Memel/Geschichte
Allgemeiner Kurzabriss
Memel wurde 1252 unter den Mauern der Memelburg gegründet und bekam lübisches Recht. Ein Drittel der Stadt gehörte dem Bischof von Kurland, zwei Drittel besaß der livländische Schwertorden. Letzterer übertrug 1326 seinen Anteil dem Deutschen Orden, der 1328 die ganze Stadt erhielt und sie 1404 aufs neue befestigte. In den Kriegen mit den Litauern und Polen im 13.-15.Jahrhundert hatte die Stadt viel zu leiden, brannte wiederholt ab, war eine Zeitlang im Besitz der Schweden und wurde 1757 von den Russen besetzt. 1762 Memel wieder preußisch. Nach der Schlacht bei Jena (1806) weilten zu Anfang 1807 König Friedrich Wilhelm III und Königin Luise hier, und am 28.Januar 1807 schlossen hier Preußen und England Frieden. Am 27.Dezember 1812 wurde Memel infolge der Kapitulation zwischen Trabenfeld und Paulucci von den Russen besetzt. Memel erhielt erst 1875 Eisenbahnverbindung. Memel ist Geburtsort des Dichters Simon Dach (1605). [1]
- 1757.1.-6. Juli. Memel wird von 10.000 Russen belagert, 110 Häuser werden zerschossen.
- 1802.10.. Juni. Memel. Das preußische Königspaar trifft sich mit Kaiser Alexander I. von Rußland.
- 1807.8. Jan.-15 Jan. 1808.. Memel. König Friedrich Wilhelm III und Königin Luise in Memel.
- 1807. Febr. König Friedrich Wilhelm von Preußen flüchtet mit seiner Familie nach Memel.
- 1807.10.Juli. Reichsfreiherr Karl von und zum Stein übernimmt in Memel als leitender Minister der preußischen Regierung sein schwieriges Amt.
- 1807.9. Oktober. Die preußische Regierung in Memel beseitigt durch ein Edikt diesmal wirklich und endgültig die Leibeigenschaft der Bauern. Nach dem 11. November 1810 gibt es in Preußen nur noch freie Leute.
- 1812.27. Dez. Memel. Die Russen rücken in die Stadt ein und werden als Befreier gefeiert.
- 1812.30. Dez. Der preußische General Yorck von Wartenburg, dem Napoleon Truppenteile übertragen hatte, schließt mit dem russischen General Diebitsch in der Mühle von Poscherun, unweit Tauroggen, eine Konvention ab, auf Grund deren das preußische Korps, das ihm unterstand, für neutral erklärt wurde und zwischen Memel und Tilsit unbehelligt Quartier nahm.
- 1851.23. Mai. "Jeder Zoll, den wir an der Grenze von Memel bis Krakau nachgeben, ruiniert diese ohnehin schon miserabel schwache Grenze und legt die ganze Ostküste bis nach Stettin bloß" (Friedrich Engels an Karl Marx).
- 1875.12. Febr. Bonn. + Friedr. Wilh. Argelander, Astronom (* Memel 22.3.1799).
- 1920.10. Febr. die letzten deutschen Truppen verlassen Memel.
- 1920.16. Febr. Frankreich übernimmt im Namen der Westalliierten die Verwaltung des Memellandes.
Die treuhänderische Verwaltung des Memelgebietes hat am 15. Februar 1920 General Odry von Graf Lambsdorf übernommen. Die Bevölkerung des Landes wurde bei all diesen und den darauf folgenden Veränderungen niemals gefragt.
Aber die Franzosen waren durchaus liberal. Auf Betreiben von Pfarrer Dr. Gaigalaitis und Erdmann Simonaitis wurde Litauisch als gleichberechtigte Amtssprache anerkannt (Verordnung vom 10.08.1922).
Im übrigen gaben auf eine Befragung der Franzosen nach ihrer Familiensprache 71.156 Memelländer Deutsch und 67.259 Litauisch an, und lediglich 2,2 Prozent wünschten litauischen Lese- und Schreibunterricht. Auch später fühlte sich die überwiegende Mehrheit der Memelländer als zum deutschen Kulturkreis und Reich zugehörig, auch jene, die zu Hause litauisch sprachen. [2] - 1923.10. Jan. Einfall litauischer Freischaren in das von Franzosen als Besatzungsmacht verwaltete Memelland (Annexion des Memellandes).
