Insterburg

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Allgemeine Informationen

Insterburg verdankt seinen Namen dem Fluss Inster.

Der Ortsname Insterburg wird 1340 erstmalig erwähnt: "ad castrum Insterburg". Die Instierburg wurde nach 1256 an Stelle der Prußenburg Unsatrapis erbaut.

Name

Zugrunde liegt der Flussname Instrut/ Instrud, für den es mehrere linguistische Deutungen gibt; die wahrscheinlichste sei Mündung/ Einfluß (vgl. litauisch "Istras, intaka")

Der prußische Name Unsatrapis deutet auf eine Stelle an einer Furt bzw. an einer hölzernen Brücke oder an einem Knüppeldamm.

  • prußisch "unzei" = an, auf, über
  • "trapt, trapuns" = treten

vgl.dazu

  • litauisch "trapte" = Floß, Teil eines Holzfloßes

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Kirchen

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

In Insterburg, am Rande der "Großen Wildnis", versammelte sich der Orden zu seinen berüchtigten "Litauerreisen", bei denen ganz unverhohlen -teilweise zur Beschäftigung und Belustigung gelangweilter Gäste aus dem Reich- Menschen ermordet oder mitgeschleppt wurden.

Insterburg wurde von Litauern und Polen niedergebrannt, jedoch wieder aufgebaut.

Der preußische Herzog Albrecht säkularisierte im Zuge der Durchsetzung der Reformation 1525 die Ordensburg und machte aus einem Pflegeramt ein weltliches Hauptamt. Das noch von Wildnis geprägte Umland ließ er von Litauern besiedeln.

Dem daraus entstandenen Ort zu Füßen der Burg gewährte er 1541 das Marktrecht.

Markgraf Georg Friedrich erhob am 10. Oktober 1583 den Marktflecken Inster zur Stadt.

Wenige Jahre später, am 9. Juni 1590, vernichtete ein Brand 140 von den 149 vorhandenen Häusern.

Auch im 17. Jahrhundert hatte die Stadt unter den ständigen Durchzügen kriegerischer Truppen von Schweden, Russen und Tataren zu leiden.

1709 raffte die Pest einen Großteil der Bevölkerung hin. Um die Stadt wieder zu beleben, veranlasste Preußenkönig Friedrich Wilhelm I., angeworbene Salzburger und Schweizer Einwanderer anzusiedeln.

1723 wurde in der Burg das preußische Hofgericht untergebracht.

1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.

1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.

1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Insterburg wird wieder preußisch.

1812 machte Napoleon bei seinem Russlandfeldzug Quartier in der Stadt (Erinnerungstafel an der Herbergswand).


Brauchtum

Insterburger Reiterschnaps. Ein Klarer mit einem Stück Würfelzucker und zwei Kaffeebohnen, die zunächst zerkaut werden müssen, bevor sie mit dem Schnaps hinuntergespült werden.

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

  • Biolik, Maria: Hydronymia Europaea, Zuflüsse zur Ostsee zwischen unterer Weichsel und Pregel, Stuttgart 1989

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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