Knielingen

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Version vom 20. Juli 2010, 08:20 Uhr von Thuerheimer (Diskussion • Beiträge) (|Stadtkreis Karlsruhe)
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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Baden-Württemberg > Regierungsbezirk Karlsruhe > Stadtkreis Karlsruhe > Knielingen

Datei:Lokal Ort Knielingen.png
Lokalisierung von Knielingen innerhalb der Stadt Karlsruhe Stadtkreis Karlsruhe

Einleitung

Wappen

Größe: 150 Pixel

Beschreibung des Wappens:

In Gold das schwarze Dorfzeichen (ein Pentagramm). Ersterwähnung: 786. Eingemeindung: 1. April 1935.

Das Wappen des ältesten, bereits 786 erwähnten nach Karlsruhe eingemeindeten Vororts zeigt ein schwarzes Pentagramm, auch Drudenfuß genannt. Spätestens seit 1568 besaß Knielingen ein eigenes Siegel mit diesem Ortszeichen, das den Heraldikern bei den Erklärungsversuchen große Schwierigkeiten bereitet. Am Knielinger Rathaus ist heute noch die Inschrifttafel mit dem Pentagramm zu sehen, die vom alten Rathaus stammt und anläßlich dessen Wiederaufbaus im Jahr 1719 angebracht wurde. Die Wappenfarben Schwarz-Gold wurden 1895 auf Vorschlag des Generallandesarchivs Karlsruhe vom Knielinger Gemeinderat angenommen.

Quelle: http://www1.karlsruhe.de/Historie/Wappen/wappen4.htm

Allgemeine Information

Kirchliche Einteilung

Evangelische Kirche

Nach einer Inschrift an der Turmbasis soll mit dem Bau um 1480 begonnen worden sein. Chor und Sakristei blieben - wie auch Teile des Turms - aus jener Zeit erhalten. Das mitllere Langhaus wurde um 1860 neu hochgemauert. Erwähnenswert sind Reste einer frühen Bemalung zur Jakobsgeschichte und - neben einigen spätgotischen Bildtafeln - ein auch in einschlägigen Werken der Kunstgeschichte mit Sternen ausgezeichnetes, bewegend eindrückliches Altarkruzifix.

Knielingen war Mutterkirche von Mühlburg und Neureut, bis zur Reformation auch von Beiertheim. 1556 Reformation eingeführt. Mit Filialort Maxau.

Kirchenbücher:

  • Kirchenbücher Taufen ab 1664 (Nachaufzeichnung) ansonsten ab 1703
  • KB-Zweitschrift: 1783-1869 im Generallandesarchiv Karlsruhe
  • Hausvisitationen 1664-1703
  • Bürgerverzeichnis 1713, dem zugebunden
    • Verzeichnis der 1664-1703 Geborenen mit Eltern, Taufpaten
    • Verzeichnis der Gerichtsleute von 1627
    • Verzeichnis der Pfarrer seit 1585
    • Familienregister von 1713
  • Familienbuch 1808
  • Taufen unehelicher Kinder 1765-1822

Anmerkung: "Älteres Kirchenbuch ist 1689 in Durlach verbrannt".

katholische Kirche

Pfarrei seit 1923 (1954), vorher zu Mühlburg, bis 1870 zu Daxlanden. Filialen: Eggenstein und Leopoldshafen bis 1953, Hochstetten und Linkenheim bis 1951, Maxau.

Kirchenbücher ab 1823

Geschichte

Chronik:

  • 786

Früheste urkundliche Erwähnung als "Cnutlinga" im Codex des Klosters Lorsch. Verschiedene Grabungsfunde auf Knielinger Gemarkung verweisen auf eine Besiedlung des Raumes schon in der Bronzezeit.

  • 817

Schenkungsbücher des Klosters Lorsch verzeichnen die letzte Schenkung aus Knielinger Grundbesitz.

