Nadrauen
Geografische Lage
Nach der samländischen Teilungsurkunde von 1312 sind Nadrauens Grenzen im Norden die Memel, im Nordwesten die Gilge, im Südwesten die Stammesgebiete Natangen und Barta und im Süden das Stammesgebiet Galindien. Die tatsächlichen prußischen Begrenzungen sind jedoch etwas anders, da das nördlich der Gilge und südlich der Memel liegende Gebiet der Schalauer in dieser Teilungsurkunde außer Acht gelassen wurde. Der südlichste nadrauische Ort ist der Wald Kirno (prußisch "kirno" = Strauch).
"Die Grenze zwischen Galinden und Nadrauen ging vom Ausfluß der Angerapp aus dem See Swokiske in gerader Richtung nach Osten zur litauischen Grenze. Nadrauen hat jedoch niemals an Litauen gegranzt, da sich zwischen ihm und Schalauen einerseits und Litauen andererseits die prussische Landschaft Sudauen schob. Die Grenze zwischen Nadrauen und Galinden bildeten Wälder, deren Überreste wir noch in der Rominter Heide und einigen anderen Forsten haben. Über die weiter nach Norden sich hinziehende Grenze Nadrauens gegen Schalauen fehlen Urkunden.
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Name
Der Name bezieht sich auf die zahlreichen Gewässer dieser Region: da wo viel zusammenfließt.
- prußisch "na, no" = viel-, zusammen-
- indogermanisch "dreu-/ dru-" = laufen, eilen
Geschichte
Sprachdenkmäler
Vaterunser im nadrauischen Dialekt (nach Simon Prätorius)
- Tiewe musu, kursa tu essi Debsissa,
- Szwints tiest taws Wards;
- Akeik mums twa Walstybe;
- Tawas Praats buk kaip Debbesissa taibant wirszu Sjemes;
- Musu dieniszka May e duk mums ir szen Dienan;
- Atmesk mums musu Griekus, kaip mes pammetam musi Pardokonteimus;
- Ne te wedde mus Baidykle;
- Bet te passarge mus mi wissa Louna (Pikta)
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Hermanowski, Georg: Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980S.215