- 1923.16. Febr. Die Botschafterkonferenz der Alliierten beschließt, die Gebietshoheit für das Memelgebiet an Litauen zu übertragen.
- 1932. 6. Febr. Im Memelgebiet kommt es zu einem litauischen Staatsstreich.
Reiseführer 1831
"Memel, die nördlichste Stadt Preussens, wurde schon 1250 angelegt und Klaipeda genannt, sie gehört nach wie vor in vielfacher Hinsicht zu den bedeutendsten Städten der Provinz. Sie liegt am Einfluss der Dange in die Ostsee, und ist nicht mehr befestigt, jetzt grösstentheils wohlgebaut, in die Alt- und Friedrichsstadt getheilt und hat einen guten Hafen, 3 Vorstädte, unter ihnen die vor dem Brückenthore, Crameist genannt, mit der katholischen Kirche, 4 Thore, die schöne Lindenstrasse, 3 evangelische Kirchen, 1 katholische-Kirche, 1 Synagoge, 1 Industrieschule, 1 Stadtschule, 1 Mädchenschule, eine Anstalt für verwahrloste Kinder, ein Hospital usw. Im Ganzen zählt man 27 öffentliche Gebäude, unter ihnen Zeughäuser, die Börse, das Theater usw. und 750 Privat-Wohnhäuser und gegen 10000 Einwohner. Im Jahre 1830 wurden hier 897 Kinder geboren und 1007 Personen starben. Hier ist ein Kreisamt, ein Land- und Stadtgericht, ein Intendanturamt, ein Oberpostamt, ein Hauptzollamt, eine Hafen-Polizei-Commission, ein Lootsen-Commando usw. Wichtig ist der Handel mit Getreide, Hölzern und anderen Waaren, auch unterhält die Stadt einige bedeutende Tuchmanufacturen und verschiedene andere Fabriken und Werkstätten. Ein Musikverein fördert die Kunst und den Geschmack im Gebiet der Töne; mehrere beliebte Vergnügungsörter in der Umgebung, als Tauerlauen, Amalienthal, Mesceiken usw., werden fleissig besucht, während die Lindenstrasse in der Stadt selbst einen angenehmen Spazirgang darbiete. Die Anpflanzung der doppelten Lindenreihe verdankt die Stadt einem aus Holland gekommenen Kaufmann. Sehr merkwürdig ist der Leuchtthurm in seiner jetzigen Beschaffenheit, 13 Lampen, von denen jede 100 Thl. kostet, sind von schönen in Eisen gehaltenen Spiegelgläsern umfasst, und verbreiten ihr wohlthätiges Licht, weit hinaus sichtbar, den Schiffen des vielbefahrenen Binnenmeeres. Die ehemalige Citadelle erbaute Eberhard, Landmeister in Liefland 1250, sie bestand aus 4 Bastionen, von denen die Südbastion den Ausgang aus dem kurischen Haff, die Nordbastion den Seehafen bestrich.
Im Jahre 1830 befanden sich hier folgende Consuln: von Dänemark, Herr Müller; von England, Herr Frederik Chatfield; von Hannover, Hr. Geissler; von den Niederlanden, Herr Hefftmann; von Oldenburg, Herr Föderau; von Portugal, derselbe; von Russland, Herr Pachert; von Schweden, Herr Wiesenhüter (Viceconsul). In der Nähe der Stadt ist das Fischerdorf, die Vitte, bekannt durch seine schönen Neunaugen Gasthöfe: das Hotel de Russie, die Sonne, das deutsche Haus, das weisse Ross, der Lorbeerkranz, der goldene Löwe, der schwarze Adler usw. Wir können nicht umhin, ehe wir diesen Artikel beschliessen, die Besorgniss anzusprechen, dass wegen der Aufnahme des Hafen von Liebau und anderer Verhältnisse Memel verlieren muss an früherer Bedeutung. 1830 liefen ein 696, und gingen ab 694 Schiffe. Banquiers: Arons, Meier, Simson."
