Die Deutschen Personennamen/073

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Die Deutschen Personennamen
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Namen dieser Art sind: Sommer, Herbst, Winter (jedoch S. 32a); Jenner, Hornung, May; Ostertag, Sonntag, Montag, Freitag, Sonnabend, Sabbath, Feierabend; Mittnacht; Brausewetter (ein stürmischer Mensch), Donner, Mond, Stern, Morgenstern.

Sätze und Redensarten als Namen.

Endlich können Eigenschaften auch durch Namen ausgedrückt werden, die eigentlich einen ganzen Satz bilden wie Fürchtegott, Thudichum. (Friedrich Becker, die deutschen Satznamen. Basel 1873. Andresen, Volksetymologie S. 209ff., Imperativische Namen als Ortsnamen, bei Zelter, deutsche Sprache S. 141.) Solche Namen sind nur eine besondere Klasse der zahlreichen Substantiva, die aus einem ganzen Satz bestehen. Ein Blümchen heißt Vergissmeinnicht; das sind drei Wörter, aber wir denken nicht mehr daran und betrachten es als ein einziges. Das duftende Maiglöckchen heißt Springauf, ein Blümchen des Riesengebirges Habmichlieb, eine Schlingpflanze Jelängerjelieber. Reseda besänftige, d.h. stille die Krankheit, heißt bereits bei Plinius die bekannte Gartenblume. Ebenso bilden wir das Lebewohl, aufs Geratewohl, das Stelldichein, wir sprechen von dem Willkommen, und Walter von der Vogelweide erhofft für seine Lieder von den Frauen süßen Habedank Der Teufel heißt Gottseibeiuns, wir nennen jemanden Wagehals, Störenfried (stör den Fried), Habenichts, Taugenichts, Springinsfeld, Saufaus. Ein Kind, das sich alles merkt und oft zur Unzeit ausplaudert, nennen wir Schnappauf, ein zwölfjähriges Mädchen Guckindiewelt, im Struwelpeter wird vom Hans Guckindieluft erzählt. Mariahilf heißen Wallfahrtsorte, ein Wartturm Luginsland, ein Mauerturm in Pasewalk Kiek in de Mark, die Feste im Tell Zwinguri, in Breslau ein Durchgang Sichdichfür (sieh dich vor). Ein Hund heißt Packan, der letzte Tanz Kehraus. Andere Sprachen haben dieselbe Erscheinung. Ich erinnere an das lateinische Vademecum, das französische portedrapeau und die anderen zahlreichen mit „porte trage“ zusammengesetzten Wörter.

Namen dieser Art hat man zu allen Zeiten im Ernst und Scherz gebildet. Der feurige Kaiser Maximilian I. wurde von seinem so ganz entgegengesetzt gearteten Vater ein Streudasgütlein genannt. Abraham a. Sankta Clara nennt zwei von den törichten Jungfrauen