Grafschaft Manderscheid

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Disambiguation notice Manderscheid ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Manderscheid.

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Rheinland-Pfalz > Landkreis Bernkastel-Wittlich > Verbandsgemeinde Manderscheid > Manderscheid (bei Wittlich) > Grafschaft Manderscheid

Grafschaft Manderscheid

In Manderscheid bei Wittlich in der Eifel gab es eine Oberburg, die vor 1147 an das Erzstift Trier kam, und eine Unterburg, die Sitz der Herren von Manderscheid war.

Regenten

  • Wilhelm I. von Manderscheid, um 934
  • Wilhelm II. von Manderscheid, (? - ?)
    • Heinrich I. von Manderscheid, (? - ?)
    • Richard I. von Nieder-Manderscheid, (? - ?)
  • Richard II. von Makberg, (? - ?)
  • Volkbold von Kayl, (? - ?)

Die Herrschaft der Familie von Manderscheid fiel nach ihrem Aussterben um 1200 an die Herren von Kerpen bei Daun, die um 1250 eine besondere Linie Manderscheid-Kerpen gründeten.

  • Wennemar von Kerpen , 1195-1238
    • Albero von Manderscheid, (? - ?)
    • Dietrich von Kerpen, +1252
      • Heinrich II. von Manderscheid, nach 1252
      • Wilkin von Manderscheid, + 1267
  • Wilhelm IV. von Manderscheid, 1267 – 1328
  • Wilhelm V. von Manderscheid, 1328 – 1345
  • Wilhelm VI. von Manderscheid, 1345 - 1370 (oo Jenette N.)
  • Wilhelm VII. von Manderscheid, 1370 – 1386
  • Dietrich I. von Manderscheid, 1381 - 1426 (1381 Lehnsherr)
    • Dietrich II. von Manderscheid, 1426 - 1469
    • Wilhelm VIII. von Kayl und Wartenstein, 1426 – 1456

Die Herren von Kerpen beerbten im 15. Jahrhundert die Familien Schleiden (1435/50) und Blankenheim (1469). 1457 wurde Manderscheid Grafschaft.

  • Dietrich III. von Manderscheid, 1445 in Schleiden, 1453 Graf, 1468 in Blankenheim, 1453 – 1488, +1498

Erbteilung

1488/1524 erfolgte eine Teilung unter den Söhnen in die Linien

  • Manderscheid-Schleiden (bis 1593 mit Manderscheid, Kasselburg und Kerpen (1518), Schleiden und Kronenburg, Neuerburg, seit 1545/54 Grafschaft Virneburg und Herrschaft Saffenburg),
  • Manderscheid-Blankenheim (mit Blankenheim, Jünkerath und einem Anteil an Mechernich, Gerolstein) und
  • Manderscheid-Kail (bis 1742, mit Dorf Salm, Vogtei Luxem und seit 1527 Herrschaft Dollendorf in der Eifel, seit 1593 Neuerburg).

Erbstreit

Nach dem Aussterben der Linie Manderscheid-Schleiden kam es zu langwierigen Erbstreitigkeiten. Der 1780 erlöschenden Linie Manderscheid-Blankenheim, welche 1742 die Linie Grafschaft Manderscheid-Kail beerbt hatte, folgten die Grafen von Sternberg. 1794 wurde Manderscheid von Frankreich besetzt. 1814 kam es an Preußen, 1946 an Rheinland-Pfalz.

Quellen

  • Herzogl. Croysches Archiv, Bestand Manderscheid, K1 Nr.12, darin Stammbaum ab Graf Wilhelm

Archiv

  • Herzogl. Croysches Archiv, Bestand Manderscheid-Blankenheim, veröffentlicht in den "Veröffentlichungen der Historischen Kommission der Provinz Westfalen, Inventare der nichtstaatlichen Archive Heft IVa Kreis Coesfeld (Nachträge) (1908)

Bibliografie

  • Wilberg, Max: Regenten Tabellen (1906)
  • Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder, die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1999.
  • Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts / hrsg. von Emil Sehling. Leipzig : Reisland, 2006 Band: 18. Rheinland-Pfalz - : 1 ; Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, die Grafschaften Pfalz-Veldenz, Sponheim, Sickingen, Manderscheid, Oberstein, Falkenstein und Hohenfels-Reipoltskirchen / bearb. von Thomas Bergholz. - 2006. - XII, 732 S. : Kt. - ISBN 3-16-148761-3
  • Lacour, Eva: Gewalt in der frühneuzeitlichen Eifel : dargestellt in den ehemaligen Grafschaften Virneburg, Manderscheid-Blankenheim und Manderscheid-Gerolstein. - Ill. In: Eifel-Jahrbuch. - 2001, S. 88-94
  • Lacour, Eva: Kriminalität in der frühneuzeitlichen Eifel : die Grafschaften Virneburg, Manderscheid-Blankenheim und Manderscheid-Gerolsheim im 16. bis 18. Jahrhundert. In: "Unrecht und Recht" / [Landesausstellung "Unrecht und Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500 - 2000". Kat.-Red.: Beate Dorfey ...] - Koblenz. - B (2002). - (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz ; 98). - ISBN 3-931014-60-6. - S. 282-296 - ISBN 3-931014-60-6
  • Nettersheim, Gerd J: Die Rechts- und Landesordnung der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim aus dem Jahre 1768. In: Eifel-Jahrbuch. - 1989. S. 69-76. 3 Abb.
  • Nettersheim, Gerd J: "Von Leibzucht, Heirathspfennig und Beschüddrecht". Rechts- und Landesordnung der Grafschaft Manderscheid-Blankenheim von 1768. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen. - 1989. Euskirchen. - 1988. S. 81-88. 3 Abb
  • Schöning, Erwin: Bildung der Grafschaft Manderscheid-Gerolstein : Graf Johann Gerhards besondere Vorliebe für seine Residenz. In: Daun <Landkreis> : Heimat-Jahrbuch. - 1997, S. 61-63
  • Schwind, Werner: Aus der Geschichte der Grafschaft Manderscheid-Gerolstein : Zerstörung von Schloss und Stadt Gerolstein im Rheinischen Krieg (1688 - 1697) und die Folgen ; das letzte Jahrzehnt der Grafschaft, Gerolsteiner Schulden und das weitere Schicksal der Schlossruine sowie der übrigen gräflichen Güter. - Ill., Kt. In: Gerolstein: Gerolstein / [Hrsg.: Stadt Gerolstein]. - Gerolstein. - 2 (2003). - (Schriftenreihe: Ortschroniken des Trierer Landes ; 38). - S. 251-323
  • Wallscheid, Paul: Religionskämpfe in der Grafschaft Manderscheid. In: Die Eifel. - 53 (1958), S. 138
  • Wißkirchen, Friedbert: Die Holzmühle. Gillenfelder Mühle in der Grafschaft Manderscheid. In: Jahrbuch für den Kreis Bernkastel-Wittlich. - 1989. S. 231-244. 5 Abb