Ab 1939
- 1939.22. März. Der Ministerrat Litauens stimmt dem Ersuchen Hitlers zu, das Memelland mit seiner deutschen Bevölkerung dem Deutschen Reich zurückzugeben (Artur Axmann: Hitlerjugend, Koblenz 1995). Die erforderlichen Dokumente sind bereits vorher vom litauischen Außenminister Juozas Urbsys und dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop unterzeichnet worden.
- 1939.23. März. Memel. Wiedervereinigung des Memelgebietes mit dem Deutschen Reich. Hitler trifft an Bord des Panzerkreuzers „Deutschland“ in Memel ein und wird von der Bevölkerung mit Beifallsstürmen begrüßt und gefeiert. Hitler macht eine Fahrt durch die Stadt und begibt sich dann wieder auf die Rückreise nach Berlin.
- 22.März 1939 Memel Marinegarnison. August 1939 Festungskommandantur unter Kapitän z.S. Hermann v. Bredow, der ebenfalls Kommandeur der Marine-Artillerie-Abteilung und Marineflakabteilung 217 war. Flottillenchef Weingaertner (Crew 28). Nachfolger Karl-Friedrich Merten (Sohn des ehemaligen Bürgermeisters in Elbing). Adjutant von beiden Oberleutnant z.S. Zimmermann. Nachfolgekommandant Albert Lauzemis aus Tilsit, der im März mit der U-68 mit der ganzen Besatzung im Mittelatlantik blieb.
- Anfang 1939 war Memel schon "judenfrei".
- Festungskommandant Kapitän z.S. Emil „Milo“ Ruhfus. "...ritt gerne, segelte gerne und pflegte sein Zuneigung zum weiblichen Geschlecht. Auch an ganz normalen Wochentage stach er mit der dem Standort gehörenden Segelyacht am Nachmittag in See. Er blieb dann in der Flaute meist nicht fern der Ansteuerungstonne am Spätnachmittag hängen und hatte deswegen das weiße Chefboot des Standortes an den Molenkopf befohlen, um das Bott einschleppen zu lassen. Beim Einschleppen begegnete dieser etwas auffällige Schleppzug mit nackten jungen Mädchen an Deck dann oft meinen zum Nachtschießen auslaufenden U-Booten und Fangbooten, die zwar die Mädchen und jungen Frauen gerne sahen und beobachteten, aber natürlich auch Vergleiche zu ihrer dienstlichen Beanspruchung stellten.“(S.515). Auf Mertens Veranlassung wurde Ruhfus nach Albanien versetzt und durch Kapitän z.S. Otto Loycke ersetzt. Ruhfus wurde von Tito-Partisanen ermordet. Sommer 1943 wurde Loycke durch Kapitän z.S.d.R. Götze abgelöst, der auf seinem Gefechtstand auf Gut Götzhöfen residierte. Er wurde nach dem Hitlerattentat durch Kapitän z.S. Johannes Möller abgelöst.
- Die Festung unterhielt eine Fahrbereitschaft und stellte die „Krümperwagen“, die alle namhaften Gäste von der Bahn abholte oder zum Zug brachte. Sie war auch Erholungsstation für die Frontpferde.
- Marineflakabteilung: Korvettenkapitän d.R. Ruthenberg
- Hafenkommandant: Meinert
- Schießlehrer der Kommandantenlehrgänge: Kapitänleutnant Collmann und Oberleutnant z.S. Gerhard Remus
- Personalfachmann: Oberleutnant z.S.d.R. Gustav Lange, U-Bootfahrer im 1.Weltkrieg
- Instandhaltung der Fahrzeuge: Flottillen-Ingenieur, Kapitänleutnant (Ing.) Schmidt
- Flotillenarzt: Dr. Werlhoff
- Marinepfarrer: Schmidt aus dem Saarland
- Chef des Stabes: Korvettenkapitän Walter Zander, ab September 1943 Korvettenkapitän Franzius, danach Kapitänleutnant d.R. Kohlmorgen (ehemaliger Handelsschiffsoffizier).
