IR 120
Numerisches Regimentsverzeichnis
Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Württembergisches) Nr.120
Hier kurze Erläuterung des Regimentsnamens einfügen
Stiftungstag
Juni 1673
Garnison und Unterstellung 1914
- Garnison: Ulm
Das Regiment war 1914 (vor der Mobilmachung) unterstellt:
- Armeekorps: XIII. (kgl. württembergisches) Armee-Korps / Stuttgart
- Division: 27. Division (2.kgl.württemb.) / Ulm
- Brigade: 54. Infanterie-Brigade (4.kgl.württemb.) / Ulm
Formationsgeschichte
- 1. Juni 1673:
Errichtung des Regiments durch Herzog Eberhard III von Württemberg als „Herzogliches Regiment zu Fuß“ mit einer Stärke von 1.000 Mann in fünf Kompagnien. Die 1. Kompagnie – Leibkompagnie – wird aus der seit dem Jahre 1638 bestehenden Herzoglichen Leibwache zu Fuß gebildet.
- 1684:
Das Regiment wird durch Anteile anderer schwäbischer Kreisstände verstärkt und in „Schwäbisches Kreisregiment zu Fuß Baden-Durlach“ umbenannt.
- 1701:
Umbenennung in „Herzogliches Kreisregiment zu Fuß von Reischach“. Das Regiment besteht aus zwei Grenadier- und zehn Musketier-Kompagnien.
- 1712:
Umbenennung in „Kreisregiment zu Fuß Württemberg“.
- 12. September 1798:
Nach Auflösung der Schwäbischen Kreistruppen wird aus dem II. Bataillon mit vier Kompagnien das „Bataillon von Obernitz“ gebildet. Die restlichen Kompagnien bilden das Grenadier-Bataillon von Zobel (siehe 6. Infanterie-Regiment – Nr. 124) und das Bataillon von Mylius (siehe 1. Infanterie-Regiment – Nr. 119).
- 1800:
Errichtung einer 5. Kompagnie.
- 1. Juni 1804:
Umbenennung in „Bataillon von Lilienberg“.
- 1805:
Abgabe der 5. Kompagnie als Stamm eines leichten Infanterie-Bataillons.
- 1806:
Umbenennung in „Regiment von Lilienberg“ mit 4 Kompagnien und 819 Mann.
- August 1808:
Aufstellung eines zweiten Bataillons zu vier Kompagnien.
- 3. September 1808:
Umbenennung in „Infanterie-Regiment Prinz Friedrich“. Das Regiment hat eine Stärke von zwei Bataillonen mit insgesamt 1.434 Mann.
- 27. Mai 1811:
Umbenennung in „Infanterie-Regiment Nr. 5 Prinz Friedrich“ und Verleihung von hellblauen Bataillonsfahnen mit königlichem Wappen und Namenszug.
- 31. März 1817:
Umbenennung in „2. Infanterie-Regiment“ und Verstärkung durch zwei Kompagnien des leichten Regiments Nr. 11.
- 4. Oktober 1818:
Verleihung von Feldzeichen mit Regimentsnummer an die Bataillone.
- 3. September 1851:
Verleihung von rotseidenen Fahnen mit königlichem Wappen auf der Vorderseite und königlichem Namenszug auf der Rückseite an die Bataillone.
- 3. März 1871:
Umbenennung in „2. Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen“.
- 18. Dezember 1871:
Umbenennung in „2. Württembergisches Infanterie-Regiment (Kaiser Wilhelm, König von Preußen) Nr. 120“.
- 31. Oktober 1872:
Abgabe der einer zusammengestellten Kompagnie zur Bildung eines Füsilier-Bataillons beim Infanterie-Regiment Nr. 124.
- 31. Oktober 1873:
Errichtung des Füsilier- (III.) Bataillons aus einer vom Regiment gebildeten und je einer Kompagnie des Grenadier-Regiments Nr. 123 und der Infanterie-Regimenter Nr. 124 und 126.
