Bad Salzuflen

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Bad Salzuflen: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe > Bad Salzuflen

Lokalisierung der Stadt Bad Salzuflen innerhalb des Kreises Kreis_Lippe

Name

„Midufulli" 779; „Medofulli" (779 ?); „uilla Middelesten Uflen" 1146; „Ufflen" 1209; „villa Uflen" 1259; „Uflen" 1277, später Uffelen, Saltuffelen

Familie

  • „Thidericus de Ufle" 1208.

Frühbesitz

1259 besaß Kloster Segenstal in Vlotho den Zehnten in Uffeln.; 1277 verkaufte das Kloster Schildesche dem Mindener Domkapitel 1 Haus in Uffeln.

Landschaftslage

Bad Salzuflen liegt im Übergangsgebiet des Ravensberger Hügellandes zum Lippischen Bergland 70-100 m hoch in der geschützten und durch Hanglößbedeckung fruchtbaren Werremulde am sanft ansteigenden Südwest - Hang eines 210 - 260 rn hohen waldigen Höhenrückens. Der Stadtkern liegt beiderseits des Salzebachs nahe dessen Mündung in, die Bega und deren Mündung in die Werre etwa 10 m über den Flußanen.

Im Stadtbereich befanden sich 1955 sechs Sol- und Therheilquellen (38 °). 2 km südöstlich die Industriestadt Schötmar, die baulich mit Bad Salzuflen 1955 bereits weitgehend verwachsen war

Ortsursprung

In der Gemarkung Uflen im Agau lagen im 12. Jhdt. die Orte Salzuflen, Mitteluflen (später Dorf Uflen und Uflen genannt), Ritteruflen, Quaduflen und Gestringen. Die Höfe, in Salzuflen, Salzkotten genannt, gehörten teils zu Ämtern der Abtei Herford, teils zum Paderborner Amt Heerse (historisch) (1618 von Lippe angekauft). Salzuflen. im 14. Jhdt. Ort mit städtischen. Rechten der Grafschaft Sternberg (Urk. 1322). Nach völliger Zerstörung aller Siedlungen 1447 während der Soester Fehde durch tschechische Söldner des Erzbischofs Dietrich von Köln Neuaufbau nur von Salzuflen unter Einbeziehung der Bewohner der vorgenannten Dörfer.

Stadtgründung

Stadtrecht

Vor 1322 wahrscheinlich Stadtrechte vom aligen Stadtherrn Graf von Sternberg; 1488 Bestätigung der alten Rechte und Gleichstellung mit den lippischen Städten durch den Edlen Bernhard VII. zur Lippe. Soester Stadtrecht wie Lippstadt und Lemgo, von wo Belehrung geholt werden sollte.

Stadtbezeichnung

Bis ins 16. Jh. schwankt Bezeichnung als Wigbold und Stadt, dann immer Stadt.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Die Altstadt (seit, 1447) ist fast kreisförmig, Mittelpunkt das Salzwerk mit dem Salzbrunnen. 400 m Durchmesser, rund 125.000 qm Fläche. Stadtmauer (noch um 1850 stellenweise 6 -7 rn hoch) mit 3 Warttürmen und 3 Haupttoren: Herforder Tor, Ostertor, Heskamper oder Vlothoer Tor. Schnittpunkt zweier alter Handelswege. Nebentor: Schliepsteiner „Pforte" (zu den Weiden und zum Stadtwald). An der Landwehr im Norsosten, 2,5 km von der Stadt am alten Wege nach Vlotho, ein 4. Wartturm (Stumpfer Turin). Tore, 2 Warttürme und große Teile der Stadtmauer seit Mitte des 19. Jhdts. abgebrochen. Marktplatz am östlichen Ufer der Salze am Fuße des Hallenbrinkes, des letzten Ausläufers des Berglandes.

