Hof Franz Kuhlmann
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Anschrift: Am Nonnenbach 6, 49565 Bramsche Alte Anschrift: Epe Nr.?, Epe Nr.37 Heutiger Eigentümer (1994): Familie Tillo Heutige Nutzung (1994): Wohnhaus, Ländereien verkauft Namensformen: Kuhlemann, Küelman, Kuhlmann. Namensursprung: Der Name bezeichnet den Hof an der Kuhle. Weitere Hofnamen: Zur Unterscheidung der beiden Kuhlmann nannte sich dieser Franz Kuhlmann (17. - 19. Jh.); Gärtnerei (des Klosters) (17. und 18. Jh.), Niebur-Ossenbeck (ab 1932), Tillo (seit 1982). Erste Erwähnung: 1655 Früherer Hofstatus: Markkötter, frei
Entwicklungsgeschichte:
Nach den bisherigen Erkenntnissen befand sich an dieser Stelle der frühere Meyerhof Epe. Dies scheint auch der Grund der begrenzten Abgabenfreiheit des Hofes gewesen zu sein.
Erstmalig wird der Malgartener Freie Frantz Kuhlemann 1656 genannt. Nach einem Notariatsprotokoll des Jahres 1655 war er 45 Jahre alt und hatte sich vor einiger Zeit dem Kloster eigen gegeben.[1] Daß der Hof nicht eher Erwähnung findet, liegt wohl darin begründet, daß er vom Kloster als Gärtnerei bewirtschaftet wurde. 1659 wird Küelman als Malgartener Schultze oder Schulte bezeichnet (Klosterschulte), der 1 Fohlen, 2 Kühe und 2 Rinder hielt.
1674 heiratete der Erbe Franz Kuhlmann Anneke Krecke und in zweiter Ehe 1686 Anna Gertrud Roswinckel. Die Tochter Gretke aus erster Ehe, wie auch der Sohn Johann Caspar aus zweiter Ehe, starben in Holland. 1680 verfügte der Hof über 1 Schef. Garten und 3 Schef. Ackerland. Da der Schulte Frantz Kuhlmann zur Belegschaft des Klosters gehörte, ließ es diesen 1705 im Besitz eines Grundstückes, obgleich es den Verkauf für ungültig erklärte. Um welches Grundstück es hier ging, ist nicht verzeichnet. Schon 1675 zahlte der Hof für den Betrieb einer Schenke das sog. Geleidegeld an die Gilde.[2]
Da sich der rechtmäßige Erbe Franz Kuhlmann wider des Klosters Wissen und Willen 1708 verheiratete und der Hof hoch verschuldet war, baten die Eltern das Kloster, die Tochter Maria Gertrud aus zweiter Ehe als Erbin einzusetzen. Sie heiratete 1709 Hermann Wanstrath. Die Mitgift betrug 300 T. Obwohl er lutherisch war, willigte das Kloster ein und duldete sogar, daß die Kinder aus dieser Ehe die Religion frei wählen konnten. Bei der Vermessung von 1723 wurde die Freiheit des Hofes ausdrücklich anerkannt. Die Größe betrug damals 5 Schef. und 16 Qr. Bis 1785 erwarb Kuhlmann im Ahrensfeld eine Fläche von 1 Mt. 7 Schef. und 16 Qr. hinzu und machte sie urbar.
Unter Hermann Kuhlmann geb. Wanstrath geriet die Kötterei in große Schulden. Sie waren größer, als die ganze Kötterei Wert war. Das Kloster beschloß daraufhin den Verkauf. Ein abgehender Sohn des Hofes Frankamp, Franz Frankamp, der seit 1727 mit Anna Grete Gössker verheiratet war, kaufte 1734 die Kötterei. Er begab sich am 19. Oktober 1734 in die Eigenbehörigkeit des Klosters und wurde von diesem nach Eigentumsrecht in das Erbe eingetan.[3] Er nahm den Namen Kuhlmann an und erhielt 1735 ein Klosterdarlehn von 350 T. als Startkapital.
