Brieg - Stadt und Landkreis (1964)/Amtsbezirk Mangschütz mit Mangschütz, Neu Sorge, Raschwitz, Rogelwitz und Tarnowitz

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Amtsvorsteher: Bauer Wilhelm Ukas, Mangschütz, + 1948 in der Nähe von Dresden

Mangschütz (Makoszyce)

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Einwohner: 1.251 Kirchen: 1 evang. Schulen: 1 evang. Bürgermeister: Karl Ukas, verstorben Standesbeamter: Wilhelm Symossek, verstorben Pfarrer: Joachim Pompetzki, + in Jena 1960 Lehrer: Richard Zuckmantel, Hüffen 80 über Bünde/Westf., Konrad Biedermann, vermißt seit 1945, Ruth Glattrohr, Käthe Baron Heimatortsvertrauensmann: Karl Bock, Stuttgart-Mühlhausen, Wenzelstraße 42 Für Gut: Richard Hanisch, Fischelbach Nr. 123

Der alte Name des Dorfes lautet Manchossitz, Manschowicz oder Mancosowicz. Herzog Wladislaw, Erzbischof von Salzburg, der 1265 - 1270 die Vormundschaft über den jungen Heinrich IV. ausübte, ließ das Dorf zu deutschem Recht umsetzen. Schon damals hatte es wohl eine Kirche gegeben. Im Jahre 1297 wird erstmals ein Pfarrer urkundlich genannt. Seit mindestens 1440 gehörte das Dorf denen von Tschammer und bildete ein Teilstück der Herrschaft Ketzerdorf (Karlsmarkt). Von diesen kauften es die Beeß. 1783 ist Baron von Pleucken Besitzer.

Zum Dorf gehört ein Rittergut. 1845 war es im Besitz einer Frau Czaplicka. Letzte Gutsherren waren die Geschwister Landsberg, Düsseldorf, Poststraße 9. Zu diesem Gut gehörten die Vorwerke Marienhof und Zelline; zur Gemeinde die Kolonie Neue Welt.

Im überwiegenden Umfange wurde in der Gemeinde Landwirtschaft betrieben. Im Dorf waren ein Arzt und eine Apotheke vorhanden. Der Arzt, Dr. Espeut, ist verschollen, und der Apotheker Storm von Grafesande wohnt in Duisburg-Beekerwerth, Knippstraße. Vorhanden ist auch eine vom Heimatortsvertrauensmann aufgestellte gute Einwohnerliste des Dorfes und des Gutes, ebenfalls ein sehr guter Dorfplan mit den einzelnen Wirtschaften usw.

Das Rittergut mit den Vorwerken Marienhof und Zelline und dem Restgut Neu Sorge mit einer Gesamtfläche von 931 ha stand im Besitz der Geschwister Landsberg. Verwalter war Dr. jur. Ludwig Landsberg, jetzt Ministerialdirigent in Düsseldorf, Poststraße 9.

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Neusorge (Raciszow)

Einwohner: 208 Kirchen: - Schulen: 1 evang. Bürgermeister: Erich Seifert, Hameln, Bäckerstraße 24 Lehrer: Karl Pötter, Oldenburg i.O., Sachsenstraße 55 Heimatortsvertrauensmann: Reinhold Masurek, Oldenburg i.O. Uhlhornsweg 5 Die Bewohner des Dorfes ernährten sich in erster Linie durch die Landwirtschaft. Zum Nebenerwerb dienten Fuhr- und Dienstleistungen in den nahegelegenen Forsten. Eine Einwohnerliste vorhanden.

Raschwitz (Roszkowice)

Einwohner: 409 Kirchen: - Schulen: 1 evang. Bürgermeister: Gottlieb Burghardt, verstorben Lehrer: Gottlieb Wabnitz, Haddenhausen bei Münden/Westf., Suhle 2 Horst Wegehaupt, Auhausen über Gunzenhausen i. Ries Heimatortsvertrauensmann: Gustav Kuka, See 24, Post Fölschnitz, Kreis Kulmbach Rachwitz hieß bald Roskowitz, bald Ruschkowitz und enthält in seinem Namen den Personennamen Rasko. Wie die meisten Dörfer der rechten Oderseite kam das Dorf nach den Hussitenkriegen an die Familie von Beeß und dann an den Herzog, der es zum Domänenamt Karlsmarkt schlug. Die unregelmäßige Siedlungsform ist durch Überformung des alten Kernes und Zusiedelung durch die Kolonisationstätigkeit Friedrich des Großen entstanden. 1783 hatte es neben dem Vorwerk 6 Bauern. Auch in dieser Gemeinde wurde in überwiegendem Umfange Landwirtschaft betrieben.

Rogelwitz (Rogalice)

Einwohner: 332 mit Baruthe und Sorge Kirchen: - Schulen: 1 evang Bürgermeister: Martin Lerche, + 1945 in Rogelwitz Lehrer: Otto Grundmann, + in Gefangenschaft Heimatortsvertrauensmann: Robert Sperling, Wewer, Kreis Paderborn Die älteste Namensform des Dorfes lautet 1305 Rogalici. Wahrscheinlich wird es nach den Herren von Tschammer benannt sein, denn diese rechnen zum Wappen Rogala, weil sie im Wappen ein Büffelhorn (altslawisch rogu) führen. Das Dorf stammt aus vordeutscher Zeit, entrichtete daher 1305 den Feldzehnten. Grundherr war 1366 ein Borutha. Später war es im Besitz derer von Spiegel. Nach 1565 kaufte es der Herzog und schlug es zum Amt Karlsmarkt. Das Kretschamgut in Größe von 30 ha war zum Zeitpunkt der Vertreibung im Besitz des Martin Lerche.

Tarnowitz (Tarnowiec)

Einwohner: 935 Kirchen: - Schulen: - Bürgermeister, Lehrer: Nichts bekanntgeworden Heimatortsvertrauensmann: Gustav Kuka, siehe Rachwitz

Diese Seite enthält Text des Buches »Brieg - Stadt und Landkreis«, herausgegeben von der Stadt Goslar zum 10. Treffen der Brieger in Goslar im September 1964. Abgeschrieben von Hermann Hosp aus D-54516 Wittlich in Rheinland-Pfalz. Überarbeitet und umgesetzt in HTML-Code durch Dr.-Ing. Frank Knorr aus D-03185 Teichland, OT Maust in Brandenburg.
Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stadt Goslar vom 8. Mai 2001.
Früher war dieser Text auf der alten Regionalseite www.genealogy.net/reg/SCI/Brieg/st-kr/ zu finden.