Gren.R 1

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Numerisches Verzeichnis der Einheiten

Grenadier-Regiment Kronprinz (1.Ostpreußisches) Nr.1

Fahne des Grenadier Regiment Kronprinz (1.Ostpreußisches) No.1

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Stiftungstag

  • 20.12.1655

Garnison und Unterstellung 1914

Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:


Formationsgeschichte

  • 20.12.1655 (nach alten Stils): verleiht der Grosse Kurfürst dem Oberstleutnant v. Schwerin die Kapitulation über ein Regiment zu Fuss (zu 8. Kompanien), die Stärke wechselt aber je nach der politischen Lage.
  • 1672: werden vier Kompanien unter Oberst v. Flemming als selbständiges Regt. abgezweigt, aber 1675 wieder eingegliedert.
  • 1686: Gliederung in zwei Bataillone, deren Stärke und Zusammensetzung vielfach untereinander wechselt.
  • 1702: Abgabe von zwei Komp. an das Regt. von Sydow (Ersatz derselben).
  • 1713: setzt Friedrich Wilhelm I. die Stärke der meisten Infanterie Regter. (auch dieses Regt.), dauernd auf zwei Btl. zu je fünf Komp. fest.
  • 29.3.1735: Neuordnung, die bisher auf die Komp. verteilten Grenadiere werden in zwei Komp. zusammengezogen, das Regt. besteht nunmehr aus zwei Btl. zu je einem Grenadier- und zu je fünf Musketier-Kompanien. Die Gren. je zweier Regter. werden im Mobilmachungsfall zu einem Grenadier-Btl. zusammengezogen.
  • 27.2.1787: Neuordnung, zwei Musk. Komp. werden in Gren. Komp. umgewandelt, so dass das Regt. aus einem Gren.- und zwei Musk.-Btl. (zu je vier Komp.) besteht.
  • 14.2.1788: Neuordnung, jedes Inf. Regt. erhält zum 1.6.1788 ein Depot-Btl., welches die nur noch Garnisondienstfähigen aufnimmt und im Kriegsfall als Ersatz-Btl. dienen soll. Die bisher bestehenden Garnisons-Regter. werden aufgelöst, das Regt. erhält als Depot drei Komp. des Garnison-Regts von Bose Nr.1
  • 5.1. u. 9.8.1796: Die Depot-Bataillone erhalten zum 1.10.1797 eine 4. Komp. und seit Januar 1796 die Bezeichnung: III. Musketier-Bataillon, ihre Bestimmung bleibt im wesentlichen dieselbe.
  • 28.2.1799: Neuordnung, durch Umwandelung von zwei Gren. Komp. in Musk. Komp erhalten die Regter. den Stand von zwei Gren. Komp., einem I. und II. Musketier-Btl. zu je fünf und einem III. Musk.-Btl. zu je vier Komp. Die Gren. Komp. von zwei Regtern. stossen wieder zu einem Gren. Btl. zusammen und bleiben nur in Bezug auf Avancement und Verwaltung im Verband ihrer Regter. Die des Gren. des Regts. bilden mit denen des jetzigen Regts. Nr.3 ein Btl., das 1806/7 von Schlieffen, dann von Kuroatowski heisst (siehe auch Regt. Alexander).

Das Füsilier Btl. von Bergen Nr.11 war 1787 aus dem Garnison-Regt. von Bernhauer (gegründet 1743) errichtet worden.

  • 1813: Errichtung eines III. Musk. Btls. und gemeinschaftlich mit dem Regt. Nr.3 und Nr.4 ostpreussischen und litauischen Reserve-Füsilier Bataillon. Abgabe des III. Musk. Btls. des 1., 2. Ostpreussischen, des 1. Litauischen an das 1. Res. Regt., des 3., 4. Ostpreussischen, des 2. Litauischen an das 3. Res. Regt., des 3. Liauischen an das 5. Res. Regt. (siehe Regter. Nr.13, 15, 17. Das vom Gren. Btl. aufgestellte Res. Btl. tritt als 2. zum Leib-Regt (siehe Regt Nr.8).
  • 14.10.1814: Abgabe der beiden Gren. Komp. an Regt. Alexander (wurde dort 5. und 6. Komp.).
  • 1859: Starke Abgabe an (auch an Offizieren) an das jetzige Regt. Nr.41
  • 27.9.1866: Abgabe der 13., 14., 15. komp. an Regt. Nr.73
  • 1.4.1881: Abgabe der 6. Komp. an Regt. Nr.128
  • 1.4.1887: Abgabe der 2. Komp. an Regt. Nr.114
  • 2.10.1893: Bildung eines IV. (Halb-)Bataillons.
  • 1.4.1897: Abgabe des IV. Btl. an Regt. Nr.146

