Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/066
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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881 | |
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- Okt. 1874 zu Coblenz, wurde im November 1872 Hauslehrer bei Commerzienrath Quistorp bis April 1874, fungirte als Ministeriums-Candidat in Bremen bis Juni 1874, vom September 1874 bis März 1875 als Hülfsprediger der reformirten Prediger in Emden und bis November 1876 als Hülfsprediger der Bremer reformirten Stadtprediger, wo er im November 1876 ordinirt wurde, war dann Pastor adj. bei Pastor Th. Achelis in Oberneuland bei Bremen von December 1876 bis April 1878, von wo er im März 1878 nach Haustenbeck berufen wurde. Hier trat er seine Stelle am 1. Mai 1878 an.
- 4. Heiden. Heiden, (Hehde, Heyden, Heden) mit Heiden, Niewald, Sültehof, 2 Höfen in Trophagen, Hardissen und 2 einzelnen Höfen, Hesloh mit 3 einzelnen Höfen, Orbke, Jerxen, Nienhagen, Ellernkrug, Pivitsheide (ein Theil), Bentrup, Hedderhagen, Losbruch, Hilkerjohann in der Wahmbeckerheide, Bremke, Oettern, Klüt und mehreren Colonaten. – Lüdinchusen im Kirchspiel Heiden wird 1380, Hesloe 1449 und Brinkhof 1462 genannt. (Lipp. Reg. II, 1279 III, 2088, 2254.) In Ondorp (Orbke) wird 1360 ein Haus genannt, welches der Prediger bewohnte. (Lipp. Reg. II, 1351.). Sie war die 10te der 14 lippischen Gemeinden, welche zum Sprengel des Bischofs von Paderborn und zum Archidiakonatsbezirke (sedes) Lemgo gehörte. Als solche wird sie in den Archidiaconatsverzeichnissen von Bessen und Wigand aufgeführt.
- Die Kirche zu Heiden, deren Schutzpatrone Petrus und Paulus waren, stammt wahrscheinlich aus vorreformatorischer Zeit. Der Thurm ist der älteste Bau, während die Kirche neueren Ursprungs ist. In der Zeit des dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1633, wurde der Thurm durch Feuer sehr geschädigt, aber 1636 theilweise erneuert. „In dem Brand ihres Thurms in den unruhigen Kriegszeiten sind die Kirchenschriften von der Flamme verzehrt.“ Es befinden sich in dem hohen Thurme 3 Glocken, welche wegen der mannichfaltigen Inschriften Interesse erregen. Es stehen an der größten die Namen der Schutzpatrone, der damaligen Kirchendechen Meier zu Odorp, jetzt Orbke, Meier Gert zu Jerxen, der Name des Glockengießers Hans Grauwink, sodann Jhesus, Maria, Johannes und der Spruch:
- Dum trahor audite
- Voco vos ad gaudia vitae
- Defunctos plango