin Hermann
13/ Stadtteilgeschichte/ Löbtau - Größter Vorort und eines der Zentren nach 1945/ 77-97/ Friedrich Reichert
13/ Wirtschaftsgeschichte/ * Schuster bleib bei deinen Leisten * Ein Streifzug durch die Geschichte der Dresdner Innungen vom 14.JH bis heute/ 8 - 31/ Thomas Kübler
13/ Wirtschaftsgeschichte/ Zur Geschichte der genossenschaftlichen Banken in DD *… die Förderung der wirtschaftlichen Lage ihrer Mitglieder …*/ 98-134/ Dieter Hoefer
14/ Kulturgeschichte/ Jubel in Dresden. Das Lutherjubiläum 1883/ 106-123/ Swen Steinberg
14/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden 1871 bis 1918/ 124-135/ Konstantin Hermann
14/ Wirtschaftsgeschichte/ Geschichte der Sparkasse in Dresden/ 136-153/ Dieter Lorenz
14/ Kulturgeschichte/ Geschichte der Dresdner Bürgerbibliotheken (Erster Teil) Vom 18.JH bis 1910/ 154-177/ Roman Rabe
14/ Archäologie/ Ein exklusives Viertel vor den Toren von Burg und Schloss/ 7-30/ Christiane Henker
14/ Medizingeschichte/ Dresdner Krankenhäuser von 1945 bis 1989/ 178-196/ Marina Lienert
14/ Alltagsgeschichte/ Trümmer, Träume, Alltag. Der Dresdner Bilderdienst von Erich Höhne und Erich Pohl/ 197-217/ Jens Bove
14/ Kunstgeschichte/ * Dresdens Grafik wäre undenkbar ohne Elly Schreiter * Steindruckerin und Künstlerin/ 218-229/ Carolin Quermann
14/ Volkskunde/ * Storchentüte, Geburtstagskuchen, Pfeifenrauch und Kegelspiel * Feste, Feiern und Freizeitvergnügen in DD im 19.JH/ 31-53/ Heidrun Wozel
14/ Stadtteilgeschichte/ Pirnaische Vorstadt. Zwischen Ziegelscheune und Bürgerwiese/ 54-75/ Friedrich Reichert
14/ Musikgeschichte/ * Singen ist das Fundament in allen Dingen * Dresdner Chortraditionen im 19.JH und zu Beginn des 20.JH/ 76-105/ Hans John
14/ Wirtschaftsgeschichte/ * Kleinere Hechte und Barmen soll man nicht fahren * Ein Streifzug durch die Geschichte der Innungen seit dem 14.JH/ 8-30/ Thomas Kübler
15/ Medizingeschichte/ Vom *Haus vor Krancke und blessirte Soldaten* zum Sanitätsstandortzentrum der Bundeswehr … / 112-130/ Marina Lienert
15/ Stadttopographie/ Geschäftsstadt Dresden 1900 bis 1945/ 131-152/ Friedrich Reichert
15/ Kulturgeschichte/ Geschichte der Dresdner Bürgerbibliotheken (zweiter Teil) ab 1910/ 153-178/ Roman Rabe
15/ Kulturgeschichte/ Vereine in Dresden von 1919 bis 1945/ 179-194/ Konstantin Hermann
15/ Kunstgeschichte/ *Dadaistischer Großsieg ?* Dresdner Künstler und Dada 1919-1922/ 195-222/ Sabine Peinelt
15/ Fotographie/ Das Portraitarchiv Hildegard Jäckel in der deutschen Fotothek als illustriertes Inventar Dresdner Bildungsbürgertums/ 223-233/ Jens Bove
15/ Kulturgeschichte/ Tod und Bestattung in Dresden (Erster Teil)/ 24 bis 42/ Carola Schauer
15/ Stadttopographie/ Das alte Rats-Schießhaus und seine wechselnden Standorte vom 15. bis zum 20. JH/ 43-63/ Uwe Steffen
15/ Stadtteilgeschichte/ Rochwitz - vom slawischen Dorf zum Dresdner Stadtteil/ 64-89/ Karl Richter
15/ Archäologie-Stadttopographie/ Vom Kaufhaus zum Rathhaus auf dem Altmarkt von seinen Anfängen bis 1707/ 7-23/ Angelika Salmen
15/ Wirtschaftsgeschichte/ Die Schiffswerften der Sächsischen Dampfschifffahrt/ 90-111/ Wolfgang Quinger
Weitere Bibliografie
