DNA-Genealogie
DNA-Genealogie
Allgemeines
Unter dem Begriff DNA-Genealogie (DNA für engl. Deoxyribonucleic acid) oder auf deutsch DNS-Genealogie (DNS für deutsch Desoxyribonukleinsäure) versteht man die Ergänzung der Familienforschung durch Methoden und Erkenntnisse der Molekularbiologie und analytischen Biochemie der letzten 10 - 15 Jahre.
Methodisch handelt es sich dabei um eine DNA-Sequenzanalyse von entsprechenden DNA-Typen, wie mtDNA oder Y-DNA. Mit den dadurch erhaltenen Ergebnissen lassen sich dann verschiedene Vergleiche anstellen (Homologie-Analysen) und Auswertungen erhalten.
Y-Chromosomen / Y-DNA
Das Y-Chromosom wird nur vom Vater an die Söhne weiter gegeben.
Über die Analyse von bestimmten Bereichen des Y-Chromosoms ist es z.B. möglich, eine eindeutige Zugehörigkeit zu einem (gemeinsamen) Stammvater oder zu einem Familienzweig nachzuweisen.
Es ist auch möglich, eine familiäre Verbindung zu Trägern desselben oder des gleichen Familiennamens herzustellen, auch in solchen Fällen, in denen die herkömmlichen Mittel wie Kirchenbücher, Steuerlisten usw. nicht mehr verfügbar sind.
Besonders interessant ist, daß diese Methode sowohl im 'kurzsichtigen Bereich' (1 - 12 Generationen, d.h. etwa 300 Jahre) Resultate liefert, aber auch unter Berücksichtigung der Statistik der Mutationsrate Aussagen über die ferne und fernste Vergangenheit der männlichen homo-sapiens-Linien machen kann.
aus Wikipedia:
Das Y-Chromosom ist ein Gonosom oder Geschlechtschromosom.
Das Geschlecht eines Lebewesens wird genetisch durch die Geschlechtschromosomen festgelegt. Beim Menschen ist das 23. Chromosom das Geschlechtschromosom. Bei Frauen ist dieses durch ein Paar X-Chromosomen ausgeprägt, bei Männern durch ein Paar aus einem X-Chromosom und einem kleineren, wegen seiner Form Y-Chromosom genannten Exemplar. Bei manchen Lebewesen wie zum Beispiel Vögeln ist dies umgekehrt - männliche Exemplare haben zwei gleiche, weibliche dagegen verschiedene Geschlechtschromosomen. Die Geschlechtschromosomen werden in diesem Fall als W- und Z-Chromosomen benannt.
Artikel Y-Chromosom. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Mitochondrien / mtDNA
mtDNA wird nur von der Mutter an ihre Töchter und Söhne weiter gegeben. Die Töchter geben diese mtDNA dann an ihre Kinder weiter etc. Die Söhne geben die von der Mutter erhaltene mtDNA nicht an ihre eigenen Kinder weiter. Über mtDNA ist es möglich die Mutterlinie oder Mutterstamm zurück zu verfolgen. Auch lässt sich damit ein Rückschluß auf eines der Urvölker dieser Erde machen.
aus Wikipedia:
Die mitochondriale DNA (kurz mtDNA) ist ein zirkuläres, doppelsträngiges DNA-Molekül im Inneren (Matrix) der Mitochondrien. Die mtDNA wurde 1963 von Nass entdeckt. Die humane mtDNA besteht aus 16.569 Basenpaaren mit 37 Genen (13 Proteine (Untereinheiten der Atmungsketten-Komplexe), 22 tRNAs und zwei rRNAs) und besitzt 100-10.000 Kopien pro Zelle (10-15 Moleküle pro Mitochondrium).
Artikel Mitochondriale_DNA. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Haplotyp
Aufgrund von Haplotypen werden zum Beispiel Karten gezeichnet, um die erfolgten Wanderungen der Urvölker dieser Erde wiederzugeben (s. Genographic Project).
aus Wikipedia:
Haplotyp, Zusammensetzung aus haploid und Genotyp, bezeichnet den genetischen Aufbau eines individuellen Chromosoms. Bei diploiden und polyploiden Organismen gibt der Haplotyp also die allelische Zusammensetzung des Chromosoms an.