1769 heiratete der Erbe Hermann Henrich Kuhlmann Maria Alheid Frankamp aus Epe. 1785 hatte der Hof eine Größe von 2 Mt. und 32 Qr.
Der Erbe Johann Bernd Kuhlmann heiratete 1802 Gretke Maria Schnittker aus Sögeln. Die Mitgift bestand aus 350 T. und 1 Kuh. Johann Bernd Kuhlmann wurde zu dieser Zeit als "Linnenhändler und Schenkwirth" bezeichnet.[4] Nach der Wirtschaftlichkeitsberechnung von 1823 lag der Jahresertrag des Hofes bei 13 T. 5 Schil. und 3 18/54 Pf. Die Abgaben betrugen 9 T. 16 Schil. und 11 1/10 Pf. Somit errechnete sich ein jährlicher Gewinn von 3 T. 9 Schil. und 4 3/10 Pf. Außer den Steuern bestanden damals die staatlichen Abgaben aus 2 T. 2 Schil. Exemtensteuer und 8 Schil. 9 3/5 Pf. Kavallerieverpflegungsgeld. Aus der Markenteilung 1833 erhielt Kuhlmann 5 ha und 18 Qr.
Nach den Ablösungsgesetzen von 1833 konnte sich der Hof nach und nach von den Abgaben und Diensten freikaufen.[5] Im Jahre 1836 wurden die ungewissen Gefälle (Leibeigenschaft) in eine jährliche Abgabe von 1 T. 16 gGr. umgewandelt. 1839 konnten einige gutsherrliche Gefälle mit 51 T. 1 gGr. und 1870 die restlichen gutsherrlichen Gefälle mit 71 T. abgelöst werden.
1835 heiratete die Erbin Anna Maria Dorothea Kuhlmann Hermann Balthasar Strubbe aus Hesepe. Er wanderte später nach Amerika aus und ist dort verschollen.[6] Zwar betrieb man 1837 noch eine Schenke, doch war sie schlecht eingerichtet und Kuhlmann in finanziellen Schwierigkeiten.[7]
1869 heiratete der Erbe Heinrich Wilhelm Kuhlmann Henriette Christine Wilhelmine Bruns aus Vörden. Durch eine recht hohe Mitgift konnte der Hof saniert werden. 1876 verfügte der Hof über 12 Parzellen Land mit einer Größe von 8,7188 ha. Da die kränkelnde Mutter die Gastwirtschaft aufgegeben hatte, stellte Wilhelm Kuhlmann am 16. April 1877 einen Antrag auf Wiedererteilung einer Konzession zum Betrieb einer Gastwirtschaft. Wie es scheint, hatte Wilhelm Kuhlmann jedoch hin und wieder heimlich Branntwein ausgeschenkt und versuchte nun, dies zu legalisieren. Doch am 7. Mai des Jahres erhielten Wilhelm Kuhlmann und seine Frau eine Vorladung des Gerichts. Der Wirt Warning hatte das heimliche Ausschenken angezeigt. Mehrere Personen wurden befragt und bestätigten, bei Kuhlmann zwar Branntwein getrunken zu haben, doch hatte er dafür kein Geld verlangt. Selbst die erst 15jährige Anna Burmeister bestätigte, bei Kuhlmann Branntwein getrunken zu haben. Daraufhin wurde die Familie Kuhlmann zu einer Strafe von 6 M. verurteilt. Dieser Vorfall verstärkte scheinbar auch das Mißtrauen des Amtes bezüglich einer Konzession und man überprüfte am 18. Juni die Räumlichkeiten bei Kuhlmann. Die Wohnung bestand aus zwei Stuben, wovon eine mit zwei hölzernen Wandbetten bestückt war, zwei Kammern, einer Küche und einem Keller. Im Nebenhaus waren Stallungen für 4 Pferde und Platz für Wagen. Eine Wagenremise hatte Platz für weitere 4 Wagen. Obwohl Kuhlmann am 19. Juli das Amt unterrichtete, er habe in einem früheren Stallraum eine Kammer mit zwei Betten hergerichtet und den neuerbauten Saal mit Tischen, Stühlen und Bänken bestückt, lehnte man am 24. Juli den Konzessionsantrag ab. Begründet wurde dies durch die nicht ausreichenden Räumlichkeiten und Betten. Bereits eine Woche später stellte Kuhlmann erneut einen Antrag. Aus einer beiliegenden Handzeichnung geht hervor, daß die Gaststube 15 x 14,5 Fuß (ca. 4,4 x 4,2 m) und der