Mascherode Nr. 8

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um 1935 heute
Mascherode Nr8.jpg
Im Dorfe 1
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 8
Status: Ackerhof
erste Erwähnung: 1539
Lage: Karte

erste Erwähnung 1539

Dieser Ackerhof wird erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer[1] leben.

Hans Weichmann 1564

Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:

Hanns Weichman Hadt 5 ½ Hueffe Landes vom closter Rittershausenn, zinst,
5 slll Weitzenn,
5 slll Roggenn,
3 slll gersten,
5 slll habern,
Jdem zinst dem closter vom hoppengartenn,
7 ½ g.

Hans Stein um 1630

In einem undatierten Verzeichnis der Ägidischen Güter, das wohl von ca. 1630 stammt, wird Hans Stein als Besitzer genannt.

Hans Löers 1677

Im Jahre 1677 übernahm Hans Löers aus Groß Denkte diesen Hof. Er starb am 26. November 1693.

Hennig Jordens 1694

Seine Witwe vermählte sich am 16. November 1694 mit Hennig Jordens aus Atzum, der erst am 11. Dezember 1740 starb.

Frantz Decker 1738

Die Witwe Löers heiratete in zweiter Ehe am 5. November 1738 Frantz Decker, der aber auch wieder am 29. Mai 1752 verstarb.

Andreas Heine 1752

Mittlerweile war die älteste Tochter und Hoferbin Maria Margaretha Löers herangewachsen und ging am 8. November 1752 eine Ehe Andreas aus Ahlum ein. Dieser wird schon in der Dorfbeschreibung desselben Jahres genannt:

Besitzer: Ackermann Franz Decker modo Andreas Heine
Länderei: 168 ½ Morgen
Vieh: 6 Pferde, 4 Kühe, 6 Schweine
Grundzins: jährlich 14 Taler Meierzins ans Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dient dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit dem Spanne
Zehnt: auch ans Kloster
Gebäude: Das Wohnhaus von 12 Spannen, worin zugleich die Stallung enthalten, ist ohne Schornstein und mit Stroh gedeckt. Die Scheune von 13 Spannen ist in ziemlich gutem Stande.

In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 heißt es über diesen Hof:

Hennig Jordens nunc Heinrich Andreas Heine
Garten 57 Ruthen
Acker 171 Morgen 80 Ruthen
Wiesen 11 Morgen 67 ½ Ruthen
Summe 183 Morgen 84 ½ Ruthen

Hennig Heine 1788

Am 27. November 1788 verheiratete sich der Sohn Hennig Heine mit Marie Elisabeth Sack vom Ackerhof Nr. 20 und übernahm den Hof von seinem Vater.

Unter Heinrich Heine geriet der Hof bald in Schulden. Ab 1827 stand er unter Kuratel ( Vormundschaft ). Zur Abfindund seiner Gläubiger borgte sich Heine schließlich 1833 gegenVerpfändung seines Hofes vom Herzoglichen Leihhaus 5.930 Thaler. Da er naturgemäß die Ablösungsgelder nicht aufbringen konnte, versuchte man, Heine durch Verpachtung von Land zu retten. Zwar war nach der Separation 1853 der Hof auf dem Papier 234 Morgen groß, aber folgende Lasten ruhten aufihm: 5.284 Taler beim Herzoglichen Leihhaus, 2.000 Taler Zehntablösungskapital, 800 Taler Dienstablösungsgelder und 54 Taler Abfindungsrückständean Geschwister.

Christel Bötel 1888

Christel Bötel erwarb diesen Hof 1888. Landwirtschaftliches Adreßbuch 1920:

  • Besitzer: Ackermann Christoph Bötel
  • Größe: 33 ha (= 132 Morgen)
    Acker und Garten: 30 ha
    Wiesen: 3 ha
  • Viehstand: 4 Pferde, 21 Rindvieh (davon 5 Kühe), 6 Schweine

Maße und Abkürzungen

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)

Literatur

  • Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958

Quellen

  • Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
  • Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 862 - 865)
  • Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752
  • Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
  • Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1845
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920

Weblinks

Fußnoten

  1. Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter.


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

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