Arnim (Adelsfamilie)
Herkunft und Bedeutung
Arnim ist der Name eines märkischen Uradelsgeschlechts, das mit Alardus de Arnim im Jahr 1204 erstmals urkundlich erwähnt wird.[1]. Das Geschlecht ist in sieben Häuser aufgeteilt:
- Haus Boitzenburg (erhielt 1768 den preußischen Grafenstand)
- Haus Golm-Güstow (erhielt 1870 den preußischen Grafenstand)
- Haus Heinrichsdorf-Milow
- Haus Heinrichsdorf-Werbelow (erhielt 1841 den preußischen Grafenstand)
- Haus Kriebstein
- Haus Planitz
- Haus Suckow (erhielt 1841 den preußischen Freiherrenstand.
Wappen
Stammwappen: In rot zwei silberne Balken. auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei mit den silbenen Balken belegte rote Büffenhörner.
Wappen Haus Boitzenburg: Geviert; 1 und 4 in Silber ein gold-bewehrter königlich-gekrönter, mit goldenen Kleestengeln belegter schwarzer (preußischer) Adler; 2 und 3 in Rot 2 silberne Balken. Zwei Helme. Auf dem rechten mit schwart-goldenen Decken ein mit goldenem Kleestengel belegter offner Flug, auf dem linken mit rot-silbernen Decken zwei Büffelhörner.
Die Häuser Golm-Güstow und Heinrichsdorf-Milow führen das Stammwappen mit (Golm-Güstow) rechts einen schwarzen, links einem roten Adler als Schildhalter, bzw. (Heinrichsdorf-Milow) recht und links zwei Greifen.
Geschichte
Die Familie von Arnim tritt mit der deutschen Besiedelung der Altmark in Erscheinung. Nicht weit von Stendal – im Stadtforst ostwärts zur Elbe – liegt das Dorf Arnim (heute ein Ortsteil von Stendal). Es gehörte zur Vogtei Arneburg. Der Elbübergang wurde von der Arneburg beherrscht, die in der askanischen Zeit eine wichtige Grenzfestung gegen die Slawen war. Nach ihr nannte sich der jüngere Sohn Albrecht des Bären „Graf von Arneburg“.
Der erste Arnim, der 1204 durch eine Urkunde nachgewiesen werden kann, ist Alardus de Arnem, Burgmann zu Arneburg. Die genauen Umstände des Ursprungs der Familie zu dieser Zeit sind nicht mehr ganz zu klären, jedoch war die Familie im 13. Jahrhundert um Stendal ansässig.
In den folgenden Jahrhunderten war die Familie an der deutschen Besiedlung des Gebiets nordöstlich von Berlin (also etwa der heutigen Uckermark) wesentlich beteiligt. Hier gab es bis 1945 meist mehr als ein Dutzend Gutshöfe, Landsitze und Schlösser im Besitz von Familienmitgliedern. Zu den bedeutendsten gehörte Boizenburg.
Die Linie der Grafen von Arnim-Boitzenburg saß seit dem 12. Oktober 1854 mit dem jeweiligen Fideikommissherrn bis zur Revolution 1918 als erbliches Mitglied im Preußischen Herrenhaus.[2]
Personen
Bibliografie
- Christian Wilhelm Grundmann: Versuch einer Ucker-Märckischen Adels-Historie, Prenzlau 1744.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser/1874/0030
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch (Uradel), 1903 (mit Stammreihe und älterer Genealogie)
- Genealogisches Handbuch des Adels (GHdA), Band 10/1955, 11/1955, 38/1966, 40/1987
- Adelslexikon des GHdA, Band I/1972, Limburg/Lahn
- Gustav v. Arnim, Beiträge zur Geschichte des v. Arnim'schen Geschlechts, Berlin 1883
- Das Geschlecht von Arnim, 1. Teil: Urkundenbuch (Leipzig 1914), 2. Teil: Geschichte der Familie (Prenzlau 1922/23), 3. Teil: Stammtafeln (Prenzlau 1924)
- Jochen von Arnim (Bearbeiter): Das Geschlecht von Arnim, 4. Teil, Chronik der Familie von Arnim im neuzehnten und zwanzigsten Jahrhundert (Neustadt/Aisch 2002), ISBN 3-7686-5178-9
- Beiträge zur Geschichte des Geschlechts v. Arnim, 1957