Sackheim (Königsberg)

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Königsberg 1809
Provinz Ostpreußen 1910

Allgemeine Informationen

Sackheim war ein Stadtteil von Königsberg, östlich von Löbenicht. Im Gegensatz zur Lomse lag das Gelände erhöht und war von Feldern und Wäldern durchzogen. Es erstreckte sich zunächst nur bis an die Litauische Kirche, erweiterte sich jedoch immer mehr Richtung Altstadt. Dort befanden sich das Sackheimer Tor an der Sackheimerschen Straße, die Sackheimer Kirche sowie die Propsteikirche (Königsberg).

Name

Der Name leitet sich prußisch ab: "saks" (Kiefernharz) und "kaimas" (Dorf).


politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

  • Der Grundstein zu der in der Nähe der Katholischen Kirche liegende Sackheimer Kirche wurde 1638 gelegt, wobei die vom polnischen Hof unterstützten Katholiken sehr viele Einwände vorbrachten. Nach etlichen Schwierigkeiten konnte 1648 der erste Gottesdienst gehalten werden. 1764 brannte die Kirche ab, wurde aber 1769 wieder eingeweiht. Der 1771 vollendete Turm hatte auf der Spitze das Wappen der Sackheimer Freiheit.
  • Die Litauische Kirche war vor der Reformation der Hl. Elisabeth gewidmet und lag unweit vom ebenfalls der Hl. Elisabeth gewidmeten Nonnenkloster. Der Grund, auf dem das Kloster gestanden hatte, wurde dem Löbenichtschen Hospital geschenkt, so dass dieses seine Toten auf dem litauischen Friedhof beerdigen durfte. Die Litauische Kirche wurde 1550 für die baltische Urbevölkerung bestimmt und 1576 neu erbaut.
  • Die Friedenskirche lag an der Friedmannstraße.

kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Der Sackheim war ein altes Dorf, das bereits 1326 eigene Gerichtsbücher hatte. Im 16. Jahrhundert hatte Sackheim unter Seuchen, Pest, Hungersnöten und Feuer zu leiden, dass es dreimal abbrannte. Zudem wurde das schlecht geschützte Land oft von Feinden verheert. Außerdem drückten hohe Steuern und Abgaben, selbst die ärmste Bauernmagd musste fünf Groschen zahlen. 1764 entstand auf der Laak eine Feuersbrunst, die auf Sackheim übergriff, wo 369 Häuser und 49 Speicher verbrannten.

Waren die inneren Stadtteile vorwiegend mit Deutschen besiedelt, waren Sackheim und Roßgarten gemischt-ethnisch zusammengesetzt: in Sackheim lebte vorwiegen die preußisch-litauisch sprechende und im Roßgarten die kurisch-lettisch sprechende Bevölkerung.

Die Privatgebäude, vorwiegend von deutschen Großbürgern und Adligen bewohnt, werden als "merkwürdig" beschrieben, denn die Erbauer hatten sich von allen denkbaren historischen Richtungen beeinflussen lassen, so dass kein Haus stilistisch zum Nachbarhaus passte.

Im Sackheim lag der "Litthauische Baum", eine Zollstation am Pregel, an der alle auf dem Wasser von Labiau aus eintreffenden Waren kontrolliert wurden. Die vom Land kommenden Güter mussten auf dem Packhof oder an das Kranamt abgeliefert werden. 1793 entstand auf dem Sackheim das Hebammen-Institut.

Im Jahre 1802 war der Sackheim nur schwach bebaut. Der Stadtplan von 1931 zeigt:

  • ein Arresthaus,
  • die Litauische Volksschule,
  • mehrere Volksschulen,
  • eine Mädchenschule,
  • ein Lyzeum,
  • ein Siechenhaus,
  • ein Waisenhaus
  • die Feuerwehrwache Ost


Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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