Anbau 31 Fuß 6 Zoll x 17 Fuß 9 Zoll (ca. 9,2 x 5,2 m) groß waren. Doch wieder war alles vergebens. Der Antrag wurde erneut abgelehnt. Kuhlmann gab jedoch nicht auf und beantragte am 29. Januar 1878, die Erlaubnis zur Ausschenkung von Speisen, Bier, Wein, Kaffee, Tee und Mineralwasser. Er begründete dies mit den vielen Spaziergängern, die an den Wochenenden zum Darnsee gingen und anschließend bei ihm einkehren möchten, da er in der Nähe des Sees wohne. Auch im Winter, wenn der See zugefroren war und viele Schlittschuhläufer auf den Darnsee kamen, könne er die Wirtschaft übernehmen. Warning unterrichtete jedoch das Amt, daß Kuhlmann keineswegs in der Nähe des Darnsees wohne. Seine eigene Wirtschaft läge sogar noch näher zum See und bisher habe, wie in den Wintern 1865/66 und 1870/71, der Gastwirt Genehs aus Bramsche die Wirtschaft dort gehabt. Trotzdem erhielt Kuhlmann nun doch die Konzession einer Wein- und Bierschenke. Der Gendarm in Bramsche wurde allerdings angewiesen, die Wirtschaft öfters auf die Einhaltung der Bedingungen zu überprüfen.
Der Friede währte jedoch nicht lange. Bereits am 10. Februar 1879 hatte sich Kuhlmann erneut einer gerichtlichen Untersuchung wegen unbefugten Ausschenkens von Branntwein zu stellen. Er wurde zu einer Geldstrafe von 24 M. oder 8 Tagen Gefängnis verurteilt, behielt aber die Konzession. Kuhlmann war noch einmal davon gekommen. Anstatt nun die Vorschriften strickt einzuhalten, ließ er sich beim Eper Schützenfest am 6. Juni 1880 erneut zum Ausschenken von Branntwein verleiten. Diesmal betrug die Strafe 75 M. und hatte die Einleitung der Entziehung der Konzession zur Folge. Nach Prüfung durch das Ministerium des Innern wurde Kuhlmann am 11. Dezember 1880 die Konzession entzogen. Er legte Einspruch ein und erhielt von den Eper und Sögelner Bürgern Unterstützung. Ja man veranstaltete sogar eine Unterschriftenaktion. 69 Unterschriften von Bramscher Geschäftsleuten und Eper Bauern konnten jedoch nichts bewirken.[8]
1895 hatte der Hof eine Größe von 9,6809 ha. Neben der Landwirtschaft betätigte sich Kuhlmann weiter als "Höcker (Händler) und Musiker", wie 1896 berichtet wird.[9] Wie der Sohn später schrieb, fuhr sein Vater wöchentlich mit Butter und Eiern nach Osnabrück. Auch die Musikalität der Kuhlmanns ist überliefert. Wilhelm Kuhlmann trat zusammen mit seinem in Sögeln lebenden Bruder Bernhard und dessen Söhnen Rudolf und Gustav bei Festlichkeiten als Musikgruppe "Eper Fröde" (Eper Freude) auf. Bernhard spielte Kontrabass, Rudolf Klarinette und Gustav Trompete und Geige. Daneben wurde offenbar auch Harmonika gespielt. Von den 13 Kindern der Familie Kuhlmann blieben 9 am Leben. Tochter Emma hatte für die Landwirtschaft rein gar nichts über. Nach ihrer Konfirmation fühlte sie sich erwachsen und die Eltern waren der Meinung, sie könnte nun mit anpacken. Doch schon beim ersten Mistaufladen wurde ihr schlecht und sie blieb ohnmächtig auf dem Misthaufen liegen. Nun sollte sie die Kälber tränken. Doch auch diese Aufgabe lag ihr nicht. Der Gedanke, daß die Tiere später geschlachtet würden, löste bei ihr Unbehagen aus. Schwester Alma ging nach Köln und war lange Zeit Sekretärin des damaligen Oberbürgermeisters und späteren Bundeskanzlers Konrad Adenauer. Schwester Ida folgte ihr nach Köln und heiratete ihren Chefarzt Dr. Brink, der noch mit 75 Jahren seinen zweiten Doktortitel erwarb.
