Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/422
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Eynatten, (1200) Enatte und Enathe, ein Kirchdorf und Bürgermeistereiort im Kreise Eupen, mit einer Post-Expedition und 264 Einwohnern, 2 Stunden vom Kreisorte und 2 Stunden (1,28 Meilen) von Aachen entfernt. Es ist in einer nassen kalten Gegend gelegen und wird von der Aachen-Eupener Landstraße durchschnitten. In der Nähe von Eynatten sind vortreffliche Kalksteinbrüche, welche Bausteine und gebrannten Kalk liefern. Hier wird gute Butter und in den größern Melkereien auch sehr guter Herver Käse bereitet. — Eynatten, welches ehemals zu der Pfarrei Walhorn gehörte, hatte schon früh eine Kapelle, die ihr Dasein den alten Herren von Eynatten verdankte. Am Ende des 16. Jahrhunderts ist sie zur Pfarrkirche erhoben worden, deren Besitzung dem Hause Eynetten zukam, bei welchem auch die Ernennung des frühern Rectors immer gewesen ist. Als der Erbherr von Eynatten durch die Heirath mit der Erbin des Schlosses Neuburg und der Herrschaft Gülpen Eynatten verließ, blieb das dortige Schloß unbewohnt, verfiel und wurde allmählich zur Ruine. Durch Theilung zwischen den Brüdern von Eynatten blieb das Schloß mit dem Hofe dem ältern; der jüngere ließ sich ein neues Schloß bauen. Letzteres wurde nachher das Reuschenberger oder Amstenrather Haus, ersteres das Schenke- oder Vlattenhaus (nach einem frühern Besitzer) genannt. 1676 ernannte der Besitzer des Amstenrather Lehens den Pfarrer, weil das Vlattenhaus schon lange stillschweigend auf dieses Recht verzichtet hatte. Im Jahre 1729 kam man überein, daß die verschiedenen Höfe dieses Ernennungsrecht alternativ ausüben sollte. — Der erste dieses mächtigen Geschlechts, welcher seinen Sitz in der Burg