Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/379
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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geringen Kräften entschuldigten, besann sich der Fürst nicht lange, das angefangene Werk »zur Gewinnung gesunder Luft für die Hauptstadt und zur Vermehrung des Frucht- und Getreidebodens« durch eigene Fortsetzung und Vollendung zu verherrlichen.
Aus Holland berufene Ingenieurs und Arbeiter nahmen die ganze Gegend auf, nivellirten sie und schnitten sie in Haupt- und Nebengräben ab. Der durch die Felder von Itzling in die Salzache ausgeführte Hauptkanal und der Röckebrunner- oder Lemerbach nahmen die Seitengräben auf. Ein Theil der versammelten Soldaten, der aufgebothenen Miliz und Schiffleute von Laufen, gegen die bereits in Bayern eingefallenen Schweden, wurde unter der Leitung der Holländer dazu verwendet. Dann legte man durch die Mitte des vormaligen Sumpfes, vom Kapuzinerberge bis zum Plainholze, die mit Weiden besetzte Fürstenstraße an, links und rechts von vielen Nebenwegen durchkreuzt, diese durch 32 steinerne und 6 hölzerne Brücken in Verbindung gesetzt. Hierauf überführte man die trocken gelegte Strecke 1 Fuß hoch mit guter Erde und mit Mergel, besäte sie zum Grasboden, erbaute einige Häuser und Scheunen, und leitete denselben vom Domkapitel'schen Schlosse Röckenbrunn frisches Quellwasser zu. 1644 war die ganze Arbeit fertig.
Am 9. Jänner 1643 verlieh Paris das ganze Itzlinger- und Schallmoos seinem Bruder Christoph Grafen von Lodron zur eben errichteten Primogenitur, und substituirte nach Abgange des Mannestammes das Domkapitel.
Weil der Fürst bemerkt hatte, daß mehrere Domkapitularen ohne Höfe und Gärten wären, übergab er am 8. Oktober 1648 den Schall-, Mitter-, Weikel- und Röckenbrunner- oder Röggelbrunnerhof[1] dem Domkapitel unter der Bedingung der stäten Fruchtbarmachung. Der Röckenbrunnerhof, mit einem Terrain von 1 1/4 Stunde, wurde sammt Schloß, Meyer- und Gartenhause dem jeweiligen Domprobste zugewiesen; der Schallhof ist der sogenannte Dietrichsteinhof, der Mitterhof,
- ↑ Das Schloß Röckelbrunn liegt im Pfleggerichtsbezirke, so auch der Dietrichsteinhof, der Robinighof, dann der Schillinghof, der Rauchenbichlerhof; — der Nikoladoni- oder Würstlhof, der Waiser- und Steigerhof aber im Magistralsbezirke.