Platjenwerbe Nr.22
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Hierarchie
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Einleitung
Platjenwerbe Nr.22, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Geschichte des Hofes
Schlußstein über dem Hauseingang nach Neubau auf der Stelle
Von Adolf Harenborg ist überliefert, daß sein Großvater Johann als Schiffszimmermann auch zur See fuhr. Wenn er dann von großer Fahrt zurück ins Dorf kam wurde abends das alte Brandhorn von der Wand geholt und damit in jedes Hundeloch im großen Tor geblasen. Dann gab es Leben in der Dorfschaft, die Bewohner kamen auf die Beine, und einer rief dem anderen zu: „Wat is los?“ – „Och, Jan Harenborg hett sik von grote Fahrt torück meldt.“
Wir erfahren weiter zu dieser Hofstelle: Es wurden eine Kuh, einige Schweine und Federvieh gehalten. Hinrich Harenborg arbeitete 60 Jahre lang als Hofmeier auf dem Lehnhof von Baron Rothe und chauffierte auch seinen Dienstherrn im stattlichen Kraftwagen. Zuletzt blieb Adolf Harenborg auf der Stelle. Er heiratete die Krankenschwester Erna Wahlmann, die später lange Jahre hindurch als Gemeindeschwester die Alten und Kranken im Ort versorgte.
Aufzeichnungen von Margret Jachens 1976
In der NS-Zeit ist dieser Gemeindeschwester noch eine weitere mit einem etwas anderen Arbeitsauftrag zur Seite gestellt worden.
1789 (Tobacks-Accise für das Dorf Platjenwerbe): 34. Dierck Hornborg
1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgefordert der Gutsmeier Dierk Horneburg zu Platjenwerbe Nro 1 Commune Lesum wohnhaft.
Meiergefälle:
- Erstens An Zins zwey Rthlr.
- Zweitens Drey Handdienstage in corpore oder wenn solche nicht verlangt werden dafür achtzehm Grote.
- Drittens Ein Rauchhuhn in natura oder wenn solches nicht verlangt wird, dafür sechs Grote,
alles in Cassamüntze.
„Statt des vorgeladenen Gutsmeiers Dierk Horneburg erschien dessen Ehefrau, Metta gebohrene Krusen welche die Richtigkeit der Angabe der Meiergefälle anerkannte, und erklärte daß zu der Meierstelle weiter nichts als ein Hausplatz und Garten von einen Viertel Einsaat groß gehöre, und mit Johann Hinrich Brun ins Osten, und mit Martin Fechtmann ins Westen benachbart sey. Welche Erklärung, mit dem uns producirten Weinkaufsbriefe völlig gleichlautend ist.
Vorgelesen genehmigt und unterschrieben
1820-1846 Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe und in einer weiteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß wird unter der Ordnungs-Nr. 27 aufgeführt: Johann Hinrich Hornborg.
In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent nach seiner verschiedenen Berechtigung aus der Gemeinheitsteilung an Schullenstich zu erwarten hat. Für Johann Hinrich Harnborg sind die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:
- Auf dem Glindberge - 085
- Der Anschuß vor dem Hause - 036
- Bei der Bullenkuhle - 174
- In der Heide vor dem Lehmbecksberge bei Brundorf - 342
1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 1 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe:
Schneider Joh. Hinrich Horneburg (65), Ehefrau Margaretha (46), Tochter Gesine (25), Sohn Hermann (17), Tochter Meta (14) und Sohn Johann (9).
1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 22 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe:
Witwe Tagelöhnerin Margeretha Horneborg (59), Sohn Johann (21) und Tochter Gesiene (39), und
(nicht gesichert) Seefahrer Heinrich Siefers (34), Ehefrau Anna (33), Tochter Catharina (1).
1874/75 Bei der Grundsteuerveranlagung in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 22 sind dem Arbeiter Johann Hornborg folgende Flächen zugewiesen:
Blatt 1 Parzellen 33, 62, 63, 64, 65.
Im Verzeichnis der bei der Einschätzung der Liegenschaften gefundenen Abweichungen der Kupons vom Felde ist vermerkt: Parzelle 63 – „Das in der betreffenden Parzelle bezeichnete Wohnhaus ist abgebrochen, es soll zwar auf der selben Stelle in nächster Zeit ein neues angeführt werden, ob dieses aber dieselbe Form und Größe wie das alte erhalten wird ist noch unbestimmt.“
Geschlechterfolge
Horneburg-Kruse
Johann Henrich Horneburg
* 1739 Scharmbeckstotel
+ 1773 Platjenwerbe
- Zuordnung zur Stelle nicht eindeutig dokumentiert
oo
Anne Kruse
*1729 Platjenwerbe
+1794 Platjenwerbe
- Tochter von Köthner Dierk Kruse aus Platjenwerbe und Gesche Köster aus Holthorst
Horneburg-Kruse-Kruse
Dierk Horneburg
* 1760 Platjenwerbe
+ 1820 Platjenwerbe
- Köthner und Schneider
oo 1782 Lesum I. Ehe
Gesche Kruse
*1753 Ovelgönne
+1796 Platjenwerbe
- Tochter von Köthner Dierk Kruse und Beke Krudop, beide aus Holthorst/Leuchtenburg
oo 1796 Lesum II. Ehe
Mette Kruse
*1770 Leuchtenburg
+ 1825 Platjenwerbe
- Der Ableich des Meiervertrages von 1812 wird von ihr in Vertretung mit "Harenborg" unterzeichnet
Horneburg-Hashagen
Johann Hinrich Horneburg
* 1786 Platjenwerbe
+ 1859 Platjenwerbe
- Schneider und Kutscher
oo 1823 Lesum
Margareta Hashagen
*1804 Leuchtenburg
+1868 Platjenwerbe
- Tochter von Köthner Johann Hashagen und Gesche Adelheid Landsberg, beide aus Leuchtenburg
Harenborg-Finke
Johann Horneburg
* 1843 Platjenwerbe
+
- Schiffszimmermann - Arbeitsmann
oo 1868
Anna Margaretha Dorothea Finke
*1844 Lesum
+1878 Platjenwerbe
Harenborg-Bode
Heinrich Johann Hermann Harenborg
* 1869 Platjenwerbe
+
- Hofmeier auf dem Gut Lehnhof des Baron Rothe - Gespannführer - Chauffeur
oo
Margareta Luise Bode
*
+
Harenborg-Wahlmann
Adolf Harenborg
*
+ 1976
- Kontrolleur (1938)
oo
Erna Wahlmann
*
+ 1980
- Spätere Gemeindeschwester in Platjenwerbe
Jachens
Margarete Jachens
- 1967 Erwerb der Stelle von Adolf Harenborg
Jachens-Koch
Bettina Jachens-Koch
- 1993 Übernahme der Stelle von der Mutter