Der Erbe Wilhelm Rudolf Kuhlmann heiratete 1909 Minna Hermine Reuwer aus Hasbergen. Nach einer Lebensbeschreibung die Rudolf Kuhlmann Neujahr 1943 schrieb[10], sollte er zunächst, wie seine Brüder Willi und August, Lehrer werden. Er ging dann aber als Schreiber auf das Landratsamt nach Bersenbrück und wurde später Privatschreiber des Landrates. Danach kam er zurück auf den Hof, doch war nicht klar, wer Erbe werden sollte, er oder sein Bruder Adolf. Der 11 ha große Hof mit einer Wirtschaftsfläche von nur 6 ha war nicht in bestem Zustand. Schließlich mußten acht Kinder ausgebildet und abgefunden werden, was den Hof hoch verschuldete. Rudolf meldete sich freiwillig zum Militär und diente ab Herbst 1901 beim Inf. Reg. Herzog Wilhelm von Braunschweig. Im zweiten Jahr besuchte er mit Erfolg die Sanitätsschule in Oldenburg. Als er zurück auf den Hof kam, war sein Vater krank und er übernahm die Wirtschaft. Er begann sofort Ländereien zu kultivieren und die Gebäude des Hofes zu verbessern. Bereits vor seiner Heirat kultivierte er ein 2,1 ha großes Heidegrundstück im Wittenfelde zu Grünland. Ein halber Hektar im Ahrensfeld war schon 1901 kultiviert worden. 1909 erwarb er für 4.000 M. den sog. Bollacker von Kiesekamp und verkaufte, mit Einwilligung seiner Mutter, für 1.800 M. ein Stück von 2 ha in der Gemarkung Vörden. Auch wurden notwendige Maschinen und Geräte angeschafft.
Rudolf Kuhlmann galt inzwischen als Kenner von Neukulturen. Deswegen berief ihn der Landrat zweimal als Verwalter der Hochmoorkulturen ins Vinter Moor. Mit Beginn des 1. Weltkrieges wurde er auf Reklamation von Landrat Rothert für zweieinhalb Jahre zur Moorkultivierung abkommandiert und kam anschließend an die Westfront.[11] Nach dem 1. Weltkrieg erwarb er von Kiesekamp ein 4,1 ha großes Grundstück im Wittenfelde und begann gleich mit der Kultivierung. In einem Zeitungsbericht heißt es darüber: "Eine nachahmenswerte Kultivierung betreibt zur Zeit Rudolf Kuhlmann, lange Zeit Verwalter der hannoverschen Siedlungs-Gesellschaft im Kreis Bersenbrück, im Wittenfelde. Es sollen 54 Schef. kultiviert werden."[12] Ein Rückschlag mußte 1923 hingenommen werden. Das alte Erbwohnhaus brannte bis auf die Grundmauern ab. Der Wiederaufbau in dieser Inflationszeit war außerordentlich schwierig. Das Kolonialwarengeschäft wurde vorübergehend in einem Nebengebäude untergebracht[13] und später auch im neuen Haus bis 1931 weitergeführt. Bereits um 1926 erwarb Rudolf Kuhlmann ein weiteres Heidegrundstück von 1,5 ha Größe vom Hof Horstmann.