- Michaelis, Johann Gottfreid: Dreßdnische Inscriptiones und Epitaphia. Gedruckt durch Johann Heinrich Schwencke, Alt-Dresden 1714 Digitalisat der Google Buchsuche (Bus-AAAAcAAJ)
Archive und Bibliotheken
Archive
Hauptstaats-Archiv Dresden http://www.archiv.sachsen.de/5318.htm
Am 6. Oktober 2006 wurde der 1. Spatenstich für den Erweiterungsneubau des Hauptstaatsarchivs Dresden im Rahmen einer Festveranstaltung symbolisch vollzogen. Von Oktober 2006 bis Ende Februar 2007 wurde die 10 m tiefe Baugrube ausgehoben und gesichert, so dass im Anschluss mit den Rohbauarbeiten begonnen werden konnte. Im März 2007 wurden die 1,20 m starke Bodenplatte betoniert und in den Folgemonaten die Geschosse gesetzt. Am 26. Oktober 2007 konnte Richtfest gefeiert werden. Anschließend erfolgten der Innenausbau sowie die Verklinkerung der Außenhülle. Die feierliche Übergabe und Einweihung des Neubaus fand am 29. August 2008 statt. Neben dem Neubau des Magazingebäudes umfasst der Umbau des Hauptstaatsarchivs auch die vollständige Sanierung des alten Archivbaues und des Verwaltungsgebäudes in der Archivstraße 14. Die Sanierung des alten Archivgebäudes läuft momentan auf Hochtouren. Die Baumaßnahme wird voraussichtlich Ende 2010 abgeschlossen sein.
Beständeübersichten http://www.archiv.sachsen.de/archive/dresden/index.html
Hinweis: Für das Sächsische Staatsarchiv gilt eine einheitliche, übergreifende Beständegliederung. Deshalb erscheinen bei der jeweiligen Abteilung zuweilen auch Gliederungspunkte, zu denen keine Bestände vorhanden sind. Die Angaben zu den Beständen beinhalten auch Links auf die zugehörigen Onlinefindbücher (sofern bereits vorhanden). Die Bestandsdaten werden regelmäßig aktualisiert.
Navigation:
1. Markgrafschaft Meißen, Albertinisches Herzogtum und Kurfürstentum/ Königreich Sachsen bis 1831
2. Königreich und Freistaat Sachsen 1831-1945
3. Land Sachsen 1945-1952
4. Bezirke der DDR 1952-1990
5. Freistaat Sachsen seit 1990
6. Herrschaften
7. Kommunen
8. Geistliche Institutionen
9. Wirtschaft
10. Parteien und Organisationen
11. Vereine, Vereinigungen, Religionsgemeinschaften
12. Nachlässe
13. Sammlungen
Für die Familienforschung sind die Bestände unter 12. > Nachlässe < besonders interessant.
Stadt-Archiv Dresden
- Stadtarchiv Dresden (Aug.2007)
Das Stadtarchiv Dresden und seine Bestände
http://www.trend-monger.net/testing/inventar/eineStadt/Dresden/
http://www.dresden.de/media/pdf/stadtarchiv/Tafeln_08-11_Ratsarchiv.pdf
Literatur zum Bestand:
Lit.: Hubert Ermisch: Die sächsischen Stadtbücher des Mittelalters. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte 10 (1889), S. 83-143, 177-215, bes. S. 126-131.
http://digital.slub-dresden.de/sammlung/titeldaten/306410931/
1. Stadtbücher mit vermischtem Inhalt
2. Kopiare, Register
3. Statuten, Willküren, Ordnungen, Rezesse
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Kaffee, Tee, Schokolade und Tabak im frühneuzeitlichen Dresden
Von Christian Hochmuth > Titel: „Globale Güter -lokale Aneignung“
ISSN 1437-6083 ISBN 978-3-86764-082-4 © UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2008
Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven.