Standorte

  • 1655-1657: Colberg
  • 1657-1663: Braunsberg
  • 1663-1698: Bartenstein
  • 1698-1718: Memel
  • 1718-1765: Rastenburg (1742-1744: Glatz)
  • 1765-1812: Königsberg (1788-1807: Pillau)
  • 1812-1813: Graudenz, Breslau (1807-1819: Memel)
  • 1820-1821: Braunsberg
  • 1822-1826: Memel
  • 1827-1828: Braunsberg
  • 1829-1838: Memel
  • 1838-1849: Pillau
  • 1849-1855: Danzig (1848: Gumbinnen)
  • 1855-1858: Gumbinnen
  • 1858-1866: Pillau

Namensgebung

  • bis 1808: nach den Chefs (bzw. bis 1808: Infanterieregiment No. 2, ab 7.9.1808: mit der Stamm-Nr. 1)
  • 7.8.1808: 1. Ostpreussisches Infanterie Regiment
  • 5.11.1816: 1. Infanterie Regiment (1. Ostpreussisches)
  • 10.3.1823: 1. Infanterie Regiment
  • 4.7.1860: 1. Ostpreussisches Grenadier Regiment Nr.1
  • 22.4.1864: 1. Ostpreussisches Gren. Regt. Nr.1, Kronprinz
  • 30.6.1869: Gren. Regt. Kronprinz (1. Ostpreussisches) Nr.1
  • 22.3.1888: Kaiser Grenadier Regiment Nr.1
  • 21.6.1888: Gren. Regt. König Friedrich III. (1. Ostpreussisches)
  • 6.5.1900: Gren. Regt. Kronprinz (1. Ostpreussisches) Nr.1

Uniformen

  • Bunter-Rock (um ca. 1900): rote brandenburger Ärmelaufschläge mit weisser Paspel, weisse Schulterstücke mit rotem Monogramm (bekröntes "FRIII"), gelber Grenadier-Adler mit Bandeau: "1655" .

ggf. Bilderläuterung

Feldzüge, Gefechte usw

  • 1659 gegen Schweden: Gefechte bei Braunsberg.
  • 1664 2. Französisch-Niederländische Krieg: Einnahme von Waffelsheim, Treffen bei Türkheim.
  • 1675 gegen Schweden: Marsch aus Franken nach der Mark, Erstürmung von Rathenow, nach Mecklenburg und Pommern. 1676: Einnahme von Anklam und Löcknitz. 1677: desgl. von Stettin. 1678: nach Preussen, Verteidigung von Memel. 1679: in Schlitten über das Kurische Haff.
  • 1683 gegen die Türken: (vier Kompanien) Einnahme von Szesseny, 1684: nach Preussen.
  • 1686 gegen die Türken: ein (II.-)Bataillon nach Ungarn, Erstürmung von Osen, 1687: nach Preussen.

Die Bezeichnung I. u. II. Bataillon bestand zu dieser Zeit so nicht, sie ist hier nur der Übersichtlichkeit wegen geführt!