1929 erschien in den Bramscher Nachrichten das Verkaufsinserat des ehemaligen Hofes Sandmann in Sögeln, und Kuhlmann entschloß sich, den Hof vom damaligen Besitzer Laumann-Wiebke zu erwerben.[14] Da trotz zahlreicher Bewerber der Eper Hof mit einer Größe von 18 ha nicht zum gedachten Preis veräußert werden konnte, wurde er parzellenweise verkauft. Der Kamp von 4,1 ha ging für 13.500 M. an Nannemann, der Gortemasch von 0,7 ha für 3.250 M. an Warning-Möllmann, der Bollacker von 0,9 ha für 4.500 M. an Kotte, die Weide im Wittenfelde von 2,1 ha für 4.200 M. an Goda, das Land im Wittenfelde von 4,2 ha für 7.500 M. an Grünebaum und das Haus mit Garten von 1,1 ha für 13.500 M. an Karl Niebur-Ossenbeck. Nicht verkauft wurden eine Weide im Zuschlag von 1,5 ha, ein Acker im Ahrensfeld von 0,6 ha, ein Acker im Wittenfelde von 1 ha sowie Moor- und Holzstücke in der Vördener Gemarkung von 1,8 ha. Sie gehörten zur Mitgift der Mutter. Dem Gesamterlös der verkauften 13,1 ha von 39.450 M., stand ein Kaufpreis von 55.000 M. und 2.750 M. Grunderwerbsteuer des Sögelner Hofes gegenüber. Die alte Einrichtung des Kolonialwarenladens übernahm Goswin Kotte. Im April 1932 zog Rudolf Kuhlmann mit seiner Familie auf den Sögelner Hof um.[15] Rudolf Kuhlmann, in Epe als "Kuhlmes Landrat" bekannt, war 30 Jahre im Gemeindeausschuß Epe und sorgte dafür, daß der Eper Hauptweg besteint wurde. Er war 18 Jahre Vorsitzender des Schützenvereins Epe[16], Schriftführer einer Genossenschaft sowie Mitbegründer und 8 Jahre Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Berufsverbandes. Am 21. Februar 1958 erhielt er wegen seiner Verdienste um die Landwirtschaftsbewegung das silberne Landvolkabzeichen verliehen.[17]
1932 heiratete der neue Besitzer des Kuhlmannschen Hofes in Epe, Karl August Niebur-Ossenbeck aus Ossenbeck bei Damme, Maria Anna Bernadine Koch aus Damme. Karl Niebur-Ossenbeck erbte bereits 1922 den Eper Hof Gudenrat[18] von seiner Mutter Bernadine geb. Gudenrat. Nach seiner Heirat übernahm er den bis dahin verpachteten Hof, ließ die alten Hofgebäude abbrechen und richtete seine Hofstelle im Kuhlmannschen Haus ein. Die Größe des Hofes betrug 1934 12,0639 ha. Für Rudolf Kuhlmann, jetzt in Sögeln, waren in Epe noch 2,8993 ha verzeichnet. 1945 nahm der Hof die Flüchtlingsfamilien Semrau, Grunewald, Liepelt und Schröder auf. Zum 1. Januar 1955 wurde in zwei Zimmern des Hofes Niebur-Ossenbeck das Eper Gemeindebüro untergebracht, das hier bis 1962 bestand. Um 1958 erkrankte Karl Niebur-Ossenbeck und man gab die Landwirtschaft auf. Die Ländereien, die 1964 mit 9,0607 ha angegeben sind, wurden verpachtet. Nach dem Tod von Karl Niebur-Ossenbeck 1963 mußte die Witwe die Ländereien nach und nach verkaufen. Außer dem Grundstück hinter dem Haus, dem Vallenmoorstück und einem Waldstück, sind heute alle Ländereien verkauft.
