Herforder Chronik (1910)/V

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Herforder Chronik (1910)
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Geleitwort.

„Sind diejenigen eines Lobes nicht unwürdig, welche die griechischen und römischen Altertümer gleichsam aus der Tiefe des Meeres, wie die Perlenfischer, hervorgesucht, wie sollten dann solche einen Tadel verschulden, die bei gehöriger Mäßigung ihr altes Vaterland zu beleuchten suchen?“
(Hagedorn Entwurf I. S. 127.)

Den letzteren Gedanken hat der Verfasser auszuführen gedacht, indem er das vorliegende Buch, wie schon im Titel ausgedrückt ist, nur als einen Beitrag zur Kunde des Heimatsortes Herford angesehen wissen will, nicht aber als eine Stadtgeschichte, welche ja in strengster Zeitfolge die Begebenheiten in ihrem ursächlichen Zusammenhange darstellen, das kulturelle und religiöse Gebiet in vollem Umfange berücksichtigen und dazu erschöpfend alle Beziehungen zur allgemeinen Weltgeschichte klarlegen müßte.

Der Wunsch vieler, ein derartiges nach den angedeuteten Gesichtspunkten ausgeführtes Geschichtswerk zu besitzen, ist bislang unerfüllt geblieben.

Einem solchen Unternehmen stellen sich eben große Schwierigkeiten entgegen, die jedem einleuchten werden, der sich den Berg der in den verschiedenen Archiven aufgestapelten Urkunden- und Aktenstöße vorstellt und sich die vielbändereiche Literatur der einschlägigen Gebiete vergegenwärtigt, welche bei der Ausarbeitung heranzuziehen ist.

Um einen Begriff von dem umfangreichen Stoff zu geben, sei bezüglich der Herforder Archivalien (d. h. Urkunden, Akten u. dgl.) an dieser Stelle auszugsweise wiederholt, was in dem Jubiläumsbericht des Herforder städtischen Museums 1907 über die Geschichte des Herforder Archivs mitgeteilt ist.

Die in jener Schrift über die im Königlichen Staatsarchiv zu Münster ruhenden Herforder Archivalien gegebene Übersicht bekundet, daß dort 843 Pergament–urkunden und 1304 Nummern Aktenbündel vorhanden sind, die, gering geschätzt, etwa 2500 einzelne Akten umfassen. Dazu gesellen sich: 1. Die Bestände der dem Staatsarchiv übergebenen Akten der vormaligen Kriegs- und Domänenkammer (der jetzigen Regierung) in Minden und der französischen Behörden