Um 1850 erste Häuser außerhalb des Mauerrings, um 1880 Entstehung sogenannter Neustadt mit dem Neumarkt, seit 1895 Badeviertel um Kurhaus, Kurmittelhäuser und Kurpark nördlich der Altstadt, seit 1918 Bebauung der Asenberger Heide, seit 1933 Stadtrandsiedlung Elkenbrede an der nordwestlichen Stadtgrenze. Neues Industriegelände vor 1954 an der Landstraße nach Herford. Kurpark (25 ha) im Salzetal.

Gebäude

Kapelle (Unserer Lieben Frau) oberhalb des Marktes 1410, ausgebaut zur Pfarrkirche seit der Reformation 1531, Neubau nach Brand von 1762, 1955 reformierte Kirche. Lutherische Kapelle 1862. Lutherische Kirche 1892. Katholische Kirche 1898. Rathaus gotisch von 1545, Renaissancegiebel um 1600. Bürgerhäuser: Steinbauten 16. Jhdt., zahlreiche Fachwerkbauten mit Schnitzereien Ende 16. Jhdt. und Anfang 17. Jhdt. Spital abgebrannt 1762. 3 Verwaltungsgebäude der Stadt. Amtsgericht 1879. Postamt am Salzhofplatz 1927. Stadtmühle am Eintritt der Salze in die alte Stadt, außer Betrieb seit 1925. Stadt. Schleifmühle am Schwarzwasserbach im Stadtwald im 18. Jh. noch vorhanden.

Brände

Größere Brände: im 30jährigen Krieg (ein Viertel der Stadt) und 1762 (Kirche, Pfarr- und Lehrerhäuser, Schule, Spital und 13 Bürgerhäuser). 1624-66: 106 Häuser zerstört.

Bevölkerung

Herkunft/Einwohnerzahlen

Zuzug bis 1880 fast nur aus der Nachbarschaft. Um 1880 Eichsfelder als Arbeiter für die Stärkefabrik, seit 1905/06 Zuzug von Gewerbetreibenden, Rentnern und Pensionären vorwiegend aus dem Ruhrgebiet.

1624: 359 Bürger (etwa 1900 Einwohner); 1666: 204 Bürger und 59 Bürgerwitwen als Hausbesitzer, 1776: 1.056 Einwohner (1. lippische Volkszählung).

Seuchen

Pest 1636 (454 Tote in 6 Monaten); Typhus 1899.

Bevölkerungsverzeichnisse

Bürgerbücher 1607-86, 1702-1885. Bürger-und Lagerbücher von 1623, 1633, 1645, 1665, 1702, 1778 und 1806. Adreßbuch 1951.

Kirchenbücher

Im Pfarrarch. der ref. -Kirchengem. ein Kirchenstuhlregister 1654-1762, Kb. ab 1762 vollständig (die älteren 1762 verbrannt).

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Bad Salzuflen, 1840 - 1875 (ev.) Geburten Heiraten, Tote, Konfirmationen
  • Bad Salzuflen, Stadt 1810 - 1875 (Juden) Geburten Heiraten, Tote

Digitalisierte Kirchenbücher

Die Kirchenbücher von Salzuflen (1840 - 1875) und Wüsten (1793 - 1802, 1840 - 1875) aus dem Staats- und Personenstandsarchiv Detmold liegen inzwischen auch in der Edition Detmold (Vol. 29) als käufliche Digitalisate vor. Der externe Link führt zu einer Bezugsmöglichkeit Edition Detmold Vol. 29

Berühmte Personen

  • Heinrich Weldige, Maler, Anfang 17. Jh.
  • Dr. Heinrich Hasse, Stadt- und Amtsarzt, * 05.02.1791, + 11.12.1864 Salzuflen, Gründer des Bades (auf seine Anregung entstand 1818 die erste Solbadeanstalt des staatl. Salzwerks).
  • Dr. Rudolf Brandes, Apothekenbesitzer, Hof- und Medizinalrat, * 18.10.1785, + 03.12.1842 Salzuflen
  • Eduard Hoffmann, * 12.09.1831 Magdeburg, + 16.12.1894 Salzuflen, Gründer der Hoffmann's Stärkefabriken AG. und der dt. Reisstärkeindustrie.

