Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/096

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
< Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Version vom 3. Oktober 2008, 08:54 Uhr von Matschkowski (Diskussion • Beiträge) (1. Korrektur)
(Unterschied) ← Nächstältere Version • aktuelle Version ansehen (Unterschied) • Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[095]
Nächste Seite>>>
[097]
Datei:Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



Es waren nämlich österreichische Soldaten da, die sich kopulieren lassen wollten, wie aus folgendem Eintrage hervorgeht: „Sonntags, den 1. Tag Julii ist zum ersten, zweiten und dritten mal ausgeruffen worden mit namen Andreas Grödler ein Soldat, der sein quartir hier gehabt; Georg Grödlers, deß jägers Zu Delphs in Tyrol Ehelicher, hinderlassener Sohn, und Elisabetha, Martin Schützen, eines Schiffmanns Zu Hall in Tyrol hinderlaßene Tochter. Seind Gleich nach vollendter predigt von mihr in beysein vieler Soldaten Copulirt und eingesegnet worden.“ Auch in den kommenden Jahren werden Soldaten und Soldatenköchinnen erwähnt, die hier in Quartir gelegen und von dem Hause Oesterreich dem Grafen aufgenötigt worden waren.

Noch schlimmer war es der Grafschaft Hanau-Münzenberg ergangen, wo der spanische General Spinola mehrere Dörfer in Brand stecken ließ. Zwar eilte die Regentin, Katharina Belgika, die Tochter des großen Wilhelm von Oranien, die für ihren Sohn Philipp Moritz die Vormundschaft führte, nach Kreuznach, um bei dem spanischen Befehlshaber durch ungeheure Geldsummen ihrem Lande die Neutralität zu erkaufen. Trotzdem wurde später wegen der Freundschaft, in der sie zum Pfälzischen Hause und zu dem Befreier der Niederlande gestanden, das ganze Land durch den nach Norden ziehenden Tilly beinahe zur Wüste gemacht.

Unter den römischen Kaisern, die spanisch gesinnt waren, mußten es bald alle deutschen Protestanten verlernen, mit Freudigkeit zu sprechen: „Der König ist Herr.“ Vielmehr getrösteten sie sich auf bessere Zeiten mit dem Psalmwort 10,16: „Der Herr ist König immer und ewiglich.“