- Schießlehrer auf den U-Booten: Kapitänleutnant d.R. Busetti v. Moltini, Besitzer einer kleinen chemischen Fabrik, ehemaliger k.u.k. Seeoffizier, 60 Jahre alt; Kapitänleutnant Hänig, ehemaliger Obersteuermann und Kommandant auf einem Schul- und Versuchsboot, später ersetzt durch Kapitänleutnant Heinz Walkerling
- Zeitweise zugeteilt: Ortungsschule 4 mit Sonargeräten ausgestattete Fischdampfer
- Zugeteilte Handelsschiffoffiziere: u.a. Kapitän Bundesen von der MS Oranjefontein
- Keine Heeresdiensstellen in Memel, jedoch ein Heeresadjutant beim Festungskommandanten
- Flottille-Wappen: geschaffen auf Verlassung von Kommandant Merten nach dem Entwurf eines Funkgefreiten.: Hakenkreuz unter Türmen und Tor der Stadt Memel, geschnitzt von einem ortsansässigen Holzschnitzer in Großausführung, an einem Junitag 1943 in einer Feierstunde an der Eingangspforte des Flottillengeländes angebracht. Die Flottille nannt sich nun „24. U-Flottille Memel“. Oberbürgermeister Brindlinger ließ eine aus Birke geschnittene Plastik eines springenden Delphins mit einer herzlichen Widmung für die Flottille anfertigen. Diese fand später auf der MS Daressalam, später auf der MS Oranjefontein einen Platz in der Messe, ist aber in den Kriegswiiren verloren gegangen.
- Kampfkommandant: General der Infanterie Gollnick, Eichenlaubträger, hatte sich im Oktober 1944 mit seiner Befehlsstelle im Keller des Lituckis-Speichers eingerichtet
- Oberbürgermeister: Dr. jur. Wilhelm Brindlinger (Jurist aus Heydekrug)
- Stadtdirektor: Gerber
- "Die Schul-U-Boote liefen jeden Werktag um 7 Uhr morgens mit den Zielschiffen und Fangbooten in die Schießquadrate eben südlich der Memelmündung entlang an der Kurischen Nehrung aus, und hatten meist bis zum Nachmittag gegen 15 Uhr ihr Tagespensum erreicht. Dann kamen sie in den Hafen, gingen sofort längsseits der auf dem Strom liegenden Klarmachschiffe und übernahmen die Torpedos für das Nachtschießen, während die Fangboote die wieder aufgefischten Torpedos an der anderen Seite längsseits der Klarmachschiffe zur Wiederklarmachung abgaben. Mit der Dämmerung lief dann der ganze Schießverband wieder aus und kehrte nach Erledigung des Nachtschießens gegen Mitternacht bis 1 Uhr morgens wieder zurück, so daß nach dem Torpedowechsel und Verholen die Nachtruhe recht spät einsetzen konnte. An den Sonnabenden wurde nicht geschossen." (S. 506f)
- In Schmelz befand sich ein Riesenlager (8.000 Tonnen) des Marinearsenals Kiel, das für alle dampfgetriebenen Fahrzeuge der Kriegsmarine Präszisions-Kesselrohre lagerte, wovon die Kommandantur nichts wusste und erst bei der Evakuierung im August 1944 erfuhr. Da zu dieser Zeit das Memelland evakuiert war, hatte man keine Arbeiter mehr diese Schätze zu retten. „Aber woher die Menschen nehmen, um die Rohre zu verladen? Da gab es ein Stalag bei Heydekrug, wie man mir erzählte. … Wir benötigten täglich bis auf weiteres 200 Mann zum Verladen und bekamen sie sogar pünktlich am nächsten Morgen gestellt, mit zwei uralten Landsern als Bewachung. … Wir bekamen genügend Waggons gestellt, nur konnte sie die Reichsbahn nicht nach dem Westen abnehmen, so daß wir zusätzlich an Schiffsverladung denken mußten." (S. 540)
Evakuierung ab Juli 1944
- „Erich-Koch-Wall“: Alle entbehrlichen Menschen, die noch einen Spaten halten konnte, wurden aufgerufen, sich freiwillig zum Schanzen zu melden (Gräben für die Soldaten ausheben). Der Frontverlauf im Juli 1944 war nicht mehr auszumachen, kaum reguläre Soldaten, nur die Hitlerjungen schanzten an der Minge (Fluss) 4 km von der Frontlinie entfernt ohne militärische Bedeckung. 6000 Königsberger Hitlerjungen wurden am 29.Juli 1944 daher mit den Transportschiffen MS Weilheim und MS Messina aus dem Memelland evakuiert. Versprengte Soldatentrupps tauchten immer öfter in der Stadt auf, meist betrunken und in Frauenbegleitung. In den letzten Julitagen 1944 erschienen auch ganze Einheiten mit Waffen.