Als die globalen Güter Kaffee, Tee, Schokolade und Tabak im frühneuzeitlichen Europa bekannt wurden, galten sie als Verkörperungen des Neuen. Ihre gemeinsame Verbreitung war eine Folge der Erweiterung der Welt<, die mit der Kolonialisierung im späten 15. und 16. Jahrhundert einsetzte, und stellte historische Akteure vor spezifische Probleme und Herausforderungen. Christian Hochmuth hat am Beispiel der dynamischen Residenzstadt Dresden untersucht, auf welche Weise sich die Zeitgenossen die globalen Güter im lokalen Kontext aneigneten. Im Mittelpunkt stehen die Ordnungsleistungen im Feld des Handels, des Konsums und der öffentlichen Orte des Konsums. Die untersuchten Ordnungsleistungen verweisen auf einen vielschichtigen und mehrdimensionalen Aneignungsprozess.
Insbes. für Ahnenforscher interessant sind neben dem Text inbes.: Personenregister, Quellenregister und das Literaturverzeichnis.
Karten
- Plan von Dresden 1851 Digitalisat der SLUB
Schlagzeilen zur Dresdner Geschichte
http://digital.bibliothek.uni-halle.de/hd/content/pageview/190587
„Kurtze jedoch gründliche Nachricht von dem zu Dreßden entstandenen Tumult wegen der Ermordung eines Evangelischen Geistlichen“ und
„Nachricht von dem Verlauff des an dem bewusten Priester-Mörder in Dreßen vollstreckten Todt-Urtheils“
Der Diacon der Kreuzkirche Joachim Hermann Hahn wurde am 21. Mai 1726 von dem fanatischen Katholiken Frantz Leubler in seiner Pfarrwohnung Mittags um 12 Uhr ermordet. Daraufhin erfolgten in Dresden heftige Ausschreitungen gegen die Katholiken, die nur durch den Einsatz von *Militär*wieder beigelegt werden konnten . In einem zweiten Bericht dazu wurde dann über die öffentliche Hinrichtung am 19. Juli 1726 auf dem Altmarkt in allen Details berichtet.
Eine Dokumentation aus der Regierungszeit *August des Starken* [1694– 1733]
Friedhöfe in Dresden
Der Elias-Friedhof in Dresden
Fast 500.000 Euro wurden investiert, um kunstvolle Grufthäuser und Gräber auf dem Eliasfriedhof wiederherzustellen. [ Auszug SZ vom 3. Mai 2011]
Der Förderverein des Eliasfriedhofs hat große Pläne. Noch in diesem Jahr möchte er das Grufthaus, in dem Justus Friedrich Güntz (1801- 1875) begraben ist, wiedererrichten. Der Rechtsanwalt, Redakteur und Besitzer des Dresdner Anzeigers rief eine Stiftung ins Leben, mit der zahlreiche Denkmäler und Brunnen in Dresden finanziert werden konnten. Sein verfallenes Grab besteht zurzeit aus lauter Einzelteilen. Diese müssen zusammengepuzzelt werden.
„Wir können das Grufthaus nicht vollständig wiederaufbauen", erklärt Knut Fischer. „Wenigstens die Grundmauern sollen wieder erkennbar sein." Er ist Vorsitzender des Vereins und versucht seit mittlerweile zwölf Jahren mit 40 anderen Mitgliedern den Friedhof an der Ziegelstraße als bedeutendes Denkmal der Stadt zu bewahren.
Das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns wurde 2007 saniert. Er gilt als Begründer der TU, die 1828 als Technische Bildungsanstalt entstand.
