Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/134

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Es erhielt einen Schutzbrief von Christian I. 1470, ist aber viel älter, und ohne Zweifel das Kloster, von welchem berichtet wird, daß Graf Adolph IV. dasselbe zu Krempe gestiftet habe, denn Neustadt hieß bekanntlich anfangs Neuen-Krempe im Gegensatze des Kirchdorfes Alten-Krempe. Die Muthmaßung[1], daß dahin die Nonnen versetzt worden seien, die Adolph IV. aus Neumünster, wo sie neben den Augustiner-Chorherren waren, entfernte, hat große Wahrscheinlichkeit. Der Platz heißt noch der Klosterhof. Das Kloster zu Plön könnte denselben Ursprung haben, wenigstens stand es unter Aufsicht des Neumünsterschen Propsten, woraus hervorgeht, daß es Augustiner-Ordens gewesen sein muß. Eine andere Vermuthung ist freilich die, daß es erst 1472 oder 1473 entstanden sei. Es wird angegeben, daß die „Süstern“, so werden diese Klosterjungfrauen genannt, der Magd Maria gedient in „reiner Armodt, nichts Egenes hebbende“. Die Vorsteherin wurde die „Matersch“ genannt. Das Kloster hat in der Gasse zwischen der Kirche und dem großen See gelegen.

Als eine Art der Bettelmönche ist vorhin noch der Serviten, Servi S. Mariae, Marien-Knechte, gedacht. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die sogenannten Marianer, welche Pontoppidan[2] ausdrücklich Marien-Knechte nennt, und von ihnen sagt, daß sie im funfzehnten Jahrhundert sich sehr ausgebreitet hätten, daß sie halb Geistliche, halb Weltliche gewesen, die mit Absingung des Psalterii Mariae der Mutter Gottes dienen wollten, - daß diese Marianer eben keine andere als solche Serviten gewesen sind. Halb Geistliche, halb Weltliche mögen sie insofern genannt werden, als sie nicht eigentliche Klosterbrüder waren, obgleich sie, soviel man sehen kann, zusammenwohnten, sondern blos als Priester bezeichnet werden, wie andere Weltpriester. Als ihre Aufgabe wird bezeichnet die Marien-Zeiten „de Tyden Mariä“ zu halten. Diese Marien-Zeiten bestanden in bestimmten Gesängen, die zu sieben Zeiten des Tages


  1. Diese Vermuthung hat Kuß geäußert und als sehr wahrscheinlich dargestellt, Staatsb. Mag. VII, 591, 592.
  2. Pontoppidan. Annal. II, 286.