Schmelz (Kr.Memel)/Familie Krosien
Bitte beachten Sie auch unsere Datensammlung aller bisher erfassten Personen aus dem Memelland |
Richard Friedrich Emil Krosien und Annike Krosien, geb. Andulaite
Richard Friedrich Emil Krosien, * 21.02.1870 in Russ
+ 04.10.1946 in Bremervörde
2.Ehe
oo 01.12.1905 in Schmelz (StA)
Annike Krosien, geb. Andulaite, * 06.06.1871 in Adl.Schmelz, + 21.01.1953 in Bremervörde
Die Kinder der Familie Richard und Annike Krosien:
Richard Franz Krosien, * 07.11.1908 in Schmelz, + 12.12.1982 in Bremervörde
Henry Kurt Krosien, * 28.07.1911 in Schmelz, + 20.06.1973
Elisabeth Krosien,
Heinz Krosien,
Else Krosien
Großvaters Beruf und der seiner Vorfahren
Gerhard Krosien erzählt:
Auf dem Hof sitzt der alte Großvater auf einem Hocker. Er sitzt vor der Voliere, in der Memeler Hochflieger, die heimische Taubenrasse, seines Militärdienst leistenden Sohnes hin- und herflattern. Er hat als zugelassener Fischer auf dem Kurischen Haff ein kleines zerrissenes Fischernetz zu seiner Rechten an dem Maschendraht der Voliere befestigt und flickt die schadhaften Stellen. Auf seinem linken Oberschenkel sitze ich, sein damals etwa sechsjähriger Enkel. Mir erzählt Großvater, während er die Maschen des Netzes repariert, von seinen Erlebnissen in der Fremde, als er einst freigeschriebener Seilergeselle gewesen war. „Du musst nämlich wissen, alle meine Vorfahren waren Seiler in unserem Heimatort Russ (heute Rusne) am Memelstrom, und so wurde ich es aus Familientradition auch. Als es dort mit Handel und Wandel bergab ging und man als Seiler nicht mehr das tägliche Brot für seine Familie verdienen konnte, zog unsere Familie nach Memel-Schmelz um. Schließlich konnte man in der See- und Handelsstadt Memel sein Glück machen.“
In Schmelz richtete Großvater den lang gestreckten Hof seines Anwesens mit allem für die Seilherstellung Notwendigen ein, wie diversen Haken und Ösen an den Endmauern, Kurbeln, Feuerstellen, Lagerschuppen und sonstigen Einrichtungen und Geräten. Immer wieder duftete es auf dem Hof nach Holzkohlenteer, mit dem die Seile imprägniert wurden, nach Hanf und anderem Fasermaterial. Als stets neugierigen Bowke ließ Großvater mich öfter als einmal unter seiner gestrengen Anleitung selbst Seile drehen. So entwickelte ich mich schließlich zu „seinem fachkundigen Gehilfen“, dem in Sachen Seilherstellung so leicht keiner etwas vormachen konnte.
Bei Großvaters Erzählung fielen Städtenamen, wie Venedig, Genua, Friedrichshafen, Frankfurt am Main und andere. Ich wusste damals nicht viel mit alledem anzufangen. Aber Großvater muss wohl in der ganzen großen Welt gewesen sein! Und seine Geschichten waren immer so spannend und lehrreich!
Eine Erzählung über das Fischen mit seinem Enkel finden Sie hier: Fischzug_mit_Schlubberche
Richard Franz Krosien und Maria Meta Krosien, geb. Willumeit
Richard Franz Krosien, * 07.11.1908 in Schmelz, + 12.12.1982 in Bremervörde
oo 20.08.1932 in Memel (StA)
Maria Meta Willumeit, * 11.11.1910 in Memel, + 07.04.1999 in Bremervörde
Die Kinder der Familie Richard und Maria Krosien:
Karlheinz Krosien, * 24.01.1934 in Schmelz, + 14.12.2008 in Bremervörde
Gerhard Henry Krosien
Werner Krosien, * 1937, Schmelz, + ca. 1941 Rippenfellvereiterung
Elfriede Krosien
Helga Krosien, * 7.9.1941, Schmelz, + 13.9.1945
Reinhard Krosien
Beschreibung z.B.
Wann ungefähr wurde das Bild aufgenommen und wo?
Wieviele Zimmer hatte man damals?
Wie waren die Zimmer eingerichtet? So wie heute oder gab es Besonderheiten?
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Platz für Text
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In neuer Umgebung - Bremervörde
Gerhard Krosien schreibt:
Am 31. Juli 1944 war meine memelländische Kinderzeit zu Ende. Evakuierung der Familie! Zuerst nach Osterode/Ostpreußen, dann in die Nähe von Plathe in Pommern, schließlich nach Bremervörde in Niedersachsen. Schwere Zeiten waren es nach 1945, nach Kriegsende, für mich - für viele. Nach viel zu kurzer, ungetrübter Kinderzeit im Memelland nun - wohl für immer - in fremder Umgebung! Die durch den schrecklichen Krieg ebenfalls ausgepowert war.
Die Heimatlosen hatten damals nichts, die Einheimischen nur noch wenig!