  • 1110

Bestätigung Kaiser Heinrichs V. von Besitztümern des Klosters Gottesaue in Knielingen.

  • 1256

Erwähnung eines Dekans in Knielingen.

  • 1283

Markgraf Hermann von Baden verpfändet seine Einkünfte aus Knielingen und Neureut an Peter Schöneck von Straßburg.

  • 1398

Aufteilung von Fischereirechten zwischen Knielingen und Wörth.

  • 1464

Bestätigung der St. Sebastianskaplanei durch den Speyerer Domprobst.

  • 1480

Knielingen erhält eine Kirche im gotischen Stil.

  • 1535

Bei der Teilung der Markgrafschaft fällt der Ort an Baden-Durlach.

  • 1563

Markgraf Karl II. befreit die Knielinger von der Abgabe des Besthauptes (des besten Stück Viehs) beim Todesfall des Bauern.

  • 1581

Tod des verdienten Schultheißen Bernhard Metz.

  • 1637

Erste Erwähnung eines Lehrers.

  • 1688

Im Pfälzischen Erbfolgekrieg brennen französische Truppen den Ort fast vollständig nieder. Ab diesem Zeitpunkt sind die Kirchenbücher verschollen.

  • 1700-02

Wiederherstellung der Kirche nach Plänen des Baumeisters Thomas Lefèvre. Pfarrer Johann Jacob Wechsler beginnt mit den Kirchenbuchaufzeichnungen.

  • 1712

Bau des ersten Schulhauses.

  • 1714

Im Ort leben 570 Einwohner.

  • 1719

Wiederaufbau des Rathauses.

  • 1727

Die Knielinger klagen vergeblich gegen den Markgrafen auf Befreiung vom Zehnten.

  • 1728

Die Gastwirtschaften "Schwanen" und "Krone" erhalten die Schildgerechtigkeit, die 1754 auch der "Adler" erhält.

  • 1770

Das Hochwasser des Rheins verursacht hier große Schäden.

  • 1816

Die etwa 1.200 Einwohner leben vor allem vom Hanf- und Flachsanbau wie von der stark betriebenen Pferdezucht. Der Ortsvorsteher bezeichnet Knielingen als "reichste Gemeinde im Landamtskreis".

  • 1817

Beginn der Rheinregulierung durch Oberstleutnant Johann Gottfried Tulla mit dem "Knielinger Durchstich". Der Widerstand der Bauern dagegen resultiert aus dem Verlust wertvoller Wiesen und Goldgründe, die linksrheinisch werden.

  • 1835

Erwerb der Rheininsel Abtsgründel durch Markgraf Maximilian von Baden und Errichtung des Hofgutes Maxau.

  • 1838

Tausch des Knielinger linksrheinischen Waibelwaldes gegen den rechtsrheinischen Wörther Hörnlesgrund.

  • 1840, 25. Aug.

Einweihung der Schiffbrücke über den Rhein. Dort entsteht auch ein Rheinbad, das bis 1939 betrieben wird, und ein Gasthof.

  • 1842

Erteilung der Freihafenrechte für den Rheinhafen Maxau. Gründung des Gesangvereins "Eintracht".

  • 1845

Bau einer neuen Schule.

  • 1848/49

Starke Auswanderung aus Knielingen.

  • 1849

Während der badischen Revolution ziehen die pfälzischen Freischaren über die Knielinger Schiffbrücke nach Karlsruhe.

  • 1858/60

Abbruch des alten Langhauses der evangelischen Kirche und Neubau im neugotischen Stil durch Baumeister Carl Küntzle.

  • 1862

Eisenbahnanschluß durch die Maxau-Bahn hergestellt. Ausbau des Maxauer Hafens.

  • 1865

Einweihung der neuen Eisenbahn- und Straßenschiffbrücke über den Rhein.

  • 1869

Gründung des Gesangvereins"Frohsinn".

  • 1870

Starke Einquartierungen während des Deutsch-FranzösischenKrieges. Im Ort leben 2.000 Einwohner.

