Gedenkblätter Friedrich Wölbling/034

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brauch bereit. Ebenso die Röcke und Stöcke, sowie alle Kleinigkeiten; so z.B. "die neue Bürste," die ihr schönes Adjectiv trotz 25 jährigem täglichen Gebrauch noch nicht eingebüßt hatte. Es fehlte nicht an alten Freunden, mit denen der Verkehr wieder angeknüpft wurde. Frau Hofprediger Hengstenberg lud die Eltern des öfteren zu höchst gennußreichen Abenden ein. Die jungen Paster Doyes, von Werder nach Berlin versetzt, wurden aufgesucht. Auch frühere Lehrer von Radensleben, jetzt in Berlin in angesehenen Stellungen, begrüßten die Eltern. Der treue Freund und längjährige Nachbar Pastor Licht war ver der Übersiedlung heimgegengen, doch wurde mit Frau Pastor und Tochter ein reger Verkehr unterhalten, sowie auch mit den Bewohnern des Missionshauses Berlin I.
In Moabit selbst war das Haus des ältesten Sohnes in unmittelbarer Nähe, sodaß auch "die beiden Kleinen!" Gertrud und Ullrich häufig einen Besuch bei den Großeltern wagen konnten. Ebenso ging gerne ein und aus Tante Luise Zeller, die als Witwe mit ihren Kindern nach Berlin gezogen. In Moabit selbst waltet damals an der einzigen Kirche ein gläubiger Pastor, doch mit leider gebrochener Kraft, seines Amtes. Und der zweite Geistliche konnte für christgläubige Seelen als Hirte und Führer nicht in Betracht kommen. In dieser Zeit trat dort der evangelische Verein zusammen, gebildet von lauter guten, strebenden Gliedern der St. Johannesgemeinde. Beide Eltern traten dem Verein bei und kamen dadurch in einen großen geistesverwandten Kreis hinein. Die Mutter übernahm bald die Mitleitung eines Jungfrauenvereins, an dessen geistlicher Versorgung der Vater durch biblische Ansparchen teilnahm. Auch in der Männerabteilung des Parochialvereins wurde er zu Bibelstunden herangezogen und in einem Missionsnähverein für den morgenländischen Frauenverein diente er ebenfalls durch kurze Bibelauslegungen. Im ersten Sommer konnte er sogar noch monatlich die weite Tour nach Groß-Lichterfelde unternehmen, um dort den Alten in einem Männersiechenhaus Bibelstunden zu halten. Auch die Kanzel bestieg er in jenem errsten Sommer 1888 in Berlin noch einmal, als er vertretend für den Pfarrer von St. Johannes predigte. Daneben war es ihm eine Freude, die Konferenzen und Versamm-