Gliesmarode Nr. 10
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Querumer Straße 2 | |
Brandversicherungsnummer: | Nr. ass. 10 |
erste Erwähnung: | 1539 |
Status: | Schmiede später Kothof |
erste Erwähnung 1539
Dieses Haus beherbergte lange Zeit die Schmiede des Klosters Riddagshausen und wird erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Gliesmarode 10 Männer[1] leben.
Jacob Schütten 1564
Der erste nachweisbare Hauswirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:
Jacop Schütte Hadt gar keinn Acker, zinst dem closter zu Rittershausen |
Hans Prüssen 1575
Nachdem ihr Mann gestorben war, heiratete die Witwe Adelheit am 21. August 1575 Hans Prüssen. Ein im Kirchenbuch des Klosters befindlicher Ehevertrag vom 6. Juni 1575 mit folgendem Wortlaut enthält nähere Bestimmungen:
In gottes namen Amen.
Diese Ehstifftung ist geschehen zwischen Hans Prüsen und Adelheit schütten, Jacob schütten seiner nachgelaßnen Widwen, den andern mandag nach Trinitatis Anno 75 und sind dabei gewesen von wegen der brauth ihr bruder Wilhelm Schrader, wonhafftigk zu Haddörp, item Hans Wolters, Henni Lüers, Lüdeke Bossen, Zacharias Brandes, Geverdt Brandes, alle wonhafftig zu Glismerode, und von des Brüdegams wegen Hans Köneken, Heinrich Elsen, Lorens Remmersch, Cordt Geffers, Heinrich Hacken, und ist also angestalt, das die fürgenanten menner von wegen der brauth ihm, dem brüthgam, haben angelobt, die zeit seines lebens in der behusung und erbe zu wonende und ehr die kinder mit deglicher speise und kleidung zu versorgen, den jungen aber wolle ehr lassen in die Schule gehen und ihm darnach das handwercken leren, so er dar lust zu hat. Und wenn sie, die brauth, innerhalb jhar vnd dag oder darnach würde vorfallen und sie miteinander erben zeugeten, sollen sie gleichsfals wie die ersten zum erbe gehören, Aber die ersten sollen die macht haben, die letzten abzuleggen. Darauff hat der brüdegam wiederumb in das haus zu bringende angelobt als: Anderhalb hundert gulden. Und so es kome, das er vorfallen würde innerhalb jhar vnd tagk oder darnach, sol sie, Adelheit Schütten, das vorbenante gelt von des Hans Prüsen, des brüdegams, wegen einzumanen und zu empfangen macht haben, des will er der freundschafft einfürstandt stellen. Darzu hat auch Hans Prüsen, der brütgam, des vörigen mannes, nemlich Jacops Schütten, alle seine schulde angenomen als nemlich hundert vnd verthein gulden zu bezalende. Noch hat er angenomen einem jederm kinde zu geben 20 R., 2 kühe, 2 fasch Biers und ein feist schwein den ersten zweien Kindern von der vörigen frawen, welches er in seinem todbette bescheiden hat. Darzu hat er auch dem unechten megdeken bescheden 4 R., welche der brüthgam auch angenomen hat auszugebende.
H. Oppermann 1920
Landwirtschaftliches Adreßbuch von 1920: Kotsaß H. Oppermann mit 11 ha Land
Otto Oppermann 1935
Adreßbuch der Stadt Braunschweig von 1935: Landwirt Otto Oppermann
Maße und Abkürzungen
1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
Literatur
- Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
Quellen
- Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
- Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (Niedersächsisches Landesarchiv Wolfenbüttel, Signatur 1 Kb 946 - 949)
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920
- Braunschweigisches Adreßbuch 1935 (Stand: 26. Januar 1935)
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Gemeint sind 3 Ackerleute und 7 Köter.
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