Jüngere Einwohnerzahlen

Stadtgebiet von 1955, im Jahre 1818: 1.288 Einwohner (E.), 1843: 1.726 E., 1858: 1.598 E., 1864: 1.791 E., 1871: 2.072 E., 1885: 3.923 E., 1895: 4.665 E., 1905: 5.834 E., 1910: 6.544 E., 1919: 8.718 E., 1925: 8.776 E., 1933: 10.022 E., 1939: 11.502 E., 1946: 14.199 E., 1950: 14.842 E., 1953: 16.000 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart von Salzuflen liegt in dem Zwischengebiet Detmold - Bückeburg zwischen dem Westfälischen und dem mik- Gebiet ; sie ist von Emma Hoffmann ihrer Arbeit zugrunde gelegt und zeichnet sich aus durch besonders auffällige Entwicklungen der Selbstlaute: müu `mir' und `mich', rūie 'Rüde, Hund', häut 'heiß' u. a., ferner: eck sin 'ich bin', juww 'euch', jui 'ihr', bubben `bauen', mägget `(sie) mähen'.

  • Die Ratsprotokolle seit 1560 hochdeutscher Mundart.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Die wirtschaftlichen Grundlagen der Stadt sind ihre Salzquellen. Die älteste Urkunde über eine geregelte Salzgewinnung stammt von 1048. Als Besitzer der Salzhäuser - Salzkotten - werden das freiweltliche Damenstift Herford, die Klöster Corvey, Marienfeld und Abdinghof zu Paderborn, die Grafen von Schwalenberg und Sternberg, die lippischen Edelherren, Adlige der Umgegend und später auch Salzufelner Bürger genannt. Allmählich gingen diese Salzkotten ganz in den Besitz Salzufelner Bürger über; es bildete sich eine Genossenschaft der Salzsieder, über die der Rat der Stadt die Aufsicht führte, die Genossenschaft der „Salzverwandten" mit 48 Salzkotten. Die Mitglieder der „Salzkärrnergilde" setzten das Salz in der Grafschaft Lippe (hier durfte nach einem alten Privileg nur Salzufelner Salz verkauft werden), in der Grafschaft Ravensberg und in den Bistümern Paderborn, Münster und Osnabrück ab. Um 1600 war daneben der Leinwandhandel bedeutend (1629 allein 2.000 Ellen Leinwand nach Amsterdam geschickt).

Der 30jährige Krieg vernichtete diese Blüte. 1766 erwarb die Landesherrschaft das Salzwerk. Graf Simon-August zu Lippe baute neue Siedeanlagen und legte draußen vor der Stadt die ersten Gradierwerke an. 1803: I. Bohrung auf Sole, 63 m (der alte Salzbrunnen wird zugeschüttet), weitere Bohrungen: 1833-39 (216 m), 1889-91 (400 m), 1905/06 (534 m, kohlensäurereiche Kochsalztherme), 1913 (54 m), 1921: 2. Thermalquelle (1.023 m), weitere Bohrungen geplant. 1818: 1. Solbadeanstalt, 1855/56: I. Badehaus, 1924: neue Saline (Abbruch der alten Saline in der Stadtmitte, 1955 Salzhofplatz, hier 1934 neuer Überbau über der Panlinenquelle mit Reliefs von der Geschichte des Salzwerks.