  • 1689 3. Französisch-Niederländische Krieg: Gefecht bei Ürdingen, Einnahme von Kaiserswerth und von Bonn, 1690: Deckung von Lüttich, 1691: das II. Btl. marschiert nach Ungarn, 1692: das I. Btl. Einsatz von Charleroi, 1694: Einnahme von Huy, 1695: von Namur, 1698: Rückmarsch nach Ostpreussen.
  • 1691 gegen die Türken: (II. Btl.) Schlacht bei Szlankamen, Belagerung von Grosswardein, 1693: Belagerung von Belgrad, 1694: im Lager von Peterwardein, 1696: Gefechte bei Titul, 1697: Schlacht bei Zenta, 1698: Rückmarsch nach Ostpreussen.
  • 1705 Spanische Erbfolgekrieg: (II. Btl.) nach dem Rhein, Einnahme von Hagenau, 1707: in den Niederlanden, 1708: Schlacht bei Oudenarde, Eroberung von Lille, 1709: desgl. von Gent und Tournay, Schlacht bei Malplaquet, 1710: Einnahme von Donay, von Aire, 1711: desgl. von Bouchain, Rückmarsch nach Preussen.
  • 1707: Die Grenadiere des Regts. nach Italien, Schlacht bei Cassano, 1706: Überdall bei Calcinato durch die Franzosen, Schlacht bei Turin (1707 scheiden die Gren. aus dem Verband des Regts. und treten über zum Regt. Markgraf Philipp.).
  • 1715 Nordischer Krieg: Landung auf Rügen, Einnahme von Stralsund.
  • 1734/35 Krieg wegen der polnischen Königswahl: am Oberrhein.
  • 1742 1. Schlesischer Krieg: Schlacht bei Chotusitz.
  • 1744 2. Schlesischer Krieg: Einnahme von Prag, 1745: Gefecht bei Habelschwerdt, Schlacht bei Hohenfriedberg, bei Soor.
  • 1757 Siebenjährige Krieg: Schlacht bei Gr. Jägerndorf, 1758: Einschliessung von Stralsund, Schlacht bei Zorndorf, Entsatz von Colberg, 1759: Einnahme von Demmin, von Peenemünde, Gefecht bei Neustadt, Schlacht bei Kay, bei Kunersdorf, bei Cölln a. Elbe wird der schwache Rest der Musketier-Btl.kriegsgefangen (Fahne gerettet), 1760:Wiederherstellung des Musk.-Btl., Gefechte bei Berlin, Belagerung von Dresden, Schlacht bei Torgau, 1761: im Lager von Colberg, Gefecht bei Petershagen, 1762: Gefecht bei Reichenbach, Einnahme von Schweidnitz, Schlacht bei Freiberg.
  • 1778/79 Bayerischer Erbfolgekrieg: Gefechte bei Leopold, bei Lauterwasser.
  • 1806 gegen Frankreich: (im Korps L'Estocq; die Gren. sind hier und folgend nicht berücksichtigt, siehe Regt. Alexander) Gefecht bei Biezun, bei Soldau, 1807: Schlacht bei Pr. Eylau, Gefechte vor Königsberg.
  • 1812 gegen Russland: (im Yorckschen Korps, das I. und Füs. Btl. als I. und Füs. Btl. im komb. Inf. Regt. Nr.1; siehe jetziges Regt. Nr.3) Gefecht an der Aa südwestlich Eckau.
  • 1813 gegen Frankreich: (Brig. Hünerbein im Yorckschen Korps) Gefecht bei Danningkow, Verteidigung von Merseburg, Schlacht von Gr. Görschen, Gefecht bei Colditz, Treffen bei Königswartha - Weißig, Schlacht bei Bautzen; (2. Brig., I. Armeekorps) Gefechte bei Rochlitz, bei Löwenberg, bei Goldberg, Schlacht an der Katzbach, Gefechte bei Bunzlau, bei Hochkirch, Treffen bei Wartenburg, Schlacht bei Leipzig (Möckern), Gefecht bei Freiberg; 1814: Einschliessung von Metz, Gefechte bei St. Dizier, bei La Chaussee, bei Chalons s. Marne, Treffen bei Montmirail, bei Chateau Thierry, Gefechte bei Mery, Schlacht bei Laon, Gefecht bei Claye, Schlacht von Paris.
  • 1866 gegen Österreich: (1. Inf.-Div., I. Armeekorps) Treffen bei bei Trautenau, Schlacht bei Königgrätz.
  • 1870/71 gegen Frankreich: (1. Inf.-Div., I. Armeekorps) Schlacht bei Colombey - Nouilly, Beschiessung des südöstlichen Teils von Metz, Ausfallgefecht bei La Grange aux Bois, Colombey und Noisseville, Schlacht bei Noissville, Ausfallgefecht bei Colombey, Peltre und Mercy le Haut, Gefecht bei Bellevue, Scharmützek bei hatcy, Ausfallgefecht bei Charleville, Schlacht bei Amiens, Vorpostengefechte bei Orival und Moulineaux, Gefechte bei Robert le Diable und Orival, bei Robert le Diable - Maison Brulet, bei Tertry - Poeuilly, Schlacht bei St. Quentin, Einschliessung von Metz, Beobachtung und Einschliessung von Mezieres.
  • 1914/18: siehe Kriegschronik der 1. Infanterie-Division

