Tilsit - Memeler - Eisenbahn

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Baustelle.jpg In den Jahren nach der Erfindung des Eisenbahn - Verkehrssystems wurden immer mehr Strecken geplant und gebaut.
Die Eisenbahn war für den Transport von Mensch und Gut unverzichtbar geworden. Der Transport über das damalige Straßennetz war kein Vergnügen. Viele Straßen in Ostpreußen waren einfache Wege und bestanden zumeist aus festgefahrenem Sand. Fuhrwerke beherrschten das Bild. Die Unterhaltung dieser Straßen war nur mit erheblichem Aufwand verbunden. Bei Regen verwandelte sich mancher Weg in eine unpassierbare Schlammpiste. Zur Winterzeit kamen dann Schlittengespanne zum Einsatz, die sich auch durch Schneeverwehungen kämpfen mussten. Um Fahrspuren zu vermeiden, schrieb man sogar die Radbreiten vor. Für die Nutzung der Straßen wurde Chausseegeld verlangt. Das Geld floss dann in die Instandhaltung der Wege. Pferde brauchen Pausen und sind nicht schnell. Die Transportzeiten waren entsprechend lang.
Baumeister Otto veranlasste am 20. September 1873, von Heydekrug aus, eine öffentliche Ausschreibung für das Bauvorhaben der Strecke Tilsit - Memel. Er brauchte für die Eisenbahntrasse 32 Stück Drahtzugbarrieren mit selbsttätigem Läutewerk (Anm.: Bahnschranken), 8 Paar Drehbarrieren mit einfacher Drehstange und 18 Paar Drehbarrieren mit doppelter Drehstange. Alles sollte für den Abschnitt Heydekrug, Kilometer 27,86 bis 58,64 vorgesehen werden.
Im Dezember 1873 wird Kritik laut. So soll die geplante Strecke nach Briesen aufgegeben worden sein. Dagegen soll die Strecke Moscheiken - Memel die volle Zustimmung der russischen Regierung bekommen haben. Man wirft der Stadt Tilsit vor, sich nur noch an dieser Strecke festzuhalten. Das Engagement war so groß, dass man in Petersburg an die Gründung einer Baugesellschaft dachte. Die russische Regierung erwartete einen alsbaldigen Baubeginn und von der preußischen Regierung eine Zusage für die Fertigstellung der Strecke von Memel bis zur russischen Grenze. Der preußische Handelsminister hatte sich mit einer Festlegung zurückgehalten, weil es an allen Vorarbeiten fehlte. Der Druck der Abgeordneten zu einer Entscheidung für Festlegung der Trasse, den Kosten und dem Bau der Strecke wurde größer. Die zwei Nachbarstädte Memel und Tilsit wollten sich durch Eingaben für den Bau stark machen.