Durch Förder- und Spendengeld konnten in den letzten Jahren die erhaltenen Gruftbauten George Bährs an der Nordmauer des Eliasfriedhofs restauriert werden. Diese machten den Gottesacker in der Zeit Augusts des Starken als Ruhestätte des Adels und der wohlhabenden Bürger der Stadt besonders attraktiv. Dazu wurden in den letzten Jahren immer wieder einzelne Grabmäler aufgebaut. Dazu gehört zum Beispiel das Grab Wilhelm Gotthelf Lohrmanns (1796- 1840), der 1828 die Technische Universität gründete. „Mittlerweile wurden etwa 500.000 Euro an Spenden und Fördergelder in Erhalt und Pflege des Friedhofs investiert", erzählt Knut Fischer. „Noch heute finden wir mitunter bei unseren Arbeitseinsätzen einzelne Teile der Gräber."
Der gelernte Steinmetz führt jeden zweiten Montag im Monat um 17 Uhr sowie am jeweils darauffolgenden Sonnabend um 14 Uhr Interessierte über den Friedhof. Für fünf Euro, die der historischen Stätte zugutekommen, können Besucher für etwa zwei Stunden in die Geschichte des Ortes eintauchen.
Verborgene Schätze. Der 1680 aus der Not heraus angelegte Pestfriedhof birgt viele historische Schätze. Zahlreiche Dresdner Persönlichkeiten liegen dort in mitunter kunstvoll gestalteten Grabmälern. Die letzte Beerdigung fand am 30. Juni 1876 statt. Danach verfiel der Friedhof zunehmend bis er 1924 aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde.
….
Hierzu auch Broschüre des Förderverein Eliasfriedhof e.V., Tauscherstraße 7, 01277 Dresden Druckerei und Verlag Christoph Hille, Boderitzer Straße 21e, 01217 Dresden Tel. 0351-4712912 W-Mail: post@hille 1880.de
Dr. Marion Stein [3] Der Eliasfriedhof zählt ohne Zweifel zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten Dresdens. Dieses Kleinod ist nicht nur ein unerschöpfliches "lebendiges Geschichtsbuch" der Sozial- und Kulturgeschichte Dresdens, sondern sein unschätzbarer sepulkraler Reichtum zeichnet ihn auch als ein anerkanntes Denkmal von europäischem Rang aus. Sich der kulturgeschicht-lichen Bedeutung dieses vom Verfall bedrohten, wertvollen Kulturerbes zu erinnern und das öffentliche Bewusstsein dafür weiterzutragen, dazu möchte die vorliegende Broschüre beitragen. Unser imaginärer Spaziergang über den Eliasfriedhof beginnt vor über 300 Jahren und wird den historischen Entwicklungsphasen der Friedhofsanlage folgen. Nach Erlöschen der Pest blieb der Eliasfriedhof zur allgemeinen Nutzung offen. Die gehobenen Stände bevorzugten jedoch weiterhin den ältesten Dresdner Stadtfriedhof, den Kirchhof um die alte Frauenkirche, sowie den 1571 angelegten und seither sehr beliebten Kirchhof St. Johannis vor dem Pirnaischen Tor, denn diese beiden Gottesäcker beherbergten neben ihren Begräbniskirchen die begehrten Schwibbögen für die Familienbegräbnisse und künstlerisch hochwertige Grabmale. Gegen diese traditionsreichen Kirchhöfe konnte sich der Eliasfriedhof seinerzeit nicht durchsetzen. So diente er zunächst als Begräbnisplatz für die Armen, die ihre Toten hier unentgeltlich bestatten konnten. Nach der Aufhebung des Frauenkirchhofs im Zusammenhang mit der Errichtung der neuen großen Kuppelkirche von George Bähr erwies sich im Jahre 1724 die Anlegung eines neuen Begräbnisplatzes als dringend