Postillon

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Postübergabe an der Strecke: Preußischer Postillion, Ölgemälde von Joh. H.K. Schulz, 1832

Einleitung

Den größten Anteil am frühen Transportwesen hatte lange Zeit die Post, die seit 1516 Briefe und Pakete auch für Privatpersonen beförderte. Schon im Jahre 1693 wrde auf dem Postkurs Halberstadt - Kassel neben der Reitpost auch fahrende Posten eingesetzt.

Auch die westlichen Provinzen profitierten von einer Vermehrung der Postverbindung, als im Jahre 1692 eine Fahrpost von Halberstadt über Minden, Bielefeld, Hamm und Wesel nach Kleve eingerichtet wurde. Im 18. Jahrhundert sorgte Preußen mit der Einführung der Personenbeförderung in der Postkutsche für den Beginn einer regen Reisetätigkeit.

In deren Folge wurden an den Hauptstrecken das Gasthofwesen zur Übernachtung und Verköstigung der Reisenden entlang der Strecken ausgebaut.

Anzahl in Preußen 1709

Wir zählen 1709 im damaligen preußischen Postwesen:

Berufsbezeichnung

  • Postillion für die Reit- und Fahrpost
    • Bedeutung: seit 1646 Name der Gespannführer der Postfuhrwerke mit besonderer Dienstkleidung und Ausrüstung mit dem Posthorn oder preußischer Posttrompete.
    • Postillione der Reitpost (reitende Boten,Estafetten), überbrachten eilige Nachrichten, auch Briefe in Felleisen. Die um 1819 eingerichteten Schnellposten dienten teilweise auch als deren Ersatz.
    • bezeichnungsvarianten: Postreuter, auch Postknecht, Postillion (deut., franz.), Postillon (franz.), Schwager (schweiz.)

Aufgabenstellung

Führer der Postfuhrwerke, früher auch Postübergabe an der Strecke, Überbringung von Bei- oder Ersatzpferden.

Postillionsmontur

Die Montur der Königl. Preußischen Postillione bestand aus:

  1. Schwarzlackiertem Hut (mit preußischer und deutscher Kokarde; bei Beförderung Allerhöchster und Höchster Königlicher und Fürstlicher Personen mit Federbusch versehen);
  2. Dunkelblauer Reitjacke mit gelben Knöpfen, der Kragen und die Ärmelaufschläge sowie die Schulterklappen orange;
  3. Orangefarbene Schärpe
  4. Weißen, ledernen Beinkleidern und Handschuhen;
  5. Hohen Stiefeln mit Anschnallsporen;
  6. Trompete (Posthorn) mit schwarz-weißer Hornschnur
  7. Blauen Mantel mit orangefarbnem Kragen (durfte aber nur bei strenger Kälte und heftigem Regen getragen werden)
  8. Eine Hellgrüne Peitsche mit lederner Geißel

Zum gewöhnlichen Gebrauch sollten sie noch folgende Kleidungsstücke haben: Eine blautuchene Uniformmütze mit orangefarbenen Streifen, eine graue Stalljacke mit orangefarbenem Besatz, graue lederbesetzte Tuchhosen, mit orangenen Paspeln (im Sommer waren diese aus weißem Leinen), kurze Stiefeln mit Anschnallsporen.