Zahl der Kurgäste: 1906: 8.500, 1913: 19.100, 1920: 24.500, 1929: 29.000, Sommer 1938: 29.399 (mit 508.000 Übernachtungen), 1949: 18.600 und 1953: über 30.000 Kurgäste. Mit der Entwicklung des Bades entstand als 1955 für die Stadt wichtigster Erwerbszweig das Gaststätten- und Fremdenheimgewerbe mit (1939) 5.000 Fremdenbetten in konzessionierten Betrieben. Daneben Herstellung von stärkehaltigen Nahrungsmitteln, Erzeugnissen der Papierverarbeitung und Rolidachpappen (mehrere Betriebe der Hoffmann`s Stärkefabriken AG.), von Salzfabrikaten (durch die Verwaltung des Lippischen Staatsbades Salzuflen), Möbeln, Likören, Mineralwasser, Zigarren (4 Betriebe); 1954 neu: Pelzwaren.

Verkehrseinrichtungen

Salzuflen liegt an der Kreuzung alter Handelsstraßen: Herford - Salzuflen - Lemgo und Lage -Salzuflen -Vlotho, 1955 entsprechend Bundesstraße Herford - Detmold und die Straßen nach Lemgo, Vlotho, Oeynhausen, Detrnold und Gerlinghausen. Zufahrt zur Autobahn Hannover-Köln (1938) in Ahmsen (4 km westlich). Hauptbahnstrecke Detmold – Salzuflen - Herford (1881). Elektrische Schmalspurkleinbahn nach Herford und Vlotho (1900).

Umgebungsbedeutung

Salzuflen ist 1955 in erster Linie Kurort.

Verwaltung

Rat

„Burmester" und Konsuln bereits 1322. Nach der Stadtwerdung (1488) Bürgermeister und Rat nach Lippstädter, das ist Soester Recht. Erste Lippische Städteordnung 1843, abgeändert 1886, 1907, 1928 und nach 1945.

Gericht

Ein herrschaftlicher Richter, der im Namen seines Herrn die niedere Gerichtsbarkeit ausübte, bereits im 13. Jh. genannt. Später übernahm dieses Amt der Stadtschreiber (Syndikus). Das Stadtgericht wurde erst bei der Trennung von Verwaltung und Justiz in Lippe am 01.10.1879 aufgehoben. In Kriminalsachen gehörte die Stadt zum Gogericht auf dem Heyenloh, später zu den landesherrlichen Gerichten.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Salzuflen, Bad (vor 1322, Stadt 1921), Urkunden- und Bürgerbuch (Stadtarchiv Bad Salzuflen I, 1). Darin: Bürgerverzeichnis 1549, Alphabetisches Bürgerregister 1608-1681. — Bürgerbuch 1704-1806 (Stadtarchiv Bad Salzuflen V, 1). — Bürgerbuch 1806-1850 (ebd. V, 2. — Generalprotokoll der Bürgeraufnahmen und Eide 1799-1831 (ebd. V, 3). — Bürgeraufnahmen 1835-1866 (ebd. V, 4). — Bürgerrollen mit Datum der Bürgeraufnahme 1844/45 (ebd. V, 5), 1852-1862 (ebd. V, 6), 1863-1871 (ebd. V, 7).

Landesherrschaft

Landesherren

Um 1000 gehörte das Stadtgebiet im Agau zur Grafschaft eines comes Hahold. Nach seinem Tode schenkte Kaiser Heinrich II. diese Grafschaft 1011 der Kirche zu Paderborn. Nach Entstehung der Territorialherrschaft gehörte Salzuflen zur Grafschaft Sternberg, verkauft 1377 an die Grafen von Schaumburg, von diesen um 1400 - 1528 an die Edeln Herren zur Lippe verpfändet.

1640 erhebt Paderborn nach dem Aussterben der Schaumburger Grafen Anspruch auf Salzuflen als heimgefallenes Lehen. Rechtsstreit zwischen Lippe und Paderborn erst 1781 durch Vergleich zugunsten Lippes entschieden. Salzuflen bleibt lippisch ; Grafschaft Lippe seit 1530, Fürstentum Lippe seit 1807, 1918 Land Lippe.

  • Stadt Schötmar und Gemeinden: 16. Jh. — 1731 Vogtei Schötmar im Amt Detmold, 1731-1879 Amt Schötmar, 1879-1932 Verwaltungs- und Landratsamt Schötmar, 1932-1972 zum Kreis Lemgo, 1973 zum Kreis Lippe.