erforderlich, so dass man den sogenannten "Armen-Gottes-Acker", sprich Eliasfriedhof, um ein Stück Feld erweiterte. Allerdings hatte der dafür zuständige Gouverneur der Stadt, Christoph August von Wackerbarth, seine Zustimmung nur unter der Bedingung erteilt, dass der Gottesacker nicht zu nahe dem vor der Stadtmauer gelegenen kurfürstlichen Lustgarten, also dem "Großen Garten", komme und auch auf der Fahrt dahin den daran vorbei passierenden hohen Herrschaften "nicht sonderlich ins Gesichte" falle, zugleich aber auch in gehöriger Distanz von der Festung Dresden bleibe. Weder formale noch ästhetische Gesichtspunkte hatten das bisherige Erscheinungsbild des Eliasfriedhofes bestimmt. Erst mit der Erweiterung erhielt er seine bis heute bestehende Flächengliederung, die insbesondere durch die umlaufenden Erbbegräbnisstätten entlang der Friedhofsmauer geprägt ist. Als Ersatz für die Schwibbögen auf dem säkularisierten Frauenkirchhof ließ man für die "Honoratiores" der Residenz auf dem Eliasfriedhof repräsentative Grufthäuser errichten. Mit der Neugestaltung der Anlage wurde kein Geringerer als der Architekt der neuen Frauenkirche, George Bähr, beauftragt. Einer Gesamtkonzeption unterliegend, entstanden an der Nord- und Westseite der Umfassungsmauer in sich geschlossene Grufthäuser, die durch ein gemeinsames Ziegeldach miteinander verbunden waren. Charakteristisch ist ihre Schwibbogenarchitektur, deren Öffnungen mit schmiedeeisernen, mannigfaltig gestalteten Barock- und Rokokogittern geschlossen wurden, die für die bemerkenswerte Kunstfertigkeit des zeitgenössischen Schmiedehandwerks stehen. Die unterirdischen kellerartigen Gewölbe beherbergten die Särge. Im oberen Gruftraum fanden wertvolle Grabdenkmäler, Epitaphien, aber auch Gemälde ihren Platz - Zierrat wie Kränze, Palmzweige oder Totenkronen wurden zum Gedächtnis in Vitrinen aufbewahrt. Durch diese Grufthäuser erfuhr der Eliasfriedhof in der Regierungszeit von Kurfürst Friedrich August I. (genannt August der Starke) eine ungemeine gesellschaftliche Aufwertung. Diese privilegierten Bestattungsorte dienten fortan dem Adel und dem Dresdner Bildungsbürgertum zur gesellschaftlichen Repräsentation und zum individuellen Nachruhm. So besaß im 18. Jahrhundert eine wohlhabende Dresdner Familie nicht nur ihr Stadthaus und ihr "Plaisir", d. h. ihren Weinberg in Loschwitz oder in der Lößnitz, sondern auch ihre eigene Gruft auf dem Eliasfriedhof.
Persönlichkeiten
- D.Hertzog, Johann Friedrich, ein gelehrter Rechtsgelehrter zu Dresden, 1647, den 5. Juni geboren, war daselbst Consulent und star 1699, den 21. Merz, seines Alters 51 Jahr. Ihm wird das Zeugnis gegeben: Daß er gelehrt, gottesfürchtig, fiedliebend, mitleidig, ein guter Jurist und frommer Christ gewesen. (Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter des jülich-bergischen Gesangbuchs, Seite 62. Mülheim am Rhein 1762).
- Scheibel, Gottfried Ephraim, ein geschickter Poete, geboren zu Breslau 1696. Wurde College an dem berühmten Gymnasio seiner Vaterstadt. (Johann Peter Mählers Einleitung in die Lieder-Geschichte. Lebensbeschreibung der berühmtesten Lieder-Dichter des jülich-bergischen Gesangbuchs, Seite 872. Mülheim am Rhein 1762).
