Urkundenbuch Oppen, Band 1/XII

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Urkundenbuch Oppen, Band 1
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geächtet und seiner Güter beraubt. Auch der Domdechant Matthias war dem römisch-katholischen Glauben treu gestorben.


Wie die Aktenstücke über diese drei geistlichen Personen uns eine Fülle an­ziehenden historischen und kulturgeschichtlichen Stoffes vorlegen, so ist ein solcher nach beiden Richtungen hin noch viel mehr enthalten in den hochinteressanten und nicht unwichtigen Schriftstücken, welche die Majestätsbeleidigungssache des Oberjägermeisters Jobst v. Oppen betreffen, wie denn auch die Affairen des Pfarrers Krüger in Schlalach mit seiner Gemeinde ein farbenreiches Bild der Zustände und Sitten in der Mark am Schlusse des 16. Jahrhunderts entrollen. Die durch den Besitz von Alt-Gatersleben und Nachterstedt erfolgte Zugehörigkeit der v. Oppen zur Ritterschaft des Stifts Halberstadt und die Verwaltung der Testamentsgelder und Stiftungen des Domdechanten Matthias hat uns zahlreiche Akten und einzelne Schriftstücke in dem domcapitularischen Archiv von Halberstadt erhalten, die sich jetzt im Staatsarchiv zu Magdeburg befinden und trefflich zur Vermehrung der Urkundensammlung, namentlich auch für den zweiten Theil dieses Werkes beige­tragen haben.


Den genannten sechs Archiven zu Berlin (2), Dresden (2), Magdeburg und Zerbst fast ebenbürtig an umfänglichem und interessantem Stoff stellte sich das Staatsarchiv zu Königsberg in Preußen dar, dessen wie auch des Kammer­gerichtlichen zu Berlin Benutzung auch für das Oppensche Geschlecht der Verfasser schon vor sehr langen Jahren unternommen hatte. Um die Mitte des 16. Jahr­hunderts, als ein brandenburger Fürst auf dem Herzogsthrone von Preußen saß, hatte sich ein unternehmendes Mitglied des damals schon zahlreichen Oppenschen Hauses bewogen gefunden, in jenem fernen Lande, das so vielen Sprößlingen alter Familien aus Süd- und Mitteldeutschland, aber auch aus der Mark (z. B. den v. Flanß) eine zweite Heimath und die Stätte blühender Niederlassung geworden war, sein Glück zu versuchen. Bald folgte ihm ein anderer Vetter nach, und so grünten dort eigene Zweige des Oppenschen Stammes, die jedoch in steter Ver­bindung mit ihrer Heimath blieben. Infolge dieser bald nach der Mitte des 16. Jahrhunderts entstandenen Niederlassung und mancher verwickelten Verhält­nisse derselben ist auch das Preußische Landesarchiv nicht arm an Dokumenten verschiedener Art, die der Verfasser einst aus sehr langer Verborgenheit selbst ans Licht gezogen, geordnet und benutzt hat. Sie bilden einen nicht ganz unerheb­lichen Theil der vorliegenden Urkundensammlung.


Eine verhältnißmäßig reiche Ausbeute gewährten ferner die erst vor nicht langer Zeit der Benutzung erschlossenen Schöffenbücher des Schöffenstuhls zu Brandenburg, des Spruchcollegiums, welches für alle einschlägigen Civil-und Kriminalsachen eine von den Einwohnern der Mark Brandenburg gern und häufig benutzte Gerichts-Instanz war. Durch die mir von dem dortigen Magistrat und Amtsgericht in liberaler Weise gestattete Benutzung ist der Urkunden-Sammlung