- 1. Oktober 1874:
Abgabe der 12. Kompagnie zur Bildung des Füsilier-Bataillons beim Infanterie-Regiment Nr. 125, Neubildung der Kompagnie aus eigenen und vom Infanterie-Regiment Nr. 126 abgegebenen Mannschaften.
- 2. Dezember 1874:
Verleihung einer Fahne an das Füsilier-Bataillon (III.) und Auszeichnung der Fahnen des I. und II. Bataillons mit dem Ritterkreuz des Militärverdienstordens und dem Eisernen Kreuz. Anbringung von Banderolen in den Landesfarben an den Fahnen.
- 14. Dezember 1874:
Umbenennung in „Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Württembergisches) Nr. 120“.
- 3. April 1883:
Verleihung von Säkularfahnenbändern.
- 16. März 1888:
Zum bleibenden Gedächtnis „seines verewigten hohen Chefs“ wird verfügt, dass das Regiment für alle Zeiten den Namen „Infanterie-Regiment Kaiser Wilhelm, König von Preußen (2. Württembergisches) Nr. 120“ beizubehalten hat.
- 31. Januar 1889:
Die Bezeichnung „Füsilier-Bataillon“ wird durch „III. Bataillon“ ersetzt.
- 2. Oktober 1893:
Errichtung eines Halbbataillons als IV. Bataillon.
- 3. Dezember 1894:
Verleihung einer Fahne gleich der des III. an das IV. Bataillon.
- 30. November 1895:
Auszeichnung der Fahnen des I. und II. Bataillons mit dem schwarzweißroten Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 und daran befestigten Gefechtsspangen.
- 7. September 1899:
Friedrich Wilhelm, Kronprinz des Deutschen Reiches und Kronprinz von Preußen wird à la suite des Regiments gestellt.
- 27. Januar 1900:
Verleihung von Säkularspangen.
- 1. Oktober 1911:
Errichtung einer Maschinengewehr-Kompagnie.
Standorte
- ab 1673: Stuttgart, Hohenasperg, Hohenurach und Hohentwiel.
- ab 1697: Stuttgart, Vaihingen an der Enz und Kehl.
- ab 1712: Ludwigsburg, Stuttgart, Vaihingen an der Enz und Kehl.
- ab 1733: Vaihingen an der Enz nebst umliegender Ortschaften.
- ab 1736: Freiburg im Breisgau und Altbreisach im Breisgau (je ein Bataillon).
- ab 1740: Hohenasperg.
- ab 1763: Ludwigsburg, Vaihingen an der Enz und Stuttgart.
- ab 1796: Stuttgart.
- ab 1799: Ludwigsburg.
- ab 1817: Stuttgart.
- ab 1833: Ludwigsburg.
- ab 1837: Ulm an der Donau.
- ab 1849: Ludwigsburg.
- ab 1856: Stuttgart.
- ab 1868: Wengarten.
- ab 1898: Ulm an der Donau.
Kantone
Datum einfügen von oder von - bis Kreis oder Ort Kreis oder Ort Datum einfügen von oder von - bis Kreis oder Ort Kreis oder Ort
Uniformen
- ab, von - bis: Ggf Beschreibung der Farben usw
Feldzüge, Gefechte usw
- 1683 bis 1688 Krieg gegen die Türken:
- 12. September 1683: Entsatz von Wien.
- 25. Oktober 1683: Entsatz von Gran.
- 12. bis 30. Oktober 1684: Belagerung von Ofen.
- 19. August 1684: Erstürmung von Neuhäusel.
- 2. September 1686: Erstürmung von Ofen.
- 12. August 1687: Schlacht bei Mohacz.
- 6. September 1688: Erstürmung von Belgrad.
- 1688 bis 1697 Feldzug gegen Frankreich:
- 23. Dezember 1688: Vertreibung der Franzosen aus Stuttgart.
- 17. September 1692: Gefecht bei Ötisheim.
- 1701 bis 1714 Spanischer Erbfolgekrieg:
- September 1702: Erstürmung von Landau.
- 14. Oktober 1702: Treffen auf dem Friedlinger Feld.