  • 1871

Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Ackerbau und Viehzucht bleiben die Lebensgrundlage des Ortes, aber ein Trend zur Industriearbeit läßt sich schon feststellen.

  • 1875

Wie das Rathaus werden zahlreiche alte Häuser abgerissen und im neuen Stil wiedererrichtet.

  • 1884

Bau der Zellulosefabrik von Vogel und Bernheimer in Maxau.

  • 1887

Bau eines weiteren Schulhauses.

  • 1889

Neugründung des 1849 aufgelösten Gesangvereins "Eintracht".

  • 1891

Gründung des Turnvereins, der 1908 eine eigene Halle erhält.

  • 1895

Errichtung der Steinkohlen-Brikettfabrik Maxau, die nur zehn Jahre besteht.

  • 1902

Schließung des Maxauer Hafens nach Eröffnung des Rheinhafens. Unter den etwa 3.200 Einwohnern wächst der Anteil der Arbeiter nur langsam und beträgt bei der Eingemeindung etwa 10 Prozent.

  • 1903

Gründung des Gesangvereins"Liederkranz".

  • 1907

Arbeiter gründen den "Sängerbund".

  • 1912

Ein ehrgeiziger Bebauungsplan sieht u. a. großzügige Parkanlagen vor. Er wird nur zum Teil verwirklicht.

  • 1913

Fertigstellung der Viktor-von-Scheffel-Schule.

  • 1918

Im Ersten Weltkrieg haben 132 Knielinger ihr Leben verloren. Besetzung der Rheinbrücke durch die Franzosen.

  • 1922

Einrichtung einer Notkirche der katholischen Gemeinde im Gasthaus "Zum Hirschen".

  • 1923, März

Besetzung durch eine französische Kompanie infolge des Ruhrkonfliktes bis September 1924.

  • 1924

Aus den pferdesportlichen Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Pferde- und Fohlenmarkt seit den 1870er Jahren entsteht der Reit- und Rennverein.

  • 1924-25

Bau der Straßenbahnlinie Karlsruhe - Knielingen.

  • 1933

Bürgermeister Jakob Dörr wird seines Amtes enthoben und durch einen linientreuen Nationalsozialisten ersetzt. Der "Sängerbund" wird verboten und der Arbeiterfußballverein von 1926 mit der "Germania" von 1905 zum "VfB Knielingen" vereinigt.

  • 1935, 1. Apr.

Eingemeindung in die Stadt Karlsruhe durch Anordnung des "Reichsstatthalters" in Baden Robert Wagner. Knielingen zählt 5.250 Einwohner.

Quelle: Stadt Karlsruhe - Stadtteilchronik


Genealogische Quellen

  • Badisches Geschlechterbuch, Band 1, 1934

(= DGB 81)

  • Badisches Geschlechterbuch, Band 2, 1938

(= DGB 101)

  • Badisches Geschlechterbuch, Band 3, 1955

(= DGB 120)

  • Badisches Geschlechterbuch, Band 4, 1972

(= DGB 161)

  • Badisches Geschlechterbuch, Band 5, 1984

(= DGB 189)


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Jacob, H.: Einwohnerliste von 1709, S. 35 f.


