Werl

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Werl: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Soest > Werl


Lokalisierung der Stadt Werl innerhalb des Kreises Soest
Werl um 1447 (Merian)

Früherwähnung

Name

„Werla" 1024; „Werle" ca. 1100; „Wirla" 12. J.; „Werla" 1179; „Werle" 1196; „Werle" 1234. Mundartlich 1954: „Wiäl“.

Grundherren

  • ca. 1100 gab Graf Lupold Werl dem Kölner Erzbischof:

Stadt

  • 1218-25 verlieh der Kölner Erzbischof Engelbert I. den Erbsälzern in Werl gewisse Rechte;
  • 1246 bestätigte der Kölner Erzbischof Konrad den Sälzern die ihnen von Engelbert I. verliehenen Rechte, die Werler werden in dieser Urkunde „oppidani" genannt;
  • 1272 bestätigte der Kölner Erzbischof den Schöffen und der Gemeinheit der Bürger von Werl die Rechte, die ihnen auf Grund des Rüthener Stadtrechts (das auf das Soester Recht zurückgeht) seine Vorfahren, verliehen hatten;
  • 1280 werden die Bürgermeister Wilhelm und Goswin genannt;

Schule

1288 Lambertus rector, scolarium;

Salinen

  • 1196 werden bereits Salinen genannt, in diesem Jahre bestätigte näm¬lich Papst Cölestin III. dem Abt Hermann von Scheda die Einkünfte seines Klosters aus den Salinen zu Werl.

Kriegerische Ereignisse

  • 1244 zog der Köln. Erzbischof Konrad v. Hochstaden ge¬gen westfälische Grafen, die seine Stadt Werl ge¬nommen hatten;
  • 1288 er¬oberte Graf Everhard v. der Mark mit Hilfe der Kölner Bürger die kölnische Stadt Werl und machte ihre Mauern und Gräben dem Boden gleich;

Burgmänner zu Werl

  • 1275-97 gewährte der Köln. Erzbischof Siegfried den Burgmannen in Werl gewisse Freiheiten;

Pfarrei

  • 1179 Pastor Albertus
  • 1196 bestätigte Papst Cö¬lestin III. dem Kloster Wedinghausen den Besitz der Kirche in Werl;
  • 1200 bekundete der Köln. Erz¬bischof Adolf I., daß Graf Gottfried v. Arnsberg mit seinem Bruder Heinrich die Kirche in Werl den Brüdern des Klosters Wedinghausen geschenkt haben;
  • 1214 bestätigte Papst Inno¬cenz III. dem Klosters Wedinghausen die Patronatsrechte über die Kirche in Werl;

Hof Werl

  • 1231 übertrug der Köln. Erzbischof Heinrich dem Klosters Wedinghausen die Nikolaikapelle in Werl, die zum erz¬bischöflichen Hof in Werl gehörte

Landschaftslage

Offene Lage in 85-105 m Höhe inmitten der Hellweg-Börden, die sich als aufgebogener südlicher Randsaum der Münsterschen Tieflandsbucht gegen das rechtsrheinische Schiefergebirge von der feuchten Niederung der Ahse im Norden in kaum merklichem Anstieg nach Süden bis zur Höhe des Haarstrangs (hier 230 m hoch) heben. Eingebettet in eine flache Quellmulde des Salzbachs, liegt die Stadt an der mit Salz- und Süßwasserquellen reich besetzten Fußlinie der sanft nordwärts ein¬fallenden und in wellige Riedel zerlegten Abdachungsfläche des Haarstrangs, der seit alters eine wichtige Handelsstraße vom Rhein zur Weser folgt.

Ortsursprung=

Castrum Werlense 1024.

Stadtgründung

Oppidum 1246; Bestätigung des Werler Stadtrechtes nach Rüthener, also Soester Vor¬bild, durch Erzbischof Engelbert II. von Köln 1271.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Planlos gewachsene Siedlung mit lang¬rundem Grundriß und unregelmäßig gitterförmi¬gem Straßennetz. Ringmauer mit Graben 1276 bis 1277, ebenso nach 1288 in kleinerem Umfange und 1382ff., seit Anfang 19. Jhdts. abgetragen. 4 Tore: Bade- (Neue), Melxter- (Melster), Stei¬nen- (Steiner) und Badevoits- (Büdericher) Pforte. 3 Bauerschaften oder Hofen: Steiner, Meister und Neuer Hofe. Rechteckiger Markt in Stadtmitte.