Artikel Haplotyp. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Literatur
- Die sieben Töchter Evas (ISBN 978-3404605156)
- Herkunft und Geschichte des Menschen. Was die Gene über unsere Vergangenheit verraten (ISBN 978-3833301308)
- Die Wege der Menschheit. Eine Reise auf den Spuren der genetischen Evolution (ISBN 978-3100894304)
- Colleen Fitzpatrick: Forensic Genealogy (ISBN 0-9767160-0-3)
- Anne Hart: How to interpret your DNA Test Results for Family History & Ancestry (ISBN 0-595-26334-8)
- Colleen Fitzpatrick & Andrew Yeiser: DNA & Genealogy (ISBN 0-9767160-1-1)
- Edward Ball: The Genetic Strand. Exploring your Family History through DNA (ISBN 0-7432-6658-7)
Presseberichte
- Computergenealogie 2003/02
- GEO 09/2004 'Die Spur der Ahnen'
Wikipedia
- Artikel DNA. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Y-Chromosom. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Mitochondriale_DNA. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Artikel Haplotyp. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
- Mutterstamm in GenWiki
Internetadressen
Mailinglisten
- DNA-Genealogie-L auf Genealogienetz.de
- DNA-Genealogy auf rootsweb.com (Englisch)
- Y-DNA-Haplogroup auf rootsweb.com (Englisch)
- DNA/Familiennamen-Projekte auf rootsweb.com (im Suchfeld DNA eintippen führt zu den Namens-Mailing-Listen (Englisch)
DNA Testanbieter, Datenbanken
- iGenea (deutsch) Die Firma iGenea hat sich auf den nicht englischsprachigen Raum spezialisiert, es arbeitet als Vertreiber von FTDNA eng mit diesem Laboratorium zusammen und benutzt dessen interne Datenbank.
- Gen-by-Gen (deutsch)
- The Genographic Project (deutsch)
- Oxford Ancestors (englisch)
- FamilyTree DNA oder kurz FTDNA (englisch)
- DNA Heritage (englisch)
- Sorenson Molecular Genealogy Foundation oder kurz SMGF (englisch)
- Y-Search (englisch) kostenlose Eingabe und Erstellung eines Haploprofil möglich, diverse Suchoptionen vorhanden (z.B. Nachname, Haplo-match, Verbreitung)
- genetree (englisch) kostenlose Eingabe und Erstellung eines Haploprofil möglich, diverse Suchoptionen vorhanden (z.B. Nachname, Haplo-match, Verbreitung)
- dna ancestry (englisch) kostenlose Eingabe und Erstellung eines Haploprofil möglich, diverse Suchoptionen vorhanden (z.B. Nachname, Haplo-match, Verbreitung)
- y-base (englisch) kostenlose Eingabe und Erstellung eines Haploprofil möglich, diverse Suchoptionen vorhanden (z.B. Nachname, Haplo-match, Verbreitung)
Anonyme Datenbank dh. ohne Nachnamenprojekte
- GYHRD - Y Chromosome Haplotype Reference Database (englisch) nur Haplotypus-Suche möglich dh. dessen Vorkommen und Verbreitung, im Augenblick max 16 marker.
Vergleichstabellen selbsgemacht
Presseberichte
- stern online, Extra - EXTRA: Abenteuer Menschheit
- Spiegel Online vom 19.06.2006 - Stamme ich von Konfuzius ab?
- stern vom 10.11.2006 - Ahnenforschung im Labor
- Ärzte Zeitung vom 13.07.2006 - Erster Familien-Stammbaum aus der Bronzezeit
- stern vom 27.07.2007 - Den Generationen auf der Spur (letzter Abschnitt!)
Private Erfahrungsberichte
Weitere Seiten
- Wikinger im Erbgut bei Focus