1982 zog die Familie Tillo auf den Hof. Johanna Tillo geb. Koch, seit 1970 mit dem Syrer Raschid Tillo aus Damaskus verheiratet, ist die Nichte von Maria Niebur-Ossenbeck, die bis dahin alleine im früheren Haus Kuhlmann lebte.
Gebäude und Bewohner:
Das frühere Erbwohnhaus aus Fachwerk brannte am 24. Mai 1923 ab.<lt. Hofakten Kuhlmann, Sögeln, am 23. Mai> Nur das Inventar konnte gerettet werden.[19] Das Haus stand entlang der Straße, also quer zum heutigen Gebäude und muß nach 1785 gebaut worden sein. Die Karte von damals verzeichnet noch ein Gebäude mit dem Giebel zur Straße. Vor 1877 ließ Kuhlmann einen Saal von etwa 9 x 5 m anbauen. Anfang des 20. Jh. erfolgten Renovierungen des Erbwohnhauses durch den Maurer Ricke und 1908 wurde das Gebäude um etwa 5 m verlängert. Das heutige Gebäude mit Wohnhaus und separatem Viehhaus entstand im Jahre 1923. 1926 wurde das Viehhaus, das inzwischen verfallen ist, um 7 m verlängert. Mit Übernahme des Hofes durch Niebur-Ossenbeck 1931 erfolgte ein Umbau des alten Verkaufsladens im Haus zu Wohnzwecken. Von 1955 bis 1962 dienten zwei Zimmer als Eper Gemeindebüro. Die Zimmer lagen zur Straße hin und waren über einen separaten Eingang von Süden her erreichbar. Danach wohnte hier einige Jahre Milan Simic als Mieter. Die alte Hofscheune und ein Schweinestall wurden 1906 abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt. Daneben bestand 1895 noch eine Wagenremise. 1926 entstand ein Maststall für 50 Schweine und nach 1931 wurden die Stallungen weiter ausgebaut.
Backhaus, nicht mehr vorhanden: Das 1709 erstmals genannte Backhaus wurde um 1757 bewohnbar gemacht. Es scheint auf dem Platz vor dem Hof gestanden zu haben. Von 1787 bis 1792 diente das Backhaus als erste kath. Schule, in der anfangs 30 Kinder unterrichtet wurden und auch noch der Lehrer Mehmert mit seiner Mutter und seiner Schwester lebten. Ob das 1877 erwähnte Nebenhaus, das als Pferdestall und Remise diente, noch das alte Backhaus war, ist nicht bekannt. Bewohner: Familien: Witwe Anna Maria Mehmert geb. Moormann (1792); Zimmermeister Johann Diedrich Schmidt aus Sögeln und Margarethe Maria geb. Stuckenberg aus Rieste (1819); Johann Heinrich Barlage und Catharina Elisabeth geb. Kramer aus Gehrde (1836); Bote Franz Heinrich Goda und Anna Maria geb. Kokemper aus Lechtingen (1844/45).
Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.
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- ↑ StAO Rep.100 Absch.211 Nr.1
- ↑ StAO Rep.150 Vörd. Nr.6
- ↑ StAO Rep.100 Absch.338d Nr.63
- ↑ KbH
- ↑ StAO Rep.556 Nr.2152
- ↑ Hofakten
- ↑ StAO Rep.450 Bers. Akz.21/84 Nr.447
- ↑ StAO Rep.450 Bers. Akz.21/84 Nr.447
- ↑ BN 9.12.1896
- ↑ Hofakten Kuhlmann, Sögeln
- ↑ BN 31.8.1934
- ↑ BN 17.12.1919
- ↑ BN 28.5.1923
- ↑ BN 5.12.1931
- ↑ Einwohnermeldeamt Bramsche
- ↑ BN 31.8.1934
- ↑ BN 5.2.1966
- ↑ StAO Rep.540 Bers. Nr.97
- ↑ BN 25.5.1923