- Dr.med. Friedrich Struve (1741-1840)
- 1.Quelle: Kirchenbuch Neustadt/Sa. >
- 1781 * STRUWE Friedrich Adolf August; [Vater] STRUWE Ernst Friedrich; [Mutter] HÄNTZSCH Rahel Dorothea; KB9-262-23, Neustadt/Sa. D-01844, Kind.
- 1771 oo STRUVE Ernst Friedrich mit Rahel Dorothea HANTZSCHE KB8-109-20 Neustadt/Sa.01844
- 2.Quelle: „Das Namensbuch der Straßen und Plätze Dresden v. Karlheinz Kregelin > Auszug.
- Struvestraße
- Sie erhielt 1847 ihren Namen, weil ihr nördlicher Anfangspunkt ganz in der Nähe des Struveschen Gartengrundstücks lag, an dessen Besitzer man erinnern wollte. DR. MED. FRIEDRICH STRUVE, geboren 1781 in Neustadt bei Stolpen, lebte seit 1805 in Dresden und wurde Besitzer der Salomonisapotheke am Neumarkt. Bei einem Versuch mit Blausäure verletzte sich Struve und mußte sich wiederholt zu Mineralkuren nach Karlsbad und Marienbad begeben. Hier entstand die Idee, künstliches Mineralwasser herzustellen. 1818 gründete Struve in Dresden die erste Fabrik zur Herstellung des künstlichen Mineralwassers. Nach Schleifung der Festungs-werke legte er einen Gesundheitsgarten an, der bald als >Struvescher Gesundheitsgarten< einen bedeutenden Ruf erlangte. Auch in anderen Städten, so in Leipzig, Breslau und Hannover, entstanden Struvesche Anstalten. Sein hohes Ansehen und insbesondere seine Verdienste um soziale Belange führten 1833 zur Berufung in das Dresdner Stadtverordnetenkollegium. Struve verstarb 1840 während einer Besuchsreise in Berlin. Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden beigesetzt.
- Die Struvestraße führte am Moltkeplatz vorbei, der 1946 in Struveplatz umbenannt, später jedoch überbaut wurde. Der nordöstlich bis zur Prager Straße verlaufende Teil der Struvestraße wurde in den 1960er Jahren ebenfalls überbaut.
- Im Jahre 1820 eröffnete der Arzt und Apotheker der Salomonisapotheke am Neumarkt DK. FRIEDRICH ADOLPH AUGUST STRUVE (1781—1840) in der Seevorstadt eine »Trinkanstalt für künstliche Mineralwässer« mit angeschlossenem Gesundheitsgarten. Vorausgegangen war die in der Welt erstmalig gelungene Herstellung von künstlichem Mineralwasser, dessen Produktion er in der Salomonisapotheke im Jahre der Eröffnung seines Kurgartens aufgenommen hatte. Nach dem Vorbild der bald rege besuchten Anlage entstanden in einigen europäischen Städten derartige Kureinrichtungen. In einem Stadtführer von 1833 werden die »wohlgelungenen Nachahmungen« aufgezählt: »Carlsbader Sprudel, Neubrunnen, Mühlbrunnen und Theresienbrunnen; auch Emser, Marienbader, Kissinger, Eger, Nenndorfer, Achener, Pyrmonter, Spaaer, Seidschützer, Püllnaer, Selterser, Biliner und Geilnauer Mineralwässer.«Die Zahl der Kurgäste soll gewöhnlich zwischen 500 und 600 in der von Mai bis September andauernden Saison gelegen haben. Ihnen standen auch »Dampfbäder und Douchen« zur Verfügung.
- Moltkeplatz
- Dieser heute überbaute Platz (siehe Karte GH 8), gelegen am Anfang der Räcknitzstraße, hieß seit 1860 Räcknitzplatz. 1871 erhielt er nach dem Generalfeldmarschall HELMUTH GRAF VON MOLTKE (1800-1891) die Benennung Moltkeplatz. Moltke wurde im Juli 1871 »in dankbarer Anerkennung der unvergänglichen Verdienste, welche sich derselbe durch die strategische Leitung des Krieges zwischen Deutschland und Frankreich erworben hat«, zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt. Im Juli 1946 wurde der Moltkeplatz in Struveplatz (nähere Angaben zu Struve vergleiche Struvestraße) umbenannt. Mit der Neubebauung dieses Areals kam die Platzbezeichnung in den 1960er Jahren in Wegfall.