- 1703: Verteidigung von Neuburg an der Donau.
- 4. März 1703: Gefecht bei Dietfurt.
- 2. Juli 1704: Erstürmung des Schellenbergs.
- 13. August 1704: Schlacht bei Höchstädt.
- 11. September 704: Belagerung und Einnahme von Ulm.
- 1707: Lorch, Aalen.
- 22. August 1709: Gefecht bei Ottmarsheim.
- 1733 bis 1735 Krieg gegen Frankreich:
- Oktober 1733: Verteidigung von Kehl.
- 1757 bis 1761 Krieg gegen Preußen:
- 27. September 1759: Treffen bei Torgau.
- 20. November 1759: Gefecht bei Maxen.
- 1793 bis 1796 Krieg gegen Frankreich:
- 13. Oktober 1793: Erstürmung der Weißenburger Linien durch die Grenadier-Kompagnie. Belagerung von Landau.
- 14. November 1793: Belagerung von Fort Louis.
- 24. Juni 1796: Verteidigung von Kehl.
- 27. Juni 1796: Verteidigung von Bühl.
- 3. Juli 1796: Verteidigung von Kniebis.
- 1799 bis 1800 Krieg gegen Frankreich:
- 7. September 1799: Gefecht bei Lauffen.
- 3. November 1799: Gefecht bei Löchgau-Erligheim.
- 16. Mai 1800: Gefecht bei Wippingen.
- 19. Juni 1800: Gefecht bei Gremheim-Schwenningen.
- 3. Dezember 1800: Gefecht bei Rosenheim.
- 14. Dezember 1800: Gefecht bei Liefering.
- 1805 Krieg gegen Österreich:
- 1806 bis 1807 Krieg gegen Preußen:
- 17. November bis 3. Dezember 1806: Belagerung von Glogau.
- 20. Dezember 1806: Gefecht bei Herdain-Dürgau.
- 10. Dezember 1806 bis 5. Januar 1807: Belagerung von Breslau.
- 16. April bis 16. Juni 1807: Belagerung von Neisse.
- 17. bis 30. Juni 1807: Belagerung von Glatz.
- 1809 Krieg gegen Österreich:
- 29. Mai 1809: Gefecht bei Birn.
- 13. Juni 1809: Gefecht an der Laiblach.
- 5. Juli 1809: Gefecht bei Wolfegg.
- 15. Juli 1809: Gefecht bei Eisenharz.
- 16. bis 17. Juli 1809: Gefecht bei Neuravensburg-Wangen.
- 1814 bis 1815 Krieg gegen Frankreich:
- 15. März 1814: Gefecht bei Nogent sur Seine.
- 21. März 1814: Gefecht bei Arcis sur Aube.
- 25. März 1814: Gefecht bei La Fère Chempenoise.
- 30. März 1814: Schlacht bei Paris.
- 28. Juni 1815: Gefecht bei Strassbug (Suffelweiersheim).
- 1866 Krieg gegen Preußen:
- 24. Juli 1866: Gefecht bei Tauberbischofsheim.
- 25. Juli 1866: Gefecht bei Gerchsheim.
- 1870 bis 1871 Krieg gegen Frankreich:
- 6. August 1870: Schlacht bei Wörth.
- 9. August 1870: Wegnahme der Feste Lichtenberg.
- 1. September 1870: Schlacht bei Sedan.
- 19. September 1870 bis 28. Januar 1871: Einschließung und Belagerung von Paris:
- 30. November 1870: Gefecht am Mont Mesly.
- 2. Dezember 1870: Zweite Schlacht bei Villiers.
- 5. und 6. Dezember 1870: Gefechte bei Le Plant.
Regimentschefs, -kommandeure
Regimentschefs (Inhaber)
- ab 1673: Herzog Eberhard III von Württemberg.
- ab 1674: Herzog Wilhelm Ludwig von Württemberg.
- ab 1674: Friedrich Karl, Herzog-Administrator.
- ab 1684: Herzog Eberhard-Ludwig von Württemberg.