Zeitzeichen 1895

  • Salzuflen, Stadt in Deutschland, Fürstentum Lippe, an der Salza
    • Zuständigkeiten/Einrichtungen: Amtsgericht Salzuflen, Postbezirk, Telegrafenanstalt Eisenbahnstation Linie Detmold <> Herford, Heilanstalt (skrophulöse Kinder).
    • Einwohner: 4.289
    • Gewerbe: Fabriken (Stärke), (Zigarren, Kautabak, Düten), (Stärke aus Reis), Ziegeleien, Salzwerk, Solbad.

Kriegswesen

Wehrhoheit

Die Wehrhoheit hatte der Landesherr, der die Bürger zur Verteidigung der Landesgrenzen aufbieten konnte. Die waffenfähigen Männer der 4 Stadtviertel bildeten 16 Rotten unter je einem Rottenmeister. Bürgermeister und Rat hatten die Befehlsgewalt innerhalb des Stadtgebietes (Wachen für die Warttürme und die Tore).

Schützengilden

Schützengesellschaft wohl spätestens im 16. Jhdt. gegründet. Erneuerte Schützenordnung 1676. Neugründung der Schützengesellschaft 1950.

Garnison

1. Weltkrieg: Garnison des Ersatzbatailons 4. Magdeburger Inf.-Rgt. 67.

Siegel, Wappen, Fahne

  • Das älteste Ratssiegel (1375) zeigt den Salzbrunnen mit einem steigenden und einem sinkenden Schöpfeimer, darüber den 8strahligen Stern der Grafen von Sternberg, 1618 und später etwas abgeändert. Ratssiegel 1648-1945 bei besonderen Anlässen gebraucht.
Wappen 1970
  • Wappen: In Blau ein gemauerter roter Brunnenrand zwischen 2 goldenen Galgbrunnen, deren Eimer über dem Trog herabhängen; zwischen ihren Ketten schwebt ein achtstrahliger goldener Stern. Farben: blau-weiß.
  • Wappen 1970 In Blau ein sechseckiger Brunnenschacht mit zwei silbernen (weißen) Galgenbäumen, an denen vorn ein steigender, hinten ein sinkender goldener (gelber) Eimer hängt; darüber ein goldener (gelber) achtstrahliger Stern.
    • Herkunft und Bedeutung: Die 1969 neu gebildete Stadt Bad Salzuflen hat mit Genehmigung vom 31. März 1970 fast unverändert das alte Stadtwappen von Bad Salzuflen übernommen. Das Wappenbild fußt auf dem seit 1375 nachweisbarem Siegelbild der Stadt, bei dem aber die stilistischen Änderungen des frühen 17. Jahrhunderts berücksichtigt wurden. Es charakterisiert die Bedeutung, die der Salzbrunnen für die Geschichte des Ortes hat. Der Stern weißt auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Grafschaft Sternberg hin.

Finanzwesen

Steuern

Art und Höhe der Abgaben sind seit 1623 aus den vorhandenen Lagerbüchern festzustellen. Städtische Abgaben bis etwa 1880 unbekannt, dagegen jährliche Lieferung von Brennholz aus dem Stadtwald an jeden Vollbürger. Bier- und Branntweinakzise, zunächst vorn Landesherrn der Stadt verpfändet, später städtisch.

Stadtgebiet

  • Bad Salzuflen (Stadtrechte seit 1488, Namenszusatz "Bad" seit 1914): Bis 1934 amtsfrei, 1934-1972 zum Kreis Lemgo, ab 1973 zumKreis Lippe.
  • Stadtgebiet 1951: 1.376 ha, davon 616 ha Stadtwald. 1939 Eingemeindung der zur Gemeinde Wüsten gehörenden Enklave Sehwaghof.
  • 1969 Kommunale Neugliederung: Stadt Bad Salzuflen aus den Städten Bad Salzuflen und Schötmar und den Gemeinden Biemsen-Ahmsen, Ehrsen-Breden, Grastrup-Hölsen, Holzhausen, Lockhausen, Papenhausen, Retzen, Werl-Aspe, Wülfer-Bexten und Wüsten; Bauerschaft Pillenbruch (zuvor Gem. Welstorf) zur Großgemeinde Bad Salzuflen.