- Struve > siehe Artikel von Ingrid Grosse/pdf „Sächsischen Heimatblätter“ 2/2010
>Dresdner Urgroßeltern in Schwarz-Weiß< Quelle: Sächsische Zeitung vom 14.10.2010 > DRESDNER Menschen in der Stadt, Blatt 22
- August Kotzsch galt als Fotopionier - nicht nur in seiner Heimat Dresden, wo er für seine vielen Porträts bekannt wurde. Nun jährt sich sein 100. Todestag [* 1836 + 1910 in Loschwitz].
- Als August Kotzsch 1836 geboren wurde, lag zwischen Dresden und seinem Heimatdorf Loschwitz ein Fußmarsch von etwa einer Stunde. Die industrielle Entwicklung schritt voran, Eisenbahnnetze wurden gebaut und Personendampfschiffe auf die Reise geschickt. Die Stadt hatte bereits 70000 Einwohner. Kotzschs Alltag aber war das Zuhause auf dem Land, das Leben auf dem Weinbauernhof seiner Familie. Eigentlich hätte auch er sein berufliches Glück zwischen den Reben finden sollen - wäre da nicht ein Nachbar namens August Niemann • gewesen. Ein Fotograf, der Kotzsch als Gehilfen anheuerte, später übernahm der Praktikant die Ausrüstung des Älteren. Kotzsch arbeitete sich ein, machte sich mit der Technik vertraut und wurde bald zum Loschwitzer Dorf-Fotografen, der mit Plattenkamera und einer Dunkelkammer auf Rädern umherzog. Expeditionen in die Ferne unternahm er nicht, der einzige Ausflug seines Lebens führte ihn auf seiner Hochzeitsreise in die Oberlausitz. August Kotzsch fand seine Motive oft in der eigenen Familie, häufig vor der Loschwitzer Haustür, zu besonderen Gelegenheiten auch im damaligen Dresdner Zentrum. Seine Motive: Leben und Stillleben. August Kotzsch fotografierte Quitten und Buchen, hatte aber auch stets ein Auge auf die Gesichter seines Landstrichs.
Noch heute ist er für seine bemerkenswerten Porträts bekannt, für die Augenblicke mit dem runzeligen Obstpächter Langbein, dem Mädchen Röse und den vielen Gesellschaften auf Taufen und Hochzeiten. Fans hatte er nicht nur in Dresden und Loschwitz, viele seiner Bilder wurden bis nach Amerika verkauft. Er erlangte internationalen Ruhm und gilt noch heute als Foto-Pionier, der den Dresdner Alltag im 19. Jahrhundert dokumentierte. Am 23. Oktober jährt sich der 100. Todestag von August Kotzsch. Hunderte seiner Porträts sind noch immer lebendig –aber mittlerweile Urgroßeltern.
Bild: • 1875 traf sich diese Herrenrunde vor dem Haus von August Kotzsch Repros: Sammlung Ernst Hirsch, Volkmar Herre und Eberhard Münzner.
Ergänzung: im Adressbuch 1904 Dresden-Vororte [Teil IV, Loschwitz, Blatt 231, Nr.2685]
C.F. August Kotzsch, Privatus, Kotzschweg No.4, pt.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Weitere Internetseiten
- http://www.dresdner-stadtteile.de/index.html
- http://www.dresden-lexikon.de/
- http://dresden.stadtwiki.de
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Landkreise und kreisfreie Städte im Direktionsbezirk Dresden (Bundesland Sachsen) | |
Landkreise:
Bautzen |
Görlitz |
Meißen |
Sächsische Schweiz-Osterzgebirge |
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