- ab 1701: Generalfeldmarschalleutnant Baron von Reischach.
- ab 1712: Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg.
- ab 1728: Generalmajor von Grävenitz.
- ab 1733: Oberst Graf zu Sayn-Wittgenstein.
- ab 1734: Herzog Karl Alexander von Württemberg.
- ab 1737: Herzog Karl Eugen von Württemberg.
- ab 1754: Generalfeldmarschalleutnant Graf zu Sayn-Wittgenstein (2. Inhaber).
- ab 1758: Generalfeldmarschalleutnant von Augée (2. Inhaber).
- ab 1767: Generalleutnant Freiherr von Stain (2. Inhaber).
- ab 1788: Generalmajor Prinz Ludwig-Karl von Sachsen-Coburg (2. Inhaber).
- ab 1791: Generalmajor von Phull (2. Inhaber).
- ab 1795: Herzog Friedrich Eugen von Württemberg.
- ab 1798: Oberst von Obernitz.
- ab 1804: Generalmajor von Lilienberg.
- ab 1808: Prinz Friedrich von Württemberg (bis 1817).
- ab 1871: Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen.
- ab 1888: Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen.
Regimentskommandeure
- ab 1673: Krohnjort.
- ab 1683: Linckh.
- ab 1685: von Wachenheimb.
- ab 1686: Starkh von Köchsell.
- ab 1687: Baron von Reischach.
- ab 1703: von Hermens.
- ab 1704: Baron von Tessin.
- ab 1723: von Grävenitz.
- ab 1733: Graf zu Sayn-Wittgenstein.
- ab 1743: Baron von Harling.
- ab 1752: von Hundelshausen.
- ab 1756: von Augée.
- ab 1758: von Biedenfeld.
- ab 1763: von Böttger.
- ab 1767: von Schéler.
- ab 1783: von Leidreutter.
- ab 1784: unbesetzt.
- ab 1787: Freiher von Stain zum Rechtenstein.
- ab 1793: Prinz Friedrich von Thurn und Taxis.
- ab 1796: von Leidreutter.
- ab 1798: von Obernitz.
- ab 1804: von Lilienberg.
- ab 1805: von Forstner.
- ab 1807: von Groos.
- ab 1808: von Nettelhorst.
- ab 1811: von Dernbach.
- 1812: von Bünau.
- 1812: von Doering.
- 1812: von Cornotte.
- 1813: von Kellenbach.
- 1813: von Bünau.
- ab 1814: von Stumpe.
- ab 1817: von König.
- ab 1819: von Kellenbach.
- ab 1828: von Klinkowström.
- ab 1837: von Hayn.
- ab 1850: Freiherr Schilling von Cannstatt.
- ab 1860: von Glaser.
- ab 1867: Graf von Reischach.
- ab 1870: von Ringler.
- ab 1874: Freiherr von Stetten-Buchenbach.
- ab 1875: von Grävenitz.
- ab 1885: von Alberti.
- ab 1889: Krummacher (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1892: Freiherr von Seckendorff (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1894: von Fragstein und Niemsdorff (Kgl. Preuß. Offizier).
- ab 1897: von Schempp.
- ab 1901: von Schmitt.
- ab 1904: von Rampacher.
- ab 1908: von Auwärter.
- ab 1912: Oberst von Körbling.
- ab 12. Dezember 1914: Oberst Renner.
- ab 12. Februar 1915: Generalmajor von Körbling.
- ab 6. Juni 1915: Oberst Breyer.
- ab 5. Januar 1917: Oberst von Gleich.
- ab 9. Mai 1917: Oberst Bader.
- ab 19. April 1918: Major Scupin.
Literatur
„Militär-Handbuch des Königreiches Württemberg“
Große Ausgabe (nach dem Stande vom 6. Mai 1913)
Herausgegeben vom Kriegsministerium
Druckerei des Königlichen Kriegsministeriums, Stuttgart 1913
Generalleutnant Otto von Moser:
„Die Württemberger im Weltkriege“
Chr. Belser A.G., Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1927