Gebäude

Stand 1954: Kirche St. Walpurgis auf freiem Platz in Stadtmitte, vorhanden 1176, spätromanische Teile er¬halten, gotischer Bau (Übergang) um 1300, Turmhelm Anfang 18, Jh. Kapuzinerkloster gegründet 1645, auf¬gehoben 1834, erworben durch Franziskaner 1848, Franziskanerkloster seit 1849 (außer 1871 bis 1887). Klosterkirche (Mariae Virginis), Ba¬rock um 1660, Neubau 1786-89, erweitert 1860; gilt als Wallfahrtskirche mit einem 1661 aus Soest übertragenen Marienbild. Neue Wallfahrts¬kirche 1903. Mittelalterliche Kapellen: Nikolaus¬kapelle, Siechenhauskapelle St. Georg außerhalb der Mauern (1330), Hospitalkirche (1325, um 1830 verkauft), Liebfrauenkapelle südlich der Stadt; bestehen alle nicht mehr. Marienkapelle östlich der Stadt 1680, erneuert 1880. Rathaus am Markt, 17. Jhdt., abgebrochen um 1840. Pfarrhaus 1689. Apotheke 1707. Erbsälzerhöfe von Papen, von Lilien usw. Ev. Kirche 1855. Alte Burg der Grafen von Werl, seit 1189 im Besitz des Erz¬bischofs von Köln, zerstört durch Engelbert von der Mark 1482, nicht mehr aufgebaut. Kurfürst¬liches Schloß im Südwesten der Stadt 1519, abgebro¬chen bis auf einige Reste um 1820.

Brände

Stadtbrände 1382, 1445 (100 Häuser), 1534 (200 Häuser), 1538, 1550 (107 Häuser), 1563, 1633 (82 Häuser), 1645, 1657 (125 Häuser), 1674 (zweimal), 1737, 1745.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1775: 458 Familien.

Seuchen

Pest 1535, 1580 (angeblich über 2000), 1615, 1633. Englischer Schweiß 1529 (fast 1/3 der Bewohner). 1726 Rote Ruhr.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: kath. seit 1632
  • Kirchenbücher: ev. seit 1827.

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1827-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1779-1802 (rk.) Geburten, Heiraten
  • 1803-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1847-1874 (Gerichtsbezirk, Juden) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1744-1875 (Mischbestand)

Berühmte Personen

  • Gerhard von Kleinsorgen, * 1530 Biele¬feld, + 1591 Werl, Geschichtsschreiber.
  • Hermann von Kerßenbrock, Rektor der Werler Lateinschule 1576, Geschichtsschreiber.
  • Hermann Brandis, * 1637 Werl, Geschichtsschreiber.
  • Heinrich von Rustige, Maler, * 1810 Werl, Galeriedirektor in Stuttgart.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 2.465 Einwohner (E.), 1843: 3.802 E., 1858: 4.534 E., 1871: 4.680 E., 1885: 5.023 E., 1895: 5.496 E., 1905: 6.268 E., 1913: 7.145 E., 1925: 8.259 E., 1933: 8.588 E., 1939: 9.883 E., 1946: 13.417 E., 1950: 14.759 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutschen Mundart von Werl ist 1954 noch fest im Gebrauch, obwohl (oder weil) Werl ein alter Marienwallfahrts¬ort ist; sie gehört in den Unterraum Arnsberg¬Paderborn-Herford des Westfälischen, spricht ju 'euch',. ei 'ihr', ieck sin 'ich bin', mei 'mir' und `mich', buggen 'bauen', megget `(sie) mähen'.

Einteilung

Zum Stdt Werl zählen folgende Ortschaften:
Blumenthal, Budberg, Büderich, Hilbeck, Holtum, Mawicke, Niederbergstraße, Oberbergstraße, Sönnern und Westönnen.


Wappen

Wappen-Werl.png Beschreibung:

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

Periodika

  • Werl 2007 gestern - heute - morgen
    Jahrbuch der Stadt Werl und des Neuen Heimat- und Geschichtsvereins Werl e.V. Werl: A. Stein'sche Buchhandlung, 2007
    ISBN 978-3-920980-66-9 (Broschur) / ISBN 978-3-920980-67-6 (Leinen).
  • Werl Geschichte einer westfälischen Stadt - Band 1
    ISBN 3-87088-844-X (Bonifatius), ISBN 3-920980-40-9 (Stein)

Bilder, Fotos und historische Karten


Weblinks

Offizielle Webseiten


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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung WERERLJO31XN


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