Historische Bibliografie

Archive

Archivalien zu Knielingen im Stadtarchiv Karlsruhe



Literatur

  • 40 Jahre BVK : 1959 - 1999 / [Hrsg.: Bürgerverein Knielingen e. V. Textzusammenstellung: Manfred Kretschmer]. - Knielingen : Bürgerverein Knielingen e. V., 1999. - 8 Bl. : Ill.; (dt.) (Der Knielinger ; 66, Sonderbeil.)
  • 70 Jahre Musikverein Karlsruhe-Knielingen e.V. : Festschrift ; 7. Bezirkmusikfest ; Festtage vom 5. bis 8. Juli 1991 / MV Knielingen. - Karlsruhe-Knielingen : Musikverein, 1991. - 87 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
  • Der Ortsnamen Knielingen : kleine Abhandlung über seine Auslegung / von Dietrich Knauer. - Karlsruhe : Eigenverl. d. Verf., 1987. - 15 S. : Ill., Kt.; (dt.)
  • Knielingen : Ausstellung der Stadtgeschichte im PrinzMaxPalais zur 1200-Jahr-Feier Karlsruhe, Karlstraße 10, 8. Februar bis 30. März 1986 / [Text: Peter Pretsch ...]. - Karlsruhe : Stadt Karlsruhe, 1986. - 72 S. : Ill.; (dt.)(Karlsruher Stadtteile)
  • 1200 [Zwölfhundert] Jahre Knielingen : 786 - 1986 ; heimatgeschichtliche Beiträge / Hrsg. Bürgerverein Knielingen e.V. Von Herbert Peter Henn .... - Knielingen : Bürgerverein Knielingen, 1985. - 664 S. : Ill., graph. Darst., Kt.; (dt.)
  • Festschrift zum 25jährigen Jubiläum / Bürgerverein Knielingen e.V. : 1959 - [1984] / [Hrsg. Bürgerverein Knielingen e.V.]. - Knielingen, 1984. - 63 S. : zahlr. Ill.; (dt.)
  • 1871 - 1971 Freiwillige Feuerwehr K'he-Knielingen : Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum am 19., 20. u. 21. 6. 1971 / Freiwillige Feuerwehr <Karlsruhe-Knielingen>. - Karlsruhe-Knielingen, 1971. - 44 S. : Ill.; (dt.)
  • Die Einflüsse der Industrialisierung auf 14 Landgemeinden bei Karlsruhe : Rußheim, Liedolsheim, Hochstetten, Linkenheim, Leopoldshafen, Eggenstein, Neureut, Knielingen, Forchheim, Mörsch, Neuburgweier, Durmersheim, Würmersheim und Au a. Rh. / von Max Ernst Graf zu Solms-Roedelheim, 1939. - 199 S.; (dt.)Heidelberg, Univ., Diss., 1938
  • Knielingen : ein Beitrag zur Heimatgeschichte / Wilibald Reichwein. - Knielingen : Gemeinde Knielingen, 1924. - XII, 151 S. : Ill.; (dt.)
  • Die erlaubte Priester-Ehe : als der ... Herr Johann Jacob Wechßler, treu-eyfriger Pfarrer ... zu Knielingen und Mühlburg, mit der ... Jungfrau Anna Catharina, des ... Engelhard Dieners ... ältesten Tochter, ... seinen hochzeitlichen Ehrentag celebrirte / solte ... vorstellen Johann Lorentz Rheinberger. - Durlach : Hecht, 1709. - 2 Bl. ; 4o; (dt.) Festschrift Johann Jakob Wechsler u. Anna Catharina, geb. Diener zu ihrer Hochzeit am 16. Juli 1709 in Durlach
  • Die schuldige Freuden-Pflicht stattete glückwünschend ab : als der ... Herr Johann Jacob Wechßler ... Pfarrer ... zu Knielingen mit der ... Jungfrau Anna Catharina weyland Herrn Engelhart Dieners ... Bürgermeisters in der Hoch-Fürstlichen Residenz Durlach eheleiblichen Tochter ... sein hochzeitlich Ehren-Fe* / des Herrn Bräutigams getreu-meynender Pythias. - Oettingen : Rolck, 1709. - 2 Bl. ; 4o; (dt.) Festschrift Johann Jakob Wechsler u. Anna Catharina, geb. Diener zu ihrer Hochzeit am 16. Juli 1709 in Durlach
  • Knielingen 1815-1872 Augenzeugen berichten Notizen aus den Kirchenbüchern der evangelischen Gemeinde Knielingen , von Leonie Barth für den Förderverein Knielinger Museum e.V.

Weblinks

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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