Politische Einteilung

Ortsteile:

  • Bad Salzuflen
  • Biemsen-Ahmsen
  • Ehrsen-Breden
  • Grastrup-Hölsen (mit Hölserheide)
  • Holzhausen (Bad Salzuflen)
    • Sylbach (Holzhausen)
  • Lockhausen (Bad Salzuflen)
  • Papenhausen
    • Volkhausen (Papenhausen)
  • Retzen
  • Schötmar
  • Werl- Aspe (mit Knetterheide)
  • Wülfer-Bexten
  • Wüsten (Bad Salzuflen) (mit Frettholz, Glimke, Hellerhausen, Hollenstein, Pehlen, Pillenbruch, Voßhagen und der Waldemeine).

Kirchenwesen

Bistümer seit dem Mittelalter

Vor der Reformation war Salzuflen Filialgemeinde des Kirchspiels Schötmar, Diözese Paderborn, Archidiakonat Lemgo (nach 1231). Der Archidiakon war Thesaurarius des Paderborner Domes und bezog aus Salzuflen eine Salzrente. 1955 gehörte die kath. Pfarrei zum Dekanat Detmold des Erzbistums Paderborn (1876 Vikarie, 1888 Pfarrei).

Reformation

Einführung der Reformation und kirchlichen Selbständigkeit 1531, der Magistrat ist Patron der Kirche, 1538 Annahme der „Lippischen Reformations- und Kirchenordnung". 1607 Einführung des reformierten Bekenntnisses auf Befehl des Landesherrn. Die reformierte und lutherische Kirchengemeinde (diese seit 1901) gehören zur Lippischen Landeskirche.

Bekenntnisse

Fast aussehließlieh Reformierte bis zur 2. Hälfte des 19. Jhdts.; 1905: 808 Kath., 1946: 77% Ev.

Juden

1905: 46 Juden.

Jüdisch: Landesverband jüd. Kultusgemeinden Westfalens, Dortmund

Wohlfahrtspflege

Spital zum Heiligen Geist bis 1762, dann als Siechenhaus, 1954 städtisches Altersheim. Städtisches Krankenhaus eingegangen nach 1900. Hoffmannstift gegründet 1900, 1954 Hoffinann'sches Krankenhaus. Kinderheilanstalt. Kur- und Badeeinrichtungen. Stadtwerke. Gaswerk von Hoffmann`s Stärkefabriken gegr. 1850, Ferngas seit 1934. Elektrizität früher Eigenerzeugung, 1954 Fremdstrombezug von der Wesertal GmbH., Hameln. Wasserwerk nach Typhusepidemie, seit 1902. Kanalisation für fast das ganze bebaute Gebiet 1912. Kläranlage 1914.

Bildungswesen

Schulen

Lateinschule, Lehrer angestellt 1531, älteste Schulordnung 1571. Allgemeine Schulpflicht vom Magistrat eingeführt 1705. Küster-, Kantor- und Rektorschule (Rektor zugleich Geistlicher). Abtrennung der städtischen Knabenmittelschule 1893, als Realschule 1896, Oberschule für Jungen 1937, mathematisch-naturwissenschaftliches Gymnasium 1950. Private Höhere Mädchenschule gegründet 1895, Zweckverbandsschule der Städte Lemgo, Salzuflen und Schötmar und des Kreises Lemgo 1927, Oberschule für Mädchen 1939, 1954 neusprachliches Gymnasium für Mädchen mit naturwissenschaftlich -hauswirtschaftlicher Frauenoberschule (bis U II). Private katholische Volksschule nach 1933 der Volksschule eingegliedert. Fortbildungschule seit 1. Hälfte des 19. Jh., 1954 Kreisberufsschule für Salzuflen, Schötmar und Umgegend, Försterlings Konservatorium für Musik. Volkshochschule 1919-22 und seit 1946.