Regimentschefs, -kommandeure

  • 1655-1668: Boguslav von Schwerin
  • 1668-1696: Graf Friedrich von Dönhoff (daneben v. Flemming)
  • 1696-1717: Graf Otto Magnus von Dönhoff (ab 1714 an Alt-Dönhoff)
  • 1717-1743: Erhard Ernst von Röder
  • 1743-1750: Samuel von Schlichting
  • 1750-1768: Hans Wilhelm von Kanitz
  • 1768-1783: Joachim Friedrich von Alt-Stutterheim
  • 1783-1786: Wilhelm von Anhalt
  • 1786-1793: Graf Wilhelm Ludwig Viktor Henckel von Donnersmark
  • 1793-1805: Wilhelm Magnus von Brünneck
  • 1805-1807: Ernst von Rüchel (1807-1808 vacant v. Rüchel)
  • 1809-1811: Ludwig August von Stutterheim
  • 21.10.1813-21.9.1837: Herzog Karl zu Mecklenburg-Strelitz
  • 31.3.1840-2.4.1841: Gustav von Rauch
  • 7.4.1842-15.2.1848: Hermann von Boyen
  • 17.10.1850-1.2.1856: Graf Iwan Fjodorowitsch Paskewitsch Fürst von Warschau
  • 4.6.1860-15.6.1888: Kronprinz und späterer Kaiser Friedrich III.
  • 24.03.1918: Wilhelm Kronprinz des Deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen.


  • ab, von - bis Regimentskommandeur: Name
  • ab, von - bis Regimentskommandeur: Name

Literatur

(chronologisch nach Erscheinungsjahr)

  • Alexander Carl v. Oelsnitz (Hauptm.): "Geschichte des des Königlich Preussischen Ersten Infanterie-Regiments seit seiner Stiftung im Jahre 1619 bis zur Gegenwart", Berlin 1855, E. S. Mittler & Sohn, 960 Seiten Digitalisat der Google Buchsuche (xdW5riF8ud0C)
  • Johannes Gallandi: (Sec.-Lieut.): "Geschichte des des Königlich Preussischen Ersten Infanterie-Regiments (1855-1869), Berlin 1869, E. S. Mittler & Sohn. Digitalisat der Google Buchsuche (y9wAAAAAcAAJ)
  • Johannes Gallandi (Hauptm.): Geschichte des Grenadier-Regiments Kronprinz (1. Ostpreussisches) Nr. 1 (1869 - 1882), Berlin 1883. (588 Seiten) Digitalisat der Google Buchsuche (SjQRAAAAYAAJ)
  • Friedrich Hopp: "Das Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreussisches) Nr. 1, jetzt Grenadier-Regiment König Friedrich III. (1 Ostpreussisches) Nr. 1 im Kriege gegen Frankreich 1870/71, Königsberg 1894: Hartungsche Verlagsdruckerei.
  • Johannes Gallandi (Oberstleut. a. D.): "Geschichte des Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreussisches) Nr. 1" (1882 - 1900), Berlin 1901, Mittler & Sohn, 195 Seiten.
  • Alexander Bernhard Ernst von der Oelsnitz (Major z. D.): Das Grenadier-Regiment Kronprinz (1. Ostpreußisches) Nr. 1 von seiner Errichtung bis zur Gegenwart, 1655-1904, Königsberg i. Pr. 1904, Selbstverl. d. Reg., 48 Seiten.
  • Franz v. Gottberg: "Das Grenadier-Regiment Kronprinz (1.Ostpreußisches) Nr.1 im Weltkriege.", (Erinnerungsblätter deutscher Regimenter: Truppenteile des ehemaligen preußischen Kontingents; Band 217), Berlin 1927-1929 (2 Bände), Kolk.

Weblinks