Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/03

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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über dem hervortretenden Schlußsteine ein Konsol, über welchem sich ein Giebeldreieck aufbaut. In diesem erblickt man das Logausche Wappen und zu beiden Seiten desselben aus einem Spruchbande die Worte: Fortiter et fideliter (fest und treu). Die an der Innenseite dieses Torhauses aufgefundene Jahreszahl 1570 beweist, daß Georg von Logau es erbaut oder gänzlich erneuert hat. Die an der Südostseite befindliche Sonnenuhr mit der Jahreszahl 1716 ist von dem Freiherr von Eben angebracht worden. Die Räumlichkeiten dieses Gebäudes dienen jetzt zu Wohn- und Restaurationszwecken.

Wir betreten zunächst den sehr geräumigen äußeren Burghof, der in einen Restaurationsgarten umgewandelt ist und in der jüngsten Zeit zum Schutze gegen ungünstige Witterung eine bedeckte Kolonnade erhalten hat. Ihn umschließt die gut erhaltene Ringmauer, in welcher sich in früheren Zeiten an der Ost- und Südseite Rondele oder Basteien befanden, von welchen aus die Talseite bestrichen werden konnte. An der Westseite erblickt man einen Stein mit der Inschrift: M. v. L. 1551., Beweis genug, daß der Pfandesinhaber Matthias von Logau, der ältere, viel für Erhaltung von Burg und Mauer getan hat. - Da auf dem Kinsberge der innere Hof zu klein war, finden wir hier die Stallungen, von der Regel abweichend, auf dem äußeren Burghofe, wie eine Beschreibung dieser Burg aus dem Jahre 1595 berichtet[1], wo es heißt „Dieses Schloß liegt auf einem ziemlich hohen Berge, stattlich erbaut und von Grund auf gemauert; der Außenhof ist auch mit einer Mauer umfangen, hat erstlich ein zierlich gemauert gewölbt Torhaus, dabei eine Gesindestube, oben zwei Stuben und drei Kammern; gegenüber ist ein gewölbt Backhaus, auf der rechten Hand eine Backhausstube und

  1. Bresl. Staats-Archiv. Fürstent. Schweidnitz-Jauer I. 73 c.