Theater

Theater und Sinfoniekonzerte durch Staatl. Badeverwaltung, 1954 von Mai bis September täglich Kurkonzerte.

Zeitungen

  • Allgemeiner Anzeiger für Salzuflen, Schötmar und Gerlinghausen 1885, seit 1911 Lippiseher Allg. Anz., im Untertitel Salzufelner Zeitung, im 2. Weltkrieg eingegan-gen.
  • Lippische Rundschau 1906, seit 1908 mit dem Untertitel Generalanzeiger für die Stadt Salzuflen, Schötmar und Umgebung, seit 1922 als Kopfblatt der in Detmold erscheinenden Lippischen Landeszeitung, 1933 eingegangen.
  • Nach 1945 keine Ortszeitung.

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, II. Westfalen (1954) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliografie

  • Bad Salzuflen. einst und jetzt, ein Heimatbuch (1951).
  • Bau- und Kunstdenkmäler, Kr. Minden, S. 43
  • Butterweck, W.: Die Geschichte der lippischen Landeskirche (1926).
  • Darpe, Franz: Einkünfte und Lehmregister der Fürstabtei Herford sowie Heberollen des Stifts auf dem Berge bei Herford, Codex traditiontun Westfalicarum IV (1892).
  • Delgy, . G.: Festsehrift zum 50jährigen Jubiläum von Hoffmann`s Stärkefabriken AG. (1900).
  • Führer durch das Staatsbad S. (1951).
  • Henkel, W.: Die Entstehung des Territoriums Lippe (1937).
  • Hoffmann, Emma: Die Vokale der lippischen Mundart (1887).
  • Kittel, Erich: Zur Gründung der lippischen Städte, in: Mitt. aus der lippisehen Gesch. und Landeskunde 20 (1951) und 21 (1952).
  • Lifländer, E.: Chronik der kath. Pfarrei Salzuflen. (1926).
  • Lippischer Allgemeiner Anzeiger, Jubiläumsausgabe 01.06.1935 mit vielen heiniatkundlichen Beiträgen
  • Meyer, J.H.: Aus Vor- und Frühgesch. bis zur Stadtwerdung. In: Niedersächsische Heimatbücher, 1. Reihe, Bd. 4 (o.J.).
  • Meyer, J. H.: Die Gesch. der Höheren Knabenschule in Bad Salzuflen. (1926).
  • Niedersächsische Heimatbücher, 1. Reihe Bd. 4 (o. J.), mehrere Beiträge zur Geschichte der Stadt.
  • Peters, H.: Gesch. der ev.-luth. Gem. Salzuflen. 1680-1930 (1950).
  • Petri: Die Verfassung der Städte im Fürstentum Lippe, in: Lippisehes Magazin II (1838).
  • Pölert, W.: Alt-Salzuflen. Ein Führer durch die Stadt und Ihre Geschichte (1931),
  • Preuss und Falkmann: Lippische Regesten (1860, 1863, 1866, 1868).
  • Salzuflen und die Familie Hunerke, 4 Jahrhunderte Heimatgeschichte. In: H. Grunewald, 60 Jahre Hermann Hunecke, Bad Salzuflen. (Privatdruck 1940).
  • Schröder, A.: Geschichte des Zeitungsweseua in Lippe (l932),
  • Schwanold, H.: Ein Gang durch Alt Salzuflen., in: Niedersächsische Helmebücher, I. Reihe, Bd. 4 (o. J).

Bibliografie-Suche

Periodika

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung SALLENJO42JC


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Wappen des Kreises Lippe Städte und Gemeinden im Kreis Lippe (Regierungsbezirk Detmold)

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