- Memel galt als der „Luftschutzkeller des Reiches“, weshalb dort unglaubliche Mengen an Vorräten gelagert wurden.
- Das Kühlhaus war bis an den Rand voll mit Butter, Speck und Fleisch. Um es für ganz Deutschland zu retten braucht es zwei Kühlschiffe: die MS Goya und die MS Angelburg, die je zwei Reisen machen mussten. Das Zuviel an Waren wurde auch mit der Reichsbahn abtransporteiert. Es gab scharfe Bestimmungen gegen Plünderungen, da jedoch keine Menschen mehr da waren, die hätten plündern können, gab es jetzt für die Zurückgebliebenen alles im Überfluss, vor allem Fleisch von den Höfen und Brot einer in Betrieb belassenen Bäckerei.
- Die Personen-Evakuierung der Stadtbevölkerung lief über das Haff mit der MS Kurisches Haff, teilweise auch mit den beiden Kühlschiffen. Die Landbevölkerung verließ das Memelland Mitte August mit Trecks. Zurück blieben 3000 Zivilisten, die jedoch Fahrscheine für die 24. U- Flottille unter der Führung von Walter Griese ausgehändigt bekamen. Die Schulen hatten bereits Sommerferien.
- Nach lang anhaltender trügerischer Ruhe, sickerte die Landbevölkerung wieder zurück um die Ernte einzubringen. Nachdem reguläres Militär geschickt worden war, fühlte sich die Landbevölkerung sicherer und war bald nahezu vollständig wieder zurück. Die Stadtbevölkerung hatte sich dagegen nur Eigentum aus Memel geholt und blieb weg. Ein russischer Bombenangriff hinterließ keine nennenswerte Schäden und traf vor allem die Nehrung.
- Im September 1944 sollte der Kreisbauernführer die Landbevölkerung zum Trecken auffordern. Der sträubte sich jedoch, so dass diese einen Tag zu spät auf die Flucht ging, an den Brücken der Ruß (Fluss) und der Memel (Fluss) wurden sie vor Tilsit abgeschnitten und „fürchterlich zugerichtet".
- In der Nacht zum 1. Oktober ging die Artillereikannonade los. Marineangehörige schickten ihre Familien mit der MS Heinz Horn weg. Kommandant Merten blieb mit Lüders auf dem Torpedofangboot TF-9 allein im Memeler Hafen zurück. Der Tag war unheimlich ruhig gewesen, nach Einbruch der Dunkelheit stand der gesamt östliche Himmel von Norden bis Süden in leuchtend roten Flammen.
- 9. Oktober 1944: MS Großdeutschland läuft ein
- 11. Oktober 1944: Der Russen-Angriff auf die Stadt begann am frühen Morgen und tobte fast zwei Stunden von Norden, Süden und Osten. Man verlud danach alles auf die MS Messina. Um Mitternacht begann die Beschießung von Staft und Hafen erneut. Ab nun war die Stadt praktisch "deutschenfrei".
Quellen
- ↑ Meyer Großes Konversation-Lexikon 1906, Bd.13., S.586
- ↑ Dr. Helmut Arnaszus und Algimantas Semaska, “Durch Litauen und ehemaliges Ostpreussen, Vilnius 1990, ISBN 5-420-01025-9
- ↑ Zedlitz-Neukirch, Leopld v.: Wegweiser durch den Preussischen Staat in die angrenzenden Länder und die Hauptstädte Europa´s, Duncker und Humblot 1831, S. 368f
- ↑ Merten, Karl-Friedrich: Nach Kompaß, Die Erinnerungen des Kommandanten von U-68, Ullstein 2006, S. 503ff Kapitel „Memel“ (Zitate in Kursivschrift)
- ↑ Merten, Karl-Friedrich: Nach Kompaß, Die Erinnerungen des Kommandanten von U-68, Ullstein 2006, S. 503ff Kapitel „Memel“ (Zitate in Kursivschrift)